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Neuer Markenauftritt für Fa

Fa Branding new look
Fa Branding new look, Quelle: Henkel

Fa, eine zum Konzern Henkel gehörende Körperpflegemarke, hat einen neuen Markenauftritt erhalten. Das komplette Produktsortiment wie auch das Markenlogo selbst wurden redesignt.

Im Zuge des Redesigns bekommen alle Männervarianten der Fa-Duschprodukte sowie eine Vielzahl der Duschgels für Frauen eine transparente Verpackung. Der neue 250-ml-Flaschenkörper besteht laut Hersteller zu 100 % aus recyceltem PET (exkl. Kappe), davon sind 25 % Social Plastic. Auch die Kappen der Duschflaschen und die Deo-Sprühköpfe wurden anlässlich des Relaunchs angepasst und verwenden ab jetzt 10 % bzw. 18 % weniger Plastik als zuvor. Bei Deo- und Dusche-Produkten wurden zudem die pflegenden Formeln verändert.

Das Sortiment der Marke Fa umfasst Deodorants, Duschgels, Badeschaum, Seifen und Bodylotionen. Auf dem deutschen Markt ist die Marke Fa seit 1954 präsent. Seit Mai ist das neugestaltete Produkt-Portfolio von Fa im Handel erhältlich.

Fa Men Duschgel Kick off – vorher und nachher
Fa Men Duschgel Kick off – vorher und nachher, Bildquelle: Henkel, Bildmontage: dt

Mehr als nur ein Facelift. Angefangen bei der Flasche selbst, der Gestaltung des Etiketts bis hin zur Fa-Wortmarke – alles wurde neu gestaltet. Die bisherige transparente, gewölbte Kappe wurde durch eine flache Version ersetzt. Dafür ist die Flasche selbst nun transparent. Die Flasche der „Fa Men“-Duschprodukte besitzt geriffelte Seiten – ein Unterscheidungsmerkmal zu den Duschprodukten für Frauen. Das Markenlogo wurde vereinfacht: fortan ist die „Fa“-Wortmarke serifenlos. Die stilisierte Blattdarstellung, wie sie bislang bei Pflegeprodukten für Frauen zum Einsatz kam, wurde entfernt.

Kommentar

Die bisherige gewölbte Kappe war, ähnlich wie bei vielen Parfum-Flakons, mehr Dekoration, mehr Spielerei, denn sinnvolles Design, so jedenfalls meine Produkterfahrung. Aus ökologischer Sicht war die transparente Fa-Kappe die Krönung der Nutzlosigkeit. Gutes Design ist jedoch, und hier zitiere ich gerne Dieter Rams, umweltfreundlich und so wenig Design wie möglich.

Immer mehr Hersteller setzen bei ihren Plastikverpackungen auf recyceltes Material. Gut so. Noch besser wäre es, auf Plastik weitestgehend oder gänzlich zu verzichten, Stichwort Zero Waste. „Flüssigseife im Plastikspender ist völlig unnötig, feste Naturseife mit Bio-Inhaltsstoffen gibt es in jedem Drogeriemarkt komplett plastikfrei“, weiß etwa die Utopia-Redaktion. Seifen und Duschgele in fester Form werden, da sie nachhaltiger sind und ohne Plastik auskommen, immer beliebter. Wenn man schon die Marke neu ausrichtet – warum wird das Rebranding denn nicht genutzt, um bei der Marke Fa entsprechende Produktinnovationen einzuführen? Egal wie ein Flüssigseifenspender gestaltet ist und aussieht – so etwas kommt mir nicht ins Bad.

P.S. Würde mich in den Kommentaren auch über Empfehlungen in Sachen festes Duschgel (für Männer) freuen.

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Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Halleluja! Über diese Kappe hatte ich mich auch schon aufgeregt. Nicht nur sinnlos sondern auch noch schlecht montiert, so dass sie gerne mal abfällt.

