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Pizza Hut backt altes Logo auf

Pizza Hut Logo Box, Quelle: Pizza Hut
Pizza Hut Logo Box, Quelle: Pizza Hut

Pizza Hut, mit rund 18.400 Filialen die weltweit größte auf Pizza spezialisierte Schnellrestaurantkette, kehrt zu einem früheren Logo zurück. Als ein groß angelegtes Rebranding möchte das Unternehmen den Schritt jedoch nicht verstanden wissen.

Vor fünf Jahren wurde der Markenauftritt von Pizza Hut zuletzt umfassend erneuert (dt berichtete). Um insbesondere gegenüber der jüngeren Generation attraktiver zu erscheinen, wurde seinerzeit die Kommunikation umgestellt und ein neues, kreisrundes Logo eingeführt und der in schwarz angelegte Schriftzug entfernt (siehe Abb. 2).

Nun verfolgt Pizza Hut, das seit 1997 ein Tochterunternehmen von Yum! Brands ist, offenbar auf eine andere Strategie. Insbesondere in den USA, wo Pizza Hut mit Domino’s und Papa John’s zwei starke Konkurrenten hat, verschärft sich der Wettbewerb. Gerade hier gilt es mit möglichst aufmerksamkeitsstarken Kampagnen zu punkten.

Pizza Hut Retro Logo
Abb. 1 – Pizza Hut Retro Logo

Im Rahmen einer TV-Kampagne erfolgt in Kürze im US-Markt die Wiedereinführung des Markenlogos, wie es bereits in den Jahren 1967 bis 1999 das Erkennungszeichen von Pizza Hut gewesen ist (siehe Abb. 1). Auf YouTube wurde das neue alte Logo im Retro-Look bereits wiedereingeführt.

Nach Auffassung von Marianne Radley, Markenchefin bei Pizza Hut, solle auf diese Weise „das reiche Erbe von Pizza Hut widergespiegelt werden“. Ein großes Rebranding sei jedoch nicht geplant, so Radley gegenüber CNN. Das kreisrunde, rote Signet werde nicht vollständig verschwinden, eine Umstellung der Filialen auf das klassische Logo sei nicht geplant. Vielmehr soll das „Retro“-Logo im Rahmen von Kampagnen ergänzend zum Einsatz kommen. Auch den Slogan „The Flavor of Now“ (2014–2016) will man Zuge des „Nostalgie-Brandings“ wiederverwenden.

Pizza Hut Logo (seit 2014)
Abb. 2 – Pizza Hut Logo (seit 2014)

https://youtu.be/4VOhz-zvXog

Kommentar

Die Rekultivierung alter Markenzeichen ist ein globaler Trend. Markenverantwortliche besinnen sich im Rahmen von Rebrandings/Redesigns zunehmend auf den Ursprung der Marke: zu sehen etwa bei Volkswagen, Beyerdynamic, Bahlsen und Art Directors Club Deutschland. Burger King kam bereits vor Jahren mit einem Retro-Packaging um die Ecke. Das Rama-Mädchen ist zurückgekehrt. Und in Großbritannien feierte die traditionsreiche Great Western Railway eine Wiedergeburt. Alt und klassisch ist schick.

Wenn Markenverantwortliche verstärkt Vergangenes wieder auferstehen lassen, artikuliert sich darin ein zutiefst konservativer Wunsch, wie er länder- und gesellschaftsübergreifend zunehmend zu vernehmen ist: Altes/Traditionelles möge fortbestehen, beziehungsweise eben wieder mehr Bedeutung erlangen. Es geht jedenfalls um Werterhalt. Die Wiedereinführung alter Markenzeichen fällt damit auf einen fruchtbaren Boden. Gleichzeitig möchte man von Seiten der Unternehmen die Rückbesinnung als ein Signal verstanden wissen, das in die Zukunft weist. Ein Drahtseilakt ohne Sicherung, denn das Problem ist: mit der Globalisierung, den digitalen Medien und der damit einhergehenden weltweiten Vernetzung stehen wir heute vor ganz anderen Herausforderungen als etwa noch vor 40 Jahren. Über viele Jahrzehnte haben wir gedankenlos konsumiert, Wegwerfartikel produziert und die dadurch entstandenen Umweltbelastungen gekonnt aus unserem Bewusstsein verdrängt. Heutzutage braucht es weit mehr als alte Zeichen, die einfache Lösungen suggerieren.

