Der Fußball- und Sportverein FSV Mainz 05, 1905 gegründet, präsentierte vor wenigen Tagen sein neues Erscheinungsbild. Das neue Design, zu dem auch zwei eigens entwickelte Schriften gehören, verbinde die Tradition mit der Moderne und soll dazu beitragen die eigene Identität zu stärken.
Wenige Tage vor Trainingsauftakt zur Bundesliga-Saison 2019/2020 richtet sich der FSV Mainz 05 visuell neu aus. Die neue visuelle Identität ist das Ergebnis eines Leitbildprozesses, der im November 2018 im Verein angestoßen wurde. Offenheit und Innovationsbereitschaft, so Michael Welling, Direktor Marketing & Vertrieb beim FSV Mainz 05, seien spürbarer Teil des Selbstverständnisses des Vereins. Mit dem neuen Erscheinungsbild sorge man nun auch auf der visuellen Ebene für Wiedererkennbarkeit und für Unverwechselbarkeit. Für die Vorstellung des neuen Designs wählten die Verantwortlichen, durchaus symbolträchtig, das Gutenberg Museum in Mainz.
Ausgehend vom Vereinsemblem und dem typischen Mainz-05-M – das Emblem bleibt übrigens in seiner Form unangetastet –, wurden zwei Corporate-Schriften entworfen, der „M05 Headline“ und der „M05 Text“. Ein weiteres zentrales Gestaltungselement ist ein Muster, das sich ebenfalls vom Mainz-05-M ableitet und gleichzeitig an das Karo-Muster-Trikot der 1990er Jahre erinnern soll. In Verbindung mit den Primärfarben Rot und Weiß sind es dieses Elemente, die das zukünftige Club Design des FSV Mainz 05 prägen.
Realisiert wurde das visuelle Erscheinungsbild im Rahmen einer Agenturkooperation mit ONE8Y und Done by people.
Kommentar
Fortuna Düsseldorf hat’s vorgemacht (dt berichtete): sich neu erfinden, ohne das Vereinslogo anzutasten. Statt am Vereinsemblem Hand anzulegen und sich, wie so oft, den Zorn der Fans auf sich zu ziehen, wurde stattdessen alles andere umgestaltet, von den Vereinsfarben mal abgesehen. Wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht. Die nicht eben für leise Töne bekannten Bundesliga-Clubs entdecken die subtile Kraft (und Macht) von Typografie.
Ein lobenswerter Schritt, der ein nachvollziehbares und grundsätzlich ansprechendes Gestaltungskonzept zutage gefördert hat. Das sieht auch der überwiegende Teil der Fans so, wie sich anhand der Kommentare auf Facebook ablesen lässt. Allerdings fällt es im Hinblick auf das Erscheinungsbild von Fortuna Düsseldorf (Abb. links) tatsächlich nicht leicht, das Mainz05-Spezifische innerhalb der Gestaltung auszumachen. Rot-Weiß, rundes Emblem, Kacheloptik, kantige Typo, Diagonalen, Duplex-Effekt, freigestellte Spieler im Schwarz-Weiß-Look, Akzentfarbe Bronze – das sind schon sehr sehr viele Ähnlichkeiten.
Edit 01.07.2019: Von Seiten des FSV Mainz 05 wurde von verantwortlicher Seite darauf hingewiesen, dass die Akzentfarbe des Vereins Gold und nicht Bronze ist.
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An sich find ich’s gelungen, was mich jedoch etwas irritiert ist die Varianz der „05“. Hier kantig mit unten links abgeschrägter Null, hier ist die Null unten links eckig, und überall anders (zum Beispiel hier) wird die eher „runde“ Form eingesetzt, wie sie auch in der Headline-Schrift definiert ist. Da hätte man imho konsequenter sein können/sollen.
Fortuna hat es sehr super vorgemacht. Hier finde ich den Spagat vom Logo, der Basis etwas zu weit entfernt von dem neuen Design. Die Typografie finde ich für den Fussballverein etwas zu brutal. Aber gut , das ist Geschmacksache. Auch wenn ich den Verein ganz cool finde, das neue Design sagt mir jetzt nicht unbedingt so zu. Da steckt mir zu wenig von der Geschichte, dem Hauptemblem drin.
Gutes Design ist konsistent. Irgendwie wirken hier die verschiedenen Grafikelemte / Typografie zusammengewürfelt.
3 Variationen der “0” und 2 der “5” obwohl es in der selbsterstellten Schrift lediglich unterschiede in der Schriftstärke gibt? Wo kommt also die Variation her?
Das Kantige Design, und auch die Schrift an sich wirkt auf mich angenehm, wenn auch nicht sonder originell. Jedoch hätte man die Schrift doch einheitlich umsetzen sollen. Hier wirkt es als ob man nur halbherzig und nicht bis zu ende Gestaltet hat. Nur einige Buchstaben wurden angepasst und der Rest einfach standardmäßig gelassen.
Die Rundungen im Emblem wirken zudem nicht passend zu dem nun komplett Kantigen neuen Muster und den neuen Schriften.
Die Typo erinnert mich eher an Kampfsport als an Fußball …
In Fussball (Marketing) ist „Benchmarking“ eine weit verbreitete Praxis und ein Problem, das über kurz oder lang zur Angleichung aller Clubs führt. Da wird nach links und rechts geschaut und schön nachgeeifert. Man kann sich also jetzt schon drauf einstellen, dass weiter Clubs mit extravaganten und gewagten Schriftkreationen folgen werden. Natürlich eher die kleinen als die großen.
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