Mit Beginn der Saison 2009/10 bekommt die Österreichische Bundesliga ein neues Signet. Sowohl die Bildmarke als auch der grundsätzliche Aufbau bleiben erhalten und wurden behutsam weiterentwickelt. Verläufe lassen den Ball plastischer erscheinen. Ein Schattenwurf unterstützt diesen Eindruck. Die neue Wortmarke ist wesentlich präsenter und direkter.
Sowohl die Anhebung der Schriftstärke, als auch die Reduzierung der Buchstabenabstände wirken sich positiv aus. Die Buchstaben “LI” stehen allerdings etwas zu dicht beieinander. Den Kreativen gelingt es dennoch, trotz einer analogen Anordnung des Signets der Deutschen Bundesliga einen eigenen Charakter herauszuarbeiten. Vor allem die rechte Seite der Wortmarke ist besser gelöst, als sein deutsches Pendant, bei dem das “S” doch stark überkippt.
Für das Redesign zeichnet Smolej & Friends verantwortlich, die vermutlich gerade an der Überarbeitung ihrer Website arbeiten. Und noch ein Wink an die Macher von bundesliga.at: Im Seitentitel fehlt ein “chi” (“Österreischen”) ;-)
- Das Erscheinungsbild der Österreichischen Fußball-Bundesliga | bundesliga.at
- Bundesliga mit neuem Logo | horizont.at
Danke Christian und Gregor für den Hinweis!
@Peter Köller:
Du hast Recht, das war natürlich übertrieben von mir. ;)
Trotzdem wirkt das auf mich oft wie eine “Web-2.0-Keule”, welche immer dann hervor geholt wird, wenn man sonst gar keinen wirklichen Kritikpunkt fände.
Hi Achim
Meiner Ansicht nach funktioniert Kommunikation (ob gute oder schlechte, sei dahingestellt), wenn der Kontext eines Zeichens oder einer Botschaft aufgeladen und mit Penetranz {CocaCola} vermittelt wird. Das Zeichen eines Ochsen (Aleph) wurde zu einem A abstrahiert und gilt in unserer Welt als erster Buchstabe des Alphabetes. Zeichen können jedoch in unterschiedlichen Weisen Interpretation finden. So ist das rote Kreuz beispielsweise im islamischen Raum eine rote Sichel. Das Kreuz findet dort eine anderweitige Interpretation.
Etwas weiter gedacht auf das Beispiel der östereichischen Bundesliga gemünzt kann es für mich durchaus sein das die Darstellung eines alten Balles gut vermittelt und somit gut gelernt wurde, zudem ist es möglich das Volleyball nur eine marginale Rolle im östereichischen Sportgeschehen spielt somit die visuelle Konkurrenz nicht als zu stark gefürchtet werden muß.
Das stilisierte Zeichen des alten Fußballes greift somit nicht nur die Analogie der Flagge auf sondern vermittelt gleichermaßen Tradition und Bodenständigkeit im Sinne dessen, mit welchen Mitteln der Sport damals angefangen hat.
Für mich bedeutete dies, dass wir in unseren Raum lediglich durch anderweitige Zeichen konditioniert wurden. Endgültige Gewissheit welches Zeichen nun besser die zu transportierenden Werte vermittelt kann aber mit Sicherheit eine Evaluation im östereichischen Markt bringen.
Die sehr kreative Spationierung des Wortes Liga ist trotz alledem für mich bedauernswert wie auch durchaus festzustellen ist das das neue dreidimensionale Zeichen bei weitem nicht originalgetreu in den angestrebten Medien reproduziert werden kann.
P.S. Ein gutes Beispiel zum Thema ist übrigens Web 2.0 …
@Tim:
>Trotzdem wirkt das auf mich oft wie eine “Web-2.0-Keule“, welche immer dann
>hervor geholt wird, wenn man sonst gar keinen wirklichen Kritikpunkt fände.
