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Stadt Erfurt erhält gleich mehrere Logos

Stadt Erfurt Logo
Stadt Erfurt Logo, Quelle: Stadtverwaltung Erfurt

Die Stadt Erfurt hat seit Montag dieser Woche erstmals ein Stadtlogo. Das neue Logo ist zentrales Element einer Dachmarkenstrategie von der sich die Landeshauptstadt Thüringens eine bessere Außenwirkung erhofft.

Stadt Erfurt Logo

„Die Wahrnehmung der Stadt in der Öffentlichkeit soll durch einen einheitlichen graphischen Auftritt in positiver Weise verstärkt werden, insbe­sondere bei den Einwohnern, Unternehmern und Investoren, Touristen, Pendlern sowie allen anderen Multiplikatoren für Erfurt“, so ein Auszug aus der Pressemeldung. Aber es gibt nicht nur ein neues Stadtlogo, sondern gleich sechs an der Zahl.

Stadt Erfurt Logo Submarken

Das neue Logo ist modular angelegt und verändert, abhängig von den jeweiligen Institutionen und den Lebensbereichen, seine Bildmarke. Die Tourismus Marketing GmbH und die Stadtverwaltung werden zusätzlich in einer Zeile noch in rot geführt. Das sechsspeichige Rad im Stadtwappen wurde neu interpretiert. Das Logo der Stadtverwaltung ähnelt noch am stärksten seinem Vorgänger ansonsten bestimmt eine Kreisform das neue Logo.

Submarken

Eine gewisse Flexibilität und Modularität sind ja durchaus in vielen Fällen sehr sinnvoll, aber weshalb müssen unterschiedliche Lebensbereiche einer Stadt über ein eigenes visuelles Erkennungszeichen verfügen? Alle Bereiche, ob Wohnen, Wissenschaft, Wirtschaft oder Vereine, sind doch Teil des Ganzen, sind Teil der Stadt. Ich meine hier wurde ein Modell verfolgt, das in sich zu kleinteilig ist. Mit dem vorgestellten Konzept sorgt man eben nicht für einen “einheitlichen graphischen Auftritt”. Das ist umso bedauerlicher, da die Bildmarken der Submarken nicht im Ansatz die Qualität des Dachmarkensignets erreichen. Sie sind überdies nicht selbstsprechend. Die oben eingebundene Grafik erschließt sich nur Dank der erklärenden Bezeichnungen.

Ein Logo für jedermann

Das “Jedermann-Logo” fällt zudem noch auf andere Weise negativ auf. Es soll Vereinen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden, wie es heißt:“…da das Stadtwappen selbst – als geschütztes Hoheitszeichen – nicht “missbräuchlich” verwendet werden darf.“ Ach so. Das Jedermann-Logo der Stadt darf im Umkehrschluss also missbräuchlich zum Einsatz kommen. Da die Geschichte auch noch “genehmigungsfrei” ist, binden sich die Verantwortlichen einen Klotz ans Bein, der die ersten Schritte als moderne Stadtmarke noch etwas tapsig anmuten lässt.

Die Wortmarke

Stadt Erfurt Wortmarke

Die Wortmarke wurde aus der Schrift “Werk” gesetzt. Die Silbe “Er” wird in rot betont. Offensichtlich stört sich keiner der Städter an der Betonung des männlichen Genus, fraglich bleibt er dennoch. Essentiell ist die Hervorhebung jedenfalls nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Thema kontrovers diskutiert wird, vor allem in Erfurt.

Durchgesetzt hatte sich bei dem Pitch um das neue Corporate Design der Stadt Erfurt mit 15 Agenturen übrigens Artus.Atelier aus Erfurt.

Fazit

Ein grundsätzlich ansprechende Dachmarkenlogo, dem man durchaus hätte erlauben müssen, die gesamte Stadt zu repräsentieren. Die Submarkenstrategie ist einfach zu kleinteilig und könnte bei vielen Bürgern und Investoren eher für Verwirrung sorgen, da nun nicht nur ein neues Logo gelernt werden muss, sondern gleich sechs.

P.S. Danke den vielen Tippgebern!

Dieser Beitrag hat 148 Kommentare

  1. Das Ding ist ja handwerklich durchaus gelungen, ich verstehe aber nach wie vor nicht den Trend der Kommunen, von jahrhundert lang gereiften Wappen derartig radikal abstand zu nehmen.

  2. Die Unterzeile verschwindet bei 50 cm Abstand vom Monitor im Nichts. Die Idee die Bildmarke variabel zu gestalten finde ich interessant aber ein wenig unschlüssig umgesetzt. Das rote “ER” gibt dem ganzen natürlich halt, aber die Semantik kann ich nicht begreifen. Das alte Logo ist halt ein klassisches Stadtwappen, die neue Bildmarke erinnert eher an ein Mix aus dem Deutschen Roten Kreuz und dem Amerikanischem (?!) Ambulance Logo. Den Durchschuss zwischen der Wortmarke und den Unterzeilen finde ich persönlich einen Tuck zu fluffig.
    Die einzelnen Bildmarken wirken irgendwie eher wie aus einer Freevector-Anthologie als wirklich auf die jeweiligen Bereiche konzipiert.

    Hach immer alles so negativ am Mittwoch früh :D

  3. Mir gafallen die zwei Logos für Stadtverwaltung und Tourismus. Der Rest geht mir zu weit (weg). Schlimm finde ich das rote Er. Nimmt dem Signet die Dominanz und stört. Hätte das Steuerrad/Sternchen noch nen Tick größer gemacht.

  4. Also ich verstehe ja mal komplett nicht, warum denn das “Er” rot ist.
    Was soll es denn ausdrücken? Sollen die männlichen Bewohner hervorgehoben werden?
    Oder sollen sie verspottet werden (männliches Hinterteil)?

    Ich finde die Idee gut, für verschiedene Bereiche verschiedene Logos zu verwenden. Auch finde ich die meisten schön umgesetzt. Nur bei Tourismus verstehe ich nicht, warum die Symmetrie auf einmal gebrochen wird. Entweder bei allen, oder gar nicht.

    Ich denke alles in Allem ein guter Ansatz, der nicht bis ins kleinste Detail durchdacht worden ist.

  5. An sich find ich die Umsetzung des Tourismus- und Stadtverwaltunglogos gelungen.
    Beide zeigen, dass ein altes Wappen auch modern noch zu erkennen sein kann,
    ABER warum so entfernte Submarken?
    Ich weiß nicht, weshalb Erfurt sein CD in diese Vielfalt an Logos verändern will,
    da es im altem Design schon mehrere Logos gab.
    Wozu wurde es erneuert? Um das, was nicht funktioniert hat, nochmal zu versuchen?
    Vielleicht hat die Männlichkeit überzeugt. Der aktuelle Claim “Rendezvous in der Mitte Deutschlands” klingt da ja eher romantisch weiblich.

  6. Danke für die Kritik zu den neuen Logos Achim! Als Erfurter freut es mich ganz besonders, hier davon zu lesen. In der Tat fragt man sich hier schon, warum die Betonung im Logo nun auf ERfurt gesetzt wird. Da fehlt schon ein bisschen der Sinn. Klar: es sieht gut aus. Aber ein Design nur des Designs wegen ist für mich kein gutes Design…

  7. Das Ganze ist für mich vollkommen unverständlich um nicht zu sagen sinnlos. Da wollte die Stadt Erfurt ein neues Logo und jemand hat versucht etwas zu basteln. Was dabei herausgekommen ist, ist an Beliebigkeit kaum zu überbieten. Aus einem Rad ein Sternchen zu machen, gehört in die Kategorie grober Unfug. In einigen Jahren weiß kaum noch jemand was der Stern bedeuten soll bzw., dass es ursprünglich mal ein Rad war. Das rote ER macht auch keinen Sinn. Die Aufteilung in 5 Untermarken mit irgendwelchen modernen Zeichen die nichts bedeuten, sieht eher nach Notlösung aus. Es wurde im Grunde alles zerhauen was die Identität der Stadt sichtbar gemacht hat und durch ein nichts sagendes und beliebiges Konzept ersetzt.

  8. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber doch nicht Orthographie?
    Landeshauptstadt Thüringen??? Wenn! Landeshauptstadt Thüringens oder Landeshaupstadt von Thüringen! Wozu das überhaupt?
    Landeshauptstadt Erfurt wäre sicher “knackiger” gewesen.
    Ja und Dachmarkenstruktur erkenne ich leider mit 6 verschieden Logos nicht, wenn sollte man doch zumindest ein einheitliches Bildzeichen haben und dieses leicht abwandeln, wenn überhaupt…
    Was mit dem ER erreicht werden soll ist mir auch ein Rätsel!!! Vielleicht gibt es dazu noch eine Aufklärung.

    Und schön dass Mischa K. darin ein Sternchen oder Steuerrad erkennt, Erfurt ist ja jetzt auch eine Hafenstadt in der Milchstraße und nur von Männern bewohnt.

  9. Also das neue Logo ist mit Abstand die schlimmste Modifikation, die ich je gesehen habe. Das neue Logo hat nun überhaupt gar nichts mehr mit der Tradition und Kultur des alten Wappens zu tun. Von einem “interessanter Kniff” kann man hier wirklich nicht sprechen. Schaut man sich vor allem auch den Schriftzug “Erfurt” mal genauer an, ist überhaupt gar keine Ausgewogenheit zu erkennen. Ich lese nur “E rfu rt”. Da hätte man ruhig mal 5min mehr investieren können und die Schrift ordentlich reingezeichnet und nicht eins zu eins aus der “Werk” übernommen, um nur die Buchstaben “Er” rot einzufärben. Auch die Abwandlungen in die einzelnen Bereiche ist völlig unbegreiflich. Wieso hat zum Beispiel der Bereich “Wissenschaft und Bildung” das Logo der Loveparade 2000 bekommen? Merkwürdig.

    Netter Versuch Artus. Atelier aus Erfurt! Sechs setzen.

  10. Die Vielfalt ist verwirrend. Zumal sich manche Bereiche überschneiden. “Wirtschaft” kann auch “Einkaufen” sein. Oder “Bildung”. Und die Tourismus GmbH hat ein anderes Logo als nur “Tourismus”. In ein paar Jahren wird der Wildwuchs dann bereinigt oder existiert unkontrolliert vor sich hin.
    Immerhin hat der übereifrige Gestalter auf die Schreibweise ErFurt verzichtet :)

  11. @ Felicitar:

    Was soll es denn sonst sein? Ein Steuerrad oder Rad!
    Die optische Verwandschaft beim neuen Logo zu diesem (*)
    liegt doch auch mehr als nahe, oder net, du Dissmo.

  12. Das Erfurt Stadtlogo ist ein Musterbeispiel von Retortenmarketing irgendeiner Kleinstadtagentur. Das Logo ist aus 2 Gründen schlecht:

    1. Hervorhebung des Er. Warum? Das ER bezieht sich angeblich auf das mittelalterliche Eresfurt. So. Das weiß siherlich jeder… Ich denke aber zuerst an Chauvi-Mist.

    2.Verunstaltung des Mainzer Rad. Das sternähnliche Symbol vermittelt den Eindruck auf irgend eine Information in der Legende zu verweisen. Aber welche?

    Mein Fazit: Ein Logo der sich auf das Einmaleins von Einstiegsmarketing-Power-Point-Folien bezieht…

  13. Nach der Veröffentlichung des neuen Logos habe ich mir gestern ein Herz genommen und ein wenig rumtelefoniert. Zugegeben: Es hat etwas gedauert bis ich jemanden am Hörer hatte, der mir erklären konnte, was es mit dem “Er” auf sich hat… Also: (1.) Hat es optische Gründe, da man so den “sperrigen Begriff” (Hä? Wie kann ein zweisilbiger Begriff sperrig wirken?!) auflöst und (2.) hat es einen historischen Bezug zu “Erfesfurt”… Ah ja! Diese Gründe sind doch mehr als abenteuerlich.

    Und die Erfurter Bürger stören sich nicht am neuen Logo? Wohl kaum, darf einer (nicht repräsentativen) Online-Umfrage der Thüringer Landeszeitung (TLZ) Glauben schenken: Über 80 Prozent finden das neue Design schlicht und ergreifend “hässlich” (https://www.twitpic.com/abr9z).

    Mich darf man nicht falsch verstehen: Ich finde Innovation und den Weg, etwas Neues zu probieren und zu etablieren toll und kann dies nur unterstützen! Aber ist dies hier nicht eher ein Wagnis? Wäre es nicht angebracht gewesen, vor der Veröffentlichung einen Pretest in der Stadt durchzuführen? Abgesehen davon, sollte man doch bessere Begründungen auf Lager haben, als der Aspekt der Schönheit und der Geschichte, zumal sich beide Aspekte kaum nachvollziehen lassen.

