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MINI mags minimalistisch

MINI, die zur BMW Gruppe gehörende Automarke, erneuert ihren Markenauftritt. Anlässlich der Vorstellung des Kompaktklassenmodells MINI Clubman wurden eine neue Produkt- und Markenstrategie präsentiert. Ein Markenlogo im Flat Design kontrastiert nunmehr mit Schweizer Type Design.

Neue Bildwelten, eine neue Schriftart und ein neu gestaltetes Markenlogo sind die sichtbaren Merkmale einer veränderten Markenstrategie. Mit der Launchkampagne für den neuen MINI Clubman – im Englischen „Go with your gut“, im Deutschen „Mach, was du fühlst“ – geht die Marke auch kommunikativ neue Wege.

„Die Marke MINI steht seit ihrer Gründung 1959 für Ideenreichtum, Inspiration und Leidenschaft. Wir wollen die Erfolgsgeschichte der Marke MINI fortschreiben. Deshalb haben wir unsere Markenstrategie weiter entwickelt und auch das visuelle Erscheinungsbild der Marke erneuert, das zunächst an der Kampagne für den neuen MINI Clubman zu sehen ist. Wir wollen mehr Menschen zu begeisterten MINI Fans machen: mit einem neuen Markenauftritt und zukünftig auch neuen Angeboten“, so Sebastian Mackensen, Leiter der Marke MINI.

Es ist dies der größte Sprung im Erscheinungsbild der Marke seit der Übernahme von MINI durch die BMW Gruppe im Jahr 2001. Man wolle sich im Erscheinungsbild der Marke auf das Wesentliche konzentrieren und Überflüssiges weglassen. Die DNA der Marke MINI zeichne sich durch Klarheit und Authentizität aus.

Über das nunmehr rein flächige, in schwarz gehaltene Markenlogo heißt es in der Presseerklärung: „Aus dem bestehenden 3D Logo wurde ein 2D Logo im ’Flat Design’ abgeleitet, das hohe Wiedererkennbarkeit bietet: Es imitiert kein Material und keine bestehende Form, sondern steht für sich. Die Reduktion sticht visuell heraus und erlaubt eine Verwendung in allen Größen und Formaten.“

MINI – Mach was du fühlst

Der Marken-Relaunch ist gleichzeitig die Premiere für einen neuen Corporate Font namens „MINI Serife“. Grundlage hierbei bildet die von den beiden Schweizer Schriftgestaltern Mika Mischler und Nik Thoenen entworfene Catalog. Die MINI Serife wird das Gesicht der Marke prägen, ebenso wie es bislang von der MINI Type Global Headline bestimmt wurde, einer Groteske. Innerhalb der visuellen Neuausrichtung ist dies durchaus ein signifikanter Wechsel, trat die Marke MINI bis jetzt doch eher, unter Einsatz raumeinnehmender Versalien, lautstark in Erscheinung (Beispiel 1, Beispiel 2).

Nun also wird MINI, das zeigt etwa ein Blick auf die aktuelle Clubman-Kampagnen-Website (mini.de/gowithyourgut), weniger plakativ in Szene gesetzt. Nebenbei gesagt wir zudem deutlich, dass heutzutage (auch) im automobilen Sektor kein Weg an Storytelling-Konzepten vorbeiführt. Hier folgt MINI weniger dem eigenen Bauchgefühl als vielmehr dem Trend. Trendsetter ist MINI hingegen aufgrund der neuen, für eine Automarke höchst ungewöhnlichen Typo.

MINI Logo – vorher und nachher, Bildquelle: MINI/BMW, Bildmontage: dt
MINI Logo – vorher und nachher, Bildquelle: MINI/BMW, Bildmontage: dt

Neue Wege geht man bei MINI auch in Bezug auf das Markenlogo, das gegen den Trend nicht das Emblem nachahmt, so wie es auf den Fahrzeugen angebracht ist, sondern über eine ganz eigene Ästhetik verfügt. Eine Ästhetik, die in der Werbung heraussticht, mit der man sich vom Mitbewerb absetzen kann. Während mittlerweile nahezu jede andere Automarke über ein chromfarbenes Logo verfügt, weil Markenstrategen etwa wie bei Citroën oder Jaguar in den letzten Jahren die Vereinheitlichung/Harmonisierung von Markenemblem und Markenlogo verordnet haben, schert MINI aus, gibt sich die Marke bewusst minimalistisch. Ein Statement.

Zuletzt war es die Marke Mercedes, die, getragen von einem geradezu wagemutigen Geiste, einen solchen Schritt vollzog. 2007 präsentierte man in Stuttgart einen schlichten weißen Stern am Autohimmel. Nach nicht einmal drei Jahren verabschiedete man sich wieder von dem vereinfachten Markenlogo, ebenso von dem zart gehauchten Uhuhuuuuuuuu.

