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Neuer Markenauftritt für Trolli

Trolli Logo, Quelle: Trolli
Trolli Logo, Quelle: Trolli

Die Süßwarenmarke Trolli hat ein Rebranding vollzogen. Das Logo und auch die Verpackungen der 1975 gegründeten Marke wurden neugestaltet und folgen nun dem Trend in Richtung vereinfachter Formensprache.

Die Einführung mehrerer neuer Fruchtgummi-Kreationen (The Squiggles, Squiggle Twist) nahm der in Fürth ansässige Süßwarenhersteller offenbar zum Anlass, den Markenauftritt von Trolli anzupassen. Auch das Markenlogo erfuhr in diesem Zuge ein Facelift – es präsentiert sich nun frei von jeglichen Schatten- und Glanzeffekten und zusätzlichen Umrandungen. Auch beim Verpackungsdesign verzichtet der Süßwarenhersteller fortan auf derlei Stilelemente.

Trolli Saure Glühwürmchen – vorher und nachher, Bildquelle: Trolli, Bildmontage: dt
Trolli Saure Glühwürmchen – vorher und nachher, Bildquelle: Trolli, Bildmontage: dt

Alle auf den Verpackungen enthaltenen Gestaltungselemente wurden neu gestaltet. Der Markenname, die Produktbezeichnung und die mit dem jeweiligen Produkt verbundene Leitidee sind geblieben, wurden jedoch visuell neu interpretiert. Sukzessive erfolgt die Umstellung des gesamten Sortiments auf das mit dem Rebranding verbundene neues Farb- und Typokonzept.

Kommentar

Nicht nur Automarken oder Modelabels richten sich im Zuge von Redesigns auf eine vereinfachte Formensprache aus, auch Lebensmittelmarken. Dass bei einer Süßwarenmarke Reduktion etwas anderes bedeutet als beispielsweise bei Burberry, dürfte klar sein. Die Marke Trolli ist, was das Visuelle betrifft, auch zukünftig kindlich-verspielt und poppig-bunt. Auf Effekte wie Glanzpunkte und Schattenwurf, heutzutage eher Ausdrucksmittel, die als altmodisch bis trashig angesehen werden, verzichtet die Marke jedoch fortan.

Wenn man sich anschaut, welch Shit-Storm heutzutage ein Redesign wie das von Hanuta auslösen kann – Ferrero hatte sich vor drei Jahren dazu entschlossen, statt Aluminium bei der Verpackung Plastik sowie einen zusätzliche Einleger aus Pappe zu verwenden –, fragt man sich schon, wie lange ein Produkt wie die Trolli „Party Burger minis“ von Konsumenten noch angenommen wird. Denn wie bei so vielen anderen für Kinder konzipierten Lebensmitteln bleiben ökologische Aspekte in Bezug auf die Verpackung auch hier völlig außen vor. Wenige Gramm Fruchtgummi verpackt in Plastik, das in Plastik verpackt ist. Das Gewicht des Inhalts und das der Verpackung dürften in diesem Fall in einem krassen Missverhältnis stehen.

Nicht erst seit der „Fridays For Future“-Bewegung haben Convenience und Spaß einen bösen Streit mit der Umwelt. Zweifellos hat die Umweltbewegung das Bewusstsein um nachhaltige Anwendungen und Produkte geschärft. Und diesen Druck spüren Lebensmittelproduzenten und auch Hersteller in anderen Märkten. Reihenweise werden Verpackungen auf Plastik-reduzierte oder sogar -freie Alternativen umgestellt. Ritter-Sport hat beispielsweise angekündigt, bis 2025 alle Produkte in Papier-basierten Verpackungen anzubieten. Frosta nutzt seit Anfang 2020 für die ersten vier Produkte Papierbeutel statt Plastik. WilkinsonSword stellt im Zuge des jüngsten Redesigns von Blister-Verpackungen auf Pappschachteln um. Gut so. Vor dem Hintergrund dieser notwendigen Debatte fällt natürlich schon auf, und zwar negativ, wenn man, wie Trolli, als Hersteller auf der eigenen Website keinerlei Aussage und Initiative in Sachen Nachhaltigkeit formulieren und präsentieren kann.

