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Französische Basketball-Liga LNB präsentiert zukünftiges Logo

Le Basket Français (LNB) Logo, Quelle: Le Basket Français (LNB)
Le Basket Français (LNB) Logo, Quelle: Le Basket Français (LNB)

Die „Ligue Nationale de Basket (LNB)“, die höchste Spielklasse im französischen Vereins-Basketball der Herren, hat ein neues Logo vorgestellt. Mit einer weiterentwickelten visuellen Identität will die Liga ihre Ambitionen unterstreichen, bis 2030 die „Referenzliga in Europa“ zu sein, so das Presse-Statement.

Die Nationale Basketballliga Frankreichs wurde 1987 gegründet. Die LNB (lnb.fr) organisiert den Spielbetrieb des französischen Herrenbasketballs. Den beiden Divisionen Pro A (Betclic Élite) und Pro B gehören insgesamt 36 Proficlubs an.

Anlässlich des Leaders Cup, am vergangenen Wochenende in Saint-Chamond (Loire) ausgespielt, hat die Nationale Basketballliga (LNB) eine neue visuelle Identität und eine Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt.

„Diese Weiterentwicklung unserer Markenidentität war entscheidend, um das gesamte Ökosystem des französischen Profi-Basketballs voranzubringen“, so Philippe Ausseur, Präsident des LNB. „Es ist ein großer Moment des Stolzes für unsere 36 Clubs und die LNB-Mitarbeiter. Ein sichtbares Zeichen unseres gemeinsamen Projektes und unserer Ambitionen: bis 2030 die Referenzliga in Europa zu sein“.

Le Basket Français (LNB) Logo – vorher und nachher
Le Basket Français (LNB) Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Le Basket Français (LNB), Bildmontage: dt

Erstmals seit ihrer Gründung erhält die Liga ein neues Logo. Das im Jahr 1987 eingeführte blau-rote Logo mit unverkennbaren Anleihen zum Logo der US-amerikanischen Profiliga NBA, 1969 von Alan Siegel (Siegelvision) entworfen, welches wiederum in Anlehnung an das von Jerry Dior 1968 gestaltete Logo der Major League Baseball (MLB) entstanden ist, macht Platz für eine einfarbig blau gehaltene, kreisrunde Wortbildmarke mit zentrisch eingebettetem „LNB“-Kürzel.

Das kreisrunde Signet wird aus drei quadratischen als Umrisslinie gestalteten Figuren gebildet, die jeweils um 30 Grad gedreht ein grafisches Netzgitter bilden. Das Signet zeigt, so die Idee, einen Basketballkorb von oben gesehen. Die auf diese Weise dargestellte Grafikstruktur stehe für das aus 36 Proficlubs begründete territoriale Netzwerk.

Nicht nur im neuen Logo, auch im Sprachlich-Textlichen dokumentiert sich eine Loslösung/Emanzipation der französischen Basketball-Liga von der US-amerikanischen Profiliga NBA. Im Sinne einer Corporate Signature formuliert die Liga als Anspruch: „Révélons le basket français“ (deutsch: „Enthüllen wir den französischen Basketball“.

Die Umsetzung der veränderten visuellen Identität werde schrittweise erfolgen und zum Beginn der Saison 2024–2025 (September) abgeschlossen sein. Entstanden ist das neue visuelle Erscheinungsbild in Zusammenarbeit mit der Agentur Dragon Rouge.

Kommentar

Womöglich hat der Hype um Victor Wembanyama die Pläne zur Neuausrichtung und zum Rebranding der Liga beflügelt. Kein Talent (Rockie) hat seit LeBron James im Jahr 2003 so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie der seit dieser Saison für die San Antonio Spurs spielende Franzose, wo er in die Fußstapfen von Tony Parker tritt (bis 2019 aktiv, gilt als bester französischer Basketballspieler aller Zeiten). Auch die Franzosen Nicolas Batum, Rudy Gobert und Killian Hayes sind aktuell Schlüsselspieler in NBA-Teams. Nicht nur in den USA wird die französische Liga mittlerweile als Talentschmiede angesehen. Wie auch der europäische Basketball und die Euroleague in Summe in den letzten Jahren an Renommee gewonnen hat.

