Die Mittelstadt Porta Westfalica in Nordrhein-Westfalen wird zukünftig nicht mehr mit einem Stadtwappen auftreten sondern mit einem Logo. Sie wird damit künftig in den Bereichen Tourismus und Wirtschaftsförderung für sich werben. Die für die Stadt wichtigen Erkennungsmerkmale “Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Fernsehturm sowie Berg und Fluss” sind im Logo dargestellt.
“kaiserlich aussichtsreich” ist der neue Slogan. Dem neuen Auftritt vorausgegangen war eine Image-Analyse, die von Studenten der Osnabrücker Fachhochschule im letzten Jahr erstellt wurde. Das neue Logo wurde von Grafikdesignerin Thekla Leinemann erstellt, die im Vorstand des Stadtmarketingvereins “Idee pro Porta” arbeitet.
Schaut man auf das neue Erscheinungsbild der Stadt Bonn oder vor allem auf das neue Logo von Garmisch-Partenkirchen, kann man erkennen, dass der Ort aus der Region Ostwestfalen-Lippe noch ganz am Anfang steht. Während andernorts innovative oder gestalterisch überzeugende Lösungen (weiter)entwickelt werden, tastet sich Porta Westfalica in einem ersten Schritt vorsichtig vor und greift dabei auf bewährte Mittel in der Gestaltung. Der Wechsel von einem Statdwappen hin zu einem Logo ist vielleicht der einzige nennenswerte Aspekt in Zusammenhang mit dem neuen Erscheinungsbild.
[Update 06.01.09: Das links abgebildete Wappen ist weiterhin in Verwendung siehe Kommentar der Gestalterin]
Ich weiss nicht, gerade im kommunalen Bereich finde ich derartige, behutsame Entwicklungen durchaus gerechtfertigt. Behutsam auch im Sinne der Einwohner, die ein historisch begründetes Bedürfnis nach Heraldik und visueller Kontinuität haben.
Ich kann mich noch immer nicht damit anfreunden, dass Städte ihre alten Wappen einfach “entsorgen”.
In der Touristikwerbung der Stadt darf gerne ein modernes Logo zum Einsatz kommen, aber ich finde auf einen Städtischen Briefkopf gehört einfach das Stadtwappen. Es spiegelt die Geschichte der Stadt wieder und gehört einfach zur Stadt.
Und jetzt fütter ich das Designphrasenschwein …
Der erste Eindruck war eben gut, doch jetzt sieht es für mich ein wenig zusammen gepuzzelt aus. Irgendwie harmonieren die einzelnen Bestandteile nicht wirklich miteinander. Das Zusammenspiel der Typografie und Illustrationen ist meiner Meinung nach nicht ausgewogen genug.
Als die Stadt Bern ihr Stadtwappen gegen ein grafisches Logo ersetzte, war der Aufschrei in der Bevölkerung und Politik so gross, dass nun wieder das Wappen verwendet wird. Deshalb ist die Umsetzung von Porta Westfalica in kleinen Dosen sicherlich angebracht.
stefano picco, Sie werden dringend gebeten, das Deignphrasenschwein aufzusuchen.
Die drei Elemente sind nicht gelungen kombiniert, die Enden der beiden Bögen, die wohl die Hügel des Wesergebirges darstellen sollen wirken durch den “Schnörkel” viel zu wichtig. Die Darstellung der Weser ist mir zu zufällig. Die Position des Slogans erschließt sich mir auch nicht so ganz. Alles in allem macht das Logo einen zusammengewürfelten und überladenen Eindruck. Das hört sich nach einer Vorgabe an, die so hätte lauten können: “Haupstache der Kaiser Wilhelm, der Fernsehturm, die Weser und die Berge sind drauf”, aber das ist rein spekulativ.
Ist das schon würdig fürs Designphrasenschwein?
Ich will auch irgendwie nicht auf das “Porta Westfalica” gucken. Es zieht mich immer wieder zum roten Teil des Signets hin und dann verschwindet der Schriftzug neben der Illustration.
Da ist der Kontrast in meinen Augen / für meine Augen nicht gut gewählt.