    Inzwischen bin ich weg von flüssigem Duschgel. Für eine mehrtätige Wanderung habe ich mir vor fast zwei Jahren die Duschbrocken angeschaut und war davon so begeistert, dass ich sie inzwischen nur noch benutze, auch als Shampoo-Ersatz. Im Gegensatz zu den üblichen Seifenblöcken finde ich die Schaumbildung und das Gefühl auf der Haut super, das hat wohl was mit dem Herstellungsprozess zu tun. Außerdem ist es eine sehr sympathische Firma mit Sitz in Stuttgart, kann ich nur empfehlen (unbezahlt). :)

    1. Bin auch vor einem Jahr auf den Duschbrocken umgestiegen, ist fast sogar praktischer als früher das hantieren mit der Duschgelflasche, vor allem, wenn fast nix mehr drin war. Aber auch die größeren Hersteller wie sebamed bieten mittlerweile feste Duschgels an.

    2. Zum Duschbrocken: Als Körperseife / festes Duschgel ist der Duschbrocken, ähnlich wie andere Produkte aus diesem vergleichsweise jungen Segment, grundsätzlich ein gutes Produkt. Im örtlichen Supermarkt bei mir wird der Duschbrocken allerdings ausschließlich, und das konterkariert natürlich ein Bemühen um Nachhaltigkeit, in einer größeren Pappschachtel zusammen mit der sogenannten „FAIRpackung“ angeboten, einer Dose aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch wenn die Dose laut Hersteller 100 % kompostierbar ist, braucht es spätestens dann, wenn die Seife aufgebraucht ist, auch eine Einzelpackung bestehend aus nur der Seife. Einzelpackungen online bestellen zu müssen, kann ja nun auch keine Alternative sein.
      Übrigens: das Öffnen der Dose macht wirklich keinen Spaß. Gerade mit nassen Händen ist das sehr hakelig. Diesbezüglich könnte das Design besser sein.

      Die Tester von Öko Test bescheinigem dem Produkt Duschbrocken Maxi Minze keine gute Eigenschaften. Im Test im April/2021 ist das Produkt mit der Note „ungenügend“ durchgefallen.

      1. Der Verkauf vor Ort war soweit ich weiß eine zeitlich begrenzte Aktion im Rahmen der Förderung durch die Höhle der Löwen. Das Bundle mit der FAIRpackung als einziges Angebot kann man natürlich in Frage stellen, da stimme ich dir zu. Ich mache mit Freunden Sammelbestellungen mehrerer Brocken, versendet wird mit DHL GoGreen, das passt soweit für mich. Das Problem mit der schlechten Handhabbarkeit der FAIRpackung kenne ich; ich habe dazu meine einfach etwas mit einem Messer bearbeitet. :) Inzwischen gibt es eine verbesserte Version mit größeren Griffmulden.

        Um noch einen Bogen zum Design zu schlagen: Ich fand es interessant, dass sich das Design von Verpackung und Aufsteller im Ladengeschäft so deutlich von dem der gleichzeitig online erhältlichen unterschieden hat. Letzteres ist viel kompakter, liebevoller und farblich dezenter gestaltet. Da waren anscheinend unterschiedliche Parteien am Werk.

  2. Ist diese Nivea-mäßige Anmutung des “Sanfte- & pflegende Formel”-Störers auf der neuen Fa Men Flasche gewollt oder nur ein unglücklicher Zufall? Farb- und Typowahl ist einfach mal seeeehr sehr nah an Nivea und ihren entsprechenden Konkurrenzprodukten.
    Hm.

  3. Nivea lässt grüßen. Die Wahl der Typo (… kann Brandon Grotesque nicht mehr sehen, sorry an dieser Stelle!) ist einfach nicht wirklich durchdacht. Nivea’s Duschgel Produkte stehen im Regal direkt daneben. Entweder möchte man sich absichtlich nicht abheben um Nivea KundInnen gezielt abzugreifen (weil sie es versehentlich einander zuordnen) oder hat nicht richtig darüber nachgedacht. Merkwürdig, wie ich finde… auch schade, dass das im Artikel Kommentar nicht weiter aufgegriffen wurde.

  4. Ich stimme vollumfänglich zu: Wer in diesen Tagen noch ein Redesign an einer Kunststoffflasche vollzieht, der hat etwas nicht verstanden.

    Ich kenn in meinem Umfeld niemanden, der so etwas noch kauft.

    Aber vermutlich kauft die typische Klientel, die auch 6er-Packs-Cola-Light-Flaschen in den SUV lädt, auch das weiterhin.

    1. Ich kenne niemanden der was anderes kauft. Ich hätte nichtmal gedacht, dass es Menschen gibt, die sowas überhaupt kaufen. Ich habe weder im Fitnessstudio, noch im Fußball, noch sonst wo, jemals jemanden gesehen, bei dem das ein Thema war. Und ich wohne in Berlin.

