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Flughafen Frankfurt Hahn hat ein neues Logo

Flughafen Frankfurt Hahn Logo

Auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin letzte Woche hat der Flughafen Frankfurt Hahn hat ein neues Erscheinungsbild vorgestellt. Damit erhält der fünftgrößte Frachtflughafen Deutschlands, vier Jahre nach der letzten CD-Änderung, erneut ein neues Logo. Die veränderte Gesellschafterstruktur ermöglichtet eine Loslösung vom Corporate Design des früheren Hauptgesellschafters Fraport.

In der Pressemeldung heißt es: „Einfach und klar – diese Eigenschaften sollte das neue Design mitbringen und den-noch die Vielfalt eines internationalen Verkehrsflughafens widerspiegeln. „Frankfurt-Hahn ist ein besonderer Flughafen: Wir haben schon immer frischen Wind in die Branche gebracht und neue Impulse gesetzt“, erklärt Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäftsführung, anlässlich der Vorstellung.“ Umgesetzt wurde diese Leitidee von Projekttriangle Design Studio aus Stuttgart. Das neue Selbstbewusstsein wird in dem neuen Slogan „Wir können Flughafen“ zum Ausdruck gebracht.

Flughafen Frankfurt Hahn Bildmarke

Wer sich nun fragt, was eigentlich genau der “komische Vogel” da auf der linken Seite macht, dem sei der folgende Auszug aus der Pressemeldung gereicht: „Als Maskottchen kommt ein lustiges Hähnchen zum Einsatz – mal als Flugkapitän Hans, mal als Urlaubsdame Gisela verkleidet.“ Ein Maskottchen also – keine Bildmarke. Oder doch? Schließlich tritt die Figur ja direkt mit der Wortmarke in Erscheinung.

Es sind grundsätzlich zwei ganz unterschiedliche Dinge, ob man nun, wie bei den Olympischen Spielen (vancouver2010.com) für Merchandise-Aktivitäten zusätzlich über ein Maskottchen, oder aber, ob das Firmenlogo über eine Bildmarke verfügt. Maskottchen treten in der Regel eigenständig auf, was nicht heißt, dass nicht an irgendeinem Etikett auch das offizielle Logo aufblitzt. Der Flughafen Frankfurt Hahn lässt jedoch das lustige Hähnchen mit dem offiziellen Firmenlogo zu einer Einheit, zu einer Wortbildmarke verschmelzen.

Ein Maskottchen hilft sicherlich eine größere Aufmerksamkeit zu schaffen. Da die Anforderungen an ein Logo und an ein Maskottchen jedoch vollkommen unterschiedlich sind – das Logo(das CD) soll eine Identität stiften und das Maskottchen fungiert als Imageträger. Aus der “lustigen” Figur wird auf diese Weise unfreiwillig ein lustiges Unternehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Flughafenmitarbeiter in der Mehrzahl freundlich und entgegenkommend auftreten. Die Wortbildmarke erzeugt allerdings den Eindruck, als befände sich die Belegschaft das ganze Jahr über in einer Fastnachtslaune, ich glaube, so sagt man in hier.

Schaut man auf die Website, sieht man nichts vom “Hähnchen”. Das ist auch gut so, denn ansonsten kann der Schriftzug und die Farbgebung durchaus überzeugen. Und noch etwas am Rande: echt bedauerlich, dass das Wort „Flughafen“ immer weiter von “Airport” verdrängt wird. Meiner Meinung nach eine falsch verstandene Interpretation dessen, was man gemeinhin als eine Ausrichtung in einer “globalisierten Welt” anpreist.

  • www.hahn-airport.de

Dieser Beitrag hat 91 Kommentare

  1. Willkommen im grauen Alltag. Tretet mal einen Schritt von euren leuchtenden Bildschirmen zurück und denkt mal drüber nach wieviel Schrott man schon am Rechner verbrochen hat nur weil es der Auftrag war.

    Die Umsetzung ist doch sauber, das steht nichts über oder sowas. Auch steht die Schrift auf einer Linie. Also hier konnte jemand auf jedenfall die Gestaltungssoftware bedienen. Das ist doch schon mal was.

    Der Rest sind bei Hahn vermuteter Weise die Vorgaben aus dem Management, das, naja, verdeutlicht euch doch mal nur die Unternehmensstruktur, vermutlich öfter solche Blüten treibt. Nicht das ich jetzt hier Insider-Infos hätte (oder doch?), aber das Logo ist jetzt ja veröffentlicht, das fällt dann auf.

    Und hey, so haben wir was nices zum kommentieren :D

  2. Danke Armin für die Erklärung des Unterschieds einer Bildmarke und eines Maskottchens. War mir bisher nicht so bewusst, klingt aber absolut plausibel!

