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Visa vollzieht evolutionäre Anpassung des Markendesigns

Visa Logo
Visa Logo, Quelle: Visa

Der Zahlungsdienstleister Visa aktualisiert seinen Markenauftritt. Die neue Markenidentität symbolisiere Veränderung und illustriere die Bandbreite des Potenzials von Visa, wie es seitens des Unternehmens heißt.

Visa wurde 1970 gegründet und gilt heute als das wertvollste Unternehmen der Finanzbranche. Wie das Unternehmen Ende letzter Woche mitteilte, wolle man fortan nicht mehr nur als Kreditkartenunternehmen wahrgenommen werden, sondern darüber hinaus als ein „vertrauenswürdiges Netzwerk, das den Handel vorantreibt“. Visa stehe seit Langem für Vertrauen, Sicherheit, Akzeptanz und Inklusion. Diese zentralen Werte sowie das Ziel, allen Menschen die Teilhabe an der globalen Wirtschaft zu ermöglichen, kämen in einer modernisierten und dynamischen visuellen Markenidentität zum Ausdruck, so der offizielle Pressetext.

Bereits vor 7 Jahren hatte Visa den Beginn Olympischer Spiele zum Anlass genommen – Visa ist seit langem „Worldwide Olympic Partner“ –, um Änderungen am Markenzeichen vorzunehmen (dt berichtete). Mit den vor wenigen Tagen angekündigten Anpassungen kehrt das bis 2005 verwendete Design von Visa mit Flaggen-ähnlichem Look zurück, und zwar in Ergänzung zum eigentlichen Markenzeichen. Das Markenzeichen selbst, der „VISA“-Schriftzug, erhält einen neuen Blauton.

Erstmals zum Einsatz kommt die veränderte Markenidentität von Visa im Rahmen einer globalen Marketingkampagne, die zum Beginn der Sommerspiele in Tokio lanciert wurde. Im Zentrum der „Meet Visa“-Kampagne stehen die „vielen Möglichkeiten und Ressourcen, die das Visa Netzwerk bietet, sowie die Förderung weltweiter wirtschaftlicher Inklusion“. Mit Hilfe der Markenevolution wolle man zum Ausdruck bringen, wofür man stehe und wonach das Unternehmen strebe.

Visa Brand Evolution
Visa Brand Evolution, Quelle: Visa

Im Zuge der Evolution der Markenidentität ändert sich die Farbe des Visa-Schriftzugs. Fortan wird der Schriftzug in einem sattem Ultramarinblau dargestellt, und zwar frei von jeglichem Farbverlauf. Die seit Gründung des Unternehmens bis Ende 2005 verwendeten blau-weiß-gelben Streifen in Flaggen-Optik werden gewissermaßen reaktiviert und fungieren zukünftig als sogenanntes „Brand Symbol“. Ein neuer Corporate Font, der speziell für den Einsatz in digitalen Medien entwickelt wurde, wird ebenfalls eingeführt. Die „Meet Visa“-Kampagne gibt einen ersten Ausblick auf das zukünftige Markendesign. Später im Jahr sollen weitere Anwendungen im neuen Design folgen.

Das Redesign entstand in Zusammenarbeit mit der Markendesignagentur Mucho. Für die aktuelle „Meet Visa“-Kampagne zeichnet die Agentur Wieden+Kennedy verantwortlich.

Kommentar

Was haben Sony Music Publishing, Französischer Judoverband, Mars Inc., Deutsche Wohnen, Utair, Eurovision und nun auch Visa gemein? Ein leuchtendes Ultramarinblau. Für Yves Klein war es die perfekte Farbe. Seiner Ansicht nach verkörpert kein anderer Farbton das Immaterielle und Unendliche besser. „Durch die Farbe empfinde ich eine vollkommene Identifikation mit dem Raum. Ich bin wirklich frei.“, äußerte Klein einmal.

Womöglich hat sich auch Visa vom französischen Künstler inspirieren lassen. Geldlose Zahlungsmittel und insbesondere Karten haben im Zuge der Corona-Pandemie wesentlich an Bedeutung gewonnen. Wenn digitales Bezahlen zur Normalität wird und, wie in China, in ein digitales Überwachungssystem mündet, kann dies für Menschen gravierende Folgen haben, wie Bargeld-Befürworter und Datenschützer betonen.

Ein möglichst überzeugendes visuelles Erscheinungsbild ist im Finanz- und Versicherungssektor von großer Bedeutung. Unzählige Firmen setzen auf die vertrauensstiftende Wirkung der Farbe Blau, auch um die möglicherweise bestehende Skepsis der Menschen in Bezug auf geldlose Zahlungsmittel auszuräumen. Denn wenn’s um Geld geht, braucht es sehr gute Argumente, bevor wir einer Marke, einem Anbieter Vertrauen schenken. Und Farben, die wir bewusst wie auch unterbewusst wahrnehmen, sind ein solches Argument. Das blaue Visa-Logo leistet Überzeugungsarbeit, so wie auch die Logos der Deutschen Bank, Allianz, Axa und vielen anderen. Dass das Visa-Logo nun leuchtender denn je erstrahlt, hat viel mit den digitalen Medien zu tun, ein wenig wohl auch mit Klein, der diesem Farbton einen enormen Bedeutungswert zuschrieb. Offenkundig haben in den letzten Jahren viele Unternehmen die Vorzüge dieses unvergleichlich satt strahlenden Blautons entdeckt.

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Also der neue Blauton scheint ja seine Berechtigung zu haben aber mir persönlich fehlt die orangene Spitze am “V”. Ich empfand es als besonderen Eyecatcher mit hohen Wiedererkennungswert auch auf größerer Entfernung.

  2. Die Faszination für diesen Blauton wird mir ein Rästel bleiben. Finde ihn überhaupt nicht wohlig. Verbinde damit immer etwas Unfertiges, Ansatzhaftes, Unmenschliches, Technisches. Fand sowohl die 2005er (Wiedererkennbarkeit) als auch die 2014er Variante (Reduktion) sehr gelungen.

  3. Das Brand Symbol ohne Visa Schriftzug wirkt für mich wie eine Landesflagge.

    Die Stilistik einer Landesflagge gehört seit je her, das zeigt ein Blick auf die Brand Evolution, zur DNA von Visa.

    Wo wollen die das Symbol verwenden?

    Beispielsweise, wie im Video zu sehen, als alternativen/zusätzlichen Absender.

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