Skip to content

Kevelaer erhält neues visuelles Erscheinungsbild

Kevelaer Bildmarke, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer
Kevelaer Bildmarke, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer

Kevelaer Bildmarke, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer

Die Stadt Kevelaer, im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gelegen, stellt derzeit auf ein neues visuelles Erscheinungsbild um. Das im Rahmen einer Ausschreibung entstandene und Ende letzten Jahres vom Stadtrat verabschiedete Konzept wird seit April auch im Umfeld der digitalen Medien ausgerollt.

Bereits seit 2017 verfolgt man in Kevelaer, eingebettet in den Strategieprozesses „Wir für unverwechselbar Kevelaer“, einen Markenprozess, mit dem Ziel, das Standortmarketing zu professionalisieren und das Corporate Design der Stadt zu vereinheitlichen. In diesem Zusammenhang wurde eingangs auch eine Bürgerumfrage sowie im Anschluss mehrere Workshops mit Vertretern aus Kirche, Handel, Kunst und Unternehmerschaft durchgeführt. Im Frühjahr 2019 wurde zu einem offenen Teilnahmewettbewerb aufgerufen, um ein visuelles Erscheinungsbild inklusive Logo zu entwickeln.

25 Firmen aus ganz Deutschland hatten an der entsprechenden Ausschreibung teilgenommen. Ortsansässige Kreativschaffende hatten seinerzeit die Ausschreibungskriterien kritisiert, da diese ihrer Ansicht nach lokale/regionale Anbieter kaum erfüllen könnten. Die Stadt hält dagegen und bekundet, dass Teilnehmende das transparente Verfahren gelobt hätten. Den Zuschlag für die Entwicklung des visuellen Erscheinungsbildes samt Logo erhielt jedenfalls die Agentur Benning, Gluth und Partner (Oberhausen/Berlin).

Auszug der Pressemeldung

Mit dem neuen Logo, das demnächst auf sämtlichen Unterlagen zu sehen sein wird, möchten wir nicht nur die Stärken der Stadt und den Wiedererkennungswert für Außenstehende erhöhen. Die „Marke Kevelaer“ soll auch eine positive Wahrnehmung bei Bürgern, Unternehmen und Besuchern erzeugen. Sie soll die Alleinstellungsmerkmale Kevelaers in den Fokus rücken, identitätsstiftend sein und das Wir-Gefühl stärken, denn: Die Fan-Marke ist für alle Bürgerinnen und Bürger gedacht, die zeigen möchten, woher sie kommen, aber auch für Unternehmen, Einzelhändler, Vereine, Organisationen oder Initiativen, die sich für Kevelaer stark machen.

Kevelaer Corporate Design Anwendungsbeispiele, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer
Kevelaer Corporate Design Anwendungsbeispiele, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer

Das bisherige Logo, so das Ergebnis einer Überprüfung, die im Rahmen des Markenprozesses vorgenommen wurde, sei als Identifikationsmerkmal nicht mehr zeitgemäß, da es das Wesen, die Werte und die Ziele der Stadt und der Bürger nicht in geeigneter Weise repräsentiere. Zahlreichen Varianten und Ableitungen des Logos seien zudem im Laufe der Zeit entstanden, was zu einem wenig einheitlichen visuellen Erscheinungsbild der Stadt geführt habe.

Wallfahrtsstadt Kevelaer Logo – vorher und nachher, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer, Bildmontage: dt
Wallfahrtsstadt Kevelaer Logo – vorher und nachher, Quelle: Stadtverwaltung Kevelaer, Bildmontage: dt

Mit dem neuen Logo, bestehend aus einem großen, dynamischen K als Bildmarke, wolle man langfristig ein Identifikationssymbol für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger schaffen und gleichzeitig mehr Einheitlichkeit erreichen. Die Form des K lehnt sich dabei, so die Idee, am kartografischen Umriss der Stadt (siehe Logo-Herleitung). Zusätzlich zum Stadtlogo, das fortan als offizieller und alleiniger Absender der Stadtverwaltung und ihren Einrichtungen fungiert, wurde zudem ein Bürgerlogo („Fanlogo“) entwickelt, das allen Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Unternehmen und Institutionen zur Verfügung steht, um auf diesem Wege ihre Verbundenheit mit der Stadt zum Ausdruck bringen können.

Zur Info: Die niederrheinische Stadt Kevelaer ist seit Mitte des 17. Jahrhunderts Wallfahrtsort. Um die Verbundenheit mit der Wallfahrt zu dokumentieren, trägt Kevelaer seit April 2017 den Namenszusatz “Wallfahrtsstadt”.

Kommentar

Eine schlichte, zeitgemäße und dabei einprägsame Bildmarke, die in der Tat dynamisch ist und viel Spielraum für Interpretationen lässt. So lässt sich beispielsweise auch ein freudig hüpfendes Strichmännchen erkennen oder ein Wanderer, der forschen Schrittes (auf einem Wallfahrtsweg) schreitet. Von der Idee her (kartografischer Bezug) vergleichbar mit der Dachmarke Oberfranken.

Bochum hat schon länger eins, auch Bielefeld, seit 2018 haben auch Cottbus und Braunschweig eins – nun hat auch Kevelaer ein Bürgerlogo. Marken- und Designverantwortliche setzen in den letzten Jahren verstärkt auf derlei Signets, die von den eigenen Bürgern frei verwendet werden dürfen. Ein Ansatz, der neben positiven Aspekten (Stärkung der Identifikation, Bürger als Markenbotschafter, u.a.) auch Nachteile mit sich bringt (Gefahr des Missbrauchs verbunden mit größerem Pflege- und Verwaltungsaufwand).

