Bislang war die Präsenz Nigerias im Bereich Tourismus äußert bescheiden. Kürzlich wurde nun die erste Tourismuskampagne in der Geschichte des Landes vorgestellt. Was das in diesem Zuge präsentierte Logo noch halbwegs zu kaschieren vermag, tritt in dem auf Vimeo veröffentlichten Video eindrücklich zum Vorschein: Nigeria ist Tourismusentwicklungsland.
Ob sich mit Hilfe eines knapp 4-minütigen Monologs des hiesigen Tourismusministers Touristen anlocken lassen, darf bezweifelt werden. Tourismus-Marketing 0.1.
Fascinating Nigeria von Chuka auf Vimeo.
Auch die zugehörige Website Fascinating Nigeria (fascinatingnigeria.com) ist von einer rudimentären Einfachheit, dass schon nach zwei Klicks deutlich wird, wie groß die Kluft zwischen dem nun vorgestellten Konzept für Nigeria zu heutigen Tourismuskampagnen ist, wie sie etwa Peru, die USA oder auch die Malediven hinlegen.
Eine fast schon mitleiderregende Maßnahme, die wirkungslos verpuffen wird, taugt sie doch eher als abschreckendes Beispiel. Statt über die touristischen Schätze des Landes zu sprechen, sollte man sie zeigen, auch mit Hilfe von Videos. Als positives Beispiel sei an dieser Stelle VisitJapan genannt, das vor wenigen Wochen relauncht wurde.
Weiterführende Links:
…Gezeigtes als Logo zu bezeichnen und dann auch noch genau so als Aufhänger für eine neue Kampagne zu verwenden, ist doch – sagen wir mal – sehr mutig! Letztlich stimmt da aber auch gar nichts überein.
Das ist ja nun wirklich etwas, na ja, abstrus. Aber es ist auch Nigeria. Es ist wohl durchaus realistisch anzunehmen, dass kein denkender Mensch überhaupt je in Nigeria Urlaub macht, deshalb darf die Marketing-Kampagne sein, wie sie will.
Wobei, in Nigeria gibt’s interessante Bräuche:
************* Link entfernt *************
Ich möchte derlei Links zu Gewalt-Videos nicht im dt eingestellt wissen, deshalb habe ich ihn entfernt.
– dt-Redaktion –
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Nigeria ist vielleicht schon mal eine Reise wert, mit ausreichend Informationen vorher, wo man am besten Urlaub macht usw.
Aber wieso blenden die nicht wenigstens ein paar Fotos von Nigeria ein? Die zeigen den ja echt die kompletten vier Minuten…
Super witzig finde ich das “$” Zeichen, das mit dem “S” aus “Tourism” und dem “t” aus “fascinating” entsteht ;-)
Bitte den Kommentar von Bimdidelbo löschen, braucht es nicht und ist überflüssig.
gruselig is die Frau die später eingeblendet wird und “besonders enthusiastisch” begeistern will.
@Bimbidelbo
ziemlich blöde Idee so ein Video zu verbreiten
Finde es voll ok, auch das Logo. Es sind die ersten Schritte. Und wer, wie manche bisherige Kommentare, ein Land so früh schon abschreibt, ohne es je besucht zu haben, verschließt ein bisschen seinen eigenen Horizont. Ich bin mir sicher, dass es in Nigeria viele sehr lebendige Menschen gibt, die sich über Austausch und Kontakt freuen und dir freundlich begegnen.
Die Website ist nicht berauschend, aber ordentlich gemacht. Das Video ist natürlich ein bisschen suboptimal, aber hey, es ist der Start zu einer Tourismusmarke. Guckt euch unser Marketing am Anfang an, als wären wir da direkt durchgestartet!
“Aber wieso blenden die nicht wenigstens ein paar Fotos von Nigeria ein? Die zeigen den ja echt die kompletten vier Minuten…”
Haben Sie das Video überhaupt angesehen? Es werden Bilder eingeblendet!
Das Video ist in Sachen Tourismusmarketing natürlich ein Totalausfall. Nur ist dieses Video nicht das Key Element der Kampagne und das Tourismusmarketing sollte nicht nur daran gemessen werden. Wer öfters in Afrika zu tun hat, der hat sicher auch eine Idee, wie so ein – auf uns skuril wirkendes – Video zustande kam.
Die USA oder Japan können schwerlich der Maßstab für Nigeria sein. Ein Vergleich mit anderen Ländern im Sub-Sahara-Afrika bietet sich eher an. Da würde ich das Tourismus-Marketing Nigerias als durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich einstufen. Die Kampagnen-Website setzt sicherlich keine neuen Maßstäbe, ist aber durchaus informativ und kein Totalausfall. Daneben gibt es noch die Fascinating-Nigeria-Magazine-Website und die reguläre Nigeria-Tourism-Website.
Sicher, es gibt bessere und ausgereiftere Kampagnen. Die 4 Minuten Tourismusminister sind sicher nicht der ausführenden und planenden Agentur anzulasten sondern einzig und allein dem wahrscheinlich sehr selbstverliebten Tourismusminister.
Das Logo will ein wenig zu viel, aber auch hier sehe ich eher den Auftraggeber in der Schuld. Der Vergleich mit den Malediven hinkt dahingehend, dass allgemein bekannt ist, warum man auf die Malediven fliegen sollte (Natur, Kultur). Bei Nigeria ist das noch eher schwierig. Mir persönlich fällt erstmal nur Natur ein.
