„Die USA ist bis dato eines der wenigen Industrienationen, die ohne koordiniertes Besucherprogramm auskommt.“ So begann gestern in London eine Präsentation, bei der nichts geringeres als der Launch der „Marke USA“ verkündet wurde. Die „Brand USA“ geht aus einem Zusammenschluss us-amerikanischer Einrichtungen hervor, die bislang unter dem Namen „Corporation for Travel Promotion“ firmierte. Erstmals werden nun die Kräfte gebündelt, um mit einem einzigen Marketing- und Designkonzept Menschen dazu zu bewegen, eine Reise in die USA zu unternehmen.
Die Essenz der Marke
(im Original)
America is more than a destination.
America is a land where everything is
possible, so anything is possible.
Where imagination becomes reality, and nothing is
too new, too big or too far away to actually happen.
Whether you’re exploring a larger-than-life
city, or wandering way off the beaten path.
It’s not about seeing and doing – it’s about experiencing and
feeling: the exciting contrasts… the diversity of people…
a collective culture that is only as robust as the
stories and personalities that contribute to it.
Brand USA hopes to rekindle the world’s love
affair with America the Place, America the Spirit,
and America the Dream.
We want to remind the world that this country
is filled with boundless possibilities that open
up even more possibilities within ourselves.
The United States of Awesome
Possibilities welcomes everyone.
Das Markenlogo
„Das Brand-USA-Logo wurde gestaltet, um den ’American Spirit’ einzufangen und um ein eine frische, neue Markenidentität zu kreieren, das die Welt dazu einlädt, die grenzenlosen Möglichkeiten von Amerika zu entdecken. Es geht nicht um Patriotismus, Flaggen schwenken oder Imponiergehabe. Es soll einladend, unerwartet und einbeziehend sein. Es zelebriert die Idee, dass nicht das Einzelne die USA definiert, sondern dass jede Besucherinteraktion und jede Erfahrung dazu beitragen, die ausgesprochen dynamische ’Amerikanische Erfahrung’ hervorzubringen“, so die offizielle Formulierung.
Design
Punkte stehen im Mittelpunkt des Designkonzepts. Als Metapher für Vielfalt stellen sie gewissermaßen den kleinsten gemeinsamen Nenner aller 50 Bundesstaaten dar. Die Vielfalt als übergeordnetes Thema ist es also, die dargestellt ist. Dem Fotomaterial obliegt es demnach, das typisch US-Amerikanische darzustellen. Unterstützt wird es dabei typographisch von der im Jahre 2000 von Tobias Frere-Jones gezeichneten „Gotham“, die auch bei der Präsidentschaftskampagne Obamas 2009 in unzähligen Medien zum Einsatz kam.
Nach eigenen Angaben liegt das jährliche Budget von Brand USA bei 200 Mio. US-Dollar. Dabei trägt sich Brand USA jeweils zur Hälfte über private Investoren und dem im März 2009 verabschiedeten Reiseförderungsgesetz, dem Travel Promotion Act. Sprich, jeder Ausländer, der für weniger als 90 Tage in die USA reist, finanziert mit seiner Einreisegebühr in Höhe von 10 Dollar den Markenauftritt.
Im März 2012 wird die Kampagne erstmalig in zahlreichen Ländern ausgerollt. Für das National-Branding der Marke USA zeichnet The Brand Union verantwortlich.
Die eigens initiierte Markensite hält umfassendes Hintergrundmaterial bereit, unter anderem auch ein Video (thebrandusa.com), in dem die Marke vorgestellt wird.
- www.thebrandusa.com
- DiscoverAmerica.com – das offizielle Reiseportal der USA
Es wird bildlich nicht deutlich, ob in der Bildmarke die Punkte zu den USA hin- oder davon wegstreben, was in der Interpretation zwei völlig gegensätzliche Aussagen zulässt. Die negative Interpretation lautet: USA in Auflösung.
