Skip to content

Hannoverscher Nahverkehr wird unter der Marke Üstra gebündelt

Üstra Logo (Bildmarke „ÜMO“), Quelle: Uestra / JvM
Üstra Logo (Bildmarke „ÜMO“), Quelle: Uestra / JvM

In Hannover bekommt der Nahverkehr ein neues Gesicht, wortwörtlich: ein Smiley namens „Ümo“. Die drei Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra, GVH und Regiobus bündeln ihre Aktivitäten unter einem gemeinsamen Markendach. Zukünftig tritt der Verbund in der Außendarstellung als gemeinsame Marke auf, und zwar unter dem neu gestalteten Logo der Üstra.

Aus „Ücon“ wird „Ümo“. Zuletzt wurde der Markenauftritt des Hannoverschen Verkehrsbetriebs Üstra im April 2017 erneuert (dt berichtete). Damals wurde die grüne Bildmarke bestehend aus zwei mit Querstrich verbundenen Kreisen (Ü-Pünktchen) eingeführt, dem sogenannten „Ücon“. Nun bekommt die Üstra (Eigenschreibweise „ÜSTRA“) abermals ein neues Markenzeichen, das „Ümo“. Eine im Stile eines Smileys gestaltete Bildmarke, mit der die Attraktivität der Hannoverschen Nahverkehr auch im Visuellen zum Ausdruck gebracht werden solle. Darüber hinaus dient das Logo zukünftig auch als Absender des Verkehrsverbunds Großraum-Verkehr Hannover (GVH) und Regiobus.

Auszug der Pressemeldung

„Aus drei mach eins: Seit vielen Jahren arbeiten ÜSTRA, regiobus und der Großraum-Verkehr Hannover (GVH) eng und gut zusammen, führten aber komplett eigenständige Logos und Markenwelten. Alle drei Unternehmen wird es auch zukünftig weiter geben. Mit dem heutigen Tag beginnt in der Region Hannover offiziell, was im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland seinesgleichen sucht: Durch eine Zusammenführung der Markenwelten wird zukünftig die ÜSTRA als alleinige Marke für die drei Unternehmen sprechen. Mit anderen Worten – aus ÜSTRA, regiobus und GVH wird die neue ÜSTRA.“

Üstra Regiobus, GVH Logos – vorher und nachher, Bildquelle: Üstra, Bildmontage: dt
Üstra, Regiobus, GVH Logos – vorher und nachher, Bildquelle: Üstra, Bildmontage: dt

Drei bislang eigenständige Marken schließen sich unter dem Dach der Marke Üstra zusammen. Marktforschungsstudien, die man im Vorfeld des Rebranding-Prozesses durchgeführt habe, hätten ergeben, dass die Menschen in der Region Hannover den Nahverkehr vor allem mit der Marke Üstra in Verbindung bringen. „Dass die ÜSTRA zukünftig auch für den Verkehrsverbund in der Region steht, ist konsequent von den Kundinnen und Kunden her gedacht und in Deutschland einmalig“, so Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. „Für die Verkehrswende müssen wir auch Zielgruppen erreichen, die derzeit überwiegend mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Die neue, starke Marke wird uns dabei helfen.“

Eine grüne und als Smiley gestaltete Bildmarke verleiht der Marke Üstra ein neues Gesicht. In der Bildmarke finden sich, so die Idee, der Anfangsbuchstabe „Ü“ und ein stark vereinfachter / stilisierter Umriss der Region Hannover kombiniert. Die damit verbundene intendierte Botschaft: „Der ÖPNV in der Region Hannover hat zukünftig ein noch freundlicheres, sympathischeres Gesicht.“

Üstra Markenauftritt – Visual, Quelle: JvM
Üstra Markenauftritt – Visual, Quelle: JvM
Üstra Markenauftritt – Geschäftsausstattung, Quelle: JvM
Üstra Markenauftritt – Fahrkartenautomat, Quelle: JvM
Üstra Markenauftritt – Display/Plakat, Quelle: JvM
Üstra Markenauftritt – Visual, Quelle: JvMÜstra Markenauftritt – Geschäftsausstattung, Quelle: JvMÜstra Markenauftritt – Fahrkartenautomat, Quelle: JvMÜstra Markenauftritt – Display/Plakat, Quelle: JvM