  14. Vielleicht ist das rote ER auch ein charmanter Hinweis auf diesen ÖÄR-Kotzlaut, den die Einheimischen immer von sich geben. Öärfutt, Öarfott, Äörfocht oder so :D
    Die Bildmarke macht es sich meiner Meinung nach *zu* einfach. Ich geh jetzt einmal nur von der Bildmarke der Stadtverwaltung aus – den Rest halte ich ebenfalls für völlig überflüssig. Einfache Formen sind im Moment *in*, aber einfach einen Stern dahinzuballern und die Ecken leicht abzurunden damit es kreisrund wirkt – nein Danke. Das eine ist immernoch ein Speichenrad/Wagenrad und das andere ist ein Sternchen, meinetwegen auch eine Schneeflocke. Ein Punkt in der Mitte oder eine dezente Zwischenkontur hätten es wahrscheinlich schon getan.

    Der Zeichenabstand mit den klaffenden Löchern zwischen E + r und vorallem u + r muss in jedem Fall nochmal überarbeitet werden.

  15. Zu Beginn möchte ich dem glücklichen Gewinner, der Artus Atelier GbR zum Sieg dieser Ausschreibung gratulieren.

    Doch mehr noch sollte man ihnen dazu gratulieren, den unglaublichen Mut besessen zu haben, an der vorausgehenden Ausschreibung teilgenommen zu haben. Brainstormings, Briefings, Konzeptionen… das ganze Theater, von vorne bis hinten und dann dieses Ergebnis? Unwissenheit und der euphorische Glauben, im Sinne der Markenkommunikation gehandelt zu haben sind schuld dafür, das nun über 80% (siehe Voting TLZ) mit der Arbeit unzufrieden sind, um genauer zu sein, das neue Logo schlichtweg hässlich finden. https://www.tlz.de/tlz/tlz.erfurt.lok…okstadt=Erfurt

    Doch nicht genug, die selbst ernannten Designspezialisten arbeiteten vermutlich so speziell, dass sie an dem Sinn, der Funktion und der gestalterischen Umsetzung einer Dachmarkenstrategie vorbei gearbeitet haben. Dank dieser Arbeit und nicht zu vergessen, den beteiligten Entscheidungsträgern an dieser Ausschreibung hat die Landeshauptstadt Erfurt nicht nur ein neues Logo, sondern gleich fünf neue Logos.

    Dachmarkenstrategie heißt eigentlich: Führung eines Großteils oder aller Leistungen eines Unternehmens unter einer einheitlichen Marke!

    Ja, das ist MIR schon klar aber wo ist die eine Marke geblieben?

    Ich gehe fest davon aus, dass es Sinn dieser ganzen Ausschreibung war, das Erscheinungsbild der Landeshauptstadt Erfurt einheitlicher zu gestalten. Klingt logisch, wenn man bedenkt wie viele Logos von Erfurt momentan im Umlauf sind. Zum einen die Zeichnung des Doms, das Handelsrad und das Handelsrad mit Wappen.

  16. Schaue man sich diesbezüglich die neue Dachmarkenstrategie der Landeshauptstadt Erfurt an.
    (https://www.erfurt.de/imperia/md/cont…sbereichen.pdf)

    Da frage ich mich nun natürlich, was das Ergebnis mit dem Kerngedanken dieser Ausschreibung zu tun hat?! Das neue Logo könnte man als Dachmarken-Logo noch gerade so durchgehen lassen. Betrachte ich mir jetzt jedoch die Unternehmensmarken (Tourismus etc.), frage ich mich ernsthaft wo die angestrebte Einheit der Dachmarkenstrategie geblieben ist. Kurz gesagt, nun gibt es fünf verschiedene Logos, von denen keins etwas mit Erfurt (abgesehen von der Wortmarke) zu tun hat.

    Die Bildmarke bei Nr.: 1 sieht aus wie eine Blume- verstehe jedoch nicht, was das mit Sport, Einkaufen und Wohnen zu tun hat.

    Die Bildmarke bei Nr.: 2 sieht aus wie ein Ortungssystem der frühen achtziger Jahre – könnte man noch haarscharf als Bildmarke für Ballungsgebiet anerkennen.

    Die Bildmarke bei Nr.: 3 sieht aus wie eine belegte, zweifarbige Pizza – Technik sieht anders aus.

    Die Bildmarke bei Nr.: 4 sieht aus wie ein Dauerlutscher – Ein so genanntes Jedermann Logo?!

    Das Witzige ist allerdings, das Erfurt nun wie erwähnt fünf verschiedene Logos besitzt und keines davon auch nur im Ansatz etwas mit Erfurt zu tun hat. Die Vorhergehenden trugen ja zumindest den Dom, das Wappen oder das Handelsrad in sich. Doch nun hat Erfurt verschiedene Bildmarken, unter denen auch jedes andere X beliebige Wort stehen könnte. Der Sinn und Inhalt jedes Logos, die Einzigartigkeit ist somit ins bodenlose gefallen. Stelle man sich einmal Mercedes, BMW oder Audi mit fünf verschiedenen Logos vor. Lächerlich!

    Hätte man die Unternehmensmarken lediglich mit typografischen Ergänzungen (z.B. Tourismus etc.) und einer differenzierenden Farbigkeit versehen, wären die Unterschiede der einzelnen Bereiche wenigstens deutlich geworden. Bin gespannt die fünf neuen Prospekte der Unternehmensmarken zu sehen. Da erkennt doch kein Mensch um was es geht, wenn er den Dauerlutscher oder das achtziger Jahre Sonar sieht.

  17. @Benedikt: Kleinstadtagentur? Erfurt würde ich nicht gerade als Kleinstadt bezeichnen ;)

    @lollercoaster: Ich gebe ja zu, dass viele um mich herum eine teilweise sehr befremdliche Aussprache pflegen, und auch ich spreche mit Sicherheit kein lupenreines Hochdeutsch. Aber nenns doch bitte net Kotzlaut. Das is hier nun mal so. Bei rheinischen Dialekten oder ähnlich kommts mir auch manchmal… ;)

  18. Die größte Gefahr besteht jedoch darin, das die eigentliche Dachmarke zwischen den anderen fünf unter geht. Denn das Logo, welches von denen am häufigsten publiziert wird, wird auch am ehesten wieder erkannt. Zum Glück gibt es das Jedermann Logo, welches sich tatsächlich jeder herunterladen und irgendwo hinpappen kann. Eventuell liebe Stadt Erfurt, wird über kurz oder lang auch das Jedermann Logo das inoffizielle Logo der Landeshauptstadt werden. Ob ihr wollt oder nicht. Glückwunsch, Erfurt die Dauerlutscher Stadt.

    Neben der Dauerlutscher-Stadt wird Erfurt auch eine MÄNNERSTADT. DMAX würde sich freuen und sicher gleich den Standort wechseln, denn noch deutlicher kann man ERfurt gar nicht mehr darstellen. Ab heute also ganz offiziell: „ER“furt und nicht „SIE“furt. 6istisch hoch 10. Was ist das denn bitte für ein Quatsch und bitte wer lässt sich so etwas einfallen. Ach ja, Designspezialisten. Nee is klar.

    Ich denke hier wurde alles falsch gemacht, was man auch nur falsch machen kann. Aus Sicht der Ausführenden als auch aus Sicht der Entscheidenden.

  19. > mischa K.

    genau das meine ich doch! man erkennt eben kein rad sondern nur diesen quatsch darin!
    also nicht gleich knurren! : )

  20. Ich habe mir gestern mit einer Freundin aus dem PR-Bereich genau das Szenario und die Präsentation des Logos vorgestellt. Man könnte es wahrscheinlich als Drehbuchvorlage für eine neue Folge von STROMBERG nehmen: Bernd Stromberg persönlich präsentiert das Logo und die “Idee” dahinter. In langer Vorarbeit wurde das Logo von Ernie entwickelt. Selbstverständlich unter großer Anteilnahme von Ulf und Tanja. Nicht zuletzt Erika gab ihre geistreichen Kommentare hinzu.

    Tut mir leid, wenn ich hier solche Assoziationen öffentlich äußern muss (!), aber wenn ich nicht über diese Sache hier lachen könnte, dann müsste ich weinen.

  21. Nur zur Info bezügliches des Rades als Bild-Marke. Erfurt war im Mittelalter die größte Handelsstadt, neben Mainz. Daher tragen auch beide das sogenannte Handelsrad im Logo.

    Das neue Logo wurde jedoch falsch konzipiert, denn klassisch hat das Handelsrad genau fünf Speichen und keine sechs Speichen. An dieser Stelle wurde es sich einfach gemacht und ein “Sternchen” verwendet. Ob dies nun ein Zuspruch an die Moderne ist, sei dahin gestellt aber wer versucht denn auch mit Hilfe eines Quadrates, einen Keis darzustellen. Stelle ich mir eher schwierig vor.

  22. Wahrscheinlich ist das ER rot eingefärbt, damit man überhaupt noch etwas einheitliches durch die Submarken hinweg präsentieren kann, außer den eigentlichen Schriftzug. Würde mann Erfurt wirklich nur schwarz einfärben, dann wären das alles im Prinzip eigenständige Logos. Aber die Überlegung rechtfertigt das auch nicht…

  23. Warum das “ER” rot eingefärbt ist, wurde doch von “ziehm” schon wiedergegeben: “Es hat etwas gedauert bis ich jemanden am Hörer hatte, der mir erklären konnte, was es mit dem “Er“ auf sich hat… Also: (1.) Hat es optische Gründe, da man so den “sperrigen Begriff“ (Hä? Wie kann ein zweisilbiger Begriff sperrig wirken?!) auflöst und (2.) hat es einen historischen Bezug zu “Erfesfurt“… Ah ja! Diese Gründe sind doch mehr als abenteuerlich.”

  24. Für mich ein Logo für Chaterfreunde, *Sternchen, Sternchen* (Ironie off)

    Die Version mit dem Stern ist etwas zu weit vom alten Logo, dem Rad, entfernt.
    Ich bevorzuge das Logo für Wirtschaft und Logistik. Ich finde die moderne Typo und das alte Wappen abstrakt darzustellen sehr spannend. Aber 6 Logos sind wie immer 5 zuviel.
    Das widerspricht dem Ziel ein klare Linie zu fahren und die Widererkennbarkeit zu stärken und auch allen anderen Gründen, die dafür sprechen eine neues Logo zu benutzen.

    Ansonsten schön. Zeilos schöne Farbkombination schwarz weiss und rot.

  25. Die Modularität finde ich spannend, sie ermöglicht eine Menge Ausdrucksformen innerhalb eines stringenten Markenauftritts.
    Aber die rot-schwarze Wortmarke ist beliebig und sinnlos. Ob das geschlechtsspezifisch aufgefasst werden wird, ist mir ehrlich egal. Aber es stellt sich selbst dem ungeübten Beobachter die Frage: Er furt? Was tut er? Furzt er? Ist er fort? Führt er? Und wenn ja, wobei? Und: Warum?

  26. Dieses Designkonzept ist das Beste unter den eingereichten!? Ich dachte es gab eine Ausschreibung, bei der sich nicht wenige daran beteiligt haben. Mir fällt es schwer zu glauben, dass dieses Konzept durch Durchdachtheit und Design überzeugt hat. Eher überkommt mich langsam das Gefühl, dass eine Vetternwirtschaft oder eine Zugehörigkeit in Rotary oder Lions Club dazu beigetragen hat, so etwas wie ein Jedermann-Logo, ein Fußnotensternchen-Logo, ein Logo, welches aussieht wie ein heruntergefallender Teller Reis und andere Fehl-Designs auszuwählen. Tut mir sehr leid für die Agentur, die sich bestimmt viel Mühe damit gemacht hat, aber das ist kein Design für eine Stadt mit langer Tradition und Kultur. Und die Umfragen in der TLZ bestätigen wohl auch meine Meinung.

    Aber wie das immer so ist, werden wohl die Entscheidungsträger bürokratisch und unflexibel (wie ihr Geschmack in Sachen Logos) an ihrer Entscheidung festhalten, oder?

    Na herzlichen Glückwunsch ERfurter Bürger und die nicht erwähnenswerten Bürgerinnen!

  27. Typo-, Farb- und Logokonzept ist ja ganz nett gelungen, aber meines erachtens zu beliebig und austauschbar. Für ein traditionsbewusstes Auftreten einer Stadt wie Erfurt ist dieses CI einfach zu technoid, würde vielleicht für Tokyo oder New York passen aber nicht für eine Stadt, die ein Holzrad im Wappen trägt. Warum muss man denn immer so radikal alles über den haufen werfen?
    Mir gefällt das Wappen :) Mit einer Bodoni hätte sich da mehr machen lassen.

  28. Es ist wirklich ärgerlich wie zunehmend die Stadtwappen verdrängt werden indem man versucht sich durch Logos als “moderne” Stadt zu präsentieren. Zumal gerade Erfurt eine wunderschöne Altstadt besitzt und damit hausieren geht, und was passt da besser als das jahrhunderte alte Stadtwappen?

    Die Modularität findet man bei Unternehmen in Erfurt immer öfter (siehe: https://www.stadtwerke-erfurt.de/ ). Das dies allerdings mehr zu Verwirrungen führt kann ich aus eigener Erfahrung berichten, vorallem wenn dabei die schon genannten Fehler auftreten.