Mediengalerie

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Zitat von der Stadtverwaltung:
    „Verbindet man nämlich auf einer Landkarte die Ortsteile von Kevelaer, wird daraus ein ganz besonderes “K” und – es war schon immer da!“

    Ich hatte anfangs befürchtet, dass die Herleitung (wie so oft) nachträglich hineininterpretiert wurde. Das ist hier aber nichts so. Also: Daumen hoch!

    Zum Entwurf: Er macht in meinen Augen alles richtig und gibt der Stadt ein modernes, frisches Auftreten. Selbst der kleine Schriftzug „Wallfahrtsstadt“ integriert sich gut und erinnert an die Geschichte des Ortes, ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten. Auch kann ich mir vorstellen, dass das farbige Bürgerlogo großen Anklang finden wird.

  2. Hipp und unpraktisch. Begegnet mir sehr häufig. Gerade im kommunalen Umfeld müssen Logos in sehr unterschiedlichen Umgebungen auch im Zusammenspiel mit anderen Logos funktionieren. Stehen Bildmarke und Schriftzug in so einem starken größenmäßigen Kontrast und muss das Logo auf eine bestimmte Größe abgebildet werden, erkennt man auf vielen Drucksachen oder Websites dann nur noch ein “K” mit einem Fliegenschiss daneben. Auf den Agenturpräsentationen steht natürlich das Logo solo und muss nicht mit anderen Logos konkurrieren. Der praktische Alltag ist aber ein anderer. Nach ein, zwei Jahren gibt es dann neue, angepasste Logovarianten.

    1. So wie ich es verstehe, ist das K mit dem inkludierten Schriftzug “nur” das Fan-Logo. Daher nicht so relevant für den offiziellen Alltag der Kommune. Das offizielle, ist das mit extra Schriftzug daneben. Wobei man hier sagen kann, dass es bestimmt noch Größen-Varianten geben wird/soll, denn “Wallfahrtsstadt” kann man in kleiner Anwendung kaum lesen.

    2. Ein gängiges Problem ist leider allzuoft, dass die Präsentationen immer auf schicken “Agenturvorlagen” stehen – selten auf den “Arbeitsvorlagen” der Verwaltungen. Alleine die rechtlichen Bestimmungen für Kopfbögen bei Kreisverwaltungen sind nicht ohne und leider nicht immer “schön”… alleine die ellenlagnen Amtsbezeichnungen plus die Abteilungen – haben beide auch immer eine “Orga-Nummer” und das alles muss “korrekt” (und am besten auch so wie immer) auf den Kopfbögen wiedergegeben werden.
      Da gibt es so viel zu beachten, das reicht inhaltlich für ein neues kabaretistisches Bühnenprogramm!

  3. Zusammen mit den Smartiefarben gut für eine Surfbrett- oder Modemarke geeignet, ja.
    Für eine Stadt, die den doch recht biederen Begriff “Wallfahrtstadt” unbedingt mit dazu setzen muss, schaut das sehr gezwungen und ein bisschen wie aufgesetzte Karneval-Modernität aus.

    Schon auf dem Briefbogen ist von der Wallfahrtstadt wohl nur noch mit der Lupe etwas zu erkennen und am Logo auf der Scheibe wird sich die Zielgruppe des “Wallfahrtstadt”-Slogans wohl auch die Lesebrille stauchen. :-)

  4. Ich mag den Ansatz! Losgelöst vom Ergebnis auf jeden Fall eine Herleitung, die Hand und Fuß hat.

    Mit der Beurteilung der Umsetzung warte ich aber, bis es mehr zu sehen gibt. Die Implementierung auf der Website mit dem – auch auf einem 4K Monitor de facto nicht mehr lesbaren – “WALLFAHRTSORT” lässt mich noch zweifeln.

  5. Finde es eigendlich ganz gut. Die reale Herleitung der K-Form, die frischen Farben und die junge Formsprache gefallen mir. Aber beim Schriftzug “Wallfahrtsstadt” sind wir uns alle einig. Ungünstig und unlesbar in den meisten Anwendungen. Stelle mal die Vermutung an, dass es “alte Hasen” bei den Entscheidern gab, die unbedingt das Wort mit drin haben wollten. Dann wurde es mehr schlecht als recht ergänzt, damit es nicht so auffällt und sich nach ein/zwei Jahren eh jeder freut, wenns dann ganz wegfällt.

  6. Erinnert mich stark an das Logo von Krakau, Polen aus dem Jahr 2017, welches auch hier schon im Blog vorgestellt wurde.

  7. Muss Hizli Recht geben.
    Warum schämen sich so viele Städte ihres Wappens?
    Was ist an Rose und Lilie so schlecht, dass man es durch dieses kindische K ersetzen muss?

    Würde mir mehr Stolz auf die traditionellen Symbole und Nüchtern- und Erwachsenheit in der Außendarstellung der Städte wünschen.

  8. mir gefaellt’s, der “Wallfahrtsort” musste wohl mit rein, grafisch haette man da sicher gut drauf verzichten koennen.

    Ich finde aber die Unterscheidung zwischen Stadt- und Fanlogo zu schwach – wenn ich das richtig sehe, ist lediglich der Schriftzug im K das unterscheidende Detail, wenn sich da ein Einwohner denkt “das wird nicht lesbar, ich lasse es weg” isser schon beim offiziellen Logo?

    Ansonsten: Schick, einfarbig (in verschiedenen Farben moeglich, aber nur eine Druck-/Folienfarbe noetig, nur 1x Vorkosten, guenstiger!), aber nicht so ein “Regenbogen-Schatten” von vor 20 Jahren!

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen