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Der Flughafen Wien legt sich ein grünes Logo zu

Vienna Airport Logo
Vienna Airport Logo, Quelle: Vienna Airport

Der Flughafen Wien hat sich ein neues Logo zugelegt, ein nunmehr in grüner Farbe gehaltenes. Ähnlich wie zuletzt etwa der Baustoffkonzern Heidelberg Materials knüpft der Flughafenbetreiber das neue visuelle Erscheinungsbild an das Ziel, mittel- bis langfristig ein klimaneutrales Unternehmen zu werden.

Seit Mitte Juni verwendet der Flughafen Wien im Umfeld der digitalen Medien und auf Social Media ein neues Logo. Kommuniziert wurde dies seitens des Flughafenbetreibers bislang nicht, weder in Form einer Pressemeldung, noch als Kommentar auf Facebook oder Instagram. dt-Leser Clemens hatte mich auf den Wechsel aufmerksam gemacht (herzlichen Dank auch an dieser Stelle).

Vienna Airport – vorher und nachher
Vienna Airport Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Vienna Airport, Bildmontage: dt

Das bisherige schwarze Logo stammt noch aus den 1980er-Jahren. Der letzte Buchstabe der Wortmarke ist eine Art Zwitter-Buchstabe, gleichsam „a“ und „e“, um so einerseits die verkürzte Form von „Vienna International Airport“ abzubilden, andererseits den internationalen Flughafencode von Wien „VIE“ darzustellen. Das neue Logo besteht aus einer Wortbildmarke, bei der der Flughafencode VIE mit einer Flugzeugdarstellung kombiniert wurde, ergänzt um den rechtsseitig in zwei Zeilen gesetzten Zusatz „Vienna Airport“. Der Farbton wechselt von Schwarz zu Grün.

Kommentar

Es ist leicht, Rebrandings wie die beim Öl-Konzern BP, Heidelberg Materials oder auch vom Flughafen Wien spöttisch als „Öko-Anstrich“ zu bezeichnen. Der Vorwurf – Greenwashing – steht im Raum. Dass große Kohlendioxid-Emittenten farblich ähnlich auftreten wie Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe oder der BUND, kann doch wohl nicht sein.

Man sollte es sich nicht so einfach machen, denke ich. Wie schon von mir ausführlich im Beitrag über Heidelberg Materials beschrieben, zielt Corporate Design unter anderem darauf ab, dem eigenen Vorstellungsbild im Visuellen Ausdruck zu verleihen. Es geht also (auch) darum, eine Ausblick zu geben, was Kunden/Konsumenten von der Marke/dem Unternehmen zukünftig erwarten können.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hatte bereits 1989 die Farbe Grün ins Corporate Design aufgenommen. Eine frühe Form von Greenwashing? 1990 betrugen die Treibhausgas-Emissionen des Chemiekonzerns 11,3 Millionen Tonnen CO2, so der Bayer-Nachhaltigkeitsbericht 2020. In diesem Bericht gibt Bayer an, dass die Treibhausgas-Emissionen des Unternehmens seit 1990 um 60 % zurückgegangen sind. 2022 betrug die Treibhausgas-Emission der Bayer AG 3,03 Millionen Tonnen. Auch in Deutschland insgesamt sind im Zeitraum 1990 bis 2020 die Treibhausgas-Emissionen um 60 % zurückgegangen. Ob diese Reduzierung ausreicht, um die im Pariser Vertrag bzw. im Kyoto-Protokoll beschlossenen Klimaschutzziele zu erreichen, vermag ich nicht zu beurteilen. Eine offensichtliche Irreführung stellt aus meiner Sicht der grüne Anstrich des Bayer-Logos angesichts der Entwicklung nicht dar.

Offenbar lässt sich auch der Wiener Flughafenbetreiber vom eigenen Vorstellungsbild leiten, ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, so jedenfalls liest sich für mich dieses Redesign. Das nunmehr grüne Logo bildet demnach jenen Zustand ab, den man in einigen Jahren erreicht haben möchte. Ein ein Visuellen bekräftigtes Bekenntnis also. Und ist es demzufolge nicht nachvollziehbar, sogar sinnvoll, dass sich dieser Anspruch und dieses Ziel auch im Visuellen widerspiegeln? Ich denke schon. Zweifelsfrei bedarf es, um als verantwortungsbewusstes Unternehmen wahrgenommen zu werden, nicht zwangsläufig ein in grüner Farbe getauchtes visuelles Erscheinungsbild – Marken und Unternehmen wie Freitag, Patagonia oder Dr. Hauschka gehen einen anderen Weg.

