Der Düsseldorfer Flughafen hat seit gestern ein neues Corporate Design sowie ein neues Logo. Die drei Buchstaben des IATA-Codes des Düsseldorfer Flughafen standen bei der neuen Gestaltung Pate.
Anfang des Jahres hatte sich die Rheinische Post dazu hinreißen lassen, Namensvorschläge ihrer Leser zu veröffentlichen. Nun steht also fest: den „International Neandertaler Airport“ wird es nicht geben. Die Großbuchstaben „DUS“ bilden in Kombination mit der Bezeichnung „Düsseldorf Airport“ das neue visuelle Erkennungszeichen. Statt der bisherigen Kombination aus Serife und einer Schrift mit abgerundeten Ecken besteht die Wortmarke nun aus einem Corporate Font. Grundlage hierfür bildet die Helvetica.
Statt der Farben Rot und Grün – wie sie sich auch im Wappen des Landes Nordrhein-Westfalens finden – stellen nun, in Anlehnung an das Stadtwappen Düsseldorfs, Rot und Blautöne die Corporate Farben.
Das Bild zeigt (v.l.) Prof. Rüdiger Goetz, Geschäftsführer der Agentur KW43 Branddesign, und Christoph Blume, Sprecher der Flughafen-Geschäftsführung, bei der Vorstellung des neuen Designs (Quelle: Düsseldorf Airport).
Das neue Logo ist seit wenigen Tagen unter der Nummer 302012057272 als Wortbildmarke im DPMA-Register eingetragen. Neue Hauptdomain des Flughafens ist DUS.com. Ein Relaunch des Webauftritts ist für den 22. April angekündigt. Der Geschäftsbericht ist bereits im neuen Design gestaltet.
Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Düsseldorfer Agentur KW 43.
Als Hauptgrund für ein Redesign unterstelle ich mal frech einen „Managementwechsel“. Ausser dem DUS als sinnvolle und naheliegende (siehe Airport Berlin) Ergänzung sehe ich keinerlei Verbesserung gegenüber dem alten Erscheinungsbild. Im Gegenteil. Denke ich an die von Erik Spiekermann eingeführte und auf Leitsysteme/Signage abgestimmte Hausschrift FF Info, ist dieses Helvetica-Derivat eine technisch schlechte und deutlich weniger prägnante Wahl.
Ich bin mal gespannt, ob die Beschilderung ebenfalls angepasst wird.
So richtig will mir die neue Wortmarke nicht gefallen. Das DUS mit seinem Verlauf will nicht so recht in mein Herz. Die Ausformung im Geschäftsbericht ist dann wieder ordentlich. Auch die Kombination mit den Symbolen finde ich stimmig zum Thema Flughafen.
Ich finde man sollte konsequenterweise dann auch das Ü in DÜSSELDORF gleich ganz weglassen, was haben denn diese furchtbar provinziellen deutschen Umlaufe an einem “Airport” zu suchen. Seit einiger Zeit betreibt man da ja auch die Umbennenung des Bahnhofs in “Düsseldorf Airport” anstatt “Düsseldorf-Flughafen”.
“In Anlehnung an das Düsseldorfer Stadtwappen”: Ist es dieses mit dem pinken Löwen?
Der Verlauf sagt mir von den Farbtönen her auch nicht so wirklich zu.
Naja immerhin geht Düsseldorf jetzt nicht mehr unter so wie vorher. ;)
Also ich will ja KW 43 wirklich keine mangelnde Kreativität zusprechen.
Aber “BER” und “DUS” unterscheidet sich in der Wahl der Flughafennamen nicht wirklich:
Auch das ganze CD haut jetz nich voll vom Hocker
Ich denke das da auch viel vom Kunde kam u ein Kompromiss gefunden wurde wieso oft.
Wow!..
…An Langeweile und Einfallslosigkeit kaum zu übertreffen.
Welchen Sinn hatte denn vorher das sinkende “Düsseldorf”?
Mir gefällt’s, auch wenn ich Helvetica für eine sehr konservative Wahl halte. Warum muss die Hausschrift unbedingt mit umgestellt werden?
