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Neues Logo für Costa Crociere

Costa Kreuzfahrten Logo, Quelle: Costa Kreuzfahrten
Costa Kreuzfahrten Logo, Quelle: Costa Kreuzfahrten

Das italienische Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere, mit den Marken Costa Kreuzfahrten und AIDA Cruises Weltmarktführer für Kreuzfahrten, hat sich ein neues Logo zugelegt. Mit der veränderten visuellen Identität wolle das Unternehmen den Wandel, der sich in den zurückliegenden Monaten vollzogen habe, auch nach außen hin kommunizieren.

Wie Costa Crociere im Rahmen einer Pressemeldung erklärt, habe das Unternehmen sein gesamtes Angebot mit dem Fokus auf eine „nachhaltige Erkundung von Reisezielen erneuert“. Die Innovationen seien so bedeutend, dass man über eine ganz neue Art des Reisens sprechen könne. Zukünftig konzentriere man sich bei Costa auf drei Schlüsselbereiche: Küche, Touren, Nachhaltigkeit. Das Konzept stehe im Einklang mit der Prinzipien des Unternehmensmanifests für einen werteorientierten, nachhaltigen und integrativen Tourismus. Die Transformation von Costa sei so weitreichend, dass das Unternehmen beschlossen habe, auch sein Marken- und Erkennungszeichen zu ändern.

Costa Kreuzfahrten Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Costa Kreuzfahrten, Bildmontage: dt
Costa Kreuzfahrten Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Costa Kreuzfahrten, Bildmontage: dt

Seit über 70 Jahren werden die Schiffe der Costa-Flotte mit einem großes „C“ am Schornstein kenntlich gemacht. Die letzte Anpassung am Logo liegt mehr als 20 Jahre zurück. Das neue zweifarbige Logo kommt nunmehr ohne die drei Schornsteine im „C“ aus. Die perspektische Verzerrung beim „C“ wurde zudem enfernt. Laut Costa vereine das in zwei Segmente aufgeteilte „C“ die Elemente Erde (gelb) und Wasser (blau) und verbinde dieser zu einer „geschwungenen, einhüllenden Umarmung“. Auch der „Costa“-Schriftzug wurde neu gesetzt.

Kommentar

Heutzutage würde wohl kaum ein Gestalter auf die Idee kommen, ein Logo mit der Darstellung von Schornsteinen zu versehen. In Zeiten der ersten kommerziellen Atlantiküberquerungen Anfang des 19. Jahrhunderts, als mit Dampfschiffen die Alte mit der Neuen Welt verbunden wurde, war dies gewiss anders. Damals waren Schornsteine auf Schiffen ein Symbol des Fortschritts, einer beginnenden Verkehrsrevolution und ein aus großer Distanz erkennbares Zeichen des Aufbruchs. Schiffe, die seinerzeit einen europäischen Hafen in Richtung New York verließen, waren für die allermeisten Menschen unerreichbare Sehnsuchtsorte. Geblieben, so scheint es, ist von dieser verklärt romantischen, unbekümmerten Betrachung nicht viel, dazu haben nicht zuletzt Schiffbrüche wie etwa der der Costa Concordia beigetragen. Im Januar 2012 starben vor der Küste der italienischen Insel Giglio 32 Menschen.

Dass die drei Schornsteine nicht mehr im Logo erwünscht sind, ist angesichts fortschreitender Debatten über den touristischen Klima-Fußabdruck im allgemeinen und über die durch Kreuzfahrtschiffe verursachte Umweltbelastung im besonderen leicht nachzuvollziehen. Nach Schweröl stinkende Schlote sind im Jahr 2021 nichts, womit sich ein Kreuzfahrtunternehmen schmücken möchte. Deshalb verschwinden sie, wenn auch nur im Logo. Das neue Logo, Bildmarke wie Wortmarke, ist in seiner geometrischen Strenge betont sachlich, fast kühl, wäre da nicht das in zwei Segmente aufgeteilte „C“, welches ein wenig Charme und Esprit vermittelt. Ein auf maximale Flexibilität getrimmtes Markenzeichen, das auch in zwanzig Jahren noch praxistauglich sein wird. Dass der im Hintergrund verwendete Blauton ein anderer ist als der innerhalb der Wortbildmarke, darf und sollte in einem stimmigen Gestaltungskonzept natürlich nicht sein.

Es ist leicht, die Verantwortung an die Reiseveranstalter und/oder an die Politik abzugeben. Wir alle, die gerne Urlaub machen und Reisen unternehmen, sind gefordert. Im Netz gibt es mittlerweile unzählige Angebote mit Tipps und Empfehlungen in Sachen nachhaltiges Reisen, die man beherzigen kann. Ich werde nicht das Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff oder das Reisen per se kritisieren. Zumal ich selbst gerne und viel reise, wenn auch nicht mit Kreuzfahrtschiffen und wenn auch früher mehr als heute. An anderer Stelle hatten wir im dt kürzlich die Diskussion, wie widersprüchlich es ist bzw. wäre, zwar konsequent aufs Fliegen und Autofahren zu verzichten, dafür jedoch, gewissermaßen da man es sich ja leisten könne, genüsslich Süßwaren zu konsumieren, die x-fach in Plastik eingepackt sind. Ich denke das Thema Reisen/Anreise wird jeder und jede mit sich selbst ausmachen müssen.

Wie viele andere Touristikunternehmen kündigt auch der Costa-Konzern an, alle Hebel in Bewegung setzen zu wollen, um Reisen nachhaltiger zu machen. Das ist gut. Es darf nicht bei der Ankündigung bleiben. Ob Reisen mit Kreuzfahrtschiffen nachhaltig sein können, möchte ich nicht bewerten. Vieles, was wir tun, schadet der Umwelt, selbst wenn wir verantwortungsbewusst handeln. Was nicht heißt, dass man sich nicht bemühen könnte, die Abdrücke, die man hinterlässt, möglichst klein zu halten.

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Die einzige Möglichkeit, Kreuzfahrten “nachhaltig” zu machen wäre, nachhaltig keine mehr durchzuführen.

    Alles andere sind auschließlich Bemühungen, das bei Kreuzfahrtpassagieren eh nur sehr leise sprechende oder auf taube Ohren stoßende Gewissen zu beruhigen, mehr nicht.

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    dt-Hinweis: der letzte Absatz im Kommentar wurde entfernt, da dieser nicht der Netiquette entsprach. Bitte beim Kommentieren sachlich, konstruktiv und fair bleiben.

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  2. Rein von der Gestaltungstechnik her finde ich es interessant gelößt, wie das Logo “at a glance” genau so aussieht wie vorher, das C mit dem “gelben irgendwas” genügt meinem Formengedächnis, um mir vorzugaukeln, dass ich das Logo genau so kenne.
    Erst dann bemerke ich die angepasste Typo und viel später merke ich erst, das dort die Schornsteine entfernt wurden – toll gelößt.

    Ob die Möchtegern-Nachhaltigen Aussagen hier von der Unternehmenskommunikation her Sinn machen weiß ich nicht. Ich verstehe das Problem und glaube sogar auch den Wunsch, Kreuzfahrten grün zu gestalten. Aber es ist ein wenig so wie Heckler und Koch, die gegen Waffengewalt und McDonalds die für gesundes Essen stehen wollen.

    Ich weiß nicht ob hier ein anderer Ansatz a la “man gönnt sich ja sonst nichts” nicht marketingtechnisch der bessere ist, weil ein Kreuzfahrtunternehmen, welches mit Nachhaltigkeit wirbt, ist für mich einfach nur noch unehrlich.

  3. Ich finde das Redesign gelungen.

    Zum Umweltthema: Gemessen am allgemeinen Seeverkehr machen Kreuzfahrtschiffe nur einen kleinen Bruchteil der weltweiten CO2-Emissionen aus. Jeder, der Produkte besitzt, die in Asien hergestellt und mit deutlich unsaubereren Frachtschiffen nach Europa gebracht wurden, sollte sich – was das Thema angeht – mit Kritik zurückhalten. Viel klimaschädlicher als eine Kreuzfahrt ist etwa die regelmäßige Nutzung von Streamingdiensten wie Netflix oder Youtube…

    1. Gemessen am allgemeinen Seeverkehr machen Kreuzfahrtschiffe nur einen kleinen Bruchteil der weltweiten CO2-Emissionen aus. […] Viel klimaschädlicher als eine Kreuzfahrt ist etwa die regelmäßige Nutzung von Streamingdiensten wie Netflix oder Youtube…

      Das „Spiel“ lässt sich natürlich auch weitertreiben: „Digitale Dienste machen gerade einmal knapp ein Prozent des weltweiten Verbrauchs aus“, Quelle.

      Vielleicht könntest Du freundlicherweise diese Behauptung mit Zahlen unterfüttern oder mit entsprechenden Informationen, die diese Aussage stützen. Allerdings denke ich, dass es wenig bringt Energieverbrauch gegeneinander aufzurechnen. Wichtig erscheint mir, sich bewusst zu machen, dass unser Verhalten Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima haben, selbst beim mutmaßlichen „Nichtstun“. Letztendlich ist es egal, ob wir auf der Couch sitzend eine Serie streamen oder auf der Promenade an Deck eines Schiffes schlendern. In beiden Fällen verursacht unserer Verhalten Kohlendioxid.

      1. Gefährliche Aussage: Wenn es egal ist, ob wir eine Kreuzfahrt machen oder einen Wanderurlaub im Harz (und dort abends eine Serie streamen), dann lieferst du den Kreuzfahrern genau die Argumente, die sie gerne hören wollen.

        Und nein, es ist nicht egal.

        Und auch das Argument von Jobst trifft einfach nicht zu: Ja, beides verursacht Emissionen. Aber nicht beides gleich viel. Und: Wer Kreuzfahrten macht, macht diese ja meist nicht STATT dem Kauf von Produkten aus Asien.

        Ich bin doch etwas überrascht, wie beliebt derartige Scheinargumente hier sind.

      2. Wenn es egal ist, ob wir eine Kreuzfahrt machen oder einen Wanderurlaub im Harz (und dort abends eine Serie streamen), dann lieferst du den Kreuzfahrern genau die Argumente, die sie gerne hören wollen.

        Es hat keiner gesagt, dass dies egal wäre. Hier wird meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen.

        Der Punkt ist, dass sich beide über ihren Klima-Fußabdruck Gedanken machen dürfen und sollten, der Harzwanderer und der Seekreuzfahrer, letzterer in besonderer Weise. Natürlich macht es einen Unterschied, mit welchem Verkehrsmittel wir verreisen.

  4. Mir ist der querstrich des “t” optisch zu hoch oben.
    Im übrigen werden die meisten “… Concordia” dazudenken und sofort schiffsunglücke mit dem namen assoziieren, zumindest geht es mir als nicht-kreuzfahrtkunde so.

  5. Ich finde das neue Logo sehr gut umgesetzt, die alte Version war absolut nicht mehr zeitgemäss. Die Typo finde ich auch sehr gut, über den „t-Querstrich” kann man streiten, ich finde es harmonisch in der Gesamtbetrachtung. Die Bildmarke wird es in ähnlicher Form wohl noch ein paar weitere Male geben, denoch finde ich sie klassisch und hier sehr passend.

  6. Das alte Logo war auf den ersten Blick grafisch interessanter und insgesamt gut gelöst. Eine überaus ästhetische Darstellung dreier Schornsteine. ;-)

    Das neue Logo ist die logische Konsequenz unseres Zeitgeists. Das Redesign schafft es mühelos, an dem alten Erscheinungsbild anzuknüpfen. Der gelbe “Swoosh” ist eine Adaption der unteren C-Hälfte, aus der die drei Schornsteine wachsen und ermöglicht so einen subtilen Wiedererkennungsmoment.

  7. Lieblos und mit wenig Esprit.

    Wenn ich das neue Logo sehe denke ich sofort an die
    ganzen Varianten von Buchstaben auf den einschlägigen Bilddatenbanken.

    Einfach mal ein großes C bei den Stock-Datenbanken eingeben.
    Tadaa! Da ist es schon.

    Für mich persönlich zu Lieblos und mit wenig Esprit. Geht es doch um ein
    People-Business und um “ferne“ Länder. Um Emotionen, Gerüche und
    hoffentlich lachende Gesichter.

    Leider wurde hier aus meiner Sicht eine große Chance vertan der Branche
    und vor allem Sich selbst (Costa), nach dem Vorfall und den negativen
    Kreuzfahrtberichten, den Wert zu heben.

  8. Die Darstellung von Costa Crociere als Weltmarktführer ist wohl ‘verkürzt’ (um nicht zu sagen ‘eurozentrisch’). Wie AIDA ist Costa Teil der Carnival Cruises.
    Ich bin in der Vergangenheit oft und gern auf Kreuzfahrten gewesen, aus privaten Gründen später nicht mehr.
    Ihre Art der Diskussion des Themas ‘Verantwortung’ ist erfrischend unprätentiös.
    Danke für diesen Beitrag, und auch viele andere.

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