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Toyota präsentiert neues Markendesign

Toyota new brand identity, Quelle: Toyota Europe
Toyota new brand identity, Quelle: Toyota Europe

Toyota new brand identity, Quelle: Toyota Europe

Wenige Tage nachdem Opel und Nissan überarbeitete Markenzeichen vorgestellt haben, ist es nun der japanische Autohersteller Toyota, der ein neues Markendesign präsentiert.

Derzeit ist Toyota, gemessen an der Anzahl verkaufter Fahrzeuge, hinter Volkswagen weltweit der zweitgrößte Automobilhersteller. Mit dem vor wenigen Tagen angekündigten neuen Markendesign verbindet Toyota, so die offizielle Pressemeldung, den Start in das digitale Zeitalter. Das neue Design mit nunmehr einfarbigem und zweidimensionalem Markenlogo wurde auf den Einsatz im digitalen Raum angepasst und vermittele Transparenz und Modernität. Das Unternehmen stehe vor dem Beginn einer neuen Ära – gemeint ist hiermit der Übergang von einem Automobilproduzenten hin zu einem „zukunftsweisenden Mobilitätspartner“.

Auszug der Pressemeldung

Mit dem neuen Design spricht das Unternehmen ein zunehmend vielfältigeres Kundenspektrum an, das das stetig wachsende Angebot an neuen Mobilitätsprodukten und -dienstleistungen in Anspruch nimmt. […] Die neue visuelle Identität (Visual Identity, „VI“) ist von Schlichtheit bestimmt und wird von vier Schlüsselprinzipien geprägt: mobil, zukunftsorientiert, hochwertig und einheitlich für sämtliche Geschäftsbereiche entwickelt.

Toyota Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Toyota Europe, Bildmontage: dt
Toyota Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Toyota Europe, Bildmontage: dt

Das neue Markendesign sieht vor, die aus drei Ellipsen bestehende Bildmarke, seit Ende 1980er-Jahre im Einsatz, auch losgelöst von der Wortmarke zu platzieren. Der chromfarbene Look ist passé – stattdessen präsentiert sich Toyota im Markenlogo in funktionaler Schlichtheit. „Durch Reduktion und die Konzentration auf unsere wesentlichen Produkt- und Markenbotschaften schaffen wir einen klaren Markenauftritt“, so Klaus Kroppa, Direktor Marketing bei Toyota Deutschland. „Das moderne Design hilft uns dabei, mit frischem Wind aus der aktuellen schwierigen Situation gestärkt hervorzugehen.“

Als Hausschrift setzt Toyota nunmehr auch in Europa auf die eigens entwickelte „Toyota Type“. Damit übernimmt Toyota Europe jene Schrift, die seit 2019 bereits innerhalb des US-amerikanischen Markenauftritts eingesetzt wird (dt berichtete).

Erstmals soll das neue Markendesign bei der Premiere des neuen Toyota Yaris zu sehen sein. Auf den Fahrzeugen bleibt das aktuelle dreidimensionale Emblem erhalten. Auch die Signalisation der Toyota Händlerbetriebe bleibe unverändert. Der japanische Markenauftritt (toyota.jp) bleibt zudem von den Maßnahmen unberührt.

Für die Kreation verantwortlich zeichnet das unabhängige Agenturnetzwerk The&Partnership.

Kommentar

Es ist erstaunlich, wie sich das Wording wie auch die visuellen Kommunikationskonzepte bei Volkswagen, BMW, Toyota & Co. ähneln. Statt als „Automobilhersteller“, was nach Blech und Industrie klingt, positionieren sich Unternehmen nunmehr als „Mobilitätspartner“, der an der Seite der Menschen stehend zukunftsweisende Mobilitätsprodukte und -dienstleistungen bietet. Demzufolge ist auch die Gestaltung leichter, transparenter, offener und variabler. Und genau darin ähneln sich die in den letzten Jahren vorgestellten und auch im dt diskutierten Konzepte. Seit fünf Jahren hält dieser Trend nun an (siehe MINI mags minimalistisch).

Wegbereiter für die Entwicklung hin zu einfarbigen und flachen Automarkenzeichen war allerdings vor dreizehn Jahren der vereinfachte Mercedes-Stern. Doch der damaligen Führungsetage bei Mercedes mangelte es an Mut, und so wurde rasch wieder auf einen klassischen, chromglänzenden Stern mit 3D-Anmutung umgestellt. Ganz ohne Zutun verfügt Mercedes heute mit seinem chromfunkelnden Stern als Logo (nahezu) über ein Alleinstellungsmerkmal.