Einen lobenswerten ökologischen Ansatz von einem billigen Täuschungsversuch zu unterscheiden, fällt nicht immer leicht. Unternehmen, die sich zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit bekennen und entsprechende Strategien auf den Weg bringen und verfolgen, um CO2-Emissionen zu senken, sind auf dem richtigen Weg. Wie jedes Unternehmen wird sich auch der Vienna Airport an den eigenen Aussagen und den so im Visuellen kommunizierten „Versprechen“ messen lassen müssen.

Sonderlich einfallsreich und kreativ ist das neue Logo des Vienna Airport vielleicht nicht, allerdings kompakter und von der Formensprache sichtlich mehr im hier und jetzt. Mich wundert offen gesagt, dass der Flughafenbetreiber die Logoumstellung nicht zum Anlass genommen hat, um den beschrieben Anspruch und die selbst gesteckten Ziele zu kommunizieren. Auch die an die Pressestelle von mir mehrfach gerichteten Fragen sind bis heute unbeantwortet geblieben.

Noch zur Info: Laut der internationalen Energieagentur (IEA) war der Luftverkehr im Jahr 2022 für 800 Millionen Tonnen CO2 und damit für 2 % der weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Gegenüber 2018 ist dies ein Rückgang von 13 %. Der Flughafen Wien verfolgt das Ziel, seine „CO2-Emissionen aus dem Betrieb auf Netto Null zu reduzieren“.

Update 23.07.2023: Zwischenzeitlich hat die Pressestelle die dt-Anfrage beantwortet. Nachfolgend die Stellungnahme.

dt: Was ist das Ziel des Redesigns und des neuen Logos? Warum erfolgte die Umstellung?

Flughafen Wien: In den vergangenen 40 Jahren hat sich am Flughafen Wien viel verändert: Die Passagierzahlen haben sich verdoppelt, das Drehkreuz zählt mit seiner hohen Servicequalität zu den 4-Star-Airports Europas und der Standort ist zu einer Airport City mit mehr als 20.000 Beschäftigten herangewachsen. Mit der Modernisierung und Erweiterung der Terminalinfrastruktur und der Bürolandschaft um die Erweiterung des Office Park 4 hat sich auch das Erscheinungsbild des Flughafens deutlich verändert. Mit dem neuen Markenauftritt passt der Flughafen Wien nun auch sein Logodesign und seine Farbwelt auch an das künftige Terminaldesign, das Elementen des Wiener Jugendstils folgt, an. Ziel war eine klare, einfache und leicht verständliche Kommunikation durch die neue Marke.
Der Roll out läuft gerade. Online, auf Screens im Terminal und im werblichen Umfeld wurde der Markenauftritt schon aktualisiert, die Umstellung an den weiteren Touchpoints, wie im Terminalleitsystem, bei den Gebäudebrandings, Fahrzeugen, Personaluniformen und weiteren Schnittstellen erfolgt schrittweise.

dt: Welche Agentur zeichnet für die Kreation verantwortlich?

Flughafen Wien: Entwickelt wurde der neue Markenauftritt unternehmensintern durch die Abteilung Werbung und Marketing. Die vom flughafen-internen Grafikteam entworfene Gestaltung setzte sich im anonymisierten Wettbewerb erfolgreich gegen externe Agenturen durch.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ich bin kein Fan vom alten Logo des Flughafens Wien, aber in seiner schrulligen Art hatte es zumindest ein Alleinstellungsmerkmal. Ich finde es schade, dass man es nun einfach so entsorgt – man hätte vielleicht auch etwas recyclen können. Womit wir gleich mal zum Grün kommen – dass grün nicht gleich ökologisch bedeuten muss, ist ja kein Geheimnis mehr, ich denke auch für Greenwashing muss man mehr machen. Mich stört an dem Farbton etwas anderes, das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich in der Steiermark geboren wurde. Ich verknüpfe mit dem Farbton schlichtweg ein anderes Bundesland. Irgendwie wirken diese beiden Visuals auf mich, als wäre der VIE nun eine Verlängerung der steirischen Verbundlinie: https://www.verbundlinie.at/de/ Sicherlich nicht 1:1 identisch, aber irgendwie für mich artverwandt …