Die Website ist nicht schlecht. Vielleicht nicht sehr gerade sehr schön, aber doch schlicht und (was ich schon mal wenigstens einen Pluspunkt wert finde), auch für Mobilgeräte getrimmt. In einem Land, in dem sicher nicht überall eine fantastisch ausgebaute TK-Infrastruktur vorhanden ist, sicher keine schlechte Idee. Die Website von Japan ist in meinen Augen nicht gerade ein positives Beispiel. Null Responsive und Informationen (also wirkliche Informationen) hab ich nicht sofort finden können.
Ich denke ein Vergleich mit den anderen afrikanischen Ländern wäre fairer gewesen: https://www.magicalkenya.com/
https://www.southafrica.net/sat/content/en/us/
hab ich auf die schnelle gefunden.
Und da muss sich Nigeria nicht wirklich verstecken, meine Meinung.
Zusammenfassend: Noch eindeutig Luft nach oben, aber ein Grundstein ist gemacht. Weiter so und immer besser werden.
LG,
Hallenstein.
kann mir jemand helfen, was die Dinge über dem Nigeria-Schriftzug darstellen sollen?
Die Sonne is klar, aber der Rest?
Insgesamt sind es vielleicht etwas zu viel verschiedene Elemente, aber der Nigeria-Font ist zumindest mal prägnant, auch wenn er besser spationiert sein könnte.
ein bisschen viel Farben.
über Handschriften kann man denken, wie man will, aber in einem Tourismus-Logo kann es zu Elan beitragen.
…
Zusammen mit der Musik könnte es auch eine Meditations-DVD sein! :D
Ganz sicher gibt es für ambitionierte und pädagogisch begabte Designer in ganz Afrika Bedarf in Sachen Entwicklungshilfe für Designgrundlagen. Es gibt durchaus unterstützenswerte Projekte. In denen junge Künster oder gute Handwerker gefördert und ausgebildet werden. Ich habe mich da schon schlau gemacht.
Ich finde allerdings sehr wichtig für “Gestaltungsenwicklungshelfer” die afrkanische Kultur, Formensprache und Arbeitsweise als Grundlage zu nehmen. Dort wird noch viel per Hand gearbeitet. Beispielsweise Schildermalerei, Textildruck, Weberei oder Holzhandwerk. Ich denke gerade am Anfang sollte das Erlernen der Gestaltungsgrundlagen handwerklich sein. Computer und Adobe Programme sollten meiner Meinung nach erst in einer zweiten Phase zum Einsatz kommen. Ich hoffe nur es finden sich Desiger, die das handwerliche noch können und sensibel und überzeugend genug sind. Denn ich kann mir vorstellen, daß die afrikanischen Schüler schon stark vom westichen Vorbild beeinflußt sind und darauf brennen möglichst schnell die Programme zu lernen. Natürlich sollte auch das Konzeptionelle und Corporate Design vermittelt werden. Es gibt viel zu tun Leute.
Überladen bringt es ganz gut auf den Punkt. Da haben wir oben die Bildmarke mit drei weiteren völlig unterschiedlich illustrierten Bildmarken, die Wortmarke, der Banner mit einem der verabscheuungswürdigsten Farbverläufe aller Zeiten, der “tourism” Schriftzug und schließlich der nahezu unlesbare Claim. Alle Elemente haben überhaupt keinen gestalterische Gemeinsamkeit. Und witzig, wie die Elemente wahllos immer mal anders plaziert werden.
Löblich zu erwähnen ist aber,dass den Nigeria den Mut gefasst hat sein Land in der Tourismus-Branche zu positionieren und bewerben.
Für mich ist die Wortwahl auch sehr übertrieben (zu viele “unbelievable” und “extraordinary” bspw.). Richtige Videos und weniger Text wären schön gewesen.
VisitJapan wäre mir hier auch als super Beispiel eingefallen, aber es steht schon mit in der Beschreibung ;)
Yascinating!
Wie kommt man darauf, mit den Malediven “Natur und Kultur” zu verbinden, mit Nigeria hingegen nur “Natur”. Wenn ich ein Reiseziel kenne, das nun wirklich NIE wegen Kultur besucht wird, dann doch die Malediven, die schön sind für Wassersport, die schöne Ressorts haben, aber in denen einem im Normalfall außer vielleicht beim Personal kein Einheimischer und kein Erzeugnis einheimischer Kultur begegnen wird.
Nigeria ist mir – ohne Experte zu sein – zumindest als Vielvölkerstaat ein Begriff, und als Sitz etlicher alter afrikanischer Reiche.
Dass in Nigeria massenweise Christen von moslemischen Terroristen abgeschlachtet werden, sollte nicht davon abhalten, dort Urlaub zu machen. Nach Ägypten fahren ja viele, obwohl da das gleiche passiert.
Zum Logo: Außer der Sonne kann man nicht so richtig erkenne, was die Symbole bedeuten sollen (Soll das Linke ein Adler sein, der ein Schaf davon trägt?). Und das eher farblose Grün trägt auch nicht gerade positiv bei.
Hätten die nicht noch mehr Elemente in das Logo einbauen können oder war dann das Geld alle? ;)
Und wieso sieht das Logo im Video hier und da anders aus als auf dem Bild?
Wow. Ich glaube die fanden sämtliche Entwürfe super und haben sie alle in einem Logo abgebildet… Was ein Chaos…