Toyota aktuell verwendete Markenlogos

Toyota hat de facto fortan drei (!) unterschiedliche Markendesigns (siehe Abb. oben) – eines für Japan/Asien, eines für Nordamerika und nun das für Europa vorgestellte Design. Beim Versuch, Markt-spezifische Kommunikation zu betreiben, was sinnvoll und richtig ist, droht die Toyota-Markenwelt aus den Fugen zu geraten. Dabei bilden die Logos in ihrer Vielzahl und Unterschiedlichkeit ab, und zwar wie ich meine sinnbildlich für große Teile der Branche, wie sehr Automobilmarken in Zeiten stark sensibilisierten Umweltbewusstseins der Menschen um ihre Identität ringen.

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Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

      1. Da das ursprüngliche Logo unberührt bleibt und speziell die Bildmarke durch die Variante ohne Wortmarke so stark ist, das sie funktioniert. Ich bin schon immer “Fan” von Reduktion gewesen und das ein Fahrzeug ein “3D-Emblem” erhält, ist für mich einfach eine sinnvolle und angepasste Variante. Des Weiteren wird es ja auch weiterhin zu 100% von den Kunden angenommen, selbst Tesla hätte ja eigentlich auf eine andere Art der Darstellung setzen können, aber das Etablierte setzt sich halt noch durch.

        Nissan wirkt halt auch mich im Vergleich immer noch zu gezwungen und am Ziel vorbei.

  1. Viel Markenting-Sprech für überschaubare Änderungen, für mich is das neue Design (Logo) irgendwie nur eine einfarbige Variante ohne Schriftzug. Warum man nun drei unterschiedliche Varianten bildet, entzieht sich jeglicher Logik. Das Wording Mobilitätspartner macht schon mehr Sinn, denn in Zeiten von vernetzten Autos, Carsharing und Auto-Abos wäre Autohersteller alleine wohl zu eng gefasst, es klingt vor allem aber innovativer. :-P Letztlich, wie das halbherzig durchgezogene Flatdesign, aber wohl auch nur ein aktueller Trend.

    Dass auf den Autos das Logo kaum verändert wird und 3D bleibt, hatten wir in letzter Zeit ja schon diskutiert. Es fehlt vielen wohl der Mut alte Sehgewohnheiten zu durchbrechen – richtig verwundert tut mich dass aber nur bei den jüngsten Marke wie Cupra, Lynk&Co, Polestar und auch zukünftigen Marken wie Rivian oder Lucid (zumindest soweit man das bisher erkennen kann) – alle setzen auf 3D-Logos auf dem Fahrzeug, sei es nun in Chrom, matt, in Wagenfarbe oder leuchtend. Wirklich Flat traut sich am Produkt keiner … Warum nur?

    Bleibt nur zu fragen, who’s next? Man munkelt ja, dass Kia auch was neues in Sachen Logo in der Pipeline hat. Ich bin gespannt.

    1. Bei Who’s next mutmaße ich mal Huyndai, da dort auf dem aktuellen Conceptcar Prophecy und 45 EV schon ein flat 2D einfarbiges, nun gefülltes Logo zum Eisatz kommt, was das “H” ausspart. Quasi das Negativ zum aktuellen Logo abbildet.

  2. Nach Flat kommt dann in wenigen Jahren wieder plastisch. Wenn die Zeichen gut sind, zeitgemäß und funktionell, wird jede Agentur nur geringfügig modifizieren können und ggf. wollen. Bei kaum sichtbaren Änderungen ist es dann nur etwas schwieriger, dem Auftraggeber die dennoch entstehenden (Folge-)Honorare zu vermitteln ;-)

    Anpassungen von Zeit zu Zeit sind nachvollziehbar. Das ewige Nachahmen der Wettbewerber untereinander – nicht nur bei den Logos, auch beim Fahrzeug-Design –, halte ich jedoch für albern, insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich alle voneinander abheben möchten. Wo bliebt die Eigenständigkeit?

  3. Ich stelle mir im Moment immer mehr die Frage, ob die Diskussion “Trend”, bezogen auf Flat oder 3D, nicht etwas zu unflexibel betrachtet wird. Auch Aussagen wie “die sind aber spät dran” finde ich unpassend. Jeder Marke und jedem Designer sollte doch unabhängig einer gewissen Häufigkeit von Darstellungen immer die Option offen stehen, mal flaches oder mal plastisches zu entwerfen.

    Gerade beim Thema “Automarke” finde ich es (wenn ordentlich umgesetzt) gerade spannend, wenn ein aufgräumtes Markenlogo im reduzierten Design auf eine bestimmte Weise in die Realität (also in 3D) transformiert wird. Das finde ich deutlich besser, als wenn mehr schlecht als recht versucht wird, ein annähernd realistisches 3D-Logo mit Schatten und Metalleffekt in Print & Web zu nutzen. Gerade diesen Spielraum empfinde ich als optische Bereicherung und er drängt eine Marke nicht ein eine Ecke (flat oder 3D). Es ist vielmehr die logische Kombination aus beidem.