Ich finde es eigentlich ganz schick. Vor allem der Blauverlauf lässt direkt an Himmel denken. Einzig das rosa will mir nicht sofort gefallen, aber es setzt zumindest einen starken Kontrast zum blau und ist auffällig.
spricht mich absolut nicht an, weder Form noch Farbgebung und schon gar nicht die Typo. Für ein solches Unternehmen hätte ich mir mehr Modernität und Prägnanz gewünscht und eine handwerklich ausgefeiltere Gestaltung des Logos. Je kleiner der Maßstab, desto klumpiger wirken die zusammengeklebten Buchstaben, das Ganze wirkt auf mich ideenlos und unfertig. Auf dem Geschäftsbericht kommt der Effekt in meinen Augen besonders zum Tragen, dort wirkt das Logo wie im Entwurfsstadium. Vielleicht ist das aber auch ein neuer Trend, den ich verpennt habe…
Ohne das Hintergrundwissen zu haben – ich find’s gut. Dennoch: Ein neues Logo wirkt immer etwas befremdlich, weil man das ja so noch nicht gelernt hat (s. neues Lucky Strike Logo oder das neue Sound-Signet von BMW). Ist alles ein Lernprozess, der durch nachhaltiges Marketing bei der Zielgruppe eine (gute) Akzeptanz schaffen kann.
Ich wünsche mir auch bei dieser neuen Umsetzung die bisherige Stringenz bei der Beschilderung im Airport und beim Verkehrsleitsystem. Die war (ist noch) klasse – Farbgebung und Typo. Bin gespannt.
Übrigens soll sich so mancher weit gereiste Fluggast beim Anblick des alten Logos in einer Stadt namens Diisseldorf gewähnt haben.
Was für eine Mikrotypografie!
Die neue Typoregel lautet: Ist die Laufweite auf der rechten Seite zu eng, erweitert man einfach auf der linken Seite.
Und dann noch die Helvetica, die von der Anmutung eher starr wirkt und von der Laufweite eng konzipiert wurde. Die passt so gar nicht zu einem Flughafen.
Wohl eher schlecht als recht. Völlig einfallslos und auch nun wirklich nicht toll umgesetzt. Wielange hat man dafür gebraucht? 5 Minuten? Oder waren es doch weniger?
Das Kürzel des Flughafens einzubringen ist wirklich das einzige positive an dem Logo. Gestalterisch war das alte um Welten besser und wirkt auch viel frischer in meinen Augen. Das neue sieht ausgelutscht und lieblos aus.
„Wielange hat man dafür gebraucht? 5 Minuten? Oder waren es doch weniger?“ (#13)
Wenn man einem Logo ansieht, dass daran wochen- oder monatelang gearbeitet wurde, ist es erst recht nicht gut. Im Gegenteil: Je simpler, desto leichter erfassbar, ergo einprägsamer und ergo besser kann ein Logo sein.
“”
Der eigenwillige Verlauf in „DUS“ mag mir auch nicht gefallen, aber ich bin absolut überwältigt, wie neu, modern und eigenständig eine schöde Helvetica aussehen kann, wenn man einen halben Querstrich in zwei Buchstäbchen weglässt.
[…] Flughafen Düsseldorf mit neuer visueller IdentitätDesign Tagebuch (Blog)Der Düsseldorfer Flughafen hat seit gestern ein neues Corporate Design sowie ein neues Logo. Die drei Buchstaben des IATA-Codes des Düsseldorfer Flughafen standen bei der neuen Gestaltung Pate. Anfang des Jahres hatte sich die Rheinische Post …Der Flughafen Düsseldorf hat einen neuen NamenDerwesten.deDer alte Name war zu deutsch | Düsseldorfs Flughafen heißt jetzt „Airport“!BILDEin neues Design für den Flughafen Düsseldorfairportzentrale.deAero.de -RP ONLINE -Lokalkompass.deAlle 13 Artikel » […]
gäääääääääääähn.. hups, tschuldigung.
Das Alte hatte was. Das neue nu gekostet und sonst nichts. Bin Entäuscht von Kw43… Aber wachsene Faulheit gehört zu einem Problem der großen Agenturen mittlerweile.