Tatsächlich scheint das rote Kaiserdenkmal eine hervorgehobene Rolle einzunehmen. Die Farbwahl – insbesondere das sehr zurückhaltende, kraftlose Grün – ist fragwürdig. Ggf. wirkt das Logo 2c stimmiger. Ein weiterer Kritikpunkt: Der Claim richtet sich mittig an der Gesamtkomposition aus. Sicherlich absichtlich, jedoch stört das gewaltig. Denken wir uns den Claim einmal weg, wirkt die Composition insgesamt schon wesentlich ruhiger. Als Variante böte sich die Platzierung unter “Westfalica” an – wesentlich näher darunter natürlich.
Der geschwungene, rote Bogen ist nicht wirklich fertig hier wurde am Ende, bei der Ausarbeitung der Vektoren gepruscht, um fertig zu werden – das ginge noch wesentlich eleganter.
Insgesamt begiestert mich diese Arbeit nicht. Bei einem solchen, sehr repräsentativen Auftrag sind bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Ausrede “Der Auftraggeber wollte das irgendwie so” zählt – wie immer! – nicht.
Also was mir vor allem direkt aufgefallen ist, ist die schreckliche Typografische Umsetzung. Die Buchstaben kleben ja förmlich aneinander – besonders beim Slogan.
Beim Wort Westfalica hätte man wenigstens den t-Strich mit dem Strich des f’s verbinden können.
Zum Signet sag ich jetzt mal nix… muss mal ins Bett ;)
Lahm und uninspiriert
Das hätte was werden können, wenn man sich nur auf ein Symbol beschränkt hätte (das Denkmal). So aber wirkt es überladen und unausgewogen.
Es stellt sich sowieso die Frage, warum mit aller Gewalt versucht werden muss alle “Highlights” einer Stadt in ein Logo zu verpacken. Wäre es da nicht sinnvoller, eine Bildmarke zu schaffen, die dann ggf. stimmig ergänzt werden kann?
Hat der Fernsehturm ausser der frei begehbaren Plattform in 20m Höhe noch irgendwas besonderes (ist ja eher unüblich) oder haben die da nix besseres für ein Logo? Wobei ich das Ding auch eher hässlich finde und groß oder so ist der auch nicht unbedingt, da gibts Unmengen anderer Fernsehtürme in Deutschland die genauso sind.
Mittelstadt = mittelmäßig?
Wen soll so ein Stadtlogo eigentlich ansprechen? Eventuell Menschen, die den Ort bisher kaum kennen, geschweige denn besucht haben?
Mir zeigt das Stadtlogo, dass man um Porta Westfalica einen Bogen machen kann. Wenn neben dem ollen Kaiser-Wilhelm-Denkmal schon ein Fernsehturm herhalten muss, kann es um die Attraktivität nicht weit bestellt sein.
Ich bin ein Freund der Stadtwappen. In der Tat sind die auch nicht aussagekräftig, aber sie sind unverfälscht identitätsstiftend für die Region (anders als die Dorf-Wappen der letzten Jahrzehnte, die allüberall aus dem Hut gezaubert wurden).
Ich würde daher meist zum alten Stadtwappen im frischen Kontext raten.
Einfach nur schlecht.
Was hat die liebe Frau Grafikerin gelernt? sicher nicht Grafikerin….
Stimme Ron zu: Der Mut zum „Pars pro Toto“ hat hier gefehlt – lieber mal mehr oder weniger alles abbilden, als etwas vergessen, war wohl das Motto. So ist’s eine Collage, kein Logo.
Abgesehen davon haben weder das Wasser noch der Fernsehturm irgendeine Unterscheidungskraft. Ließe man beides weg, wäre man schon einen bedeutenden Schritt weiter.
Mit “Mittelstadt” habe ich gerade wieder einen neuen Euphemismus gelernt. Nein aber im Ernst, das ist ganz beschaulich und auch hübsch dort. Das Portal selbst ist ebenso wie die Weser nicht aus dem Logo auszuklammern. Der Fernsehturm hingegen definiert nicht die Stadt und ist auch nicht hübsch, weder in natura noch im Logo. Die Pforte oben, Schriftzug oder Weser unten. Das klingt bieder und konservativ, hätte aber die Aufgabe besser erfüllt.