  3. Bitte sagt mir, dass dieses Logo aus einem Schüler-Wettbewerb entstanden ist. Alles andere könnte ich einfach nicht glauben. Und ich hoffe, dass Achim dann morgen auch noch den zweiten und den ersten Platz aus dem Wettbewerb zeigt.

  4. Ja, was soll man da als Kunde denken? Kräht der Hahn auf dem Mist,…

    Gut, die Typo ist ok und der Webauftritt sieht ja auch gut aus, aber das Gallus gallus domesticus – der “Haus”hahn, … mir fehlen wirklich die passenden Worte.
    Mir schießt nur gerade ein Lied durch den Kopf: “Oh weia, oh weia, der Hahn legt keine Eier….”
    Doch dabei hat der Flughafen selbst das Ei gut neben das Nest gefeuert.

    Für einen Flughafen ist dieses Maskottchen nicht seriös und als flugunfähiges Federvieh deplaziert, gerade im Luftverkehr würde mir, als Kunde (Passagier oder Geschäftskunde), schon etwas an Professionalität und Ernsthaftigkeit liegen. Den Eindruck bekommen ich so nicht gerade vermittelt. Gut, solange sie am Flughafen nicht gackernd und aufgescheucht durch das Gehäge, ähm über den Flughafen rennen, wenn Menschen kommen, ist die Welt doch in Ordnung.

    So und ich kann Geflügelpest!

  5. Der Slogan müsste eigentlich “Yes we can Flughafen” heißen, um dem Einfallsreichtum noch die Krone aufzusetzen. Das würde dann auch dem Ansprich der “Internationalität” mehr entgegenkommen.

  6. Die Agentur projekttriangle hat ja durchaus schöne Arbeiten auf ihrer Internetseite, aber dazu gehört sicher nicht die Gestaltung zum Flughafen Hahn. Der Slogan “Wir können Flughafen” unterbietet “So geht Bank heute” und all’ die anderen grammatikalischen, ach so kreativen, Sprachneuschöpfungen, um ein Vielfaches. Finde auch nicht das man die Agentur durch ein “das hat bestimmt der Kunde so gewollt und verbockt” in Schutz nehmen sollte, da die Agentur als Berater hier die Notbremse hätte ziehen müssen..

    Im Gegensatz zu vielen anderen hier, finde ich aber auch die Typo unschön. Die Schrift im Logotype wirkt wie ein “falscher” Bold-Schnitt. Es sieht aus als hätte jemand einfach nur eine dicke Kontur um die Schrift gelegt, sodass alle Zwischenräume “zulaufen”. Auch ist sie wenig emotional, passt nicht sonderlich gut zu den Illustrationen. Dazu noch die langweilig und unmotiviert schräg gesetzte Unterzeile “Wir können Flughafen”. Die gesamte Gestaltung ist sehr vom Zeitgeist geprägt und wird in wenigen Jahren ziemlich altbacken aussehen.

    Find ich echt nicht gut.

  7. es ist schlicht unerträglich grauenhaft!

    @onlime: ja das ist die Lösung: “yes, we can …”

  8. Auf den ersten Blick ein interessanter Ansatz.
    Was mich jedoch stört ist die frappierende Ähnlichkeit zum Köln Bonn Airport (https://www.koeln-bonn-airport.de) umgesetzt von Integral Ruedi Baur.
    Was bei Ruedi Baur so spielerisch und unkonventionell daherkommt, lässt bei Frankfurt Hahn etwas sauer aufstossen.

    Warum diese offensichtlich gewollte Nähe bei der Schrift Magda Clean, die doch sehr an FF Netto angelehnt ist? Warum diese Farbauswahl? Und warum ist die Wortmarke in Minuskeln, der Slogan aber in Majuskeln gesetzt?
    Die Hähne (insgesamt ja 22 an der Zahl) sind witzig, aber der Witz verfliegt doch recht sehr schnell.

    Fazit:
    Nicht jeder ist Ruedi Baur. Und das ist auch gut so.

  9. Ich denke, das ist vom Marketing-Standpunkt aus eine sehr clevere Strategie. Hahn ist kein Flughafen fuer die “business class” sondern ueberwiegend fequentiert von Budget-Familienurlaubern und Privatreisenden.

    Hahn hebt sich nun deutlich von Frankfurt ab (anders als beim alten Logo). Und das an sich schrecklich oede Flughafenerlebnis wird vielleicht ein bisschen lustiger und persoenlicher. Keine Frage, dass diese Haenhne als Stofftiere in den airport shops auftauchen werden. Ich finde die Idee wirklich nicht schlecht. Ich hoffe, diese Strategie schlaegt auch wirklich im aktuellen Service vor Ort durch.

    Klar, man kann ueber die Gestaltung streiten. Aber wie wuerden wir hier kommentieren wenn die Firma Michelin ihr Reifenmaennchen heute erstmals vorstellen wuerde?

Kommentare sind geschlossen.

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