Ach Miefmuschel. Ich weiß nicht, was dieser verbale Rundumschlag soll. So etwas kenne ich eigentlich nur von (lokalen) Nachrichtenangeboten, wenn dort wieder einmal ein städtisches Logo den Gestaltern um die Ohren gehauen wird.
Leider ist das Diskussionsniveau an dieser Stelle nicht besonders hoch, was ich sehr schade finde. Wer angesichts des vorgestellten Themas einschläft, sollte sich ernsthaft Gedanken machen, ob Design für ihn das Richtige ist.
Andy, der Verweis auf BER hinkt schon allein deshalb, weil der Düsseldorfer Flughafen bereits mit „DUS“ in der Werbung aktiv war, als es für den Berliner Flughafen noch gar kein Erscheinungsbild gab, erst 2011 wurde das vorgestellt. Bereits einige Jahre vorher konnten die Düsseldorfer Flughafenbesucher beim Bonusprogramm „DUS-Points“ sammeln. So wie ich das als Außenstehender sehe, war die Namensgebung und die damit verbundene Domainänderung hin zu dus.com folgerichtig, beides drängte sich geradezu auf.
Die Domain duesseldorf-international.de war sperrig, ebenso das bisherige Logo, das so rein gar nichts Bleibendes vermitteln konnte. Das Logo war gewissermaßen Programm, ein Erkennungszeichen, das in der Versenkung verschwand. Die Irritation hinsichtlich des Buchstabens „ü“ („i i“) ein ja geradezu unentschuldbarer gestalterischer Fauxpas. Gut, dass dieses Problem gelöst wurde. Und natürlich ist es gut, dass der Umlaut erhalten geblieben ist und sich die Verantwortlichen nicht von dem Vorwand der Globalisierung dazu haben verleiten lassen, diesen, etwa wie jüngst bei der Modemarke Maerz geschehen, zu tilgen. Der Umlaut ist Teil der Identität, also gehört er auch ins Logo.
Es ist zu erwarten, dass wir in den kommenden Jahren weitere Redesigns bei Flughäfen sehen werden, bei denen der IATA-Code im Mittelpunkt steht. Und? Was soll daran verwerflich sein? Darf man das Kürzel deshalb nicht als Logo verwenden, weil andere ebenfalls ein Kürzel haben? Das wäre absurd. Gerade der IATA-Code sorgt für Einzigartikeit. Und dass auch die Helvetica als Grundlage dazu taugt, etwas Originäres zu schaffen, hatte Stefanie Görmer in ihrem Kommentar bereits aufgezeigt.
Für mich entsteht die Eigenheit und Wiedererkennbarkeit der neuen Identität vor allem aus der Farbgebung. Die frische Kombination aus Rot und dem Blauverlauf wird mir dabei im Gedächtnis bleiben, weniger die Formsprache. Für die Marke ansich fänd ich das vorangestellte DUS noch aussagekräftiger, aber vielleicht müsste man hier tatsächlich eine “Ähnlichkeit” zu BER im Aufbau befürchten.
Am besten gefällt mir der Übergang von den Buchstaben f und t zur Bildmarke. Dort zeigt sich für mich am ehesten die einheitliche Stilistik der Rundungen. Schade hingegen finde ich, dass dieser Duktus bei der restlichen Überarbeitung der Helvetica keine Beachtung findet. Für mein Empfinden könnte man den ansatzlosen Übergang von der Vertikalen zur Rundung in den Buchstaben r, d, p und ü ebenfalls andeuten.
Der alte Schriftzug stammt noch aus der Zeit in der man versuchte, neben Düsseldorf-International auch Düsseldorf-Mönchengladbach als zweites Standbein aufzubauen, was man unter http://www.mgl.de noch bewundern kann. Lustigerweise hat man damals bei der Einführung der grün-roten CI gelästert, daß man sich bewusst gegen Blau als Hausfarbe entschieden habe, weil sich zu viele Flughäfen damit schmücken würden.