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Dieser Beitrag hat 17 Kommentare

  1. O.K., der Sprung ist also vollzogen: Weg von der Designkritik hin zum allgegenwärtigen Öko- bzw. Greenwashing-Geschwurbel.

    Es geht nur vordergründig um das Redesign von Trolli, letztlich geht es um die Mini-Burger.

    Ja, die sind mir auch schon unangenehm aufgefallen. Nein, ich kaufe die nicht. Andere Sachen von Trolli aber schon.

    Aber wenn ich die kaufen wollen würde, würde ich es tun. Das finde ich wesentlich weniger schlimm als die Scheinheiligkeit, die in diesem Thema hierzulande vorherrscht.

    Wir haben z.B. kein Auto und fliegen nicht. Aus Prinzip. Wenn dann die Leute mit dem SUV beim Supermarkt vorfahren und für die Fahrt zum Flughafen am nächsten Tag Ritter Sport in Papierverpackung kaufen, dann ist das eben nicht “ein kleiner Schritt”, sondern dann ist das reine Gewissensberuhigung.

    Ich glaube, ich bekomm gerade richtig Appetit auf Trolli-Burger. Ich fahr mit dem Rad zum Laden, mit einem richtigen, ohne Strom, bin nicht gebrechlich.

    1. O.K., der Sprung ist also vollzogen: Weg von der Designkritik hin zum allgegenwärtigen Öko- bzw. Greenwashing-Geschwurbel. Es geht nur vordergründig um das Redesign von Trolli, letztlich geht es um die Mini-Burger.

      Bei Design, soviel sollte klar sein, geht es nur vordergründig um die Gestaltung von Oberflächen. Vor allem geht es um Sinn und Zweck. Wenn der Sinn und Zweck eines Produktes darin besteht, für ein kurzes Konsumvergnügen vergleichsweise viel Müll zu produzieren, gehört nicht die Gestaltung von Farben und Formen hinterfragt, sondern das Produkt insgesamt. So einfach ist das.

      Es gibt keinen „Sprung“, der vollzogen worden wäre. Seit Bestehen des dt werden die vorgestellten Designs stets auch unter ökologischen Aspekten beurteilt und diskutiert, auch wenn nicht immer so intensiv wie in meinem Kommentar zu diesem Artikel. Zweifellos ist es jedoch so, dass die generelle Sensibilisierung innerhalb der Gesellschaft für Themen wie Umwelt, Klima, Ernährung und Nachhaltigkeit auch am dt nicht spurlos vorbeigegangen ist. Es wäre geradezu grotesk, wenn allenthalben darüber diskutiert wird, wie der Konsum von Plastik reduziert und die Haltung von Tieren artgerechter gestaltet werden kann, hier im dt jedoch ausschließlich Zeichenabstände und Schatteneffekte thematisiert werden. Das ist nicht was ich unter Design verstehe.

      Fahrradfahren ohne Strom ist mir sehr sympathisch.

    2. “Wir haben z.B. kein Auto und fliegen nicht.”

      Das ist ja dann deine, wie du es nennst, “Gewissenberuhigung” um den Kauf von unökologisch verpackten Dingen zu rechtfertigen.
      Auch wenn du natürlich sagst, dass du die Trolli Burger bis jetzt nicht gekauft hast, jedoch am Ende deiner Aussage quasi eine Drohung aussprichst, diese zu kaufen, weil du es dir “ökologisch leisten kannst”, wodurch sich in mir die Frage aufwirft was deine Intention für die ökologische Lebensweise ist, weil dies ja komplett widersprüchlich ist.

      1. O.K., da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

        Nein, ich kauf die nicht. Aber ich finde eben, die verschiedenen Beiträge zum Umweltschutz sollten eben schon in ein gewisses Verhältnis zueinander gesetzt werden.

        Ich kenn halt leider ziemlich viele Leute, die sich über die Trolli-Burger (oder einmal in der Woche eine Essenslieferung vom Inder) aufregen würden, die aber gerne auch mehrfach im Jahr um die Welt fliegen.

        Gewissensberuhigung sehe ich da eindeutig nur da, wo winzig kleine Beiträge dazu missbraucht werden, sich die großen Verstöße schönzureden. Das tun wir nicht. Das tun aber sehr viele andere. Den meisten reicht doch der Quadratmeter Regenwald, den ihre Lieblingsbrauerei für sie angeblich rettet, an ökologischem Einsatz locker aus.

        Nein, wir sind übrigens keine besseren Menschen, weil wir nicht fliegen oder nicht Auto fahren. Wir bringen halt die Opfer, die uns zumutbar erscheinen. Vielleicht ist das bei uns einfach mehr als bei anderen, weil wir eh schon nicht gerne mit Hunderten anderer Bundesbürger das Urlaubsziel teilen und weil wir auch einfach gerne Bahn fahren, wenn die Bahn denn dann auch fährt.

  2. Vielen Dank Achim,
    du triffst im Kommentar den Nagel auf den Kopf. Design eben nicht nur der optische Aspekt.
    Design erfüllt einen Nutzen für ein Produkt und dazu gehören alle Gesichtspunkte die das Produkt zu dem machen, was es ist. Umso besser, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Müllvermeidung immer mehr auch im Designprozess berücksichtigt werden.
    Trolli ist daran ja nicht allein Schuld. Auch bei Haribo findet man nach wie vor Großpackungen Gummibärchen, die dann 100 kleine Tütchen mit jeweils 5g (oder so ähnlich) Fruchtgummi enthalten.

    Von daher begrüße ich es sehr, wenn weiterhin Redesigns auch im Kontext von Umweltschutz und Nachhaltigkeit diskutiert werden.

  3. Anders als Haribo, Rittersport oder Milka ist Trolli bei mir als krasse Ausnahme einsortiert. Ich versuche mich zu erklären: Klar genießt man auch die ersten drei genannten eher gelegentlich und hoffentlich nicht täglich, sind sie aber doch Bestandteil einer gut sortierten “Süßigkeitenschublade” in meinem Haushalt mit Kindern.
    Trolli hat schon das ziemlich verrückte Zeug: Gummi-Gebisse, Saure Stränge, Mini-Burger. Für mich alles eher für einen Kindergeburtstag 1x im Jahr oder so.
    Gerade bei diesen Artikeln finde ich es auch mal okay, wenn es nicht sonderlich nachhaltig ist, das ist vllt nicht perfekt von mir, aber das finde ich eher heuchlerisch wenn ich dann dort darauf achte.
    Genauso versuche ich natürlich irgendwie ökologisch okay zu leben, fliege dann aber alle paar Jahre doch mal weg – da ist dann der Wunsch nach eigener Belohnung leider größer als alles andere.

    Deshalb finde ich es auch schade, das wir weniger über das Design gesprochen haben, welches moderner geworden ist, ohne dabei seine Verspieltheit zu verlieren.

    1. Deshalb finde ich es auch schade, das wir weniger über das Design gesprochen haben, welches moderner geworden ist, ohne dabei seine Verspieltheit zu verlieren.

      Genau das tun wir. Wir sprechen über das Design. Nicht nur über die Optik.

    2. Im Prinzip sagst du einfach “Manchmal achte ich nicht auf die Umwelt, denn in der Regel tu ich es sonst auch nicht, weil meine eigenen Wünsche größer sind. Deshalb ist es okay.” Ist keine tolle Logik. Dass man nicht immer Rücksicht nehmen kann, ist verständlich. Auch bei mir sind sehr viele Gewohnheiten einfach nicht gut für die Umwelt. Aber Stück für Stück wird man besser. Klar, eine Packung essbarer Trolli-Abfall im Jahr ist okay und wegen einem Flug alle paar Jahre kommt man auch nicht in die Hölle. Aber irgendwann merkt man, dass Trolli und die meisten anderen Sachen dieser Art einfach nur Dreck sind, der uns von der Werbung indoktriniert wurde als “Könnte schlimmer sein! Gönn dir mal! Glückshormone!” Nee. Ist keine “Gönnung,” ist kein “Guilty Pleasure,” ist kein “Jieper.” Ist einfach nur Zuckermüll, von dem man süchtig geworden ist wie von Drogen. Braucht man einfach gar nicht, und das war’s dann. Auch Flüge braucht es nicht immer. Schöne Ziele sind auch mit dem Fahrrad oder der Bahn zu erreichen und sind teilweise auch viel unkomplizierter besucht als mit dem Flugzeug. Ja, Amerika oder Neuseeland erreicht man schwer ohne Flugzeug. Aber es gibt auch andere Ziele. Egal, was die Reiseindustrie dir erzählt.

      Geh generell einfach mal in dich und frag dich, wie sehr du von Leuten verarscht wirst, die mit deinen Wünschen Geld scheffeln wollen. Dir wird’s danach besser gehen. Und das mein ich ernst!

      1. @Achim: ich versuche mal meine Kritik zu konkretisieren: Für mich ist die Optik bzw. das Grafik-Design ein wichtiger Punkt des Gesamtdesigns, der in deinen Kommentaren immer weniger Beachtung findet. Insbesondere daher, weil die (Einschätzung meinerseits) große Anzahl der Leser des dt’s aus der Mediengestalter / Grafiker Richtung (professionell oder hobbymäßig) kommen und nicht aus dem Bereich Produktdesign.

        @Frank: Ich kann deinen Kommentar komplett verstehen, bin in der Sache auch selbstreflektierter als viele andere. Die Botschaft meiner Aussage sollte sein, das am Ende irgendwas bleiben muss, was man mal unreflektiert tut – Trolli-Burger naschen wird sicher nicht mein unökologischer Lebenszweck, aber man darf auch – besonders im Kleinen – mal was unvernüpftiges durchgehen lassen.

  4. Ich habe vor wenigen Tagen mit Wonne bemerkt, dass Rittersport papierbasierte Verpackungen einsetzt und fragen mich nicht erst seitdem, warum gemäß dem anhalten und beschleunigten Trend hin zur Plastikreduktion noch nicht mehr Marken diesen Weg gehen.
    Aber man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass die papierbasierten Verpackungen auch Probleme haben (Stichwort: Verbundstoffe). Reine Papierverpackungen sind bei vielen Produkten halt nicht ansehnlich oder kosteneffektiv.

    Beim Redesign von Trolli hätte man aber auch kleinere Brötchen backen können. Reduktion des Luftraums in der Packung würde langfristig schon mehr Plastik (und Materialkosten) sparen. Zudem alleine der Schweißrand kann bei dieser Packungs- und Gewichtsklasse weitaus geringer ausfallen um noch effektiv zu halten.

    Trolli könnte sich so auch als Alternative zu den Anderen positionieren. Katjes schafft es mit Inhalt in eine bewusstere Kerbe zu schlagen, jedoch nicht mit der Verpackung – warum nicht umgedreht?

    Aber hätte, hätte – Fahradkette…
    Die Reduktionen bei der Grafik sind angebracht und vernünftig und evolutionär umgesetzt. Find ich gut, auch wenn die Gesamtaufmachung immer noch n bissl “billo” wirkt – was aber auch wohl beabsichtigt ist.

  5. Kleine Ergänzung, weil das immer wieder auftaucht:

    Bevor hier Kommentare gepostet werden sollte man sich wirklich mal bewusst machen, was Design bedeutet.
    Dabei hilft es auch – gerade Laien wie mir – sich schon kurz mit den Prinzipien nach Dieter Rams zu beschäftigen.

    1. Den Hinweis greife ich gerne einmal auf.

      Zehn Thesen für gutes Design nach Dieter Rams:

      Gutes Design ist innovativ.
      Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.
      Gutes Design ist ästhetisch.
      Gutes Design macht ein Produkt verständlich.
      Gutes Design ist unaufdringlich.
      Gutes Design ist ehrlich.
      Gutes Design ist langlebig.
      Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.
      Gutes Design ist umweltfreundlich.
      Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.

