Die zur Henkel-Gruppe gehörende Spülmittelmarke Somat wurde optisch aufgefrischt. Anlass hierfür ist die nach Angaben des Herstellers verbesserte Umweltverträglichkeit der Spülmittelprodukte. Seit April kommen Produkte der Marke Somat ohne Phosphate aus.
Frei nach dem dem Motto „Alles bleibt anders“ wurden nahezu alle Gestaltungselemente beibehalten, um sie bei ähnlicher Anmutung neu anzuordnen. Facelifts wie diese, bei denen in erster Linie die Anordnung von Bildmotiven, Grafiken und Texten auf einer Verpackung verändert wird, ohne dass ein signifikanter Wechsel in Bezug auf die Form- und Farbgebung oder die grundsätzliche Stilistik erfolgt, gibt es zuhauf.
Wichtig bei derlei Veränderungen an der Optik ist stets die Vorgabe, dass die Markenidentität des Produktes unangetastet bleiben möge. Denn natürlich soll man als Konsument weiter das Gefühl haben, ein bewährtes und vertrautes Produkt in Händen zu halten. In Bezug auf die Kreation ein echter Spagat. Nichts, mit dem sich Designpreise gewinnen lässt. Eine Arbeit wie Abwasch: irgendjemand muss es machen.
Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Peter Schmidt Group.
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Update 10.05.2016:
Hier noch weiteres Bildmaterial, dass von Seiten der verantwortlichen Agentur freundlicherweise zur Verfügung gestellt worden ist.
War das jetzt die Somat-Werbeveranstaltung.
Auch wenn die Veränderungen mglw. gering sind, so enthält der Artikel ungewohnt wenig Inhalt.
Besonders Bilder der Produkte vor den Veränderungen wären hilfreich, um die Neuerungen bzw. deren Wirkung einordnen zu können.
Ja richtig, das war der Werbeblock, Erich.
Zur Info: Einige der abgebildeten Produkte wie beispielsweise die „Deo Duo Perls“ sind gänzlich neu auf dem Markt, und so gibt es schlicht kein weiteres Bildmaterial von früheren Verpackungen, das hätte gezeigt werden können. Auch bei „All in 1“ erfolgte eine Produktumstellung von 5 auf 7 Wirkstoffe bei gleichzeitiger Namensänderung, was einen direkten Vergleich der Gestaltung mit früheren Aufmachungen wenig sinnvoll erscheinen lässt. Anhand der eingebundenen Vorher-Ansicht von Somat-Gold lassen sich die Veränderungen eigentlich gut ablesen.
Ich muss Erich zustimmen. Der Beitrag wirkt sehr plump und einfach nur werbeplatziert. Entspricht nicht dem Niveau, dass man von dt erwartet. Dazu musst du nicht nicht äußern, Achim. Aber akzeptieren solltest du unsere Wahrnehmung trotzdem. Denn das ist nun mal ein persönliches Empfinden. Nichts für Ungut. Freue mich auf neue, qualitativ bessere Beiträge.
Soll Achim einfach Bilder zaubern? Und ihm nach seiner zusätzlichen Info zu unterstellen, dass er eure Wahrnehmung nicht akzeptiere – was für ein Quatsch. Gut, dass es das dt gibt. Gut, dass man hier umsonst solche Inhalte geboten bekommt. #teamachim.
Hab ein bisschen gezaubert. Zwei weitere Bilder wurden nachträglich in der Artikel eingepflegt.
Ist für mich auch etwas ungewöhnlich fürs dt, zumal keine deutlichen Veränderungen an der Marke selbst, wie ein aktualisiertes Logo, einher gehen. Klar, Design ist nicht nur, wenn sich am Logo was ändert, aber es gibt regelmäßig unzählige Designänderungen von Verpackungen, die hier sonst auch nicht auftauchen. Daher stehen leichte Verwirrung und ein paar Fragezeichen im Raum. Wären die neuen Somat-Schachteln jetzt achteckig, o.Ä., hätte ich mehr Verständnis für den Artikel gehabt. ;-)
Genau deshalb, weil das Gros an Designveränderungen aus derartigen Tagesgeschäft-Arbeiten besteht und eben nicht aus – ich übertreibe jetzt bewusst – avantgardistischen, wegweisenden, die Designszene in Aufruhr versetzenden Redesigns, die eine bis dato nie gesehene Formensprache aufzeigen, macht es aus meiner Sicht Sinn, diese ab und an zu zeigen. Ich denke, dass derlei Veränderungen an den meisten Konsumenten vorbeigehen. Eine solche Vorher-Nachher-Darstellung dokumentiert Alltagsredesign, wie es tausende gibt. Ganz bewusst möchte ich auch diese hier im dt dokumentieren, weil sie die Realität abbilden und im Hintergrund auch die Arbeit in der Agentur aufzeigen, wo NATÜRLICH nicht nur anspruchsvollste Projekte in Kultur, Automobil und Finanzen auf dem Schreibtisch liegen. Offen gesagt finde ich viele dieser Alltagsredesigns spannender als so manches, was in Designaward-Jahrbüchern in Hochglanz abgedruckt wird.