Dieser Beitrag hat 22 Kommentare

  1. Kann man eigentlich nur begrüßen. Ich glaube da stecken Sehnsüchte nach alt bewährten dahinter. Die alten Marken waren individuell und stark positioniert. Heute gibt es Unmengen an “Trittbrettfahrern”, die Marken und Designs all zu oft austauschbar. Da ist es eigentlich nur logisch, sich auf seine eigene, erfolgreiche Tradition zu besinnen. Ich frage mich nur bei den meisten Redesigns, wie man je diesen Pfad verlassen konnte.

    OT: letztens im Supermarkt entdeckt. Twix heißt jetzt wieder Raider – naja zumindest für eine kurze Zeit. Ich war schon drauf und dran nur deswegen zu kaufen, obwohl ich’s garnicht esse.

    1. Herzlichen Dank für den Hinweis in Sachen Raider Kai!
      Bei Raider ist es tatsächlich nicht einfach ein Aufspringen auf den Retro-Welle-Zug. Der Mutterkonzern Mars Inc. hält die Namensrechte an Raider. Wenn diese Marke fünf Jahre lang nicht genutzt wird, verfallen die Rechte. Deshalb tauchen die Raider-Retro-Edition alle Jahre wieder in den Supermärkten auf.

      1. Namensrechte an Raider! Das ist ja interessant! Danke für die Info! Ich habe die Retro-Edition von Twixx auch gesehen, aber nicht gekauft, weil ich den Schmerz über das Verschwinden von “Treets” noch nicht überwunden habe… Meine Frage dazu (falls sich jemand erinnert) wäre, ob “Treets” von “m&m” geschluckt wurde? Die schöne gelbe Verpackung und der sagenhaft schmeckende Inhalt von “Treets” sind meines Wissens im Tresor (von Ferrero?) verschwunden… Und Pizza hilft mir da nicht…

        Schönen Tag noch!

      2. Danke für den Hinweis, Achim.

        Wenn jetzt noch “Werther’s Original” wieder „Werthers Echte“ heiße würden… Keine Ahnung warum, aber auch 20 Jahre nach der Umbenennung geht mir der Name auf den Keks.

      3. @rheinweiss: Treets gibt es jetzt wieder. Einfach mal im ROSSMANN oder im REWE danach Ausschau halten. Die Packung ist jetzt orange mit brauner Schrift. Versprüht angenehmen Retrolook.

        (Oh, sehe jetzt erst die ganzen Hinweise weiter unten. Sorry…)

    2. @rheinweiss Interessant, dass du’s ansprichst jetzt, wo Treets nämlich tatsächlich wieder zurück ist. Uns zwar schon seit vergangenem Jahr. Nun von Katjes anstatt Mars. Die haben seinerzeit nämlich tatsächlich Treets durch M&M’s ersetzt. Aktuell läuft eine große Werbekampagne, hier in der Großstadt sind zumindest alle Werbetafeln mit Retro-anmutenden Plakaten von Treets geschmückt. Das Packaging ist allerdings nicht mehr gelb (klar, so sieht ja auch M&M’s heute aus) sondern orange.

      1. Danke Tobi, ich kanns kaum fassen-da muss ich mir sofort was besorgen und die Erinnerungen schwelgen lassen – obwohl, seit Jimmy Carter aus dem Erdnussgeschäft raus ist, befürchte ich Schlimmstes – da ist dann die orangene Packung wohl auch einfach hinzunehmen, egal wie das Design dann ist, Hauptsache die Nüsse schmecken…

        Ein super Hinweis jedenfalls!