Kritische Ausländer könnten sich daran stören, das hier wie so oft die USA mit Amerika gleichgesetzt werden. USA = America und Amercia = USA entspricht zwar teilweise dem Selbstverständnis, wird aber im Ausland häufig kritisch gesehen und Ausländer sind das Ziel der Kampagne.
Die Website enthält für die führende IT-Nation bemerkenswerte technische Fehler. Völlig invalides XHTML (180 Fehler auf der Startseite).HTML, CSS und Javascript werden ohne serverseitige GZip-Komprimierung ausgeliefert. Die Ladezeiten dafür verzehnfachen sich dadurch. Das Hintergrundbild ist z.B. unkomprimiert (1,5 MB, JPEG mit Qualität 99) und verfünffacht die Ladezeit. usw.
https://www.discoveramerica.com/de/images/images/default-background-2.jpg
Da haben die in ihrem Land so viele starke und emotionale Bilder und Symbole – und denen fällt nichts besseres ein, als den Schriftzug in PUNKTE aufzulösen? Und in der Broschüre abstandslos USAUSAUSAUSA in die Abbildungen zu drucken? Weder originell noch einladend.
Ich finde es äusserst positiv, dass die Kampagne völlig ohne die typisch, US-amerikanischen Farben und dem Patriotismus auskommt… Hier wird versucht sich nicht auf die “gloriose Selbstherrlichkeit” des Landes zu stützen… Etwas, das mir ziemlich deutlich zeigt, dass sich in den letzten Jahren in den Köpfen vieler (oder zumindest einiger) US-Amerikaner etwas geändert hat… für mich ein positiver (wenn auch noch kleiner) Schritt in die richtige Richtung.
Von der Ausführung her gefällt mir die Kampagne sehr gut… Ohne sie gleich aus Expertensicht bis ins Detail zu analysieren, wirkt sie auf den ersten Blick solide und sympathisch… Und kommt es nicht auf den ersten Eindruck an?
war da nicht was mit endlosen Verhören und Kontrollen an den Flughäfen? Fängt Gastlichkeit nicht an der Tür schon an? Mal sehen, ob sich da was ändert..
@Hennes
Man kann bei der multiplen, abstandlosen Aneinanderreihung der Buchstaben U, S und A vor allem auch AUS AUS AUS lesen, was das KfZ-Kennzeichen und der offizielle 3stellige ISO-Ländercode für Australien ist. Als Deutscher kann man natürlich auch SAU SAU SAU lesen.
Gibt es eigentlich so ein Gesamtkonzept auch für Deutschland und wenn ja, wo findet man das?
@Niklas
Die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. hat den offiziellen Auftrag, Deutschland touristisch zu vermarkten. Deren vielsprachige Website findest Du unter https://www.germany.travel
Die (ver)alte(tete) Version ist auch noch online und über Google zu finden
https://www.germany-tourism.de/ENG/destination_germany/master.htm
“The United States of Awesome
Possibilities welcomes everyone.”
Der Zeilenumbruch gefällt mir hier gar nicht… United States of Awesome klingt als hätte da jemand zu viel How I Met Your Mother geschaut, siehe hierzu auch Barney’s Blog: https://www.cbs.com/shows/how_i_met_your_mother/barneys_blog/71717
@Guido (#1):
Aber ausschließlich deutschsprachige Benucher – der Rest kennt das Problem gar nicht. Und das Maerial ist ja alles erstmal auf englisch, kann sich ja also noch etwas ändern in dieser hinsicht.
Macht einen netten und doch amerikanischen Eindruck. Der Style und die Schriftart begegnen mir auf meinen Geschäftsreisen in die Staaten immer häufiger. Auch Obama hatte diese bei seiner letzten Kampagne auf den Plakaten im Einsatz – wie heißt denn dieser Font und warum kommt er gerade mehr und mehr in den USA zum Einsatz?