      Es ist gut auf die Umwelt zu achten. Menschen, die allerdings dabei an so etwas denken, sind Teil einer winzigen, Bubble, die nur in den Medien stark überproportioniert vertreten ist. Ich bin mir absolut sicher, dass der allergrößte Großteil im Zukunft weiterhin normales Duschgel benutzt und auch an nichts anderes denkt. Denn erstens: Die meisten Menschen können sich solche Probleme garnicht leisten und wollen und müssen das auch in kleinster Weise. Es gibt weitaus wichtigere Fragen, auch den Planeten betreffend. Für mich ist die größte immernoch: wie kann es sein, dass diese Mengen an Müll, die in Deutschland fachgerecht entsorgt werden, im Meer landen? Bei solchen Aussagen bekomme ich immer mehr Angst, wie viele Menschen es gibt, die momentan so offensichtlich an der Realität vorbeileben und sich offenbar nur in dieser Bubble bewegen, aber über andere urteilen.

      1. An was denkst du denn so in Sachen Umweltschutz? Was ist dein Beitrag?

        Zu sagen “kenn ich nicht, will ich nicht, bring nichts”?

        Fitnessstudio und Fußball also, quasi auch eine Bubble, aber eben eine aus eher weniger inovationsfreundlichen und -fähigen Menschen. Ich finde, das habe ich sehr nett umschrieben. Außerhalb von Studio und Sportplatz sehe ich all das ständig. Z.B. bei richtigen Sportlern.

        Asis will be Asis. Ich vermute, man nutzt “Duschdas”, oder?

  5. Danke für den Nachhaltigkeitsimpuls Achim, das ging mir gestern auch gleich als Erstes durch den Kopf, als ich diese transparente Flasche sah.

  6. Ich finde ja vor allem und unabhängig von der (absolut nachvollziehbaren) Nachhaltigkeitsthematik total irritierend, wie inkonsistent die Produktfamilie daherkommt. Herrenduschgel immer transparent, aber mit Rillen, Damenduschgel manchmal transparent, dafür immer ohne Rillen, beim Duschgel wird die Flaschenform geändert, bei der Flüssigseife bleibt sie wie vorher (und zwar wiederum komplett anders), und nur das Etikett ändert sich, Herrendeo ist zylindrisch, Damendeo mit leicht gekurvter Silhouette. Da passt doch wirklich nichts zum anderen. Oder sind das die tiefen Geheimnisse von Marketingexperten, die ihre Produktwelt mit größter Rafinesse zielgruppengerecht ausdifferenzieren? Ich zumindest verstehe es nicht und habe größte Problem, diese Produkte überhaupt als Teil einer Linie zu erkennen. Abgesehen davon, dass sie mir völlig beliebig, belanglos und austauschbar gestaltet erscheinen.

    1. Die Rillen sollen, sowohl über ihren technisch-kantigen Look wie auch über die damit verbundene griffigere Haptik, die Ausrichtung als Produkt (in erster Linie) für Männer unterstreichen. Das kennt man auch von vielen anderen Herstellern wie Gillette, Wilkinson, Nivea, Loreal etc.. Die unterschiedliche Aufmachung diesbezüglich ist also weniger Ausdruck von Inkonsistenz als vielmehr bewusstes Gender Design.

      1. Schon klar, die Rillen gab es ja offensichtlich auch schon vorher, aber trotzdem kommt im Verbund mit den ganzen anderen Formen, Etiketten, Farben und Motiven so viel Unklarheit in die eigentliche Marke Fa, dass zumindest ich die verschiedenen Linien nicht mehr einer Familie zuordnen kann. Bei Nivea etwa haben die Deoroller immer die gleiche Form, egal ob für Mann oder Frau oder universell, die Differenzierung erfolgt über Farbe und Grafik, die dennoch irgendwie einer gemeinsamen Idee entspringt. So komme ich als Mann auch auf die Idee, das Produkt für Männer zu kaufen, wenn meine Frau sich der ganzen Serie bedient. Und umgekehrt. Wenn aber nur noch der Name für ein Übergreifendes steht, ansonsten aber keinerlei Gemeinsamkeiten erkennbar sind, macht so eine Produktfamilie meines Erachtens wenig Sinn. Da hätte man vielleicht eher über Fa für Frauen, Mä für Männer und Ki für Kinder nachdenken und dann jeweils in sich stimmige Linien entwickeln können.