Diese Änderungen hätte man sich getrost sparen können….
jetzt ohne Phosphate und nun nicht mehr empfohlen von Pril ;)
Irgendwie komisches Facelift. Zwar eine Verbesserung – besonderes mit der Typografie „Gold“ oder „All in 1“ – aber wieso wurde es nicht einheitlich gemacht. Bei den Anderen wie den Deo-Perls ist die Schrift gezogen und gestaucht (bei der Produktbezeichnung und Aufzählungen). Oder wieso auch die unterschiedlichen Stanzformen der Verpackungen? Hmmm. Irgendwie scheint mir das nicht ganz aus einem Guss. Gewollt?
DEO DUO-PERLS ist in diesem Fall eine eingetragene Marke (siehe R im Kreis dran). Wohl auch in dieser Typo. Deshalb kann man da nicht einfach eine andere nehmen.
Wohl nicht. Da waren wohl die Bilder verzerrt.
Dann ist es nur eine Wortmarke. ;)
Interessant find ich eher, dass man jetzt bei den Tabs alle Eigenschaften als Icons dargestellt hat, egal wie nichtssagend die dann sind, weil die Wörter schwer bildlich umzusetzen sind, so dass sie direkt als diese erkennbar wären.
Dabei von Design – im Sinne von Formgebung – zu sprechen, finde ich schon sehr gewagt. Für mich wirkt es (genauso wie die gezeigten Beispiele von Ariel und Rauch Fruchtsäfte in den “ähnlichen Beiträgen”) lediglich wie die Umarbeitung von früheren Adaption, ohne dass dabei die Frage nach der Funktion des Produktes und der Interaktion mit dem Verwender gestellt wird. Verschmlimmbesserung trifft es daher wohl am besten…
Naja verschlimmert wurde in meinen Augen nicht. Es sind weniger Elemente, weniger Schrift. Das ist doch ein Fortschritt. Ein Redesign zusammen mit 2 Produkteinführungen (Maschinen-Reiniger und Deo Duo-Pearls) macht ja immer Sinn. So wurden die alten Packungen einfach an die neuen angeglichen. Insgesamt wirken die Packungen nun etwas heller und freundlicher ohne dass der Konsument bewusst wahrnehmen wird wieso er bei diesem Einkauf nicht zu Finish gegriffen hat.
Zitat: “die Vorgabe, dass die Markenidentität des Produktes unangetastet bleiben möge”
Wenn ein Redesign -einer Verpackung- ohne Änderungen notwendig ist, um “die Markenidentität” zu erhalten, ist es sehr zweifelhaft, ob da wirklich eine Markenidentität besteht.
Abgesehen davon ist für diese Art von Redesign keine Agentur notwendig, das kann auch die Druckerei machen.
Nicht jede Agentur macht high-fashion Editorialdesign ;)
Es kann durchaus sein, dass die Markenidentität beibehalten wird und die Gestaltung trotzdem neuen Erfordernissen angepasst werden muss. Aber wer sich das nicht vorstellen kann geht vermutlich tatsächlich besser direkt zur Druckerei seines Vertrauens.
„Eine Arbeit wie Abwasch“ ist genau das Gefühl, das man bei solchen Jobs hat.
Handabwasch mit markenkonformen Highlights.
Zeigt für mich erneut, dass Packaging im kommerziellen Bereich allen Regeln zuwider läuft, die ich über gutes Gestalten gelernt habe.