    Zudem passt das neue Logo für mich in keinster Weise in die Ästhetik und Formsprache des Flughafens, diese ist viel in Schwarz und Weiß gehalten. Auch wenn es seinerzeit wohl zwischen Flughafen-Betreiber und Ruedi Bauer zu Unstimmigkeiten kam, so sind die Piktogramme und deren Ausführung des letzten Jahrzehnts prägend für den Flughafen: https://page-online.de/typografie/int-gral-ruedi-bauer-fuer-flughafen-wien/

    Letztlich überzeugt mich das Logo auch handwerklich nicht – sei es das Fugzeug-Piktogramm (das ziemlich überflüssig ist) oder der zu große Abstand zwischen V und I. Wien ist für mich in Österreich DIE Stadt mit internationalem Anspruch, schade, dass diese neue Logo in Konzeption und Ausführung doch recht provinziell daherkommt.

  2. Ein Fehlschlag auf ganzer Linie. Das alte Logo war zwar aus der Zeit gefallen, besaß jedoch einen ungewöhnlichen Wiedererkennungswert und hatte vor allem ungenutztes Potenzial für eine zeitgemäße Modernisierung in der die Eigenständigkeit des alten Logos hätte bestehen bleiben können.

    Stattdessen wurde es durch ein Logo ersetzt, das an Beliebigkeit seines gleichen sucht. Die genutzte kursiv gesetzte Schriftart verleiht der Komposition den biederen Touch der frühen 2000er, verstärkt wird das Ganze noch vom dem Grünton, der dem Logo auch noch die letzte Kraft zu nehmen scheint. Ohne das Flugzeug-Piktogramm ließe es sich am ehesten einem nur bei Branchenkennern bekannten Saatguthersteller zuzuordnen, oder dergleichen.

    In der Anwendung, z.B. auf den gezeigten Plakaten wird es keinesfalls besser. Schwer vorzustellen, dass dafür eine professionelle Agentur verantwortlich ist, welche die letzten 17
    Jahre nicht in einer Versenkung verbracht haben will.

    Natürlich hat die grüne Farbe auch hier einen politischen Aspekt, den jedoch nicht jeder Reisende mit in seinen Urlaub nehmen möchte. Anders gesagt: Dinge wie die sogenannte Flugscham kommen hauptsächlich in Bubbels vor, aber nicht im Alltag der Durchschnittsbevölkerung. In Anbetracht der Tatsache, dass hinter der grünen Farbe des Logos ernsthafte Ambitionen zu stecken scheinen, könnte genau dies der falsche Weg der Kommunikation solcher darstellen. Denn „Greenwashing“ ist ein längst bekanntes Phänomen. Das Verhalten eines Unternehmens, welches sein Logo grün färbt könnte mit dieser Praxis also bei den Einen wegen ungewünschter Politisierung für saueres Aufstoßen sorgen, und bei den Anderen – gerade im Segment der Flugreisen – als reine Augenwischerei abgetan werden. Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels kommt ein Großteil der Unternehmen garnicht umhin, sich um mehr Nachhaltigkeit zu bemühen. Sollte jedes dieser Unternehmen die Farbe seines Logos dann entsprechend anpassen? Wohl kaum. In Zukunft sollte man bessere Wege in der Kommunikation einer solchen Ausrichtung finden.

  3. Anmerkung der Redaktion: Die Person, die im Rahmen dieser Diskussion unter dem Pseudonym „Rocco Siffredi“ diesen Kommentar verfasst hat, hat unter einem zweiten Pseudonym, sich als andere Person ausgebend, einen weiteren Kommentar verfasst. Da die Täuschungsabsicht leicht erkennbar ist, wurde der zweite Kommentar (zu einem anderen Thema) nicht freigegeben.