  7. Abgesehen von den ausdrucksstarken Photos von Plastikmüll in den asiatischen Flüssen. Macht sich in Deutschland und hier in den Kommentaren eigentlich irgendjemand wirklich Gedanken um Plastik (Herkunft+Wiederverwendung)? Habe das Gefühl, viele Buzzwords werden einfach von Instagram oder aus Kolumnen übernommen ohne sich mal wirklich mit dem Thema zu befassen.
    Ein Paar Stichpunkte (persönliche Meinung):
    Plastik ist 1. Sehr robust
    2. Sehr leicht, wichtig beim Transport
    3. zu einem hohen 90 prozentigen Teil wiederverwertbar, wenn selbe Zusammensetzungen produktübergreifend gebraucht werden
    4. Bei effizienter Abfallwirtschaft (hier gibt es Modernisierungsstau in DEU) vergleichsweise wenig Auswirkungen auf Umwelt
    5. billig, nicht jeder kann sich die “Bio Handmade Seife” leisten

    Mein Buzzword ist dazu “Pseudorealität” wird geschaffen
    Bestes Beispiel, Verbot von Plastiktüten. Gutes Produkt wird ersetzt durch wasserintensives Einmalprodukt.

    1. Plastiktüten wurden größtenteils durch wiederverwendbare Jutebeutel ersetzt, das klappt in meinem Haushalt wunderbar.

      1. In meinem Haushalt wurden die Plastiktüten früher als Müllbeutel weiterverwendet. Nun kaufe ich halt extra Plastikmüllbeutel. Einen Gewinn für die Umwelt sehe ich da nicht.

      2. Stimmt, Eric, weil DU so keine Tüten einsparst, ist natürlich die ganze Idee zum Scheitern verurteilt.

        Den Menschen ist schlicht kein Argument zu dämlich, wenn es darum geht, den eigenen Lebensstil ja nicht um ein paar Bequemlichkeiten beschneiden zu müssen.

    2. Komisch:

      Wenn es darum geht, was sich “nicht jeder leisten kann”, ist sehr oft von nachhaltigen Produkten die Rede. Alkohol, Zigaretten, Autos und Flugreisen gehen aber irgendwie immer, oder?

      Ich mach dir einen Vorschlag: Kauf so viel Plastik, wie du willst. Aber red es nicht schön. Tu es einfach, steh dazu, dass du zu bequem bist, dir Gedanken zu machen, aber red es nicht schön.

      Dein “bestes Beispiel” ist tatsächlich das denkbar beste Beispiel, dafür, wie denkfaul du bist. Wir gehen seit grob geschätzt drei Jahren mit denselben drei Stoffbeuteln einkaufen. Unvorstellbar, oder?

      1. Ihr beide gebt mir die besten Beispiele für Pseudorealität.
        Von euren Erfahrungen in der Familie schließt ihr sofort auf andere. Ich persönlich benutze auch seit 3 Jahren den selben Beutel. Trotzdem beobachte ich auch die Menschen außerhalb meines Dunstkreises. Und urteile nicht über ihre Lebensweise. “Arme Menschen sollen einfach weniger Alkohol trinken/rauchen/fliegen, dann können sie sich die Biosachen bei Alnatura leisten.”
        Kennt ihr ein besseres Produkt für Verpackungen (Einsetzbar und leider bezahlbar für den Großteil der Bevölkerung) für Quark, Joghurt, Badprodukte, Tastaturen etc. ?

      2. Ich tippe mal, dass der Heinz noch ganz andere Sachen als nachhaltige Verpackungen als Pseudorealität empfindet. So genau mag ich das aber gar nicht wissen.

        Hier geht es um “Badprodukte”. In den Kommentaren wurden besser Verpackungen bzw. bessere Lösungen genannt, ich wüsste nicht, wieso ich sie nochmal nennen sollte.

        Und über andere Produkte wurde hier gar nicht gesprochen, das sind Strohmanndiskussionen. Aber das wiederum ist typisch für die Heinze dieser Welt.