  2. Wie im Eingangstext bereit angemerkt, einige Marken nutzen traditionelles, altbekanntes, um dem Bürger wieder mehr „Halt“ in der heutigen Gesellschaft zur vermitteln (oder vorzugaukeln). Der rasante Wandel in Politik und Gesellschaft, sowie der Verfall von Werten hat in den letzten Jahren überhand genommen. Der Mensch kann sich an den unnatürlich schnellen Fort- oder Rückschritt durch Technik und moderne Medien nicht anpassen. Mag sein, dass viele den aktuellen Wandel begrüßen, der Erfolg z.B. für ein Retro-Branding ist aber für mich ein Beweis dafür, dass heute so einiges schief läuft und man sich wieder nach „der guten alten Zeit“ sehnt.

    1. Der Beitrag liest sich als wäre er aus einer Phrasendreschmaschine gefallen, genauso gut könnte er aus Zeiten der Industrialiauserung stammen.
      Und zumindest auf Deutschland bezogen ist er inhaltlich nicht korrekt, da es in der Politik keinerlei Wandel gibt. Da hat sich seit 15 Jahren wenig getan und wenn zum negativen, wie beim Verfall der Infrastruktur der Bahn.
      Der Verfall von Werten ist ebenfalls eine Sache die wohl so alt wie die Menschheit ist
      “Die Jugend [..] ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer)
      Demnach ist Festellung davon überflüssig, da sie dem normalen Zustand einer Gesellschaft entspricht. Erst wenn dieser Zustand nicht vorhanden wäre, wäre er erwähnenswert.

      Der Retrotrend ist für mich ein Zeichen, dass das Unternehmen es sich nicht schafft an die geänderte Umstände anzupassen und daher probiert bei den älteren Menschen seine Kunden zu suchen, damit werden die Probleme aber nur verschoben und nicht gelöst.
      Was für die Verantwortlichen kein Problem ist, da sie dann nicht mehr verantwortlich für das Unternehmen sind.

      1. Hallo Klappflügel “…bei den älteren Menschen seine Kunden zu suchen,…” ist doch eine ganz legale Methode der Marktwirtschaft, haben doch die älteren Menschen meist (noch) auch das meiste Geld, was man Ihnen dann halt aus der Tasche ziehen kann (oder muss?). Das funktioniert bei Pizza, Schokoriegeln und schon lange bei Autos (VW Beetle)… Die Jungen kommen also alle noch dran, nur halt eben später… Aber es stimmt schon: Nicht alles war früher besser (Ausnahme: “Treets” und natürlich die Phrasendreschmaschine;-))…

        Wir können ohne Retro und ohne “Verantwortliche” (wer kennt einen?) alt werden. Vielleicht schaffen wir es sogar ohne Greta T.

        Grüße vom Zipperlein

        1. Vielleicht schaffen wir es sogar ohne Greta T.

          Bei einem Klimawandelleugner-Stammtisch gäbe es wohl zustimmendes Gelächter. Hier im dt empfinde ich einen solchen Einwurf jedoch als reichlich deplatziert.
          Dir ist zudem schon klar, dass hier im dt vor allem Designer, Kreativschaffende und Marketer miteinander diskutieren, eben jene Verantwortliche für derlei Kommunikationsmaßnahmen?