    An anderen Stellen hier im Blog hat die Person Rassismus relativiert. In dem Beitrag „Mechaniken rechtsextremer Kommunikation: Strategien, die im Zuge von Unterwanderung angewandt werden“ wird auf die damit verbundene Thematik der Unterwanderung durch Positionen, wie sie rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppierungen vertreten (Neue Rechte), näher eingegangen.

    Um Debatten transparent und nachvollziehbar zu führen, wird die Nutzung eines Klarnamens empfohlen. Wer Fake-Accounts und -Namen verwendet und / oder gegen die Netiquette verstößt, muss damit rechnen, dass der Account gesperrt / der entsprechende Kommentar mit einem Hinweis versehen wird.

    Ich finde das neue Logo kack hässlich. Und weshalb das bisherige Logo „aus der Zeit gefallen“ sein soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich. Das bisherige Logo war intelligent, hatte Charakter und einen hohen Wiedererkennungswert. Das neue Logo ist schlicht primitiv und hat genau null Esprit. Es wirkt auf mich billig, völlig uninspiriert und beliebig. Das oben draufgepeppte Flugzeug setzt dem Ganzen dann auch noch die sprichwörtliche Krone auf. Das ist in etwa so kreativ, wie die Brillen in den Logos von Optikern. Abgegriffen und stinklangweilig.

    Und bezüglich des Plakates: Bei den aus den Händen geformten Herzchen kommt mir die letzte Mahlzeit hoch. Das macht mittlerweile jeder Hinz und Kunz in die Kamera, wenn er nicht gerade die Zunge rausstreckt und ihm sonst nix blöderes einfällt.

    1. Immerhin weiß ich Dank des stinklangweiligen Flugzeugs die grobe Richtung, für was VIE steht. Dafür hätte es auch der Nahverkehrs-Verbund oder die Abwasserversorgung von Wien sein.

      1. So sehe ich es auch. Klar, es ist langweiliger, aber dennoch zeitloser, finde ich. Das vorherige Logo schreit schon im hier und jetzt schon sehr nach Spaceship und 70er.

        Wenn man sich das neue Logo mal etwas ausgeglichener im Kerning (schlecht gemacht!), Größen und Klischee in rot vorstellt, ist es für mich sehr passend – wenn auch nicht spannender. Dazu das Flugzeug noch von der Form etwas mehr an die Typo angepasst und Vienne Airport auf die Versalhöhe von VIE … Voilà!

        Mit dem Dunkelgrün heben sie sich zwar ab und der Ansatz ist klar, aber will bei mir im Kopf nicht funktionieren und zu Wien passen. Auf dem Bus in weiß und groß kommt es nicht schlecht, aber da müsste dann auch mehr Dunkelgrün.

    2. Anmerkung der Redaktion: Anhand der im System einsehbaren Daten ist ersichtlich, dass der Account zum Namen/Pseudonym „Helmut Sinor“, unter dem dieser Kommentar verfasst wurde, und der Account „Rocco Siffredi“ in Verbindung stehen. Aufgrund der Täuschungsabsicht erscheint dieser Hinweis.

      An anderen Stellen hier im Blog hat der User mit dem Pseudonym „Rocco Siffredi“ Rassismus relativiert. In dem Beitrag „Mechaniken rechtsextremer Kommunikation: Strategien, die im Zuge von Unterwanderung angewandt werden“ wird auf die damit verbundene Thematik der Unterwanderung durch Positionen, wie sie rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppierungen vertreten (Neue Rechte), näher eingegangen.

      Um Debatten transparent und nachvollziehbar zu führen, wird die Nutzung eines Klarnamens empfohlen. Wer Fake-Accounts und -Namen verwendet und / oder gegen die Netiquette verstößt, muss damit rechnen, dass der Account gesperrt / der entsprechende Kommentar mit einem Hinweis versehen wird.

      Ja, das alte Logo wurde von Profis gestaltet. Das neue hingegen offenbar von einem 10-Jährigen. Das alte Logo scheint mir einfach zeitlos zu sein. Auch wenn es aus den 80ern stammt. Es könnte genauso gut von heute sein. Was mir am alten Logo schon immer gefiel, war seine Mehrdeutigkeit. Es lud förmlich zum Interpretieren ein. VIE für Vienna oder VIA für Vienna International Airport? Und was bedeuten die verlängerten Achsen des V? Start und Landebahnen? Einfach spannend.