  8. Schön zu sehen, dass die schwarzen Flaschen endlich Geschichte sind. Schwarzes Plastik verursacht beim Recycling-Prozess Probleme, weil die optischen Sensoren die schwarze Farbe nicht erkennen, so zumindest mein letzter Wissensstand dazu.

    Keine Frage, dass Fa hier noch deutlich weiter hätte gehen können.

  9. Natürlich ist die Diskussion über nachhaltige Verpackungen und die darin enthaltenen Produkte richtig. Aber warum wird sie hier im Forum ausgerechnet bei Fa geführt, nicht jedoch bei Chips (-Verpackungen), Fischstäbchen, Autos und Tourismuswerbung? Offensichtlich löst da die Seife in der Plastikflasche immer noch den stärkeren Öko-Igitt-Reflex aus. Wäre aber schon die Frage, ob dieser Reflex auch objektiv im Verhältnis steht zum Nachhaltigkeitsproblem der – um das eine Beispiel rauszugreifen – Folienverpackung der Chips. Die esse ich womöglich jeden zweiten Abend in einer Viertelstunde auf und haue die Tüte in die Tonne, während die Fa-Flasche etliche Wochen in Gebrauch ist. Und über Chips-Produktion, Herkunftsort der Zutaten geschweige denn die gesundheitlichen Folgen ist damit ja noch gar nichts gesagt.

    1. Natürlich ist die Diskussion über nachhaltige Verpackungen und die darin enthaltenen Produkte richtig. Aber warum wird sie hier im Forum ausgerechnet bei Fa geführt, nicht jedoch bei Chips (-Verpackungen), Fischstäbchen, Autos und Tourismuswerbung?

      Mmh… regelmäßig wird im dt, sowohl von mir in den Beiträgen wie auch von Lesern in Kommentaren, das Thema Nachhaltigkeit und Ökologie angesprochen, siehe hanuta, Wrigleys extra, S.Oliver, Wilkinson, General Motors, Love Cyprus, und und und …

      Womöglich ist das Thema Ökologie in den Segmenten Lebensmittel und Hygiene- und Pflegeprodukte auch deshalb von besonderer Bedeutung, da wir diese Produkte unmittelbar verzehren bzw. auf unserer Haut / am Körper anwenden.

    2. Es geht hier um ein Verpackungsdesign. Und dementsprechend um die Nachhaltigkeit der Verpackung. Deshalb hinkt deine Nachfrage nach Auto- und Tourismuswerbung schon mal gewaltig, da geht es um Markendesign ohne Verpackung.

      Was ist gegen den Pappkarton bei Fischstäbchen einzuwenden? Also der ganz außen rum, nicht die Panade? ;-)

      Chips sind in der Tat ebenfalls wenig nachhaltig verpackt. Aber vielleicht liegen da die nachhaltigeren Alternativen nicht dermaßen eindeutig auf der Hand? Und vielleicht rühmen sich die Hersteller da nicht auch noch der eigenen Nachhaltigkeit, wie “Fa” es ja tut?

      1. Ich habe Achims Beitrag und die Diskussion hier in weiten Teilen so verstanden, dass nicht nur das Verpackungsdesign von Fa in Frage gestellt wurde, sondern das ganze Produkt, wenn doch feste Dusch- oder Shampoo-Stücke die Plastikflasche komplett überflüssig machen sollen. Nur deswegen habe ich Autos und Reisen als Vergleich herangezogen, weil deren ökologische Auswirkungen vermutlich deutlich problematischer ausfallen als das Verwenden eines Duschgels in einer Kunststoffflasche, die mit dem überarbeiteten Design immerhin ökologisch optimiert wurde. Achim hat Recht, dass das Nachhaltigkeitsthema hier immer wieder ansgesprochen wird, aber in dieser absoluten Ablehnung des ganzen Produkts hat es mich überrascht. Ich habe auch gar nichts gegen die Diskussion hier und kann sie nachvollziehen, finde aber die von Heinz aufgeworfenen Fragen durchaus bedenkenswert. Und das führt eben zu der Frage, warum wir die Fa-Plastikflasche verteufeln (obwohl sie mit konsequentem Recycling vielleicht ein sinnvolles Produkt sein könnte), das neue BMW-Markenzeichen aber nur daraufhin abklopfen, ob es gut aussieht, Emotionen bei uns auslöst und dem Zeitgeist entspricht. Dabei wäre die Frage nach den Produkten, die unter diesem Markenzeichen angeboten werden, in dem Fall doch vielleicht viel interessanter und berechtigter als bei einem von 73 mehr oder weniger austauschbaren Duschgels im Rossmann-Regal.