      Rams hat nie für sich in Anspruch genommen, dass diese Prinzipien zu aller Zeit Gültigkeit hätten. Er hat vielmehr dazu angeregt, die Thesen immer wieder zu hinterfragen und, sofern erforderlich/notwendig, auch anzupassen. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit den Thesen und muss sagen, Stand heute, dass ich kaum etwas Neues dazu beisteuern kann. Die Thesen sind auch deshalb so bemerkenswert, da Rams die von ihm als wichtig erachteten Designprinzipien in den 1970er-Jahren formuliert hat, lange bevor es das Internet, Smartphones, etc. gab, ja sogar noch bevor eine Partei wie die GRÜNEN gegründet wurde. Trotz des gewaltigen Wandels, der sich in so vielen Lebensbereichen seitdem vollzogen hat, haben die Thesen nach wie vor bestand. Lediglich die Reihenfolge der Thesen müsste meiner Meinung nach heutzutage eine andere sein, jedenfalls sofern man diese im Sinne einer Gewichtung versteht. Eine Innovation rein der Innovation wegen, gewissermaßen lediglich um die in der Wirtschaft existierenden Erneuerungszyklen von Produkten weiterbetreiben zu können, gehört heute im Hinblick eben auf den Aspekt Nachhaltigkeit hinterfragt.

  6. Troooollllliiiiiiiiiiii

    also rein gestalterisch gefällt mir das redesign sehr gut. Genauso wie die derzeit gespielte TV Werbung. Passt irgendwie gut zusammen und ich muss jedesmal schmunzeln und genau dafür steht die Marke ja gewissermaßen…

  7. Ich hab das Gefühl, dass sich viele Gestalter, wie viele andere gesellschaftliche Gruppen auch, zunehmend vom echten Leben entfremden, bzw. das Phänomen der Bubble immer ausgeprägter wird. Das Internet trägt entscheidend dazu bei, dass wir immer mehr selbst entscheiden können, wo wir unseren Input herholen und uns hauptsächlich dort Bewegen, wo wir sowieso unsere Denkweise vorfinden.

    Dass solche Effekte trashig wirken ist innerhalb der Community vieler Designer vielleicht Konsens, allerdings ist man selbst selten Zielgruppe. Ich habe viel mehr das Gefühl, dass in einer Zeit, in der alles mit Perfektionismus zerdacht wird, jeder nach maximaler Ästhetik und immer mehr Makellosigkeit, selbst im Unperfekten strebt und dadurch zunehmend Logos oder Werbungen im TV kalt und seelenlos erscheinen, viele Menschen sich nach etwas Leben, Wärme, Verspieltheit etc. sehnen. Gerade in der modernen Jugend spielt die Ästhetik der 2000er und 90er viel mehr eine Rolle. 20-Jährige geben viel Geld für fünfzehn Jahre alte Nike-Hosen aus und drucken sich T-Shirts mit 90’s-Effekten.

    Anders gesagt glaube ich, die Design, bzw. Konzernwelt bedient sich nur selbst, wenn sie immer puristischer Auftritt, in der Angst bei den sehr anspruchsvoll gewordenen Konsumenten unmodern, bzw. trashig rüberzukommen.

    Diese wünschen sich aber oft genau das, eine Werbung, die Emtertainment bietet, lustige TV-Spots sind sehr selten geworden. Zu groß ist die Angst, nicht den Humor des Publikums zu treffen und online-Phänomenen wie Shitstorms werden viel zu viel Bedeutung zugemessen. Wenn jetzt sogar Gummiwürmer im Flat-Design daherkommen, dann ist die Welt schon sehr trist geworden. Die Werbe-Welt wird gezwungen sein, sich mal wieder zu überdenken. Sonst sind bald jüngere Generationen in der Ästhetik zumindest Online wieder zwei Schritte voraus. Wenigstens ist die TV-Werbung ein bisschen zum schmunzeln.

    1. Diskussionswürdiger, aber spannender Ansatz! Auch ich als Grafikdesigner ertappe mich immer dabei, wenn ich “moderne” Verpackungen im Regal als toll beurteile, meine Freundin aber immer nur mit “langweilig” kontert ;-) Sie hat halt nichts mit Grafikdesign am Hut und greift lieber zu bunten oder witzigen Verpackungen ohne irgendwelchen “Designregeln”.

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