      Das neue Logo bastelt auch der unbegabteste Grafiker in 5 Minuten in MS-Word. Eine Schande für die Agentur, die das verbrochen hat. Was die für diesen Schmonzes kassiert haben, würde mich interessieren.

    3. @Rico Ich gebe dir Recht und habe auch nichts gegen etwas 80er/90er-Charme im Einheitsbrei der aktuellen Gestaltungswelt. Aus der Zeit gefallen ist es – was die Idee angeht – für manche evtl. aufgrund des „e“. Eine Schriftart, die in moderner Visualisierung wohl nichtmehr verwendet wird. Allerdings finde ich genau das Reizvoll. Im Gegensatz zu den meisten Designern im Medien- und Printbereich, gehen viele Menschen heutzutage ohne hin auf den 90er Stil ab.

      Was ich z.B. in meinem Kommentar aber mit „aus der Zeit gefallen“ gemeint habe sind hauptsächlich die kleinen Elemente vor dem „v“. Da Darstellung heutzutage auch in digitalen Plattformen wichtig ist, ist die Skalierbarkeit eine wichtige Voraussetzung, also die Möglichkeit das Ganze in verschiedensten Größen anzuwenden. Kleine, vor allem dünn umrandete Elemente sind da nicht von Vorteil. Allerdings ließe sich sowas wohl schnell lösen.

      1. Diese “Skalierbarkeit” scheint das generelle Hauptargument und die beliebte Entschuldigung für alle reduzierten Logos zu sein, die jeglichen Wegfall von Feinheiten rechtfertigt.

        Hier wird völlig außer Acht gelassen, dass Displays laufend höhere Auflösungen erhalten und der Trend zu generell großen Smartphone-Displays und damit großen Geräten offenbar noch anhält.

        Das Einzige, was ich als wichtiges Argument für Digitalanwendungen gelten lasse, wäre, dass es als App-Anwendung auch ästhetisch in einen quadratischen Button passt. Aber auch hierfür genügt es, nur die Bildmarke abzubilden oder – wenn nötig – den Zusatztext unterhalb statt daneben zu positionieren.

        Dass es tatsächlich auch optisch ansprechender sein kann, wenn Beispielsweise statt 7 dünnen Streifen nur noch 3 oder 4 dickere eingesetzt werden, möchte ich keinesfalls ausschließen. Dies ist aber unabhängig der Digitalanwendung zu betrachten.

  4. Ein neues Logo ist immer eine Gelegenheit, die Identität eines Unternehmens oder einer Institution neu zu definieren. Das Logo des Flughafens Wien schien diese Gelegenheit jedoch eher zu missachten. Ich stimme vielen hier zu, dass die Ästhetik, die versucht, modern zu sein, in Wahrheit aus einem vergangenen Jahrzehnt zu stammen scheint. Es wäre interessant gewesen, wenn man sich bei der Neugestaltung an der Architektur und den ikonischen Designelementen des Flughafens orientiert hätte.

    Das alte Logo hatte trotz seiner scheinbaren Altertümlichkeit einen Wiedererkennungswert und eine Einzigartigkeit, die in der jetzigen Umsetzung leider verloren gegangen ist. Ein einfaches und schlichtes Logo kann sehr effektiv sein, wenn es richtig gemacht wird. In diesem Fall scheint es jedoch, als habe man es sich zu einfach gemacht.

    Die Verwendung von Grün, auch wenn es eine Farbe des Wachstums und der Erneuerung ist, erscheint in diesem Kontext deplatziert. Ein Flughafen symbolisiert Bewegung, Geschwindigkeit und den Puls internationaler Verbindungen. Grün ruft eher Bilder von Ruhe und Natur hervor, die nicht wirklich mit der geschäftigen Umgebung eines Flughafens korrespondieren.

    In einer Zeit, in der Design immer mehr zu einem integralen Bestandteil des Marketings wird, sollte der Flughafen Wien eine visuelle Identität haben, die sowohl die Vergangenheit respektiert als auch in die Zukunft schaut. Das aktuelle Logo scheint dieser Vision leider nicht gerecht zu werden.

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