        1. Und das führt eben zu der Frage, warum wir die Fa-Plastikflasche verteufeln (obwohl sie mit konsequentem Recycling vielleicht ein sinnvolles Produkt sein könnte), das neue BMW-Markenzeichen aber nur daraufhin abklopfen, ob es gut aussieht

          Ähm nein. In dieser Vereinfachung/Zuspitzung möchte ich das nicht stehen lassen. Denn natürlich streiten wir auch an anderer Stelle und auch bei Automarken darum, ob ein Produkt als solches überhaupt notwendig, ob es heute noch relevant ist, etwa im dt-Beitrag über die IAA 2019. In einem anderen Beitrag über automobile Marken schrieb ich im letzten Jahr: „Überdies wird die Verkehrswende schwerlich mir dem eigenen Auto gelingen.“ Das war freilich noch vor der ersten Welle der Corona-Pandemie, die, wie sich gezeigt hat, dem Thema Individualverkehr noch einmal eine neue Wendung gegeben und dem eigenen Auto einen Bedeutungszuwachs beschert hat, so zumindest meine Wahrnehmung. Bereits 2007 hatte ich anlässlich eines Beitrags über den Loremo – leider nie in Serie gegangen – das Konzept des Personenkraftwagens als solches in Frage gestellt. Und nichts anderes erwarte ich von einem Designer. So verstehe ich jedenfalls meine Profession: Dinge hinterfragen, ihren Gebrauchs- und Nutzwert, ihre Vor- und Nachteile und ihren ökologischen Fußabdruck. DAS ist es doch letztlich, worauf es im Design ankommt. Oder nicht?! Natürlich spielt Ästhetik eine große Rolle. Und natürlich darf eine Oberfläche oder Verpackung ansprechend gestaltet sein. Aber ohne Funktion/Sinn kein Design. Also lasst uns bitte gerne auch weiterhin über Funktionalität und Sinnhaftigkeit streiten, nicht nur ob die Zeichenabstände in einer Wortmarke als ausreichend angesehen werden.

      2. Da balancierst du aber schon auf der Grenze zum Whataboutism, oder?

        Die Debatte über die Nachhaltigkeit von Mobilität ist die vermutlich beherrschende Debatte der kommenden Jahre. Die hier zu führen, wäre erstens kaum möglich und zweitens kaum das, was der Hausherr hier will.

        Er will aber anscheinend über Plastikverpackungen für Duschgel sprechen, unter anderem auch, weil der Hersteller dies tut und dort ein Greenwashing einer Verpackung versucht, für die es Alternativen gibt.

        Ich finde das wesentlich näher am selbstgesetzten Thema des Blogs als das, was du hier ansprichst.

        Und dieses “Aber es gibt ja so viel größere Probleme” ist kein Argument, wenn wir mal ehrlich sind.

  10. Ich glaube, da habt ihr mich jetzt falsch verstanden. Die Kritik an den Plastikflaschen ist bestimmt richtig und notwendig, insofern kein Whataboutism. Aber wenn Fa sein Flüssigshampoo in Flaschen füllt, die zu 100 % aus recyceltem Kunststoff bestehen, ist das eben doch auch ein Fortschritt, und wenn eine konsequente Entsorgung hinzukäme, wäre die fundamentale Kritik am Produkt und seiner Verpackung eigentlich kaum noch berechtigt. Das ist aber gar nicht mein Hauptpunkt, mich hat einfach die Fokussierung der Diskussion hier im Forum (nicht in Achims wie immer sehr fundiertem und differenziertem Beitrag) auf die Materialfrage gewundert, so dass Formgebung, Farbe und Grafik anscheinend überhaupt keine Rolle mehr spielen. Das kann man so diskutieren, aber es überrascht in einem Designblog dann doch, zumal mir die Fa-Produkte diesbezüglich einfach grottig erscheinen und zumal – und da muss ich Achim dann doch widersprechen und z.B. auf die Diskussion des BMW-Logos verweisen – die meisten Forenbeiträge sonst eben doch um Grafik, Typografie, Form und Farbe kreisen.

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