Erster Eindruck: 1001 Nacht
Das neue Logo ist aktueller und mir persönlich gefällt mehr! Gute Auswahl
@ aladdin 1001 durchzechte Nacht wahrscheinlich.
Sollten die wirklich vorgehabt haben das Stadtwappen zu ersetzen?? Kann ich mir nicht vorstellen. Ansonsten denke ich, dass auch hier der Einfluss der Auftraggeber stark zu erkennen ist. Wahrscheinlich hätten die ihre offizielle Rathauses-Ratte auch noch gern im Logo gesehen.
Geil!
Die ganze Stadt ist aus der Burg in ein Zelt umgezogen und haben nur ihre
DVB T- Antenne mitgenommen. ;-)
@#14, Jens: mach dir selber ein Bild von der Dame: http://www.styleguide-design.de
Ob gelernt oder nicht, das Ergebnis ist diskutabel. Grundsätzlich ist der geschmeidige Schritt vom Wappen zum Stadtlogo richtig, aber im Detail (Type, Farben und Elemente) sehe ich noch soliden Verbesserungsbedarf.
Ich kann mich der teilweise doch sehr abfälligen Kritik hier nicht so ohne Weiteres anschliessen. (@jens #14: Würdest Du das der Grafikerin auch ins Gesicht sagen, wenn sie vor Dir stünde ? Sind einfachste Höflichkeitsregeln im Internet aufgehoben ?)
Es gibt sicher einige Details, die optimierbar wären: das wären zum einen die verschnörkelten Enden der Linien, die zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zum anderen könnte man das zu dominante Rot und den zu weit abseits stehenden Claim bemängeln, wodurch das Ganze optisch auseinanderfällt, wie Eckard #6 und Mike #8 schon sagten.
Die Umsetzung des Denkmals und des Turms finde ich aber prinzipiell gelungen. Die Farbwahl finde ich sympathisch und auch die Wahl der Formata Condensed mit ihrer distingierten Ausstrahlung finde ich in diesem Zusammenhang sehr passend. Ausserdem denke ich, dass es schon Sinn macht das Denkmal und den Fernsehturm abzubilden. Die eigentliche “Porta Westfalica” ist der Weserdurchbruch zwischen Wiehengebirge und Wesergebirge, und die gegenüberliegenden Hügel werden durch Denkmal und Turm markiert. Insofern hätte das Denkmal allein nicht für die Umsetzung der “Porta” ausgereicht, was sicher ein Wunsch des Auftraggebers war.
was soll denn dieser slogan?! wohl eher kaiserlich einfallslos das ganze…
ich mag wappen. das hat schon was kulturell einzigartiges und daher zeitloses für deutsche städte. als nichtdeutscher mag ich diese art der visualisierung. das andere sind halt so “modeerscheinungen” die versuchen kommerziell fuß zu fassen und die stadt “modern” dazustellen. genauso wie dieses bonn slogen/wortmarke.
Ich kann ja verstehen, dass es in den Fingern juckt, die Arbeit anderer Designer zu kommentieren – allerdings sollte man dann auch die richtigen Grundlageninformationen haben:
1. Das schöne Wappen wird selbstverständlich parallel weiter verwendet.
2. Die Aufgabe war, eine MODIFIKATION eines Logos aus den siebziger Jahren zu erstellen. Die Bestandteile und deren Anordnung waren also vorgegeben.
3. Das neue Logo ist eigentlich schlicht und einfarbig und existiert nur für touristische Zwecke mehrfarbig.
4. Bildmarke und Wortmarke sowie Slogan werden je nach Bedarf in Größe und Anordnung kombiniert, was einen gewaltigen Spielraum an Einsatzmöglichkeiten schafft.
5. Die Arbeit der Studenten aus Osnabrück hat nicht das Geringste mit dem Logo und dem Slogan zu tun.
6. Nur wer bei der Entwicklung des Designs dabei war, kann beurteilen wie die Symbole mit und ohne Schnörkel aussehen.
7. Der Slogan ist in dieser Form nicht von mir entwickelt worden. Aber er ist tausendmal besser als der meiste Mist, der sich Slogan nennt. Er wurde aus Vorschlägen von Portaner Bürgern generiert und ist somit ein echtes Kind dieser Stadt.