  4. Der Begriff »neues Markendesign« ist – wie ich finde – dann nicht zutreffend, wenn das gewohnte 3D-Design einfach nur auf eine 2D-Flachversion reduziert wird. Und genau das wurde hier gemacht. Insofern handelt es sich ja nicht wirklich um ein neues Logo. Was ich bei dieser Reduzierung nicht verstehe: Wieso berührt das senkrechte Oval in der 3D-Version das große, liegende Oval oben und unten. Bei der neuen, reduzierten Version hat es oben aber keinen Kontakt mehr. Erinnert mich etwas an den Quatsch des »neuen« Volkswagen-Logos.

    1. In der Tat wurde das Logo schlicht und einfach auf die Grundform reduziert. Insonfern ist es nicht „neu“. Die Art und Weise, wie Toyota das Logo nutzt, ist allerdings neu. Und da neben dem veränderten Logo auch auf eine andere Hausschrift umgestellt und darüber hinaus eine Ordnung der Submarken vorgenommen wurde, so ist jedenfalls der PM zu entnehmen, kann man schon von einem neuen Markendesign sprechen.

      1. Gerade die Lücke machts: Es könnte ein runder Kerzenleuchter sein mit kleiner Flamme in der Mitte. Wenn man länger hinschaut, könnte es auch einen Mexikaner mit Sombrero darstellen.

        Aber ohne Lücke würde es fatal an eine plattgedrückte Weltkugel oder irgendein GPS-, Orbital- oder Space-Logo erinnern. Diese Verwechslungsgefahr ist durch die Lücke umindest schon mal gebannt. :-)

      2. Peter: Geht mir auch so.
        Jan: Ich störe dein Rätselraten zur Bedeutung des Toyota-Logos ja nur ungern. Aber eigentlich sollen die beiden kleineren Ellipsen ein stilisiertes »T« für »Toyota« darstellen.

          1. Ich kenne die Interpretation, dass es ein Nadelöhr wäre, mit einem durchgefädelten Faden. Toyota baute ursprünglich Webmaschinen.

          2. Das ergibt wenig Sinn. Denn zum Zeitpunkt der Einführung des Oval-Logos, nämlich 1989, war Toyota längst ein Automobilkonzern und eine Automarke.

            Die Bedeutung der drei Ellipsen ist vielmehr folgende:

            „Das neue Logo enthält drei Ovale, die horizontal symmetrisch kombiniert sind. Die beiden senkrechten Ovale im größeren Oval repräsentieren das Herz des Kunden und das Herz des Unternehmens. Sie überschneiden sich, um eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung und Vertrauen untereinander darzustellen.

            Die Überlappung der beiden senkrechten Ovale innerhalb des äußeren Ovals symbolisiert “T” für Toyota sowie ein Lenkrad, das das Fahrzeug selbst darstellt. Das äußere Oval symbolisiert die Welt, die Toyota umfasst. Jedes Oval ist mit unterschiedlichen Strichstärken konturiert, ähnlich der Pinselkunst in der japanischen Kultur.“

            Übersetzt aus dem Original: global.toyota/en/mobility/toyota-brand/features/emblem/

      3. Andreas Karl:
        Ich hoffe, ich habe dich nicht allzusehr überrascht in den beiden (von vielen anderen) Bildern, die irgendwer in den Kringeln sehen könnte.
        Zwischen “eigentlich soll” und dem, was der Betrachter “sieht” / deutet / erkennt liegt dann immer ein Beipackzettel? :-O

  5. an JyS.

    Warum man nun drei unterschiedliche Varianten bildet, entzieht sich jeglicher Logik.

    Das fragte ich mich auch längers.

    Eine Erklärung für das geliebte (?) 3D über dem Grill könnte sein:
    Der Zeitgeist der Leute will das noch nicht so richtig.

    Der Konsument (aka Autokäufer) will auf seinem Auto einfach das 3D-Zeichen haben. Flat sieht er womöglich noch nicht als wertig an.

    Könnte sich allmählich ändern.
    Die Zeit der Stoßstangen-Chromwülste ist ja auch inzwischen vorbei.

  6. Ich konnte mit dem Logo/Emblem seit eh und je nichts anfangen.
    Fand die offizielle Erklärung, dass da drin Toyota stehen soll, ebenfalls immer schon zusammengereimt. Ein Umstieg auf ein komplett neues Logo hätte vielleicht einen neuen frischen Wind in die Brand reingebracht. Die 3-fach verschiedene Ausführung braucht man nicht weiter kommentieren.

Kommentare sind geschlossen.

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