Die im Verkehrsbund zusammengeschlossenen Betriebe verbinden mit der Einführung des nunmehr einheitlichen Markenauftritts ein ehrgeiziges Ziel: „Gemeinsam mit der Region Hannover wollen wir den besten Nahverkehr in Deutschland liefern“. Im jüngsten „ADAC-Monitor“ (01/2024), in dem die Zufriedenheit der Bürger in den 15 größten Städten in Deutschland in Bezug auf die Mobilität und den ÖPNV untersucht wird, belegt Hannover Platz fünf. In der zuvor im Jahr 2017 durchgeführten Studie belegte Hannover noch Platz zwei.

Die Umbeflaggung / das Rebranding auf Fahrzeugen, Haltestellen, Fahrkartenautomaten und Verkaufsstellen werde, wie die Üstra-Pressestelle dem dt auf Anfrage mitteilt, „einige Zeit in Anspruch nehmen“, da man sukzessive vorgehe. Als Unternehmen sollen Üstra, Regiobus und GVH weiter bestehen bleiben. Es werde lediglich die Außendarstellung unter einer Marke zusammengefasst, „um eine klarere und einheitlichere Kommunikation gewährleisten zu können“.

Inwieweit die Webauftritte von GVH (gvh.de) und Regiobus (regiobus.de) bestehen bleiben, beziehungsweise ob die jeweiligen Domains zukünftig als Weiterleitung auf uestra.de fungieren, darüber machte die Pressestelle trotz mehrfacher Anfragen keine Angaben.

Das „Ü“ im Namen Üstra leitet sich übrigens von dem im Jahr 1921 unter der Bezeichnung „Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG“ gegründeten Unternehmen ab.

Entstanden ist der neue Markenauftritt in Kooperation mit Jung von Matt Brand Identity (Hamburg).

Kommentar

Da zum jetzigen Zeitpunkt unklar ist, was genau mit den Webauftritten unter gvh.de und regiobus.de geschehen soll, ob diese rein als Weiterleitung auf uestra.de fungieren, oder ob sie ebenfalls wie auch die zugehörigen Apps die neue Markenidentität übernehmen werden, lässt sich auch nicht bewerten, ob das Gesamtkonzept trägt und die dahinter stehende Strategie aufgeht. Braucht es aus Kundensicht überhaupt noch andere/weitere Domains und Apps? Wo doch zukünftig über Üstra die alleinige Markenkommunikation erfolgen soll. Entsprechende Aussagen/Antworten diesbezüglich lassen sich der offiziellen Pressemeldung nicht entnehmen. Warum ist das so? Warum wird im Zuge der Vorstellung der neuen Markenidentität nicht klar und transparent kommuniziert, was mit den digitalen Angeboten von GVH und Regiobus geplant ist? Eine Frage, die sich die Bürger vor Ort / die Kunden stellen dürften.

Eine Vereinheitlichung wäre sicherlich nicht nur aus Kundensicht sinnvoll und wünschenswert – diese würde auch die Kommunikation von Seiten der Verantwortlichen erleichtern. Der Verkehrsbund und das Nahverkehrsangebot in Stadt und der Region würden als EINE Marke agieren und sichtbar sein. Obendrein könnten aufgrund der Vereinheitlichung – auf lange Sicht – Kosten (Steuergelder) eingespart werden. Alles im Konjunktiv. Bislang wurde das Konzept lediglich präsentiert und vorgestellt. Entscheidend wird jedoch sein, wie wohl bei jedem Rebranding-Projekt, wie das Konzept implementiert und umgesetzt wird.

***

Update 11.04.2024, 12:35 Uhr
Mittlerweile herrscht hinsichtlich der Frage, was mit den digitalen Angeboten von GVH und Regiobus geschieht, Klarheit, siehe auch Kommentar von dt-Leser Dennis.