    Ich kann auch nicht verstehen, wie man das “Er” derart betonen kann. Wozu? Ich erkenne keinen Grund, da dies für mich garkeinen Bezug zu Erfurt hat, schließlich ist die gebräuchliche Abkürzung, zB. Autokennzeichen, EF und nich ER. Vielleicht wollte sich aber der Oberbürgermeister selbst schützen, nach dem Motto: “Hier kommen keine Frauen rein.” ;)

    Bin darauf gespannt was Freund und Familie in Erfurt dazu sagen, vorallem wenn es zur Umsetzung allerorten kommt.

  29. Wer übrigens bei dem Logo für Wohnen, Einkaufen und Tourismus sowie beim “Jedermann-Logo” an eine Blume denkt, liegt auch gar nicht so falsch. Erfurt ist ja auch als “Blumenstadt” bekannt. Jedenfalls wird hier seit Jahren versucht, dieses Image in den Köpfen der Erfurter zu halten, aber marketingtechnisch hat es wohl nicht mehr viel zu bedeuten. Seis drum – inhaltlich passt die Blume auch nicht zu den Institutionen / Resorts.

  30. Er furt, Sie furt, alle furt. Wo sind sie denn hingefahren? War es so langweilig in Erfurt?

    Dieser visuelle Abhebungszauber ist langsam schon so abgeklopft, dass man es in der Fußgängerzone auf 9 von 10 Plakaten, Schildern, Schaufenstern liest. Mich nervt es.

    Aber für Erfurt wird es reichen. ;-)

  31. Was das “Logo-Voting” auf tlz.de angeht. Klar muss ein Logo auch aus sich heraus wirken. Es muss oder sollte selbstsprechend sein und dabei auch noch gut aussehen. Aber seien wir doch mal ehrlich. Die wenigsten Logos schneiden bei derlei Pauschalabstimmungen im Umfeld eines lokalen Nachrichtenorgans gut ab. Das hängt auch teilweise mit der Berichterstattung ab. Ich denke da an Zwickau.

    Will man die Bürger der Stadt tatsächlich darüber abstimmen lassen, ob die Dachmarkenstrategie aus gestalterischer Sicht Hand und Fuß hat? Ich bin der Ansicht, einer Umfrage sollte stets ein begleitender, erklärender Artikel vorausgehen. Darum bemühe ich mich jedenfalls, sofern ich eine Umfrage hier im dt starte. Ich würde die Abstimmung bei TLZ nicht überbewerten.

    Dennoch. Tatsächlich kommt auch hier im Blog das neue Logo nicht gut weg. Es wird überwiegend abgelehnt. Wichtiger jedoch, als die reine Stimmenanzahl bei einer Umfrage, sind die Gründe und die Argumente, die aufgeführt werden. Erst so wird die ablehnende Haltung nachvollziehbar.

  32. @sascha

    Bodoni? Eine Klassizistische Antiqua? Bist du noch zu retten? Für nen Grabstein, OK ;o) (SMILE)

    Das Beste wäre wohl gewesen, die traditionelle Bild-Marke (Rad) zu relaunchen (etwas moderner zu gestalten) und auf eine Serifenlose Schrift (z.B. Helvetica Neue) zurück zu greifen. Macht dadurch Sinn, das man somit die Tradition (Geschichte) mit der Moderne verbindet.

  33. Es wird auch ganz deutlich, dass die Entscheidungsträger kein Logo wollten, das Erfurt wahr repräsentiert.
    Für mich macht Erfurt die Liebe zum Detail aus und das Zusammenspiel von alter Architektur mit neuer Kultur. Läuft man durch die Stadt sieht man überall das Rad:
    an Hauswänden, Haltestellen etc. Warum darf man das nicht in jedem Bereich, den die Stadt bietet, erkennen? Das würde Erfurt doch stark machen.
    Jetzt ist es wie vorher. Die Schrift ist anders. ER wird betont. Warum E Rfu rt? Wo ist die Dachmarke hin?
    Warum gewinnt diese Idee mit so vielen Fehlern?
    Erfurt hat zweifelsohne Charme, was ihm durch die Logos nun droht genommen zu werden.

  34. Ich seh das auch serh kritisch:
    Die Reduktion des alten Wappens auf das Neue Signet geht mir pers. viel zu weit. Prekärerweise wird aus dem Rad auch noch ein Stern – warum muss man denn heutzutage alles auf Kartoffelstempelformat runterstutzen?
    Die Variation der Signet funktioniert m.E: nach überhaupt nicht – wieder wird hier nur der Stern variiert und nicht das Rad, zudem verfügen die einzelnen Signet über kein gemeinsame Sprache.

    Und der Sinn des “er”s bleibt mir als Nicht Erfurter völligverschlossen – die zweifarbigkiet kann über die mangelhaft spationieret Typo nicht hinwegtäuschen, bringt da in mienen augen also auch eher wenig.

  35. Ich finde diese Diskussion sehr erfrischend und für einen gewissen Unterhaltungswert sorgt sie auch. Aber was nützt uns diese wertvollen Kritiken, wenn sie nicht an die Entscheidungsträger gelangt?!

    Deshalb habe ich mir erlaubt, der Erfurt Tourismus & Marketing GmbH einen Link dieser Diskussion zu schicken. Vermutlich wird sich nichts ändern, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Und vielleicht werden uns auch ein paar sichhaltigere Begründungen geliefert!

  36. Mittlerweile gibt es ja viele wirklich gut gestaltete Stadtidentitäten, siehe zum Beispiel Düsseldorf, gemacht von Hesse Design.
    Dort sieht man, dass es möglich ist allein mit Farbkodierungen und Deskriptoren die Submarken genügend von einander zu differenzieren.
    Im vorliegenden Fall ist das einzige Logo, was für mich unter Vorbehalt funktionieren würde, das der Stadtverwaltung. Hätte man von dem rotem Er abgeshen. Ich könnte sicherlich mit der stilisierten Bildmarke leben.
    Alle anderen Bildmarken funktioniren rein visuell überhaupt nicht zusammen, da sie keine gleiche Stillistik aufweisen und, wie bereits mehrfach gesagt, nicht selbsterklärend sind.
    Schwierig ist das Ganze im Endeffekt.

  37. wir hatten es im designtagebuch bereits schon mal, aber ich möchte gern drauf hinweisen: ein stadtwappen kommt in der regel bei repräsentativen/hochoffiziellen anlässen zum einlass, wenn die autorität einer stadt betont wird. ein neues logo heißt nicht zwingend, dass das stadtwappen abgeschafft wird!

    in den meisten städten besteht dieses parallel zum logo, das meist die stadtverwaltung oder die standortmarke oder die tourismusmarke repräsentiert.

  38. @ bechomat

    klar wäre das die sinnvollste variante gewesen. aber sicher sind damit auch einige in der ausschreibung gescheitert, was zu bedauern ist.

    und überhaupt fachjury, wer war denn da vom Fach?

  39. Die vielen Logos könnte ich alle – sicher auch auf Dauer – nicht mit den verschiedenen Ressorts merken bzw. in Verbindung bringen. Die Assoziation fehlt. Vielleicht zu weit vom Kontext weg, vielleicht auch zu viele verschiedene Formen. Wurde ein “Hausfrauentest” gemacht? Die Tradition des Wappens Speichen-Rad wurde gebrochen, die Logos sind austauschbar geworden und das unausgewogene Größenverhältnis irritiert.

  40. Das Stadtverwaltungs-Logo ist für mich noch das Beste, v.a. da hier auch die Wappenform beibehalten wird. Das ER nur zum visuellen Ausgleich in Rot einzufärben und sich nachher an den Haaren herbeigezogene Gründe auszudenken halte ich für »grob fahrlässig«.

    Wenn schon Unterlogos hätte man diese wie bei »Wirtschaft, Logistik« nah am Stil des Hauptlogos halten sollen, dann hätte man auch eine visuelle Verbindung ziehen können. Das funktioniert bei den anderen dreien leider nicht.

    Übrigens sollte mal jemand das Artus-Atelier darauf hinweisen, dass ihr Impressum etwas zu gut versteckt ist.

  41. Wird Zeit, dass sprechende Logos erfunden werden, die dann erklären, wofür sie zuständig sind und die auch verbinden, wenn man ein anderes Logo anrufen möchte oder muss.
    Technisch und optisch finde ich das ja soweit ganz ok.
    Aber Logo ist Absender, nicht Inhalt.

  42. Wie wäre es mit einem entsprechenden Imagefilm? Der könnte das Logo dann im Sendung-mit-der-Maus-Stil ER-klären: “Das ist ER-furt. Sieht komisch aus, ist aber so…”

  43. @Jürgen

    Jetzt wo Du darauf hingewiesen hast, fällt die mangelhafte Spationierung bei Erfurt stark ins Auge. Das man so etwas abgibt ist eigentlich unvorstellbar. Nicht nur inhaltlich daneben, sondern auch noch handwerklich schlecht gemacht.

  44. Stimmt, jetzt wo ihr es sagt… vielleicht ist es an der Zeit, Fehler einzugestehen. Fehler bei der Wahl der ausführenden Agentur sowie Entwurf (Konzeption wäre zu viel des Guten) und der Agentur selbst.

    Ich würde sagen, Agentur von Platz No.2 und auch von Platz No.3 sollten noch mal in Betracht gezogen werden !!!

  45. nachtigall, ick hör dir trappsen…
    ist bechomat vielleicht nr. 2 oder nr. 3??
    und wenn ja, biete mal an, was eine alternative wäre!

  46. Ich finds furchtbar.
    Dass ausgerechnet die “Dachmarke” dieses banale, platte Computertastatur-Sonderzeichen sein soll.
    Eine Anlehnung an das alte Wappen kann damit nicht wirklich damit gemeint sein, das tut ja weh.

    Die Stadtverwaltung kriegt dann dasselbe Ding mit nem Wappen drum, Tourismus ist einmal Sternchen, einmal Blümchen, die Wirtschaft kriegt ne Sonne und die Wissenschaft ein Love-Parade-Zeichen?
    Wo ist denn dabei das Konzept?
    Hat da irgendjemand die Frage gestellt, was das alles bedeuten soll?

    (Und welcher Dingbats-Font war das?)

  47. Der Stern und der andere Kram wirkt beliebig, hübsch gemacht aber langweilig. Außerdem vermute ich hinter jedem Angebot mit einem Stern erstmal das die mich verarschen wollen bzw. ich fange an den Absatz über die Risiken und Nebenwirkungen in 6 Punkt Schrift zu suchen.

    Erfurt*

    *bloß nicht hinfahren

  48. Ich sag nur, ERfurt ist nicht mehr die allseits bekannte Blumenstadt, sie hat sich verwandelt in “Die Heimwerkerstadt” mit Logo als wärs für SPAX, ach nee Torx (Schraubenhersteller für das feminin) gemacht und dann noch ein böses rotes ER. Das Vorspiel für eine Stadterneuerung. Das kann nur ein echter Mann gemacht haben, Respekt. Passt nur alle auf das Ihr euch jetzt nicht alle ein “Jedermann” auf den Finger haut, mit dem Vorschlaghammer mit dem das Logo zusammengehauen wurde.

  49. Ich denke in der Tendenz immer mehr Wappen zu verbannen ist sicherlich ein Hauptgrund das sich die Leute nicht mit dem Alten auseinandersetzen wollen, d.h. auch keine Wertebasierende Beratung und Führung des Kunden anstreben oder gegebenenfall gar nicht zugelassen haben. Sprich für viele Auftraggeber verstehen nicht das ein Logo bzw. ein Corporate Design, sprich ein Kleid, welches die Grundwerte und Haltungen einer Firma/Menschen/Verwaltung usw. nicht darstellt einfach nicht funktioniert.

    Man kann sich zwar jedes beliebige Kleid anziehen. Wenn es aber nicht zur Person passt wirkt es nicht Glaubwürdig sondern eher aufgesetzt. Und das verstehen auch viele Kunden nicht. Das man sich bei einer neuen Erscheinung bevor man ans Design wagt sich zuerst inhaltlich mir dem eigenen Auseiander setzen muss. Sprich wer ist man, was gibts für haltungen usw. Halt einfach die Kernwerte definiert, Leitbild usw. Erst wenn das definiert ist. Kann an die Entwürfe der Erscheinung gegangen werden. Vielerlei sieht man einfach das dieser Schritt nie gemacht wurde. Sondern in vielen Augen sich ja nur um ein Logo handelt. Aber es ist eben mehr als nur ein Logo.

    Meist fehlen in solchen formalen Logoerscheinungen die geschichtliche Auseinandersetzung mit der Materie. usw.

    In dem Fall hätte man gut am alten anknüpfen und ein spannender Refresh machen können.

  50. Ich musst auf Anhieb an das Nutelle/Kinder Logo denken müssen, da hab ich mich schon immer an den schwarzen “n/k” gestört.

    Die Umsetzung hier gefällt mir eigentlich ganz gut, es lässt sich zumindest in allen Medien und Größen einsetzen.

  51. von halle saale zackig zur grapefruit… die bildmarke auf dem amtsblatt war doch modern (genug) und stimmig. ohne andere unterzeilen sind dies 5 versionen einer marke – wo bitte ist der regenschirm -? interessant und halbwegs gelungen scheint mir einzig das logo für die stadtverwaltung, warum belässt man es nicht dabei und bringt die elemente in ausgewogenere proportionen und gibt es tatsächlich kein heraldisches hoheitszeichen mehr -?