Also, ehrlich mal ich finde das Logo ganz und gar nicht gelungen! Es wirkt auf mich sehr unruhig. Zudem kann ich Guido nur zustimmen was den Aspekt mit den Punkten ob sie nun hin oder weg streben an geht. Es kann wirklich sehr leicht negativ interpretiert werden und auch dieser viel zu nah stehende USAUSAUSA-Schriftzug kann fehl interpretiert werden. FAZIT: Für mich wirklich nicht überzeugend. Zudem denke ich das das logo sehr klein dargestellt eher verpixelt wirken würde, als das es klar wird das das Punkte sind!
Nuja, erinnert mich entfernt an Tests zur Erkennung von Farbenblindheit.
Die Banner sehen handwerklich noch gut aus, aber die Broschüren wirken mit ihren unruhigen Gestaltungselementen (Bilder über Bilder, hier noch ein paar zentrierte Kreise, dort noch was multipliziert) und fehlendem Weißraum sehr konzeptlos. Und für was steht das Farbschema? Haben die jeweiligen Farben einen Bezug oder eine Ausrichtung zu irgendwelchen Kategorien?
Der Farbentest fiel mir auch als erstes ein. :-)
Auf dem Banner wirkt es noch am besten. Aber das war es dann auch schon, wenn schon Punkte warum nicht die Landesform die ist doch recht einmalig und leicht zu erkennen. Persönlich finde ich sollte ein Logo einen gewissen zusammenhang zur der Sache haben wenn auch sehr subtil. Hier fehlt mir wirklich die Brücke bzw. das was es Unique macht. Prinzipiel könnte man die Art & Weise der Logogestaltung für alles nehmen, da könnte Pointshop stehen und es würde genauso gut passen.
Das einige finden das es besonderes Positiv wäre nicht US-amerikanischen Farben zu verwenden, verstehe ich absolut nicht! Sind nicht gerade die Farben das was helfen könnte das Logo dichter ans Thema zu führen um das es geht? Cyan & Lila sind jetzt auch keine schrecklichen Farben, aber mal Hand auf’s Herz typisch Amerikanisch sind sie auch nicht, wohl eher hipe Trendfarben.
Das Broschüren-Layout wirkt so banal und einfallslos wie das Punkt-Prinzip. Wenn man den Punkt schon hat, liegt es nahe denn Kreativ als Keyvisual einzusetzen, was sinnvoller als diese USA Bandarolle die wirklich schwer Lesbar und auch oft schon Gestalterisch gesehen(Wenn auch ohne dem Wort USA) wäre.
Im Prinzip würde es auch noch schlechter gehen, aber in einem Land das Trend setzt, absolut hip ist, eine übermacht an International angesehnen Agenturen besitzt. Firmen die als Markenzeichen besondere Gestaltung (Apple etc.) verkörpern da hätte ich mir schlicht und einfach mehr Kreativität gewünscht.
Aber wer weiss wer da wirklich das letzte Wort hatte bzgl. der Logo-Entscheidung.
In diesem sinn…
achja… Blindenschrift wäre auch recht nah dran ;P
klar, die gotham!
hier passt sie wenigstens mal ;)
also die dazugehörige website geht tatsächlich gar ned. mal von den bereits erwähnten fehlern abgesehn, sind die einzelnen seiten dermaßen unübersichtlich und unleserlich.
wenn man mal nur als beispiel diese seite hernimmt https://www.discoveramerica.com/de/new-york/new-york-city-nyc-itinerary-1.html , der text würde wesentlich mehr luft vertragen, mal davon abgesehn das bilder nicht schaden würden.
kommt noch diese hässliche facebook anbindung dazu, sieht für mich fast wie werbung aus, was sie aber nicht ist (auser für facebook).
Ich kenn die USA gar nicht so bescheiden…
Das ist mal ein Corporate Design das wirklich passt: Die USA verliert an Kontur und Kraft. Entspricht aber vielleicht nicht dem Selbstbild. ;-)
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