Du hast einerseits vollkommen recht, manchmal sehen Verpackungen furchtbar plump aus. Allerdings haben sie schlicht und ergreifend einen andere Aufgabe als ein high-gloss Magazin-Design. In einem Regal, in dem gleichwertige Produkte nebeneinander, stehen muss die Verpackung laut schreien und zum Kauf animieren. In Sekundenbruchteilen. Gedeckte Farben, edle Typo und so weiter sind da schlicht und ergreifend geschäftsschädigend.
Das sollte man bei der Beurteilung von Designs dieser Kategorie definitiv berücksichtigen. „Gefällt mir nicht weil zu knallig“ ist hier m.E. kein Argument.
knallig und ästhetisch muss aber vielleicht kein Widerspruch sein?
Die Verpackung ist nun einmal potthässlich, wie die allerallermeisten Verpackungen …
Das gilt aber auch für
Architektur
Autos
Werbung
…
Da argumentiert aber in der Regel das Geld – wenig zu machen.
“… Somat wurde optisch aufgefrischt. Anlass hierfür ist die nach Angaben des Herstellers verbesserte Umweltverträglichkeit der Spülmittelprodukte. ”
Genau das vermisse ich: Die neuen Packungen zeigen diesen Anlass nicht.
Auf den schnellen Blick allein ein kleines einsames Symbol “Phosphatfrei” *oben rechts.
Über alles andere, dieses von den meisten verdammte Waschpulverdesign, ist in seinen Hauptfacetten meta gesprochen worden (“potthässlich”, “überladen”, “ist nun mal so”), nur über das nicht: den Anlass.
Schon sehr strange: Erst hat das Unternehmen einen hervorragenden Anlass, dann nutzt es ihn nicht, ihn auch klar sichtbar zu machen.
Wenn Design wirklich vom Geld regiert wird, dann wäre das doch die Chance gewesen, dem Konsumenten ein Design vorzustellen, welches Umweltverträglichkeit sofort auf einen Blick – im Supermarkt muss das sekundenschnell gehen – schlüssig und schnell kommuniziert. Und damit am POS einen guten Abverkauf wie nie hinkriegen für einen wunderbaren Umsatz. Design soll ja Lösungen erzielen statt nur Oberflächenpolitur zu sein. Statt dessen muss man als Verbraucher auf den sicher etwas kontrastreicheren Packungen (immerhin) Symbolchen suchen, wie beim Wimmelbild auf Kinderrätselseiten, auf dem die kleine Maus versteckt ist. Macht doch keiner beim eiligen Einkauf.
Kritik: Da hat das Marketing deutlich geschlafen und haben sich wohl die Markentechnologen konservativst und ängstlich-beflissen durchgesetzt, die Designer haben sich vermutlich gefügt ohne Sinn und Verstand. Da sollten Designer nicht tun. Design kommuniziert und hat nicht die Aufgabe nur schön oder ein µ aufgeräumter zu sein. Schad für den Aufwand.
(Ein Gutes hat es dennoch vielleicht: Es kann natürlich sein, dass die Produktrange in Wirklichkeit doch nicht so arg viel Verbesserung in den Inhaltsstoffen hat … ; dann hat man wenigstens unehrliches übertriebenes Greenwashing vermieden … kann man auch so sehen.)
Der Verfasser war angestellt tätig für Unternehmen für Tempo, Procter, Coty, div. Brauereienund versucht seitdem – vom leidenden Saulus zum optimierten Paulus – ernsthaft als Selbständiger, Design weder potthässlich noch sinnbefreit zu veranstalten.
Guter Punkt!
[Um Missverständnissen vorzubeugen: Mit „Verfasser“ ist der des Kommentars gemeint, nicht der des Artikels.]
Auch wenn ich sämtliche Kritik verstehen kann – Tatsache ist, dass die letztendlichen Entscheider auf Kundenseite der großen Unternehmen in der Regel jene sind, die möglichst viele bunte Kreise in ihre eigenen Powerpoint Präsentationen einbauen und dann stolz wie Bolle sind über die dabei entstandenen kreativen und toll gestalteten Ergebnisse ;-)
Ich arbeite selber als Packaging Designer auf Agenturseite seit Jahren für viele der großen globalen Unternehmen (u.a. auch schon bei der PSG für Henkel bzw. Somat, ebenso wie für den Konkurrenten Reckitt Benckiser, AB InBev etc.) und habe selber miterlebt, wie meistens auf Kundenseite weder Bereitschaft für Ästhetik vorhanden ist, noch Mut, mal etwas neues auszuprobieren.