8. Ich kenne die Regeln der Gestaltung. Aber ich traue mich, die in den Hintern zu treten, wenn mir danach ist.
9. Die Gegend hier ist traumhaft schön. Eines Kaisers würdig, eben. Als ehemalige Großstadtbewohnerin habe ich Land und Leute schätzen gelernt. Ich mache mit Euch Lästermäulern eine Exkursion zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal und zum Fernsehturm. Danach wisst Ihr, warum die da im Logo rumstehen müssen.
10. Offensichtlich war noch niemand von Euch in der Zeitung. Sonst wüsstet Ihr, dass die Fakten in Presseberichten regelmäßig falsch wiedergegeben werden.
Vielen Dank Thekla, für die Richtigstellung in Bezug auf die Verwendung des Logos. Der Umstand, dass das Wappen weiterverwendet wird, ist bei der Recherche leider unbemerkt geblieben.
Als regelmäßiger Tagebuchleser und Ex-Portaner war ich echt übberrascht hier ein neues Logo vorgestellt zu bekommen. Ich bin mit dem Alten augewachsen, welches zwar durchaus ein Redisign vertragen könnte, aber für mich einen besseren Wiedererkennungswert hat als das neue.
Zum Vergleich, hier das alte:
Das Neuen überzeugt mich wenig. Der Fluss, die Weser ist mir als erstes unangenehm aufgefallen. Sorry, als erstes assoziere ich damit Haare, lockige Haare.
Die Gebirge, die im alten Logo Regenbögen ähnelten, sind zu zwei sehr merkwürdig geformten Hügeln geworden. Zusammen mit den “Haaren” ergibt sich eine reichlich frivole kaiserliche Aussicht… ;-)
Ob das so gewollt ist?
Schon mal recherchiert, wieviele “moderne” Stadtlogos das gute alte STADT LAND FLUSS-Thema bemühen? Viele, gaaaanz viele. Und alle ähnlich öde bzw. austauschbar. Ich weiß es, weil mir eine ähnliche Aufgabe angetragen wurde. Allerdings habe ich mich von vornherein geweigert, so was zu machen… Okay, keine Knete, aber dafür ein gutes Gewissen! :-)
Kurzum: das Logo ist beliebig. Wenn zu Ideenlosigkeit, fehlendem Mut auch noch formale Defizite hinzukommen, entstehen halt solche Logos. Wer s braucht…
Meiner Auffassung als Portaner ist, dass das Logo nicht von uns für uns ist, sondern für andere! Eine Identifikation fällt mir unglaublich schwer, muss mich aber auch nicht damit identfizieren, da wir ja noch unser Wappen haben.
Der Weg zu dem Slogan ist mehr als Misteriös, da zunächst ein Wettbewerb ausgeschrieben worden war von der Idee-Pro-Porta, und dann das ganze vom Rat gekippt und in eigene (Politiker)-Hände genommen worden ist.
Schade finde ich das der Designerin soviel, zuviele Vorgaben gemacht wurden (Berg, Fluss, Denkmal, Fernsehturm). Ein Wettbewerb oder mehrere Designer mit wenigen oder keinen Vorgaben hätten der Sache sicherlich gut getan.
Allerdings hat unsere Politik, so denke ich, die Sache zu sehr beeinflusst und eine kreative Idee verhindert.
[…] waren und sind beliebte Themen, die sich in zahlreichen Städtelogos wiederfinden. Zuletzt stellte Porta Westfalica ein solches Logo, ergänzend zum Stadtwappen vor. Goch jedoch trennt sich von der beschaulichen […]
Sieht für mich auf den ersten Blick auch sehr orientalisch aus, vorn ein Zelt und hinten eine Moschee. Porta Westfalica kenne ich allerdings nur durch seinen schicken Namen und wenn ich mir die grauenvolle Homepage anschaue, ist das Logo immerhin ein winziger Schritt nach vorn auf einem sehr, sehr langem Weg.
[…] man das Design mit den vielen Rebranding-Versuchen deutscher Städte vergleicht, wächst (vor allem bei einem Designer) das Verständnis dafür, dass es so […]