  52. das logo ist dem von red hot chilli peppers etwas ähnlich.
    mir sagt das logo nicht zu vorallem wegen dem roten “er”.
    diese untermarken find ich übrigens nicht zuweisbar.
    abstrakte logos die eine bestimmte kategorie erfüllen sollen die visuell
    kein zugang besitzt. also signalethisch find ich es zumindestens nicht
    zuweisbar und daher überflüssig.

  53. ” […] da das Stadtwappen selbst – als geschütztes Hoheitszeichen […] ”

    Welches Stadtwappen?
    ERfurt will mir doch nicht weismachen, dass sie das jahrhundertealte Stadtwappen (durhc das früher übrigens das Stadtrecht ausgedrückt wurde) aufgegeben haben?! Dann bitte auch gleich das Stadtrecht abgeben.

    Das neue Logo ist übrigens ein Logo und kein Stadtwappen im Sinne eines heraldischen Hoheitszeichens!

    Ich gehöre seit jeher zu denen, die es nicht verstehen, wie man das altehrwürdige Stadtwappen “ausradieren” kann. Modernisieren, um im bereich Stadtmarketing besser dazustehen, das geht ja noch, aber auf den Briefkopf vom Bürgermeister gehört das Stadtwappen, wie es seit jeher aussieht. Sonst braucht er nämlich keins, wenn ihm das eh nicht so wichtig ist, dass er lieber was anderes haben will …

    Und bei all den Logos, finde ich, dass eine Mischung aus den Logos für Stadtverwaltung & Wirtschaft ein besseres Ergebnis wäre – abgesehen vom Logo des Amtsblatts, was ja “modern” wirkt, aber dennoch dem originären Vorbild zuzuordnen ist.

  54. Die Anordnung der Schrift finde ich nicht schlecht, die kleinen “r” gehören aber meiner Meinung nach beide weiter nach links, wirkt nicht gut (bzw. übertrieben) ausgeglichen.

    Das Rad wurde zu sehr reduziert, das charakteristische an einem Rad ist doch, dass es rund ist, und in diesem Sternchen würde ich nur ein beliebiges Typosymbol erkennen, niemals ein Rad.

    Man hätte es dezenter reduzieren können, etwa so:

    Dann würde es mir persönlich gefallen. Diese zwei Versionen wären auch völlig ausreichend, die vielen Variationen sind einfach zu viel und zu beliebig.

  55. …sieht schon besser aus. blieben noch die farbliche Hervorhebung der Silbe “Er”, die einfach inhaltlich keinen Sinn macht und dadurch weggelassen gehört und das Wort “Thüringen”. Wenn die Landeshauptstadt so wenig Selbstbewusstsein hat, dass sie “Thüringen” unbedingt mit im Logo verankern muss, dann sollte es wenigstens “Thüringens” oder “von Thüringen” heißen, da “Landeshauptstadt Thüringen” einfach grammatikalischer Unfug ist. Besser wird der Bezug zum Freistaat Thüringen in der Copy hergestellt.

  56. @logan und @maurison

    Nichts für ungut aber etwas komplexer ist Markenkommunikation dann doch noch… ebenso eine handwerklich saubere Umsetzung. Letztendlich bedarf dies einer ausführlichen Konzeptionszeit und Recherche im Vorhinein, was mit dem einfachen Tausch der Bild-Marke nicht getan ist. Zum Teil sind manche, auch in diesem Fall eventuell auftauchende Elemente Vorgaben der Auftraggeber. Dies betrifft mit Sicherheit die Farbigkeit, die Wort-Marke (Landeshauptstadt Thüringen) und vielleicht auch die Bild-Marke. Von daher denke ich geht es weniger um das Logo, sondern grundlegend um die Konzeption der Dachmarkenstrategie. Bedenken sollte jeder Beteiligte dieses Blogs eher dahingehend haben, das ein Logo und eine Dachmarkenstrategie nicht das Ende der Fahnenstange ist.

    Schließlich sind diese Punkte lediglich der Teil eines gesamten Corporate Designs, was laut vieler Informationen ebenso Teil der Ausschreibung war. Wenn es jedoch schon an dieser Stelle klemmt, sollte man gespannt sein was uns und jeden Erfurter mit dem gesamten Corporate Design erwartet. Ich persönlich sehe das sehr kritisch, alleine aus dem Grund weil ein CD und im weiteren Schritt ein CI ausgesprochen komplexer ist als die Entwicklung einer Wort-Bild-Marke. In diesem Sinne bin ich gespannt, was uns in naher Zukunft erwartet.

    Good Night, and Good Luck…

  57. Die Trennung der Lettern in rot und schwarz ist nicht besonders glücklich.
    Unterschiedliche Farbe verwendet man dazu Sinneinheiten zu trennen und auf diese Weise verständlich zu machen.
    In diesem Fall ist das aber wenig Sinn fördernd, denn der Name der Stadt ist ein Eigenname und keine Wortzusammenstellung.

    Das Symbol ist zwar in seiner Einfachheit schön, lässt die ursprüngliche Bedeutung des Stadtwappens nicht mehr erkennen. Es ist beliebig geworden.

    Genaugenommen ist das Symbol ein Asterisk, ein Sonderzeichen Im Schriftsatz, das insbesondere dazu verwendet wird Fußnoten und Erklärungen anzuführen und genau diese Funktion bekommt es hier auch: Es ist Erklärungsbedürftig und benötigt die Unterzeile im Logo.
    Bekanntgeworden ist es vor allem dadurch, dass es dazu verwendet wird Zusatzkosten in vermeintlichen Schnäppchenangeboten zu markieren.

  58. Persönlich gefällen mir die Logos auch nicht. Das Kreuz im Logo der Stadtverwaltung Erfurt erinnert mich an ein Logo, das sich an Autos slowakischer Notärtze befindet. :)

    *************************
    dt-Anmerkung
    Das Bild habe ich entfernt, da “Slowakischer Notärzte” sicherlich keine Relevanz zum hier besprochenen Thema haben. Bitte um Verständnis.
    *************************

  59. das dachmarkenlogo finde ich auch ok. was mich persönlich auch stört ist das betonte “ER” und – klärt mich auf, wenn es einen Grund gibt – kommt es mir vor, dass zwischen dem “u” und dem “r” eine optische Lücke entsteht. Die beiden Buschstaben sind mir zu weit auseinander.

    Die Submarken finde ich ganz schön weit hergeholt und ausserdem glaube ich, konnte sich der Stadtrat (oder wer auch immer) zwischen bestimmten Entwürfen nicht trennen bzw. entscheiden … so nach dem Motto: können wir denn nicht alle irgendwie nehmen und unterbringen.
    Den Unterschied merkt doch kein Mensch. Wenn einem Touristen beispielsweise das “Wirtschafts”-Logo auffällt, weiß dieser bestimmt nicht, dass es hier Unterschiede gibt, geschweige dem, mehrere Logos … ihr wisst was ich meine, oder? :)

    naja …

  60. Interessant ist vielleicht in diesem Zusammenhang, dass das Corporate Design der Stadt Mainz letztes Jahr auch überarbeitet wurde. Dabei wurde aber vor allem die Typografie (jetzt: Meta) geändert und das Stadtwappen sehr dezent modernisiert. Siehe auch die Pressemitteilung bzw. das PDF mit dem neuen Erscheinungsbild.

    Im Übrigen (im Bezug auf Kommentar 24) rührt das Rad im Erfurter Wappen nicht etwa von einem “Handelsrad” her, sondern vom Kurstaat Mainz (siehe Wikipedia), da Erfurt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum selbigen gehörte, der dann mit Napoleon allerdings unterging. Die Stadt Mainz führte und führt heute noch (in Abgrenzung zum kurfürstlichen Wappen) das Doppelrad. Woher das Rad kommt ist heute unbekannt. In der Forschung wird am ehesten ein keltisches Sonnensymbol oder das Christusmonogramm (siehe ebenfalls Wikipedia) vermutet.

    Grüße aus Mainz

  61. Die bevorzugte Verkehrslage am Kreuzungspunkt alter deutscher und europäischer Handelsstraßen, ein früher und weitreichender Markt- und Handelsverkehr und das Vorhandensein einer Königspfalz begünstigten die frühe Stadtwerdung Erfurts. 805 n. Chr. – Karl der Große erklärt Erfurt zu einem der Grenzhandelsplätze an der Ostgrenze des damaligen Frankenreiches. Also Handelsrad.

  62. Ohne Frage war Erfurt ein wichtiger Handelsplatz und eine große Stadt im Mittelalter, das hat aber mit dem Rad im Wappen nichts zu tun. Der entsprechende Wikipediaartikel “Mainzer Rad” gibt einen guten Überblick. Insbesondere an der Verbreitungskarte (weiter unten im Artikel) kann man den Zusammenhang mit dem Territorium von Kurmainz gut erkennen.

  63. Stellungnahme der PROFIL PR & Werbeagentur, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Volker Hagenauer, zur Ausschreibung für die Entwicklung einer Wort-Bild-Marke für die Landeshauptstadt Erfurt

    Vorbemerkung:

    Ziel und Inhalt der Ausschreibung war es, mit einer einheitlichen Wort-Bild-Marke die bestehende Logovielfalt in Erfurt zu beenden.

    Konzeptionelle Kommentierung:

    Mit der Verwendung des historisch geprägten „Rad“ im Logo ist der Versuch zu erkennen, die Werte und die Historie der Stadt Erfurt aufzugreifen. Die extreme Abstraktion führt die Idee aber in die verkehrte Richtung. Außenstehende werden das Rad nicht erkennen.

    Die Auszeichnung von „ER“ (rote Hervorhebung) in Erfurt macht keinen Sinn. Wie Besucher und Blogger in dem branchenrenommierten Webblog „designetagebuch“ festhalten, ist damit ein Akzent gesetzt, der vielfach falsch verstanden werden kann.
    „ ERfurt…hier leben keine Frauen?!“ – so die Frage eines Designers.

    Insgesamt wird der ursprüngliche Anspruch, „eine Dachmarke für die gesamte Stadt und somit ein einheitliches Auftreten der Stadt Erfurt als Ganzes nach „innen“ und nach „außen“ (…) “ (Zitat Ausschreibungsunterlagen) zu realisieren, mit dem neuen Konzept nicht annähernd erfüllt. Die Ausschreibung ist somit verfehlt.
    Eine Dachmarke dient dazu, verschiedene Bereiche unter einem Logo zu versammeln, und nicht dieses entsprechend der verschiedenen Bereiche aufzuteilen. Mit insgesamt sechs komplett unterschiedlichen Logovarianten ist dies aber passiert. Die Idee, die unterschiedlichen Geschäftsbereiche zu unterscheiden, wird verfehlt und im Gegenteil sogar noch verkompliziert.

    Die Einführung eines „Jedermann“ Logos, das von allen Vereinen, Interessenten etc. verwendet werden kann, führt zudem zum Markenverlust der eigentlichen Dachmarke. Durch die uneingeschränkte Nutzung wird es sich am meisten verbreiten und die Stellung des offiziellen Logos einnehmen.
    Ein weiteres Problem des genehmigungsfreien „Jedermann“ Logos: Änderungen und Verwendung sind ohne rechtliche Konsequenzen möglich.

    Technische Beurteilung:

    Fachlich betrachtet ist die Spationierung (Buchstabenzwischenraum) zwischen E – rfu – rt falsch gesetzt und zu groß.

    Der Schriftzug „Landeshauptstadt Erfurt“ ist zu klein und ab klassischer Logogröße nicht mehr lesbar. Auch die Bild-Marke des Bereichs Wissenschaft bei kleiner Darstellungsgröße ist nicht mehr erkennbar.

    Die Ausrichtung der Bildmarke zum Wort ist bei den einzelnen Logoentwürfen beliebig. Zudem sind die Proportionen falsch: Der Kreis ist im Verhältnis zur Typografie viel zu groß.

    Die Ausschreibung:

    Eine Ausschreibung nach Abgabe der ersten Entwürfe zu verändern und deutlich zu erweitern ist fragwürdig und entspricht kaum den Gesetzmäßigkeiten eines fairen Wettbewerbs.

    Fazit:
    Ausgeschrieben war eine Dachmarkenstrategie. Der von der Jury ausgewählte Entwurf erfüllt diese Vorgaben nicht und widerspricht etablierten Marketing- und Gestaltungsgrundsätzen. Zudem gab es Fehler während der Ausschreibung.

  64. Auf den ersten Blick schien das Logo “OK” zu sein. Aber auf den zweiten…
    Viele der Einwände seh ich auch so. Rotes ER mit welchem Sinn? Schlecht ausgeglichen. Verwirrend wegen den verschiedenen Variationen. Freifahrtschein für Missbrauch, wenn das Logo einfach so freigegeben wird…
    Was mir auch nicht gefällt… Das Sternchen. Erfurt mit Sternchen und Auszeichnung? Wie in der ersten Schulklasse? Also da hat es sich jemand sehr einfach gemacht das Rad zu ersetzen. Die anderen Logozusätze wie die Blume usw. funktionieren vielleicht groß, aber klein eher nicht. Außerdem wirken alle bis auf das Wirtschaftlogo aufgesetzt. Das Wirtschaftslogo noch etwas überarbeitet, könnte das Rad einigermassen akzeptabel ersetzen. Das Wappen zu modernisieren halte ich für legitim, aber dann ist schon viel Feingefühl und Können erforderlich, dass es gelingt.
    Ohne Logan nahetreten zu wollen, aber seine Vorschläge halte ich auch nicht für gelungen. Eine relativ klare Schrift und dazu so ein detailreichen Bildzusatz des Rads verbindet sich hier nicht.

  65. Habe mir auch mal erlaubt, ein Logo hochzuladen. Für mich ist letztlich nur das Wappen wichtig und der Bezug zu Erfurt. Man muss auch nicht das “Er” rot färben, weil dann würde man schon wieder zu sehr von der Bildmarke ablenken. Dann habe ich auch mal den Rechtschreibfehler korrigiert. Denn die genaue Bezeichnung ist Erfurt – Landeshauptstadt Thüringens. Im orignallogo fehlt der Genitiv.

    Also allen ein schönes Wochenende hier.
    Lg. Basti

    *************
    dt-Anmerkung
    Lieber Basti, ich habe Dein Logo deshalb entfernt, weil ich vermeiden möchte, dass der Eindruck ensteht, jeder könne in 5 Minuten ein Logo basteln. Nichts gegen das Hochladen, aber wenn die Arbeit zudem handwerklich unausgereift – weil grobpixelig – erscheint, verlassen wir eine sachlich geführte Diskussion. Die von Dir eingebundene Grafik blieb den Beweis schuldig, dass Du es besser kannst, als die Kollegen. Bei der Arbeit der Agentur profilpr, die in den Kommentaren auch verlinkt wurde, sieht das schon ganz anders aus.
    Ich hätte Deinen Kommentar auch herausnehmen können, wollte aber diese Form der Zensur, wenn man es denn so bezeichnen möchte, offen legen. Bitte gerne Hochladen, dann aber auch handwerklich ausgereift!
    *************

  66. Eben habe ich mir die Entwürfe der PROFIL PR & Werbeagentur GmbH angeschaut. So hätte ich mir das Logo vorstellen können. Diese Lösung ist treffender und ausgegorener, als die des Siegerlogos. Wenn ich auch nicht die ausgewählte Variante, sondern eine andere aus den Alternativentwürfen genommen hätte, da dort die Kleinteiligkeit des Rads nicht so vorkommt, was ich bevorzuge. Ich bedauere sehr, dass leider einige Kunden nicht den Sachverstand besitzen, sich auf das richtige Design zu stürzen, selbst wenn es vor der Nase liegt.

  67. Schön das hier noch ein weiterer Entwurf eines Teilnehmers des Wettbewerbes gezeigt wird. Da sieht man mal, wie das Ganze hätte funktionieren können. Ich plädiere dafür, dass mindestens ein Kommunikationsdesigner in der Jury sitzen sollte, die so etwas entscheidet. Alles andere scheint immer wieder zu grandiosen Fehlentscheidungen zu führen.

  68. ich stimme dem admin nur bei. es ist schwierig ohne die maßgabe der ausschreibung zu kennen sich in das thema zu vertiefen oder mal eben ein logo für erfurt zu basteln. fest steht, dass das momentane erscheinungsbild völlig daneben ist. handwerklich, inhaltlich und auch nicht konzeptionell durchdacht, sonst hätte man nicht so unsensibel agiert. gerade bei städtischen erscheinungsbildern sollte man wert auf die verschiedenen facetten der stadt nehmen und sich auch damit befassen. ich denke das hier gerade aus entwickelt wurde und für das grafikteam von artus das reine design im vordergrund stand – leider wurde und wird dies nie und nimmer vom bürger angenommen. wo bitte findet sich darin ein erfurter wieder?

    die debatte wird noch lange so weiter gehen, was am ende heraus kommt ist fraglich, doch bereits jetzt sind wir mal wieder nur peinlich!

    erfordia helau und ein schönes wochenende!

  69. Aufgrund das mein Logo hier gekickt wurde, weil es angeblich zu unsauber war, hab ich auch wieder in “5min” ein neues Logo in Illustrator gezaubert. ich hoffe, dem Admin reicht das als Beweis, das ich ned nur so nen Copy and Paste Typ bin.

    Trotzdem nen schönes Wochenende euch allen.
    :D

    *************
    dt-Anmerkung
    Das Einzige, was Du leider unter Beweis stellst ist, dass Du den “5-Minuten-Zauber” trotz Hinweis weiter betreibst, deswegen habe ich auch diese Grafik entfernt, da sie für Nichts ein Beleg war und deshalb keine Relevanz aufwies.
    Ich wünsch Dir ebenfalls ein schönes Wochenende.
    ************

  70. Vielen Dank dafür, das man hier seine Meinung frei äußern kann und das man auch Logos posten kann. Find ich voll cool, wie hier meine Logos weggeworfen werden. Hammer.

  71. Felicitar
    1.teil
    also ich komme aus erfurt.
    also die grundlage der ausschreibung war, da es für erfurt mehrere logos gab eine einheitliche dachmarke zu schaffen. die farbigkeit rot/schwarz war dabei vorgegeben.
    also meiner meinung nach hätte die ausschreibung viel früher in die öffentlichkeit gehen sollen. dann wäre es anders gekommen und man hätte gleich eine tolle PR gehabt.
    man merkt den entstandenen logos zum teil an, dass sie nebenbei gemacht wurden.

    es kann da was nicht mit rechten dingen zugegangen sein. die verantwortliche steht hinter dem fehlerhaftenentwurf und sagt weiter ” die ausschreibung ist notwendig gewesen, da erfurt zu viele logos hatte”…hä? und was hat sich jetzt geändert? das die schrift mit unterschiedlichen buchstabenabständen wenigsten gleich ist? auch die stellungnahme des gewinners ist fragwürdig.

    eine ausschreibung für das cd einer stadt lässt die stadt schon ein paar tausender sparen, aber ich denke, das nach den auschreibungskriterien eindeutig der fehlerhafteste entwurf gewonnen hat.
    jede agentur hatte sicher mehrere entwürfe und hat dann ihren liebling vorgestellt, aber das sieht ja so aus, als wollte die agentur zwanghaft in ein konzept quetschen.
    in weimar ist ein uni für gestaltung, warum hat man sich von dort nicht hilfe geholt?
    oder von den ausgeschiedenen agenturen?

  72. Hallo,

    wollte jetzt nicht provozieren, dass jetzt jeder seine Logo-Variationen erstellt, sondern nur kurz visualisieren, wie ich persönlich das Logo besser gefunden hätte, eben weil mir die gezeigten Logos zu beliebig erscheinen.

    Dass hinter dem Logo mehr steckt (Prozess) und es natürlich leicht ist, mal eben an einem fertigen Logo rumzupfuschen ohne die genauen Hintergründe zu kennen ist mir klar. Ich habe ja auch nichts in Richtung Gestaltung studiert.

    Ich meine nur, dass das Logo auch für “Normalbürger” (zu denen ich mich eher zähle als zu Gestaltern) funktionieren muss und da sehe ich eine zu starke Reduktion.

    In Zukunft werde ich mich auf Textkommentare oder stilles Mitlesen beschränken. (Obwohl ich persönlich gerne visualisierte Verbesserungsvorschläge/Alternativen verschiedener Gestalter betrachte.)

    Gruß, Christian

  73. Da fällt man (sie) schon vom Glaube ab!
    Vetternwirtschaft! Klare Sache!
    Hier wurde nicht einmal ein Stift zur Hand genommen und gescribbelt,
    Cliparts aus den frühen 90ern, welche sich schon im wohlverdienten Ruhestand sahen, mussten hier noch mal ran. Nun ja… liegt ja quasi im „Trend“ die 80er sind zurück…

    Meine Bewertung:
    0 % Identifikation
    0 % Inhalt
    0 % Idee & grafische Raffinesse

    100 % deletant und austauschbar

    Der Presse ist zu entnehmen, dass die Stadt Erfurt bei diesem Entwurf bleibt „… man kann es ja nicht jedem recht machen…“ (TA)
    is’ klar, das Geld (angeblich 20000 Euro) sind ja sicher schon geflossen

  74. Nichts gegen Entwürfe, aber ein Erfurter Emblem was schon über hunderte von Jahren Bestand und Aussage kräftig ist, kann nur von unfähigen regierenden verändert werden. Anscheinend ist man sich über die entstehenden Kosten einer Veränderung überhaupt nicht im klaren, wie über sovieles in unserem Lande nicht.

  75. > miss

    ich stimme deinen argumenten voll zu und kenne auch die ausschreibung sehr genau.
    mit dem resultat kann man nicht zu frieden sein. die ansätze verschiedener agenturen waren gut, der stadt und dem bürger gerecht. ich kann mir nicht erklären wie es zu dieser “einstimmigen” entscheidung gekommen ist, fest steht nur das die agentur artus den auftraggeber schon länger betreut, aber da soll sich jeder selber seinen reim drauf machen…

  76. Viel wurde schon geschrieben. Viel ist auch nicht mehr hinzuzufügen- aber nun habe ich etwas, um’s auf den Eisschrank kleben zu können…….

  77. Ich bin bestimmt für Veränderungen, doch sollte das Logo auch die Stadt Erfurt repräsentieren und nicht einer solchen gravierenden Veränderung unterzogen werden. Ein Erfurter findet sich darin nicht wieder. Abstraktionen sind ganz bestimmt interessant, doch nicht so. Es steht auch die Frage, ob in Zeiten finanzieller Probleme das Geld nicht für wichtigere Projekte sinnvoller anzulegen wäre.

  78. Nachdem die Wochenzeitschrift “Die Hallos” auf Seite 24 endlich einen Artikel veröffentlicht hat, melden sich hoffentlich mehr kritische Stimmen zum “neuen Logo”. Es ist die Rede von Kühlschrankaufklebern, von slowakischen Notärtzezeichen und von der Ähnlichkeit mit Torx-Schrauben. Genau das ist auch mein Eindruck, eine Verschwendung von Steuergeldern für Dinge, die die Welt nicht braucht. Wenn schon was Neues her muss, warum wurde dies nicht öffentlich zur Abstimmung freigegeben? Jeder Erfurter hätte hier ein Wörtchen mitzureden gehabt. 20.000 Euro, nach meiner Meinung für den schlechtesten Entwurf. Erfurt als geschichtsträchtige fast 1300 Jahre alte Stadt hat mehr, Dom und Severi, Krämerbrücke,..Warum dieses ins Extreme stilisierte Rad? Da fällt mit nur ein: Mainz hat 2 Räder, Erfurt ein Rad, kann nur heißen: Die Erfurter haben ein Rad ab….

  79. Mit 20.000 € hätte man wahrhaftig mehr anfangen können – wenigstens nach meinem Verständnis. Wo bleiben die Blumenstadt, der Dom, die Severikirche, die Krämerbrücke und der Domplatz? Das “Erfurter Rad” ist nicht aussagekräftig genug für eine Stadt wie Erfurt. Ich finde es, gelinde gesagt, bescheiden. Es gibt so viele Möglichkeiten mit den gegebenen Mitteln etwas auszudrücken, das Gebotene ist allerdings eine Fehlkonstruktion.

  80. Was soll das sein ? Ein Rad ? Das sollte man bei den neuen Logos` aber gleich mit dazu schreiben . Das kann man sich als Erfurter vielleicht gerade noch so denken ,aber ein Gast ? Wohl eher nicht -…eine Blume ,Sandkastenförmchen aber auf keinen Fall ein Rad !

  81. Irgendwie erinnert es doch sehr an ein bestimmtes Zeichen auf meiner Tastatur, das Sternchen (Asterisk). Und so findet man es überaus häufig (nicht nur als Zeichen der gleichnamigen Firma) unter Eingabe in einschlägigen Suchmaschinen. Für mich als tragfähige Grundlage und Basis für das Erscheinungsbild einer gewachsenen Stadt ungeeignet. Auch die Spielereien im Bildteil der Marke, die eine komfortable Agilität vortäuschen, sind in der Praxis für die meisten Betrachter wohl eher unverständlich.

  82. Die vorangestellten Einwände sind durchaus interessant.
    Meiner Erfahrung nach ist die Einführung eines neuen Erscheinungsbildes immer mit einer starken Polarisierung der Meinungen verbunden. Das ist prinzipiell gut, zeugt es doch von regem Interesse und Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskussion. Das diese nicht im Vorfeld geschehen kann und soll macht auch Sinn, denn letztlich obliegt es einem fähigen Gremium die ihm vorgestellten Entwürfe nach tragfähigen Gesichtspunkten zu bewerten und auszuwählen.
    Das Zeichen wurde schließlich innerhalb eines geschlossenen Wettbewerbes (als solches bezeichne ich diesen Pitch) ausgewählt. Man wird nie, ich wiederhole ‘NIE’ alle Meinungen auf einen Nenner bringen können. Man täte jetzt im Sinne aller Beteiligten und Betroffenen gut daran sich hinter diese Entscheidung zu stellen und das neue Erscheinungsbild mit Leben zu füllen.

  83. und uwe du gehörst wohl zu den entscheidungsträgern?
    es gibt auf meiner pro- und kontraliste einen stand von 2 gegen 42.
    bevor ich da logo mit leben fülle, zieh ich lieber um.

  84. >>> uwe

    aber man kann und sollte doch nicht für ein Haus an dem der Keller schon bröckelt noch ein Kupferdach draufbauen. das ziel ein kompaktes erscheinungsbild zu erreichen, wird doch mit 5 verschieden logos, die alle vom duktus unterschiedlich sind, nie und nimmer erreicht. die proteste sind doch, nicht nur vom “bürger”, verständlich. es sind so gravierende handwerklich und konzeptionelle fehler gemacht wurden, da kann man auch nicht von einer FACHjury sprechen.

  85. was mich wundert …
    heute lese ich auf der Internet-Seite der Tourismusgesellschaft:
    “Wo Erfurt drin ist, steht Erfurt drauf: Die Thüringer Landeshauptstadt hat ein neues Corporate Design mit Angeboten für alle Erfurter Institutionen.”

    Die Tourismus – Gesellschaft bezieht sich dabei auf das gekürte “Logo” – Konglomerat, über das ja hier schon hinlänglich gesprochen wurde.
    Als ich vor einer knappen Woche die Zeitung aufschlug und der Blick auf die Präsentation des neuen “Logos” fiel, war mein spontaner Gedanke: “so ein Schwachsinn – das wird wie von selbst vom Tisch wehen” – tut es aber scheinbar nicht.
    Da es weder die patentrechtlichen Grundanforderungen an eine Dachmarke erfüllt, noch – und das halte ich für den wichtigsten Aspekt – gestalterisch eine für mich erkennbare Verbesserung des bestehenden Erscheinungsbildes darstellt, stellt sich für mich die Frage, warum es jetzt wer??? gegen besseres Wissen durchsetzten will, oder anders: “Wen reitet da welcher Satan”?
    Die nächste Frage ist: Wenn die Stadtverwaltung es bis heute nicht geschafft hat, das bisherige Logo in allen Bereichen durchzusetzen, dann bezweifle ich, dass der ungleich größere Kraftakt gelingen kann, ein “Corporate Design”, das keines ist durchzusetzen. Dazu gehört sicherlich nicht nur Durchsetzungskraft, sondern im vorliegenden Fall auch ein gerüttelt Maß an Ignoranz.
    Alternativ könnte doch die Tourismus GmbH etwa ihr Logo, das für mich schon immer eher ein deutlicher Hinweis auf Kasperletheater, Krämerbrückenfest und Lachgeschoss, als auf etwa Konzerte, Kunst oder Opernhaus ist, sichselbstbefriedigenderweise mit einem Sternchen versehen.
    Die Stadt sollte Ihr Logo beibehalten.
    Ich bin mir sicher, wäre der vor Jahren erarbeitete Entwurf beim Wettbewerb mit angetreten, hätte er die Fahne davongetragen – mit einer 1 mit Sternchen (*).
    Es gibt kompetente Gremien in der Stadt, wie etwa die Kunstkommission. Nach allem was ich weiss, wurde sie weder bei der Ausschreibung des Wettbewerbs noch bei der Entscheidungsfindung hinzugezogen.
    Das Ergebnis würde sich auf dem Flyer einer Würstchenbude ganz gut machen, für eine Stadt, die mit ihrem grafischen Erscheinungsbild im Vergleich zu anderen auffallend gut dasteht, wäre es eine deutliche Rückentwicklung.
    Den Werbeagenturen ist übrigens nach meiner Meinung nicht der größte Vorwurf zu machen, sieht man davon ab, dass Artus gut beraten gewesen wäre, für Schrift und Logo einen Grafiker hinzu zu ziehen.
    Wenn mir jemand sagt:”Entwirf mir mal eine neue Schreibtischlampe” und ich sehe, er hat die vom Wagenfeld auf dem Schreibtisch, dann weiß ich, es wird schwierig …

    Nur, damit das nicht in eine falsche Kehle rutscht:
    Ich hatte dieses Jahr schon Spaß im Kasperletheater, bei Konzerten, auf dem Krämerbrückenfest, stehe auf Würstchenbude usw.

  86. liebe erfurter, habt mut.

    das dach-logo hat kraft und einen starken symbol-charakter. ist einfach, prägnant und modern. gut gelungen. (und nein ich bin nicht von der agentur)

    das mit der runen-ähnlichkeit finde ich persönlich besonders gut.

    zitat: 1 “Unter der ‘heiligen’ Hagalrune tut der Mensch nur Gutes, Hohes, Erstrebenswertes, etwas, was allen Menschen der Art, Sippe, etc. dient, sie sich positiv entwickeln läßt.” quelle: https://de.metapedia.org/wiki/Hagalrune

    zitat 2: “der sechstern ist ein “glückstern” symbolisiert durch die hagal-rune den menschen in seiner schöpfungskraft.” quelle: Lexikon der Symbolsprache und Zeichenkunde Von Jens Holger Og

    liebe erfurter, habt mut.

    und liebe stadtverwaltung, bitte bitte bitte hab mut und stehe zu deiner entscheidung. belebe das hervorragende logo mit kraft und frische – lass junge designer deine folder machen, lass junge fotografen deine stadt entdecken – dann wird das corporate design ERblühen.

    gruß aus wien (wir wiener haben auch “nur” ein weißes kreuz auf rotem grund)

    ps: das logo für wissenschaft und bildung ( die schneeflocke ) ist nicht gelungen – zu kleinteilig.

  87. Da haben wieder einmal hochdotierte Fachidioten für viel Geld total versagt und werden dafür von unseren Politversagern auch noch einstimmig bejubelt.
    Was soll dieses Logo für einen Wiedererkennungswert haben?
    Ich sehe da nur eine Schneeflocke auf roten Grund! – Vorsicht Rutschgefahr?
    Noch “schöner” sind die verschiedenen Abwandlungen für Wirtschaft, Tourismus uns., diese Vielfalt trägt bestimmt noch mehr zur Wiedererkennung bei.

    Eines steht fest, ein Rad ohne Felge rollt nicht und ein Logo ohne Sinn taugt nichts!

  88. ich kann den zuspruch nicht verstehen.
    ein logo ist eine sache.
    mehrere eine andere.
    es hat nichts mit einer einheitlichen dachmarke zu tun.
    und vor allem gibt es selbst bei den sublogos grafische fehler, so wirken sie beliebig an das furt geknallt.
    für mich bleibt es eine nicht gerechtfertigte honorierte arbeit.
    ein logo was für viel geld gemacht wurde und auch noch gegen andere mitbewerber durchstzungskraft bewiesen haben soll, kann einfach nicht das sinnloseste in der schlechtesten umsetzung sein.
    aber vielleicht ging es ja gar nicht um die qualität.man wollte sich ja auch keine spezialisten in die auswahlkommission setzen.

    …bei diesen offensichtlichen fehlern kommt einem immer wieder der gedanke, dass der gewinner kein richtiger gewinner war, sondern bereits feststand
    oder aber die stadtverwaltung plus OB haben mal schnell ihre inkompetenz unter beweis gestellt.
    so oder so traurig für erfurt und die erfurter.

  89. @ Silverdream –

    in Deinem Beitrag fällt zunächst auf, dass Du Dich nicht konsequent für “nurklein” oder Rechtschreibung entscheiden konntest.

    Schneeflocke hin, Asterix her – das Problem bestand ja nicht darin, dass es der Stadt Erfurt an einem Wappen mangelt, das in moderner Form wiedergegeben werden könnte.

    Sie verwendete Schriftzug, Wappen und die stilisierte Sihouette von Dom und Severi um ihre Schreiben (Briefbögen, Broschüren, Faltblätter u.s.w.) einheitlich zu kennzeichnen.

    so etwa

    Ähnliches findet sich wieder auf Hinweisschildern im Stadtbild und z.B. auf den Fahrzeugen der Stadtverwaltung – mehr oder weniger gut in Szene gesetzt.

    Dass diese grafischen Merkmale nicht durchgängig eingesetzt wurden, liegt nicht am schlechten Design, sondern an fehlendem Stehvermögen. Die Kontaktdaten von städtischen Angestellten habe ich letztes Jahr in Form von selbstgefertigten, kopierten Zettelchen erhalten. Es ist nicht so, dass es keinen vernünftigen Entwurf für Visitenkarten gäbe.

    Ich verstehe vor allem nicht, wieso man dem Rad die Fähigkeit zum Rundlauf nehmen will. Das hätte vielleicht in den 40 Jahren kommunistischer Herrschaft gepaßt. Ich kann einfach keinen Grund für die Verballhornung eines Wappens sehen, das die Stadt seit hunderten von Jahren führt.

    Für die Jugend bleiben doch genügend schöne Aufgaben, z.B. Berliner Bär wegmachen, Mercedes-Stern wegmachen, Persilwerbung den Wiedererkennengswert nehmen … (Liste unvollständig)

    Wenn das Rad schon weg soll, würde ich dafür plädieren, die nächsten 3 quälenden Zwischenschritte und die entsprechenden zigtausend-Euro-Beträge zu überspringen und gleich ein liegendes weißes Rechteck auf weißem Grund als Bildmarke einzusetzen – bestimmt hochmodern …

    Runenbeliebigkeit satt (Autor: Schaffrinna am 11.10.2007):
    *****dt-Anmerkung: Hier ging es um das “Sternchen“*****

    Ich verweise hier noch einmal auf die recht fundierte und in meinen Augen objektive Stellungnahme der PROFIL PR & Werbeagentur GmbH:

  90. Hallo, bin bei der Suche nach den Logo-Konzepten der anderen Agenturen (Finalisten) auf dieses Forum gestoßen. Hatte mich bisher am TA-Forum beteiligt, dort läuft die Diskussion leider Gefahr auf Stammtischniveau abzurutschen. Umso schöner zu sehen, dass hier die Argumente im Vordergrund stehen.

    Leider scheint jedoch in diesem Forum die Beitragsfrequenz so langsam abzunehmen. Das sollte auf keinen Fall passieren, da ich sonst mit diesem Logo leben muss. Und das will ich auf keinen Fall.

    Ich hoffe Fr. Dr. Hildebrandt (Tourismus und Marketing GmbH) und Fr. Spannaus (artus.atelier) haben am kommenden Freitag im Café Nerly die Kompetenz Einsicht zu zeigen und einen Fehler einzugestehen. Die bisherige Ignoranz ist einfach unerträglich.

    Das Sieger-Logo entspricht nicht den Anforderungen der Ausschreibung eine Dachmarkenstrategie zu verfolgen und sollte schon aus diesem Grund (Auftrag verfehlt) nicht zum Einsatz kommen.

    Brisant finde ich auch die Erwähnung eines Forum-Mitglieds (@Felicitar Nr.95), dass artus.atelier schon längere Beziehungen zum Auftraggeber pflegt, während Fr. Dr. Hildebrandt in der gedruckten TA (Datum vom ?) genau das Gegenteil aussagt. Stimmt Deine Aussage @Felicitar?

    An der Aussage der Tourismuschefin für Erfurt, die Absicht wäre es gewesen, die Vielfalt der bisher verwendeten Logos auf eine Dachmarke zu reduzieren ist absolut sinnvoll. Dumm nur, dass nun mit dem neuen Konzept mehr Logos im Außenauftritt für Erfurt genutzt werden können als vorher. Der widersprüchliche Logo-Entwurf der Agentur scheint sich absolut mit dem widersprüchlichen Gedanken des Auftraggebers zu decken.

    Meiner Meinung nach ist eine sanfte, dem Zeitgeist entsprechende Anpassung des bestehenden Logos vorzuziehen.

    Übrigens: Das Konzept der ProfilPR ähnelt doch sehr stark dem vom Mainz.

  91. ich könnte weinen…

    WARUM? Warum nur werden Logos von den Gestaltern nie auch mal unter den funktionalen Aspekten betrachtet? Ein wirklich „gutes“ Logo muß in verschiedenen Größen funktionieren, in verschiedenen Auflösungen (es gibt nicht nur 300+dpi…), auf verschiedenen Materialien (z.B. auch Stoff?) und in verschiedenen Medien (ich sach nur FAX). Im Idealfall sogar noch bei invertierter Farbe (Weiß auf Schwarz)!

    Neben den zu Recht umstrittenen optischen Aspekten des/der Logos erfüllen die Entwürfe durchgehend diese Kriterien NICHT: Der „Humor“ der Zweifarbigkeit (Er-furt) geht bei allen Varianten verloren wenn mal KEINE Farbe zur Verfügung steht (FAX).

    Und davon auszugehen, daß ein Logo „nur“ in Printmedien mit genau definierten HKS/Pantone-Farbwerten gedruckt wird ist schlicht unprofessionell und kurzsichtig!

    +++

    Im Übrigen finde ich es sehr lobenswert, daß eine der beim Pitch beteiligten Agenturen sich hier direkt äußert (leider ohne weitergehende Informationen als auf der eigenen Webseite). Respekt!