Ein Rebranding also, das Ausdruck eines veränderten Selbstverständnisses und eines stärkeren Selbstbewusstseins innerhalb der „Ligue Nationale de Basket“ ist. Im Jahr, in der Paris die Olympischen Sommerspiele ausrichtet, stellt sich die LNB neu auf, dabei ihre Eigenständigkeit betonend. In Paris soll gar der gebürtige Kameruner Joel Embiid für die französische Nationalmannschaft auflaufen. Seit Juli 2022 ist der „Most Valuable Player“ der NBA 2023 Staatsbürger Frankreichs.

Vor diesem Hintergrund ist eine Anpassung auch im Visuellen zwangsläufig. Dass das neue Logo im Grafischen eine Struktur, ein Netzwerk abbildet, ist wunderbar passend. Denn um Talente wie Wembanyama hervorzubringen, bedarf es nicht zuletzt einer entsprechenden professionellen Struktur auf organisatorischer Ebene. Das kreisrunde Signet ist darüber hinaus formal-ästhetisch überzeugend, da es gekonnt das Thema Basketballsport transportiert, ohne dabei abgedroschene Darstellungsformen zu bemühen. Die LNB folgt nicht dem Beispiel so vieler Basketball-Vereine, die in ihren Logos die immer gleiche wellenförmige Liniengebung (Gerippe) eines Basketballs abbilden. Der Blick von oben auf den Korb, ein kreativer Perspektivwechsel, lässt ein eigenständiges, dynamisches und einprägsames Zeichen entstehen.

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Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Interessant. Auf mich wirkt es sehr nach etwas staatlichen, einer Regierungspartei oder einem Geheimdienst. Bis auf den Namen spiegelt mir das branding kein Frankreich wieder, im Vergleich zum „drei“ farbigen Logo vorher. Für mich weckt es auch keine Emotionen oder wirkt besonders hochwertig, eher steif und nicht sportlich modern. Königshaus fällt mir auch noch ein, durch das Royale Mittelstandsblau. Naja. Müssen die wissen 😅

    1. Dank Dir Larsupilami.

      Bis auf den Namen spiegelt mir das branding kein Frankreich wieder, im Vergleich zum „drei“ farbigen Logo vorher

      Blau ist DIE Konstante im französischen Sport / bei französischen Sportverbänden- und institutionen.

      Allez Les Bleus …

  2. Richtig gut. Ein Netz aus 36 Knoten (Clubs) zu einer Einheit verbunden mit Blick von Oben (Verband) im Stile eines Basketballkorbes und dennoch schlicht und reduziert gestaltet. Besser geht es nicht.

  3. Wow, als ich das Thumbnail gesehen habe, habe ich direkt den Bezug zum Basketball gesucht und dachte erst “mhm, ist doch arg weit weg von einem sportlichen, “basketballaffinen” Logo. Als ich dann den Hinweis auf den Korb von oben gelesen habe ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen und ich war begeistert.
    Das zeigt wie sehr die grafische Welt des Basketball von den Linien des Balles geprägt ist. Den Perspektivwechsel zu wagen, kann natürlich dazu führen, dass selbst ich als großer Sportfan, erst nicht den Korb von oben erkannt habe, aber ich bewundere den Mut, dass ganze eben nicht “wie immer” aufzuziehen. Chapeau!

      1. Ich hatte auch erst den Zusammenhang gesucht, war aber dann auch wirklich begeistert vom Perspektivenwechsel. Tolle Idee, clever gemacht und zum Glück auch so umgesetzt.

  4. Kann man machen. Die Idee finde ich pfiffig. Einfach mal den Blickwinkel geändert. Einzig die Typo will mir nicht so recht gefallen. Sie ist zu sehr FBI und senkrecht.

  5. Interessante Herleitung, toll auch mal keinen Basketball zu sehen, aber am Ende hab ich trotzdem das Gefühl, ich hab es mit einer staatlichen Sicherheitsbehörde zutun.

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