Es gibt Schriften, die so häufig im Einsatz sind, dass sie lediglich als Textübermittler dienen. Dazu zählen vor allem die früheren Standardschriften im Web Verdana und Arial. Im Print-Bereich kann man das von der Helvetica, Frutiger und früher auch von der Futura behaupten
Es liegt allerdings nicht zwangsläufig an dem fehlenden Charakter einer Schriftart, denn vielmehr an der Häufigkeit der Verwendung, wenn ein Font wenig individuell erscheint. Wie soll man aus der Masse hervorstechen, wenn die Masse die Helvetica verwendet? Ganz einfach: ein neuer Font muss her.
In den Neunzigern sprangen viele Unternehmen auf die Rotis um. Um die Jahrtausendwende verwendeten mehr und mehr Unternehmen (AEG, Fujitsu Siemens, Bulthaupt) die Rotis als Hausschrift. Was Firmen wie Nokia wiederum bewogen hat ihre Hausschrift (ehemals Rotis) anzupassen, um ihr eine individuelle Note zu verleihen. Heraus kam die Nokia Sans.
Ähnlich verhielt es sich mit der Futura, die bereits 1928 von Paul Renner gestaltet wurde. Sie war Grundlage für zahlreiche Corporate Font Entwicklungen. Schriften wie die Ikea Sans, Opel Sans und VW Headline gehen alle auf die Futura zurück. Wie wichtig ein Corporate Font für ein Unternehmen ist, zeigen die vier hier dargestellten Beispiele. Erkennen Sie die Marke anhand der jeweiligen Hausschrift?
(von oben nach unten)
Audi („AudiType“)
Mercedes-Benz („MBCorpo“)
Deutsche Bahn („DBHead“)
Congstar („Skizzed“)