      2. Hallo Achim Schaffrinna,

        warum so aufgeregt? Ich dachte doch gar nicht an einen “Klimawandelleugner-Stammtisch”, sondern hob auf das (jugendliche) Alter von Greta ab, da “Klappflügel” in seinem Kommentar die “älteren Menschen” sozusagen als Grund für den Retro-Trend ausmachte…

        Zugegebenermaßen sorgt auch Greta T. durch ihr Alter für Furore – sie ist aber eben auch ein wenig Retro – ich erinnere mich noch an Sonntagsfahrverbote die schnell wieder abgeschafft wurden… Meine Verantwortung für die Klimakatastrophe und mein Kreativschaffen stelle ich dabei allerdings wirklich nicht in den Vordergrund…

        Zum Retro-Produkt “Treets”: ich habe es probiert und frage mich, ob der Hersteller damit Erfolg hat. Sicher nicht bei Menschen, die sich an Originalprodukt (Erdnüsse) und Originaldesign (Dynamik) erinnern. Passt aber für “Schokolinsen”.

        Schönen Tag noch!

      3. Hallo Klappf-l-ügel, war ja klar, dass ein konservativ geprägter Kommentar wieder zerpflückt wird. Habe hier bewusst auf konkrete Beispiele aus Politik und Gesellschaft verzichtet. Hier kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

        Meine Kernaussage bezieht sich auf rasante Veränderungen, die der Mensch einfach nicht verkraftet. Hier gilt der alte Spruch: “Der Mensch ist ein Gewohnheitstier”. Früher gab es darartige Probleme weniger, da weder Technik noch Globalisierung derart Einfluss auf den Alltag eines Menschen hatte. Damals ging es eben darum, sein tägliches Brot zu verdienen und das Beste aus oft schwierigen Situationen für sich und seine Familie zu machen. Trotzdem – so meine Meinung – gab es damals zufriedenere Menschen als heute. Der Mensch hat sich in seinem Grundwesen nicht massiv geändert, nur weil es heute täglich eine Flut von Neuem gibt. (Selbst Evolutions-Fans werden mir zustimmen, dass innerhalb von 100 Jahren keine genetischen Verhaltensänderungen eintreten.) Deshalb versucht man sich auch heute immer noch an Altem und Traditionellem und vor allem an Beständigem zu klammern.

        Und damit der Link zurück zum Thema: Dies kommt Retro-Designs zu Gute. Und dass diese klassischen Gestaltungslinien und mein gerade erklärtes “veraltetes Gedankengut” nur alte Leute anspricht, halte ich für ein Gerücht! Man beachte die neuen Strömungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die gezielt auf Dinge setzen wie Öko, Minimalismus und “zurück zur Natur”. Dies ist für mich nochmals der Beweis dafür, dass es dem heutigen Menschen zu viel wird und ihm auch nicht alles gut tut, was ihm als “zeitgemäß” verkauft wird. // Freundliche Grüße.

    1. Danke jabbo, der Link hat mir sehr geholfen… und ich konnte feststellen, dass ich sogar ab und zu an der Schokoladenfabrik in Franken vorbeikomme – vielleicht gibts da Fabrikverkauf?!

      Ich freu mich wirklich!

  3. Ich glaube das der Anschluß an alte Gestaltungsgüten schwer zu bewerkstelligen ist und durch Algoritmen schwer negativ beeinflußt wird.
    Bessere Onlinegestaltung – es gibt sie – findet Anschluß an die analoge Gestaltungsgüte in sehr kleinen aber sehr erfolgreichen Schritten. Werden Sie ganz eigen und authentisch und zeigen Sie es über die neuen Medien, dann läuft auch nichts schief.

    1. Viel wichtiger als das Logo wäre mir eine vernünftige Filiale in Hamburg. Seit der UFA Palast der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist gibt es nämlich nur noch kleine Filialen und eine mittlere in der Europapassage.

  4. Die Rückkehr zu alten Logoversionen hat mMn ihre Ursache in sehr vielen Fällen im Umstand, dass oft gute, funktionierende Logos mit hohem Wiedererkennungswert gegen neue, schlechtere ausgetauscht werden. Nach einiger Zeit erkennen dann die Verantwortlichen den Fehler und drehen die Schraube zurück.

Kommentare sind geschlossen.

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