Man darf gespannt sein, ob MINI diesbezüglich einen längeren Atem haben wird. Produktsegment, Ausrichtung und Markenwerte sind gänzlich verschieden – die Betonung der Andersartigkeit gehört jedenfalls von je her zum Image der Marke MINI. Was sagt denn das Bauchgefühl der dt-Leser?

Der neue MINI Clubman

MINI Clubman

Strategischer Partner im Zusammenhang mit dem neuen Markenauftritt ist die Agentur KKLD

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Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. Ich frage mich, ob das Logo in der Anwendung eher in Schwarz auf Weiß oder invers auftreten wird, denn auf dunklem Hintergrund fällt die Erneuerung ja weit weniger auf, als das Vorher-Nachher-Bild zeigt.

    1. Die Frage hatte ich mir auch gestellt. Derzeit kommt ausschließlich eine Schwarz-auf-Weiß-Version zum Einsatz, im Webauftritt, innerhalb der Profilbilder und auch in anderen digitalen Medien, seien es PDF-Dokumente, während hingegen bisher das Logo meist auf schwarzem Grund stand.

  2. “… ein neu gestaltetes Markenlogo…” klingt für mich immer wie eine Übertreibung, wenn es um Flat Design geht. In den meisten Fällen handelt es sich doch mehr um Anpassung von etwas bestehendem als eine Neu Entwicklung.

    Das Mini Logo ist ein Paradebeispiel dafür. Es ist kein neues Logo an sich. Es ist immer noch das selbe Logo neu verpackt. Da könnte ich genauso dem Logo eine Schattierung geben und es als mein neu entwickeltes Logo bezeichnen. Genau das geht nicht, weil es zu viele Gemeinsamkeiten mit dem Logo von Mini hätte. Und solange man davon spricht, ist nix neu sondern alt auf schön gemacht. Und daraus einen Hehl zu machen ist noch eine ganz andere Sache. Ich glaube sehr stark, dass es einem Großteil der Bevölkerung nicht auffällt. Was ja alles nicht schlimm ist. Bloß bitte nicht von “NEU” reden wenn es darum geht das etwas eine trendige Hülle verpasst wurde.

    Oder sehe ich den ganzen Flat Design trend zu streng?

    1. ich denke schon, dass mit dem Flat Design ein bisschen mehr einhergeht, als optische Gimmicks wie Schattierungen zu entfernen. Gerade bei Mini, einer Marke, die ich bisher als knuffig, rund, laut und bunt empfunden habe, ist das schon ein merklicher Wechsel hin zum Understatement.
      Die ganze Unternehmenskommunikation hat sich verändert. Das Logo ist für mich nur ein Teil eines größeren Gedankens und kann so zumindest für mich durchaus als ‘neu’ gelten.

      Das einzige, was mir hier noch nicht in den Kopf will, ist die Verbindung von und purem Gefühl (‘go with your guts’) und der nach meinem Empfinden nüchternen, kühlen Inszenierung.

  3. Für mich ist die aktualisierung des neuen Mini Logos auf den ersten Blick nicht so gut gelungen. Es sieht für mich “ein wenig schwach auf der Brust” im Vergleich zu der vorherigen Version aus. Die Strichstärken und die Typo hätten vielleicht ein bischen fetter werden können. Auch der Corporate Font wirkt meiner Ansicht nach ein bischen zu gedrungen, ich hätte ein bischen mehr dynamik – bei einem Automobilhersteller – erwartet. Die Lesbarkeit leidet auch ein bischen. Ich bin mal gespannt, wie schnell man sich daran gewöhnt.

  4. Mit meinem 27″ Monitor sieht man, dass die Website für den Clubman nicht wirklich gut umgesetzt wurde. Unschöner Rand neben dem Headerfoto links und rechts. Najaaaaa.

  5. Ich finde das neue Logo ist sehr sehr schwer und statisch, vor allem durch die nicht mehr abgerundeten Seiten. Dabei ist doch gerade Dynamik und Fahrspaß das, wofür Mini steht. Das im Logo nicht zu kommunizieren halte ich für ziemlich problematisch.

  6. Das überarbeitete Logo passt, wie ich finde, sehr gut zum aktuellen Gestaltungskonzept von Mini. Jedoch beißt sich, meiner Meinung nach, das moderne Flatdesign des Logos mit der neuen “rustikalen” Mercedes-Look-A-Like-Ästhetik. Für mich verliert Mini durch den Wechsel von Groteske auf Serife etwas an Spaßfaktor und Coolness, gewinnt aber dabei vornehme Wertigkeit hinzu. Ich bin gespannt darauf wie Mini das Auftreten der Marke in der Kommunikation in Zukunft vermitteln wird.

  7. Ein sehr schönes logo was sich von der vorherrschenden fake 3d Metalloptik absetzt. Ehrlich klar und medial top ausbalanciert.

    Aber was haben die mit dem schönen heck des clubman’s gemacht?