  92. Jetzt äußerte sich der in der Stadt durchaus angesehene Marketing-Professor unserer Fachhochschule zu Wort und bezeichnet “Neues Stadtlogo als Symphatieträger”. Kein Wunder meine ich – er muss das nun sagen, denn er war Teil der 13-köpfigen Jury.

    TLZ.de | Neues Stadtlogo als Symphatieträger

    Mittlerweile bleibt mir als Erfurter wohl nichts weiter übrig, als mit dem Kopf zu schütteln…

  93. > rilev

    naja wenn Frau Spannhaus in einem Interview davon spricht das bereits Touristenführer und Einkaufsführer in Arbeit seien und diese ja nicht Bestandteil der Ausschreibung waren denke ich stimmt meine Aussage dazu. Zudem konnte man sich auf der Seite von Artus auch schon Arbeiten für die Tourismus GmbH anschauen, leider jetzt nicht mehr. Jetzt ist nur noch der Verweis in Referenzen.

  94. > rilev

    als Auftraggeber meinte ich auch mehr die Stadt Erfurt. Ich möchte mich auch nicht an Unterstellungen beteiligen. Das Ergebnis ist das Entscheidende und das wurde hier ja schon mehrfach zurecht kritisiert.

  95. @Felicitar
    Sehr interessant und gleichzeitig höchst merkwürdig.

    Durchaus ein cleverer Schachzug des Marketing-Professors, die vielen Leserbriefe und gedruckten Logos als Einführungs-Kampagne für das neue Logo zu bewerten. Leider zeigt diese Argumentation einmal mehr, dass Kritik (selbst wenn diese fundiert ist) nicht aktzeptiert wird.

    Jedes der Jury-Mitglieder hat im täglichen Arbeitsumfeld Erfahrung mit Kommunikation und ist in somit der Lage diese auch zu bewerten? Ganz klar, wenn ich im Briefkasten Werbeprospekte oder Biefe finde, dann werde ich automatisch zum Experten für Kommunikation.

    Wiedererkennung = sehr hoch, wenn ich ein Logo spontan nachzeichnen kann. Aha. Wieder etwas gelernt. Das es sich augenscheinlich um eine Wort-Bild-Marke handelt, fällt da mal fix einfach unter den Tisch. Und das sich aufgrund der willkürlichen Verfielfältigung nicht das geplante Dachmarkenlogo, sondern das “Jedermann-Logo” durchsetzen könnte, wir dabei auch nicht berücksichtigt. Dieses spontan nachzuzeichnen würde sicherlich schwieriger werden. Insgesamt bestätigt sich hier eine absolut Unreife Denke.

    Andererseits liegt der Clou des Logo’s (natürlich war dies unbeabsichtigt) darin, dass das Sternchen auf jeder Tastatur vorhanden ist. Und zwar weltweit. Wenn es nun gelingt, die Hersteller zu überzeugen, neben dem Sternchen noch ein EF zu setzen, dann wäre das nahezug genial. Mit einer simplen Tastenkombination (z.B. Strg+Alt+*EF) würde dann automatisch der Name ERFURT ausgeschrieben. Eine wirklich tolle Funktion.

  96. ja das ist schon peinlich ein logo nach seiner einfachen kopierbarkeit per stift als gelungen oder nicht gelungen zu beurteilen. naja was bleibt ihnen auch… sie müssen es ja vertreten. bin mal gespannt wie er die untermarken nachzeichnet… es ist und bleibt peinlich. für jeden kritikpunkt gibt es eine ausrede, oder hat schon einer eine schlüssige erklärung für das rot “er” gelesen?
    es bleibt ja nur eine: einen grafisches gegengewicht zu dem fetten kreis auf der rechten seite…
    aber nein sie wollen die furt damit hervorheben… man man man…

  97. @Felicitar
    An Unterstellungen habe ich auch kein Interesse, aber mögliche Zusammenhänge wird man doch wohl hinterfragen dürfen?

    Bei allem Gefallen vs. Nicht-Gefallen bzw. der zahlreichen Auflistung handwerklicher Fehler im Design des neuen Logo’s scheint es mir doch insgesamt wichtiger darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem Konzept um KEINE Dachmarkenstrategie handelt! Damit ist eine der wichtigsten Voraussetzung in der Ausschreibung nicht erfüllt. Das besthende Konzept muss also überarbeitet oder verworfen werden.

    Hier meine Begründung:
    1. Das “Sternchen”-Logo wird als Dachmarke eingeführt, findet sich aber auf keinem der fünf anderen Sub-Logos wieder. Einzig die Wortgestaltung “ERfurt, Landeshauptstadt, Thüringen” bleibt gleich und wird durch Untertitel verschiedener Bereiche ergänzt. Der Effekt: Das Dachmarken-Logo wird durch die Sub-Logos kannibalisiert und erzeugt konfusion in der Wahrnehmung, da keine Verbindung zur Dachmarke hergestellt werden kann.

    2. Erfurt mag für mehr als nur das Dom-Ensemble stehen. Das ist richtig! Wenn die Ankerfunktion nun aber mal das Dom-Ensemble ist, kann nicht darüber hinweggesehen werden. Durch Sub-Logo’s sollen auch die Bereiche Tourismus, Wirtschaft, Kultur, Sport, Wissenschaft, Medizin etc.für Erfurt nachdrücklich etabliert werden. Haben andere Städte diese Bereiche nicht auch im Angebot? Was unterscheidet diese Bereiche von anderen Städten? Richtig: Rein gar nichts! Hier wird das Abstrakte so weit getrieben, das es nicht mehr mit der Stadt Erfurt selbst aufgeladen wird, sondern beliebig und austauschbar scheint. Hier wird glattweg Sein und Schein verwechselt.

    3. Über die Aushölung durch mehrere Sub-Logos verliert die Dachmarke ihre Einzigartigkeit. Typisch für Erfurt ist das Dom-Ensemble und ganz bestimmt nicht die Wirtschaft (die steht woanders), die Medizin (Studienstandort wurde leider aufgegeben) oder Wissenschaft (?). Eine Marke die ALLES bieten will, kann nur verlieren.

    4. Bei jeder Marken- bzw. Logo-Kreation muss im Vordergrund der Gedanke stehen. Was ist die Marke? und Wer soll der Empfänger sein? Allein mit der Frage nach den Kern-Elementen der Marke Stadt Erfurt hätte man leichter zum Ziel gefunden.

    5. Es soll gerlernt werden: Erfurt ist die Landeshauptstadt von Thüringen und liegt demnach auch in diesem Bundesland. Mmh… das ist geradezu ein Meisterstück darin, wie ich Funktion und Lage einer Stadt über die wesentlichen Markendimensionen der Stadt selbst stelle. In Thüringen liegen auch zahlreiche andere Städte und Landeshauptstadt zu sein, ist ganz bestimmt kein Kriterium für Reisende sich für oder gegen eine Stadt zu entscheiden. Was ist also die Botschaft? Dahinter liegt doch die Annahme verborgen, dass der Großteil der Empfänger erst einmal lernen soll, wo Erfurt überhaupt liegt und welche Fuktion die Stadt hat. Und wenn das mal irgendwann alle gelernt haben, dann gibt es das nächste Logo.

    6. Ein häufiger Fehler bei Marken ist deren Namensgebung. Nicht nur das diese vor dem Patentamt bestehen muss, sondern auch deren Deutung ist u.U. sehr delikat. In ERfurt ist ganz klar das gewünschte “Eresfurt” herauszulesen. Klar, fällt ja jedem sofort auf! Das das ER eine SIE vor den Kopf stoßen kann, ist einach nur ein unnötiger Fauxpas. Der vergewaltigte Genitiv ist ein wahres Fressen für Deutschliebhaber.

    7. Warum eigentlich eine Dachmarkenstrategie? Vielfalt lässt sich auch mit einer Marke ausdrücken.

  98. > rilev

    ich sehe das in fast allen punkten genauso. nur ich bezweifle das es wirklich zu einer rücknahme bzw. korrektur des auftrages oder der ausschreibung kommen wird. lieber hält man sich die ohren zu und klopft sich auf die schulter.

    auch ganz spannend die aussage von herrn drees heute in der tlz:

    “Würde jemand vor die Aufgabe gestellt, das bisherige Logo zu zeichnen, dürfte das den meisten wohl schwer fallen, so Drees. Anders sehe dies beim neuen Logo aus, was für den hohen Wiedererkennungswert spreche…”

    das habe ich noch nie gehört! sicher ein logo sollte einfach und prägnant sein, aber was hat das mit dem zeichnen zu tun. die ausreden werden immer absurder…

  99. auch wenn ich nur unter Schmerzen Wasser auf diese Mühle gieße:
    Marketingstrategisch würde international gesehen die geographische Zuordnung mit

    “Erfurt, near Weimar”

    besser funktionieren, die dann auch orthographisch korrekt wäre, zumindest, wenn man von Corporate Design spricht.
    Das jedenfalls hat bei den meisten Gesprächspartnern das Leuchten der Erkenntnis in die Augen getrieben

    nicht funktioniert haben letzte Woche in Schottland:
    -Thüringen
    -Thuringia

  100. Schlagzeile in der heutigen Thüringer Landeszeitung
    “Logo kommt. Punkt.”
    Meine Damen und Herren, die Logos werden eher kommen!!

    Es lebe die Demokratie.
    Die gemeinsame Ablehnung der Bürger zeigt doch wie einig sich die Erfurter sind.
    Eine einheitliche Dachmarke wäre da ja optimal :)

    Mir fehlen die Worte immermehr. Das Logo ist grafisch nicht korrekt. Sogar dessen Designerbüro sagt ja, es sehe einfach besser aus, wenn ER rot gefärbt sind.
    Schönheit ist eine Sache.
    Doch Design sollte vor allem immer Sinn haben.

    Aber ich habe eh das Gefühl, dass Frau Hildebrandt es zu ernst genommen hat, dass Werbung lügen darf. Welch Entzücken. Soll die ganze Welt doch über unser Logo lachen. Eventuell könnte man Subtext Thüringen mit ohne Bürgerstimmrecht austauschen.
    Das wäre was.

    Ich weiß auch das es alles viel Geld kostet. So kann es nicht bleiben, dann müssen die Entwürfe eben nach Designstandarts angepasst werden. ERFURT in einheitlicher Farbe und einheitlichem Buchstabenabstand, das Logo in passender Größe zur Schrift…und bitte muss man sich für ein Logo entscheiden.

    Die Erfurter beweisen in diesen Tagen zusammenhalt, da darf man auch überall ein Stadtlogo haben.

  101. @MK
    das mit Thuriniga ist auch meine ERfahrung. Im englischsprachigen Raum ERnte ich mit diesER ERklärung zum Standort von ERfurt nur vERständnisloses Nicken und höflich gemeinte Zustimmmung. Weimar hilft indessen fast immER.

    Hee…
    … man glaubt ja gar nicht wie oft dieses ER in nur zwei Sätzen vorkommen kann. Also so langsam finde ich das Logo richtig toll. Sogar ein ganz normalER SchriftvERkehr fördert es zu Tage und beweist, es ist ständig wiedERkehrend.

  102. Kreativ kommentieren?
    Diesen Kindergartenmist soll kreativ sein. Habt ihr sie noch alle. das ist untere kreisliga, amateurdesign.
    Die vorgelegten neue Logos sind fast alle indiskutabel schlecht. Da reicht heute : sie furz!
    (erfurt- der furt- wer furth-sie furzt) das its mein kreativer beitrag und zwar ein und derselbe bei (fast) allen vorgelegten neuerungen (RTL Interactive schon dabei?)
    Und dann wünsche ich allen Kinderkommentatoren noch schöne Ferien
    uhrrgggh.


  103. Da die Einführung des neuen Logos mit der Notwendigkeit eines > corporate designs <
    für die Stadt Erfurt begründet wurde, zunächst einige Worte zu diesem Begriff.
    Corporate design ist fachchinesisch und heißt eigentlich nichts weiter als einheitliches Erscheinungsbild einer Firma oder Institution und ruht auf drei Säulen, dem Logo, der Firmenfarbe und einer einheitlichen Schrift- und typografischen Gestaltung, die auf allen Veröffentlichungen, Druckerzeugnissen, Briefbögen, Formularen und Visitenkarten, Fahnen und Plakatierungen in Erscheinung treten und durch ihre Aufeinanderbezogenheit und ihren Wiedererkennungswert ihre Wirksamkeit potenzieren.
    Ich habe das ausführlich dargestellt, weil sich aus diesen in der gesamten Werbung unwidersprochenen Grundsätzen die außerordentlich vielen Fehler der vorgelegten Entwürfe ableiten lassen.
    Im Blick auf die Voraussetzungen des corporate design erfüllt die augenblickliche Praxis der Stadtverwaltung sämtliche Anforderungen. Sämtliche Briefbögen des OB und der Abteilungen, alle Formulare und Visitenkarten, das Amtsblatt, die Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge der Stadtverwaltung, die Beschilderungen der einzelnen Institutionen sind einheitlich gestaltet, so dass man von einem ausdrucksstarken corporate design sprechen kann, unter dem die Stadt Erfurt in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt geworden ist. Mit einer einzigen Ausnahme: Die Tourismus & Marketing GmbH hatte sich unter Verletzung der im Jahr 2002 bei der Einführung des neuen Logos vom Oberbürgermeister festgelegten Richtlinien ein eigenes Logo zugelegt.
    Der Oberbürgermeister Bausewein liegt also falsch mit seiner Behauptung, dass unsere Außendarstellung einem Gemischtwarenhandel entspräche, das genaue Gegenteil ist der Fall. Es ergibt sich also daraus keinerlei Notwendigkeit, das bewährte corporate design durch ein neues zu ersetzen, allenfalls sollte ein wenig mehr Nachdruck auf die Durchsetzung gelegt werden.
    Bei der Auseinandersetzung über das Erfurter Rad sollte man auch auf seine geschichtlichen Wurzeln eingehen. Die Überlieferung beruft sich auf den Bischof Willigis, der 975 zum Erzbischof von Mainz gewählt wurde, der Sohn eines Wagenbauers, in einer Zeit, in der gemeinhin nur Fürstbischöfe aus den Schlössern in die Episcopate wechselten.
    Deshalb malten ihm seine Neider mit Kreide große Räder an seine Türen, um ihm seine ärmliche Herkunft unter die Nase zu reiben. Er aber machte dieses Rad zu seinem Wappen, weil er darauf stolz war. Auch wir sollten auf diese urdemokatische Herkunft unseres Wappens stolz sein im Vergleich mit allen feudalen Relikten, die als Adler oder Löwen die Wappen vieler Städte ausmachen.
    Dieses Wappen war zunächst romanisch ausgeformt, später gotisch, dann barock und schließlich modern, aber in allen Ausformungen ist es ein Wappen und ein Rad geblieben und ist nicht zu einem Stern degeneriert.
    Es wäre an dieser Stelle auch nützlich, sich einmal die Entwicklung des Logos der Stadt Mainz anzusehen, das bis 1992 auch barock gestaltet war und seitdem unangefochten in seiner modernen Ausformung benutzt wird.
    A propos Stern. Dieses neue Logo ist ein Stern auf einer roten Kreisfläche. Nun hat das Deutsche Patentamt, das für Entwicklung und Schutz von Logos zuständig ist, hierfür eine Reihe von Voraussetzungen und Bedingungen benannt, eine davon lautet folgendermaßen, ich zitiere ; “Keine Kennzeichnungskraft ( und damit auch keine Schutzwürdigkeit ) besitzen insbesondere einfache geometrische Figuren, also Kreise, Quadrate, Rechtecke. In der Praxis erscheinen allerdings die meisten Marken auf einer der genannten Flächen, doch ist zu beachten, dass bei solchen Marken vornehmlich nur die kennzeichnungskräftigen Zeichenbestandteile, nicht jedoch die Kreise, Quadrate und Umrandungen geschützt sind. ”
    Da bleibt also von diesem Logo nur noch der Stern, der auf jeder Telefontastatur links unten erscheint, der auf jedem Grabstein vor dem Geburtsdatum steht und man staune und schlage das derzeitige Erfurter Telefonbuch auf Seite 225 auf, da erscheint eben dieser Stern gleich in drei Inseraten von Krankenpflegediensten. Es ist also weder der rote Kreis noch der Stern zu schützen und ein Logo, das nicht geschützt werden kann, verliert seinen Sinn und kann also auch nicht die Grundlage für ein corporate design sein.
    Es könnten also beispielsweise die Nürnberger das Erfurter Logo auf ihre Bratwürste pappen, was solls. Aber hier kommt eine weitere Auflage des Patentamtes zum tragen, die besagt, dass sich ein Entwerfer vor der Abgabe informieren muss, dass er recherchieren muss, ob es schon vergleichbares gibt, das ist hier offensichtlich nicht geschehen.
    Und dass ein corporate design statt mit einem gleich mit sechs unterschiedlichen und nicht vergleichbaren Logos durchgesetzt werden soll,erscheint geradezu aberwitzig.
    Zu der Problematik “Erfurt oder SIEfurt ” will ich mich hier nicht äußern, da gibt es sicher berufenere Stimmen, dass aber auch dies so oder so nicht schützbar ist, da das Patentamt festgelegt hat, dass Buchstaben und Zahlen, die nicht grafisch besonders gestaltet sind, keine Kennzeichnungs- oder Unterscheidungskraft aufweisen und daher nicht eintragungsfähig sind, das müsste an dieser Stelle dennoch erwähnt werden.
    Die Aufgabe hieß, für die Stadt Erfurt ein Logo und ein corporate design zu entwickeln.
    Beide Aufgaben wurden nicht erfüllt, wie oben im Einzelnen nachgewiesen wurde. Deshalb sollte sich die Stadt Erfurt die zwanzigtausend Euro, die dafür aufgewandt wurden, zurückzahlen lassen, das wäre ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Steuergeldern der Erfurter Bürger.
    Und noch ein letzter Gedanke : dass in einer dreizehnköpfigen Jury, die ausgesprochen für die Beurteilung eines Logos und eines corporate designs berufen wurde, sich kein einziger Fachmann befand, der von Grafikdesign und Werbung auch nur den geringsten Schimmer hatte, erscheint, gelinde gesagt, eigenartig.

    Siegfried Kraft
    Diplomgrafiker
    Kulturpreisträger der Stadt Erfurt

  104. Das neue Logo wird als “sympathisch, dynamisch und modern” beworben.
    Doch eine (wohl ungewollte) Geschichte hat es trotzdem:
    Ich hoffe die “Entscheider” kommen noch zur Besinnung.

    *******************
    dt-Anmerkung: Ich habe das Motiv entfernt, da ich die direkte Gegenüberstellung hier nicht sehen möchte. Wer mag kann den Link unter Kommentar 103 folgen.
    *******************

  105. Zur Errinnerung für alle Interessierten:

    heute

    24.07.2009 18:00 Uhr Diskussionsforum zum neuen Stadtlogo

    Veranstalter:
    Thüringer Allgemeine
    Stadtredaktion Erfurt

    im
    Café Nerly
    99084 Erfurt
    Markstr. 6

  106. Eigentlich sollten die Messen für das neue Erfurter Logo bei den nachgewiesenen grafischen und inhaltichen Fehlern und der breiten Ablehnung in der Erfurter Bevölkerung doch längst gesungen sein. Doch nicht bei den Verantwortlichen in Erfurt. Sie beharren auf ihrer Logo-Ausgeburt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es der gerade zur Marketingchefin ernannten Geografin Dr. Carmen Hildebrandt mit dem Logo um ihren ganz persönlichen Einstand und um ihre stadtbekannte Autoritätsbehauptung geht. Ein altes asiatisches Sprichwort sagt jedoch: Wenn du einen Fehler begehst und ihn nicht korrigierst, begehst du schon den zweiten. Oder noch ein Tipp: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Frau Dr. Hildebrandt, bleiben Sie bei Ihren Übernachtungszahlen. Überlassen Sie Themen des Stadtmarketings erfahrenen Leuten mit einer guten Intuition und ersparen sie den Erfurtern künftig Produkte, die ihrer “fachlichen Anleitung” entspringen. Die Chance, ihre fehlende Sachkompetenz mit einer wirklichen Fachjury zu kompensieren, wurde ebenfalls nicht ergriffen. Jury-Mitglieder wie eigene Mitarbeiter, Angestellte der Stadtverwaltung oder des geschäflich mit der Tourismus GmbH verbandelten Professor Drees zeugen nicht von dem Bemühen um eine objektive und fachlich kompetente Entscheidung für Erfurt. Und noch ein Zitat: Nichts kann der Welt mehr Ärger kosten, als kleiner Mann (hier weiblich) auf großem Posten.

  107. Nun, ich habe mir die Beiträge von oben nach unten und zurück durchgelesen. Ich kann nicht glauben, dass der geneigte Bürger, zuvorderst die geneigte Bürgerin, soviel Enthusiasmus aufbringt, um derart viel Zeit für Kommentare (die meisten in einem auffallend schlechtem Sprachstil verfasst und oft in der Nähe des Rinnsteins) zu verschwenden. Erschreckend ist die Bösartigkeit, die mich an die Denkweise der Zensoren der DDR-Presseämter erinnert. Einzig Herr Kraft hat einen sinnvollen Beitrag geliefert, den man durchaus diskutieren kann. Die Eitelkeiten sind groß, in dieser Branche besonders, das wird jeder Kreative bestätigen. Typografie hat sich geändert, »End of print« von Carson liegt zehn Jahre zurück, hier in Europa wird es immer noch zelebriert. Derweil sind in Amerika und Japan diese Türen schon geschlossen und neue aufgetan. So wird es weitergehen, das ist die Realität. Fragt man zehn Leute nach Sinn und Unsinn eines Logos, bekommt man zehn Antworten. Das war schon vor 30 Jahren so und wird auch noch in 50 Jahren so sein. Fazit: Lasst Ruhe einkehren, seht zu wie sich die Marke, die Wort-Bild-Marke entwickelt, sie ist Transportmittel und kein Selbstzweck. Ein bisschen feilen wird die Agentur noch, da bin ich mir sicher. Geht mal auf deren Website und schaut Euch die Referenzen an. Erstmal machen… gemeckert ist schnell. Für mich ist diese Erfurt-Logo-Kommentarseite, die weltweit gelesen wird, peinlich. (Gute PR für die Stadt und deren Einwohner). Ich selbst bin durch einen Rundfunk-Beitrag auf die Problematik des Stadtlogos »Erfurt« aufmerksam geworden, ebenso auf die Agentur, der ich alles Gute wünsche. Was hätte wohl der alte Gutenberg zum vorherigen Stadtlogo gesagt?

  108. Das Logo für Erfurt wurde überarbeitet

    Zwar nur geringfügig, aber mit großer Wirkung.
    Denn größte Kritikpunkt des Logos, an dem sich die Diskussion auch so aufheizte, wurde geändert. Das stilisierte Rad, welches von allen nur als Sternchen oder Schneeflocke erkannt wurde, ist jetzt wieder ein richtiges Rad.
    Mit dieser Variante bin ich durchaus zufrieden und ich denke auch alle Erfurter die den ersten Entwurf fast geschlossen abgelehnt haben können sich jetzt damit anfreunden.

    Ob die 4 Submarken weiterhin mit ihren eigenen Bildmarken bestehen bleiben, ist der Meldung nicht zu entnehmen.

  109. Ein wenig Klärung,

    denn der Name Erfurt stammt von „Erphesfurt“ ab. Das ist die mittelalterliche Bezeichnung für die Gera. Die Erph, so laut etlichen Führungen die direkt vor meinem Fenster stattfanden, wurde im Mittelalter auch mitt ff geschrieben, es gibt sogar Schreibweisen mit fff für Erfurt, glaube dies mal im stadtgeschichtlichen gesehen zu haben.
    Später wurde dann auf ein f verkürzt. Furt ist dabei die allgemeine Bezeichnung für einen Fluß. An so einem liegt Erfurt, nur heisst der jetzt halt gERa, was ja auch was mit ER zu tun hat. Im allgemeinen hat man im Raum Erfurt für solche verwegenen Schöpfungen einiges übrig, so letztes Wochenende auf der A71 beim verlassen der Blumenstadt, da gibt es einen neuen WC Rastplatz namens „Thüringer Becken“. Am besten einfach laufen lassen.

  110. Ich finds auch nicht so gelungen.

    Ertmal… E rfu rt ??? Hallo, da hat sich jemand mal KEINE Mühe gegeben… schnmal was von spatzionieren gehört???

    Dann… Warum das ER hervorgehoben??? Soll das das kennzeichen von erfurt aufzeigen oder das erfurt zu wenig frauen hat… ??? ich fühl mich mal direkt diskriminiert… :-)

    Warum fällt bei tourismus plötzlich die symetrie weg???
    und Bildung und wissenschaft sieht aus wie das logo der loveparage…

    allgemein find ich die vielen verschiedenen bildzeichen überflüssig und verwirrend… der name der institution unter dem logo hätte völlig ausgereicht. die institution muss sowieso immer drunter stehen, denn an ner schiefen “blume”, “stern”… was auch immer erkennt man noch nicht das es sich um tourismus handelt… wobei mir die nachste frage in den kopf schießt: Was hat ne blume mit tourismus zu tun?

    und das “jedermann-logo” ist überhaupt die krönung… also wenn das das neue allgemeine stadtlogo ist, geh ch mal kurz lachen :-))))) da fände ich ja das stadtverwaltungslogo um vieles pasender, immerhin erkennt man da noch ein wappen und ein minimalistisches rad…

    … naja das is halt so wenn sich keiner nen kopf macht… peinlich peinlich… und sowas von unserer hauptstadt *schäm*

  111. […] Irgendwie hat er Recht, oder? Aber Hannover ist nicht die einzige Kommune mit Logoproblem. Da wäre zum Beispiel eine andere Landeshauptstadt, nämlich das malerisch schöne Erfurt in Thüringen. Dort wurde das alte Stadtwappen – ein Schild mit einem Speichenrad – im Rahmen einer Überarbeitung des ganzen Corporate Designs stark abstrahiert und mit einem Mordsaufwand in eine Vielzahl von Submarken aufgelöst. Eine Zusammenfassung des Ergebnisses gibt es im Designtagebuch. […]

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