Die Pressestelle teilt heute zudem auf Anfrage weiter mit: „Die Internetseiten www.regiobus.de und www.gvh.de werden ebenfalls auf die neue ÜSTRA Internetpräsenz umgeleitet. Damit sind nun alle Infos rund um den Nahverkehr in der Region Hannover gebündelt und übersichtlich auf einer Webpräsenz zu finden. Neben der Internetseite hat die GVH App ebenfalls einen neuen Anstrich bekommen. Ab sofort erscheint die App im neuen Design und unter dem neuen Namen ÜSTRA App. Für die Nutzerinnen und Nutzer ändert sich jedoch nichts. Demzufolge muss die App nicht neuinstalliert werden. Die Umstellung erfolgt automatisch im Rahmen eines Updates.“

Update 12.04.2024, 11:35 Uhr
Drei bisher innerhalb der Galerie enthaltene Motive mit Fahrzeugen wurden auf Veranlassung der Üstra-Pressestelle entfernt. Weiteres Bildmaterial findet sich auf der Case-Seite bei JvM.

Mediengalerie

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

    1. Das sehe ich genau so. Da ist es eher wenig hilfreich, sich mit grün gebenden Logo der Umweltthematik anzubietern.
      Da kann man nur beide Augen fest zu drücken und sich was anderes wünschen.

      1. sich mit grün gebenden Logo der Umweltthematik anzubietern.

        Hier scheint wohl gemeint zu sein, dass die Üstra, so verstehe ich den Kommentar, indem das Unternehmen (nunmehr) ein grünes Logo verwendet, sich der Umweltthematik anbiedert. Das geht jedoch ein wenig an der Realität vorbei.

        Ein Blick in die Historie: Seit 1970 nutzt der Großraumverband Hannover (GVH) ein grünes Logo als Absender. Seit Mitte der 1970er-Jahre, mit Einführung der Stadtbahnen Modell TW 6000, prägen grüne Stadtbahnen, und in Folge dessen grüne Haltestellen und grüne Busse das Stadtbild von Hannover. Im Zuge dessen wurde das Üstra-Logo 1974 auf die Farbe grün umgestellt. Die Üstra „gibt“ sich nicht (jetzt) ein neues grünes Logo – Grün ist seit mehr als fünf Jahrzehnten die Erkennungsfarbe der Üstra.

        1. Ich schätze die sehr konstruktiven Anmerkungen von Achim Schaffrina – auch wenn ich diese nicht immer teile.
          Meine Äußerungen bezogen (auch) darauf, dass Unternehmen schon einige Zeit sich einen “grünen Anstrich” geben. (Zeitgeist: Umwelt)
          Dies kann man machen, halte ich ich aber für falsch.

  1. Also für mich siehts nicht nach einem lachenden/grinsenden Gesicht aus.

    Die Negativ-Fläche um “U” wirkt für mich wie ein Gesicht, das “U” selbst wie der Körper und dann sind die Punkte wie zwei gruselige Augen, die mich anstarren.

  2. Seit einer Woche vergeht kaum ein Tag an dem in der HAZ nicht über das neue Logo berichtet wird.
    Jetzt soll das Logo nachhaltig sein. Der letzte Auftritt der ÜSTRA hat gerade mal etwas mehr als sechs Jahre gehalten. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Jetzt wird also wieder alles umgeflaggt, rebranded … Die ÜSTRA muss noch viele geheime Kassen haben, um sich so etwas zu leisten: Da findet sich dann eben mal auch ein 6-stelliger Betrag um ein Trikotsponsoring bei Hannover 96 zu finanzieren. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ÜSTRA-Busse auch im Umland unterwegs waren. Später wurde Regiobus gegründet, mit eigener Verwaltung. Jetzt also eine Verkehrswende, die eine Kehrtwende ist – hatten wir doch schon … Das DB-Logo von Eduard Ege wurde 40 Jahre verwendet, das DB-Logo von Kurt Weidemann (1993 vorgestellt und seit 1994 in Gebrauch) hat auch schon 30 Jahre auf dem Buckel – das nenne ich nachhaltig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen