Los Angeles Clippers präsentieren neuen Markenauftritt
Die Los Angeles Clippers, eine 1970 gegründete Basketball-Franchise, haben ihren neuen Markenauftritt präsentiert. Für das Team, das in der kommenden Saison im Intuit Dome spielen wird, beginnt eine neue Ära, so das offizielle Presse-Statement.
Über viele Jahre sprang für die LA Clippers lediglich ein Platz im untersten Viertel der Western-Conference-Tabelle heraus. 2014 übernahm Steve Ballmer, ehemals CEO des Softwareunternehmens Microsoft, für 2 Milliarden US-Dollar die Franchise. Mittlerweile hat sich das NBA-Team, das früher regelmäßig die Playoffs verpasst hat, als starker Konkurrent in der Western Conference etabliert. Zeitweise wurden die „Clips“ gar als Meisterschaftskandidat gehandelt.
In der aktuellen Saison 2023/2024 sind die Clippers, sieben Wochen vor Beginn der Playoffs, dem Stadtrivalen Los Angeles Lakers weit enteilt. Derzeit tragen die Clippers ihre Heimspiele, ebenso wie die Lakers, im Staples Center aus. In der kommenden Saison erfolgt der Umzug in den Intuit Dome. Für die Franchise-Führung ein Anlass auch den Markenauftritt der LA Clippers grundlegend zu erneuern.
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Lieber Achim,
Danke für den interessanten Artikel. In Anlehnung an das bisherige Logo ist in den Bug des Schiffs ein stilisierter Basketball eingearbeitet, wenn auch nicht gerade offensichtlich. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, in der oberen Hälfte kein Segelschiff zu erkennen. Ist Dir bekannt, um welche Naval class es sich handeln soll?
Danke Stefan, für Deinen Kommentar.
Ein kompletter Basketball ist in der Schiffsdarstellung nicht eingearbeitet, allerdings wird, ähnlich wie im Vorgängerlogo, das Gerippe des Basketballs angedeutet. Im Text bin ich nicht auf dieses Detail eingegangen. Insofern herzlichen Dank für Deine ergänzende Anmerkung.
Nähere Angaben bezogen auf die Naval-Schiffsklasse konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Schade, dennoch vielen Dank für die weitere Recherche, Achim!
Hallo,
ich habe auch eher ein Segelschiff erkannt, was auch besser passen würde, da es sich bei einem Clipper um ein großes Segelschiff handelt, wie du, Achim, ja auch selber schreibst. Oben sehe ich zum Beispiel von vorne betrachtet die drei unterschiedlich großen Segel. Oder gibt es ein Statement von der Franchise, wo auf ein Kriegsschiff hingewiesen wird?
Beste Grüße, Martin
Ja, siehe verlinkte Pressemeldung der Franchise und Kommentar weiter unten.
Hallo Achim,
Vielen dank für den sehr interessanten Artikel, vor allem der Hinweis auf den modularen Aufbau, also als multifunktionales Bausystem ist mir nicht direkt aufgefallen.
Bei der Darstellung des Schiffs denke ich jedoch das es sich um ein Segelschiff handeln soll. Das Logo von 1979 zeigt auch drei stilisierte Segel und andere US Sport Teams mit dem Namen Clippers (Columbus Clippers) nutzen auch ein Segelschiff mit drei übereinander angeordneten Segeln. In verschiedenen Fan Entwürfen ist dies auch zu finden, deshalb würde ich stark zu einem stilisierten Segelschiff tendieren.
Die Eigenschaften eines Clippers (https://en.wikipedia.org/wiki/Clipper) wie auch von dir beschrieben passen auch sehr gut zu einem Basketball Team (schnell, wendig). Woher kommt dein Verweis auf einen militärischen Bezug des Schiffs? Meine erste Reaktion war eher ein Kreuzfahrtschiff aber in größerer Darstellung deuten die konkarv geformten Seiten meiner Meinung nach deutlich Segel an.
Dank Dir Jan.
Die Franchise selbst geht im Rahmen der Präsentation und Pressemeldung auf die Naval-Kriegsschiffe als Bezugspunkt ein und auf den Terminus „Kriegsschiff“ (siehe Links im Beitrag). So wird beispielsweise auch der Blauton als „Naval Blue“ bezeichnet. Zur Typo heißt es zudem „Even the font of the numbers evokes those on Naval warships.“
Sicherlich lassen sich in der Form des Schiffes auch drei Segel herauslesen – die Proportionen und die geringe Höhe des Schiffes stehen dazu allerdings im deutlichen Widerspruch.
Bezüglich der Proportionen ist das glaube ich eine Perspektivfrage. Meinem Eindruck nach befindet sich der Betrachtungspunkt unmittelbar vor dem Bug (quasi in einem Ruderboot das gleich überfahren wird), und die ganze Höhe des Schiffes steht turmartig “über” einem, mit der entsprechenden perspektivischen Verzerrung durch die es wirkt als ob die Segel schmaler wären.
Insgesamt ein deutlich angenehmerer Auftritt als das bisherige “Klammer-Logo”. Das dunklere Blau wirkt sehr hochwertig.
Ja, der modulare Aufbau bringt Vorteile, dennoch finde ich, dass die globale Wort-Bild-Marke und die primäre Bildmarke versuchen, zu viel in sich zu vereinen. Da sind ein “C”, ein Kompass, ein Schiff und ein Basketball verbaut. Für meinen Geschmack etwas viel Elemente.
Kleine Anmerkung: Das Staples-Center heißt seit 2021 Crypto.com-Arena.
Puhh… das mag ja technisch gut gemacht sein, gestalterisch ist dieses Wollknäuel in dem Logo aber wirklich fragwürdig. Wie Axel Stern schon anmerkte: Das sind deutlich zuviele Elemente (“C”, Schiff, Basketball, Rose…) auf zu kleinem Raum – schon aus geringer Entfernung bleibt da nur ein blauer Klecks übrig in dem man rein gar nichts erkennen kann.
Davon ab, frage ich mich, wieso man dieses Motiv so eingesetzt hat? Ein Schiff von vorne ist ein vielgenutztes und aus formalästhetischen Gründen großartiges Motiv – meist aber sind die wichtigsten Attribute die Eleganz und schiere Größe/Höhe des Rumpfs. Davon bleibt in der Logo-Adaption wenig spürbar, weil der Schiffskörper gedrungen und von der Rose und dem umrandenden C (Ab wie vielen Rändern wirds eigentlich lächerlich?) eingeschlossen ist. Auch ist die Form nicht so klar, als dass man zweifelsfrei erkennen könnte, um was für ein Schiff es sich handelt (Wie die Diskussion hier belegt).
Das Schiff wirkt klein, kaum erkennbar, geradezu “unwichtig”…
Als Gestalter müssen wir fortwährend und und bei vielen Details Entscheidungen treffen. Bei diesem Logo scheinen mir ein paar davon deutlich falsch getroffen zu sein, der Kompass der Entscheider hat leider nicht wirklich funktioniert..
Besten Dank Jürgen!
So wie ich das sehe, ist dies auch so beabsichtigt. Dargestellt ist ein fiktives Schiff. Gedrungen in der Form, irgendwie kämpferisch wirkend. Wer will, kann ein Schiff mit Segeln erkennen, oder eben ein Schiff ohne Segel, mehr im Stile eines modernen (Kriegs)Schiffs. Es wäre nach meinem Dafürhalten bei einer Basketball-Franchise auch im höchsten Maße eigenartig, wenn im Logo ganz konkret die Darstellung einer USS XY enthalten wäre. Das Logo ist darauf angelegt, im Sinne einer Allegorie, einen Bezug zum Ursprung herzustellen, nicht um einen bestimmten Schiffstyp zu beschreiben und zu erklären.
Ich teile die geäußerte Kritik bezogen auf die Kleinteiligkeit bzw. Vielteiligkeit des Logos. Mal schauen welchen der vielen Absender die Franchise als App-Symbol, Profilbild oder Favicon einsetzt.
Bin ja ein Fan, wenn es um NBA-Logos geht, von Portland.
(ansonsten halte ich es mit Boston)
Das das Schiff nicht eindeutig definiert ist, kann ich gerne annehmen. Aber wieviele Rätsel verträgt so ein Signet?
Mein Hauptkritikpunkt ist da die vermischung zu vieler Elemente. Diese ergänzen sich nicht, sie schwächen sich gegenseitig, darunter leidet primär das Schiff, in Form, Ästhetik und Identifikation. Im Ergebnis ist die „Lesbarkeit“ des Gesamtkonstrukts wirklich schlecht. Schade…
(Tatsächlich frage ich mich, wieso man nicht das „C“ zum äussersten Ring gemacht hat: es böte ausreichend Platz für den Rundsatz und würde das ganze Konstrukt extrem entschlacken, bei gleichzeitig größerer Abbildung des Bildteils… naja…das wird man sicher ausprobiert haben).
Meine Kritik bezieht sich aber nur auf die signetzeichnung. Alles andere erscheint mir sehr gelungen: farbwelt (nichg orginell, aber ästhetisch!), Typo etc…
Etwas bedauernswert find ichs aber schon, weil ich das alte Clippers-logo als eines der besseren im NBA-kreis empfand. Klar, aber doch verspielt, einfach, auf den Punkt – und eben schwer Traditionell (bzw. Unter den „Traditionslogos“ eines der Besten!). Letzteres ist kein Muss, aber ich merke, dass mich die stets auf zeitgeist aktualisierten logos emotional weniger berühren, selbst wenn sie großartig umgesetzt sind (z.B. bucks, grizzlys, Pelicans…)
Das gezeigte Global Logo wird so gut wie nicht verwendet, außer im Mittelkreis und auf T-Shirts. Meistens kommen die beiden reduzierten Varianten (Primary, Partial) zum Einsatz, also auf Kappen, Logo-Stickereien und bei den Visuals im Fernsehen.
Ich sehe ein Fadenkreuz, das auf ein Schiff zielt. Für meinen Geschmack zu militärisch….
Das soll kein Fadenkreuz sein, sondern ein Kompass. Es gab wohl Bedenken, dass man dem Logo der Baseball-Mannschaft Seattle Mariners zu ähnlich sein würde und hat deshalb das Schiff mit reingenommen.
Ich glaube die Fotomontage mit vorher / nachher ist nicht ganz korrekt. Beim neuen Logo wird das Global Logo gezeigt, das zum Beispiel im Mittelkreis auf dem Feld ist. Das Primary und Reduced Logo sind ohne den roten Ring und die Schrift (Teamname + Stadt) bzw. ohne Schiff. Beim alten Logo ist in der Montage aber das Reduced Logo, schon das Primary Logo hat darunter ausgeschrieben Clippers.
Vielen Dank für den Artikel und deine Einordnung. Ich interessiere mich seit über 20 Jahren für die NBA und verfolge Logoänderungen in Primärquellen. Deshalb kann ich hier mal deine hohe Qualität einschätzen. Gibt mir ein gutes Gefühl für all die anderen Artikel, wo ich keine Ahnung von habe.
Zugegeben: aufgrund der Vielzahl an visuellen Absendern ist es zuweilen schwierig den Überblick zu behalten. In der Vorher-Nachher-Ansicht gegenübergestellt sind, und deshalb ist diese schon korrekt, die jeweils als „Global Icon“ bzw. „Global Logo“ bezeichneten Absender (siehe Abb. unten).
Da die Implementierung des neuen Markendesigns zudem noch aussteht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht abschließend benannt werden, welches Logo in welchem Anwendungskontext zum Einsatz kommen wird. Es ist auch nicht so, als würde etwa im Mittelkreis stets das Global Logo zum Einsatz kommen. US-Franchises sind da, wie beschrieben, sehr kreativ. Teilweise kommen dort auch sogenannte Secondary-B- oder Secondary-C-Signets zur Anwendung, in diesem Fall etwa der Schriftzug „Clips“.
Danke für die Antwort. Ich habe mal nach Innenraumfotos des Staple-Centers bei Clippersspielen geschaut – du hast recht, die Sache mit den Logos ist kompliziert und an deiner Montage ist nichts auszusetzen.
Das N in Los Angeles stellt übrigens gleichzeitig das N für Norden im Kompass dar.