Glücklicherweise gibt es bei diesem Logo ja genügend andere Kritikpunkte,
als nur ausschliesslich auf Schatten und Verlauf rumreiten zu müssen. ;o)
Ausserdem sehe ich den »Web 2.0«-Begriff bei der Logo-Kritik so, dass es
einfach ein Schlagwort ist, bei dem jeder sofort weiss, welche Art von Stil
gemeint ist. Das ist also nicht anderes als z.B. Impressionismus oder jede
andere »Richtung«, mit der man etwas zusammenfassen kann.
wie man so einen blödsinn mit einem solchen ernst diskutieren kann. typografisch ist das logo indiskutabel – LI GA – und eine zweidimensional abstrahierte bildmarke mit ein bisschen photoshop-gepfusche zu etwas zu machen, das nun irgendwo zwischen 2d und 3d verendet, ist totaler murks.
@christoph: schöner hätte man es kaum sagen können!
Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass Kunstrichtungen wesentlich trennschärfer sind, als der Marketing-Begriff “Web 2.0”, bei dem es initial in keinster Weise um Gestaltung ging, sondern darum die vielfältigen Angebote zum Thema “user generated content” unter einem schlagkräftigen Begriff zu bündeln.
Jeder interpretiert den Begriff anders:
…Schatten oder ein Reflex = “Hilfe. Das ist mir zu web-2.0-mäßig!”
… Maigrün und abgerundete Typo = Bums. Web 2.0!
…. 3D-Optik = “Oh je oh je…. Web 2.0!”
Web 2.0 kommt bei manch einem schneller aus der Hüfte geschossen, als man RGB sagen kann.
Ich sah zuerst einen Volleyball und dann eine halbe Swastika bzw. ein Triskelion…
Die Spationierung ist schrecklich.
@Achim:
Das »Web 2.0« kein Begriff aus dem Design ist/war, ist mir wohl bekannt. Eigentlich habe ich nur versucht zu erklären, warum der Begriff immer mal wieder fällt. Und ich denke doch, dass man den Reflex-Glossy-Trend bei Logos zusammenfassend als Stilrichtung werten kann. Da dieser Trend bei erstaunlich vielen »Web 2.0«-Seiten auftritt/auftrat, kann man im Umkehrschluss den Begriff schon für den Stil dieser Logos benutzen. Dadurch ist natürlich nicht jeder Logo-Schatten automatisch ein Anzeichen dieses Trends (der ja eigentlich von Apple initiiert wurde, aber das ist ein ganz anderes Thema). Aber das mögen die einen so sehen und andere anders. Übrigens bekommt man bei Google bei der Suche nah »web 2.0 logo« über 80.000 Hits, also scheint der Begriff doch recht verbreitet zu sein.
Ich würde aber auch sagen, dass es hier im Designtagebuch im Grossen und Ganzen besser geworden ist, was die Verwendung dieses Begriffs angeht. Und lustigerweise mochte ich den Begriff »Web 2.0« sowieso noch nie. :o)
EDIT: Habe gerade eine schöne Collage zum Thema entdeckt.
https://eggnyte.com/worldofweb20.jpg
das logo hat der österreichische fussball verdient. es entspricht genau der mentalität des auftraggebers. ein alter ball (in österreich sagte man dazu in den 30er jahren “wuchtel, blunzen”), mit stlistischen pinselstrichen eine flagge drauf – oder besser gleich 3. darunter (irgend-)eine typo – möglichst unauffällig/auffällig.
die überarbeitung macht es leider nicht besser. das kerning (LI GA) ist grausam. und die dimensionalisierung misslungen, der schatten unten schlecht.
wesentlich zum logo ist auch die anwendung – auf der website sind 3 unterschiedliche versionen – ?? (icon, titel und rechts unter der logoleiste), einfach schlampig und ohne gefühl eingesetzt. getoppt wird das nur noch von der sparkasse hartberg (logoleiste ganz links), ist das ein tanzverein?.
das logo ist ganz weit weg von einem modernen, dynamischen logo (wars vorher auch schon), aber so ist er halt, unser österreichischer fussball. ( … leider )
@silverdream
Danke für die Evaluierung.
Dann war es also direkte Maßarbeit !)
!!!