  8. Wurde hier nur das printlogo geändert? Am Clubman scheint weiterhin das “alte” zu stehen.
    Automaken haben immer beides aufeinander abzustimmen, das logo in den medien und das an den fahrzeugen (das meistens ein dreidimensionales bauteil ist; es wäre zwar auch möglich, es nur aufzukleben, aber damit scheint sich kein einziger hersteller zu begnügen).

    Bei Alfa wurde das printlogo als getreue nachbildung des fahrzeuglogos gestaltet, bei Mini scheint es nun zwei verschiedene je nach anwendung zu geben. (Zusätzlich könnte gefragt werden, welches auf den schildern der vertragshändler stehen wird. Wobei es hier in konkurrenz zu anderen steht; ich kenne keine händler, die nur MINI führen.)

  9. Ich bin gespannt wie MINI das neue Logo an die Autos bringt. Leider ist beim neuen MINI Clubman noch das “alte” Logo angebracht. Aber grundsätzlich gefällt mir das reduzierte Logo ganz gut. Insbesondere mit der neuen Schrift.

  10. Ich bin nicht gegen die Vereinfachung von Logos, jedoch finde ich hier das minimalistische Design unpassend. Zu IT-Firmen und vielen anderen Produkten passen diese Logos sehr gut und gefallen mir, eine Automarke sollte sich jedoch nicht von diesem Trend beeinflussen lassen. Das alte Logo hatte aufgrund der “Materialien” Bezug zu der Marke, welche ebenfalls für eher verspieltes und aufwendiges Design steht. Das vereinfachte Logo passt meiner Meinung nach nicht zu einer Automarke und lässt sich an den Produkten, insbesondere auf dem Kühlergrill, ohnehin nicht minimalistisch darstellen. Hier wird die Marke wahrscheinlich wieder auf Metall oder spiegelnde Materialien ausweichen. Warum also nicht direkt im Logo? Nicht alles muss vereinfacht werden, nur weil es der Trend vorgibt.

    Der gestrige Artikel zeigte ein Logo, welches mir deutlich besser gefallen hat, da es zwar vereinfacht wurde, aber nichts verloren ging, was es als Logo einer Automarke erkennen lässt.

    1. @ Daniel
      ” ..jedoch finde ich hier das minimalistische Design unpassend. Zu IT-Firmen und vielen anderen Produkten passen diese Logos sehr gut …”

      Ich befürchte, das sieht die vorgeblich typische Klientel (Mini-Fahrer, zukünftige Mini-Fahrer) anders. Sind diese nicht eher so gestrickt, dass sie genau eben das coole, minifizierte Schwarz-Weiß toll finden?

      Und in wenigen Jahren wieder anders, doch so ist der Lauf der Welt.
      Weil “alt” eben langweilig ist und stets das Neue lockt.

      (Nicht dass ich es toll finde, vordergründig Geschmäcklerischem bis zur Verleugnung das es sich eben um ein Auto handelt und nicht um ein Hipster-Bier, entgegenzukommen. Ich suche ebenfalls noch nach einem wirklich guten Grund, warum das Logo derart mit so drei spitzen Kanten außen reduziert wurde und versuche grad, mir dies am Auto vorzustellen … Bleiben dann die süßen Eichhörnchen dran hängen … ?)

  11. Bleiben denn die Rechtecke mit den dicken, farbigen Außenlinien erhalten? Die haben sich bei mir klar als MINI-Designelement eingeprägt.

  12. Mini verliert sein Gesicht auf ganzer Linie, wie unendlich traurig.

    Das simplifizierte Logo finde ich zwar o.k., die Autos aber haben den modelltypischen “freundlichen Blick” längst verloren (weshalb ich keinen weiteren Mini mehr anschaffen werde, wenn mein 2004er Cooper jemals den Geist aufgeben sollte), und nun wird auch noch die Typo mit Mercedes verwechselbar…

    Ich verstehe es nicht, was die Kollegen da gestalterisch treiben.

    (Und bin, wie mein Vorschreiber, gespannt, was mit den dick umrandeten Rechtecken passieren wird.)

  13. Das neue Design kommt mir ein bisschen so vor, als wolle man auf Teufel komm raus die alten Zöpfe abschneiden, obwohl sie ja gar nicht so alt sind bzw. aussehen. Die neue Serifenschrift mag im Fließtext sehr charmant sein, im Versalsatz sieht sie im Vergleich zur bisherigen Schrift doch sehr ungelenk aus.

    Dass eine Hipster-Marke wie Mini allerdings auf Flat Design im Logo setzt, finde ich durchaus konsequent, auch wenn dadurch wieder ein Medienbruch zwischen der Fahrzeugkennzeichnung und den Kommunikationsmedien entsteht, was ich legitim finde. Ich fand es nämlich damals schon fragwürdig, als Audi irgendwann anfing, das 3D-Logo auch im Print zu verwenden und alle anderen nachzogen.

  14. 100% warm werde ich nicht damit, aber grundsätzlich ganz gut. Ich bin mir nicht sicher, was ich mir typografisch anderes erwartet hätte bei den 4 Buchstaben, aber es erscheint mir bisschen fad.

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