Problem ist auch, dass die Agenturen selbstverständlich eher kuschen, als Paroli zu bieten – wenn eine Agentur “aufmuckt” wird sie heutzutage schneller ausgetauscht als Unterwäsche. Langfristige Verträge sind eher die Seltenheit geworden und als Agentur macht man dann lieber “hässliches” Design, als den zahlungskräftigen Kunden zu verlieren, von hübschen Designs kann man eben keine Gehälter zahlen, sondern nur von tatsächlich an den Kunden gebrachten Designs und damit Kundenbindung.
Auch wichtig: Grundsätzlich werden ALLE Designs der großen Unternehmen in sinnbefreiten Marktforschungsuntersuchungen zu Tode getestet, scheinbar kommen die unschönen und auch nicht unbedingt funktionalsten Designs dabei deutlich besser weg, als die schönen und funktionalen – auch selbst schon mehrfach bei X Projekten miterlebt. Der Endverbraucher scheint also gar nicht so viel Wert auf perfekte Informationsgestaltung der Packungen zu legen. Oder aber die endlose Marktforschung ist per se Schwachsinn.. Ich gehe dabei von letzterem aus, da es genug Weltmarken gibt, die schlecht getestet hatten oder es zumindest heutzutage täten.
Ich garantiere außerdem, dass die PSG mindestens 6-10 verschiedene Entwürfe präsentiert hat, von denen auch sicherlich einige unter “ästhetisch, gute Informationshierarchie und trotzdem auffällig” fallen.. nur sind diese wahrscheinlich entweder direkt beim Kunden, oder spätestens in der Marktforschung gescheitert.
Danke für den Kommentar, der so oder so ähnlich unter viele der endlosen Diskussionen passen würde.
Übrigens beweist eine MaFo (oder auch jeder andere Hausfrauen-Test) in meinen Augen oft sowieso lediglich McLuhans Rückspiegel-Theorie. (… Stehen wir einer uns völlig neuen Situation gegenüber, dann neigen wir dazu, uns an die Gegenstände, die Atmosphäre der jüngsten Vergangenheit zu klammern. Wir betrachten die Gegenwart im Rückspiegel. Wir schreiten rückwärts in die Zukunft. … Marshall Mc Luhan)
In der Haut des Entscheiders möchte wohl auch niemand stecken, der mit einem mutigen und theoretisch “richtigen” Design die Kunden verschreckt hat. Mit der Trägheit des “Massengeschmacks” muss man buchstäblich rechnen und entsprechend konservativ agieren.
Mühsam näherte sich das Eichhörnchen der besseren Gestaltung. ;-)
In den Grundzügen d’ accord.
War schon selbst “Leidtragender” seltsam aufgesetzter “Marktforschungen”. Die, die letztendlich leider mit den falschen Fragen um die Ecke kommen.
Davon hängt’s doch ab, vom Studiendesign.
MaFo hat schon ihren Sinn. Man muss sie jedoch auch richtig aufsetzen und auch “lesen” können und notfalls dagegen entscheiden.
MaFo bewahrt ein Unternehmen dennoch auch dann nicht davor, eigene und zielführende Entscheidungen zu treffen. Vielen fehlt dann der Mut.
Ich war ja nicht dabei, vermutlich jedoch wurden, falls denn MaFo passierte, Dinge gefragt wie “Wenn Sie jetzt davor stünden, würden Sie diese Marke kaufen?” und ungestützt “Welche weiteren Marken fallen Ihnen ein?” statt zu fragen: “Gibt Ihnen dieses Produkt, so wie es im Regal daherkommt, den unmittelbaren Eindruck, dass es umweltverträglich ist?”
Garbage in – garbage out: So, wie die Fragen gestellt werden, kommt Antwort.
Wer im Test keine Fragen nach dem Eindruck von Umweltverträglichkeit stellt, bekommt keine Antwort dazu. Sondern nur Antworten zur Marke. Und dann kommt halt raus ,was rauskommt. Das hier.
[…] Somat im „neuen“ Look […]
Komisch finde ich, dass einmal beim neuen Design das Somat Glas voll transparent… also rot durchschimernd ist und bei anderen neuen Designs wieder das “alte Glas” eingestzt wurde mit blauch-schimmerndem Hals… ansonsten dezenter und geradliniger Relaunch…