Dieses “DUS” mit dem ominösen Farbverlauf wirkt plump wie Kekse, die beim Backen auseinandergelaufen sind, ist aber dann auch das einzige, was diese “visuelle Identität” identifizierbar macht. Der Geschäftsbericht könnte genausogut vom Flughafen in sein, ein paar Stockphotos mit schönen bunten Heckflossen auf einem sonnigen Vorfeld oder wohlgeschminkten, glücklichen Touristen auf dem Weg ins Ferienparadies, blaue Boxen mit Werbeblabla (“…die Erfolgsgeschichte des Next Generation Hubâ„¢…”) und -Tusch- ein Flugzeugsymbol aus der Clipartbüchse.
Hmm – also den IATA Code bei nem Flughafen zu nehmen ist ja mal richtig kreativ.
Genauso geht’s mir mit der Helvetica. Der Blauverlauf… na ja…
Ich find das alte nicht wirklich schön, das neue ist marginal besser.
Das einzige was mir noch ganz gut gefällt ist die Schrift in der das DUS steht.
Das alte Logo sollte unterbewusst den Rhein symbolisieren, wenn ich mich recht erinnere. Oder war es die Düssel?
Warum das neue DUS sich nun in allem derartig von dem “Düsseldorf Airport” unterscheiden muß, erschliesst sich mir nicht. Ich finde die beiden Teile passen gar nicht zusammen. Offenbar ein Kompromiss verschiedener Köpfe. Ist eben doch noch ein Dorfport.
LG, Lenni
Soso, Helvetica bashing. Jetzt ist sie das nur leider nicht, sondern die Fakt von Thomas Thiemich. Egal.
danke achim, danke jörg
Die Original-Fakt ist es nicht. So sollte es nun passen: Grundlage für die Fakt bildet die Helvetica. Grundlage für den Corporate-Font „DUSFaktPro“ bildet die Fakt.
Generell möchte ich an dieser Stelle mal die Frage einwerfen: wieviel oder wie wenig Branding braucht ein Flughafen? Entscheidende Parameter sind in erster Linie wohl eher die ansteuernden Fluglinien sowie deren Angebote. Daher finde ich, dass ein “Flughafenbranding” durchaus etwas “zurückhaltend” und nicht schreierisch oder gar revolutionär sein sollte.
Was mich eher zwickt, ist der in meinen Augen etwas unglücklicke IATA-Code DUS. Die Düsseldorfer mögen es mir verzeihen, hab wohl zuviel Comics gelesen: DUS erinnert mich DUSSEL DUCK.
Sehr schön. Nach dem BER – erdacht von Realgestalt, Berlin, jetzt DUS von KW43. Der Unterschied: BER deckt sich 1:1 mit BERlin – während beim DUS die Ü-Pünkten für eine echte Kohärenz draußen bleiben müssen.
@Jörg (23)
weiß nicht, ob du mich damit meinst – aber als Helvetica bashing möchte ich das nicht verstanden haben. Find die Helvetica eine wirklich schöne Font. Nur sie zu verwenden find ich – wie soll ich sagen – schon 1000x gesehen, ist jetzt für mich nicht soo schrecklich einfallsreich.
Gibt auch andere schöne Serifenlose. Aber ist ja eh nicht die Helv sondern die Fakt. Ich zieh den Punkt zurück. :-)
Das sinkende Düsseldorf im alten Schriftzug finde ich von der Aussage her nicht so positiv. Auch die beiden Schriften und die Farben passten nicht. Deshalb ist der Relauch formal gesehen eine leichte Verbesserung. Im 3D Model sieht das DUS sogar rchtig schick aus
Nur, bei einem “DUS” da. Da denkt eine Kölnerin, natürlich gleich an Dusseldorf ;-)
Völlig unnötig und unverantwortlich fände ich allerdings, wenn jetzt wegen dem neuen Signets, das komplette Leitsysthem im Flughafen geändert wird. Denn daran ist nichts auszusetzen.
@Tim #28
Nein, ich habe dich nicht gemeint. Im Gegenteil, ich Stimme dir sogar zu.
Ich wollte Allgemeinen darauf hinweisen, das eine „zurückhaltende“ Gestaltung nicht der verwendeten Schrift allein zuzutragen ist. Die Helvetica ist eine hervorragende Schrift, mit der aber richtig umgegangen werden muss – wie mit jeder Schrift. Die Stärken der Helvetica liegen eher in Displayanwendungen, weniger im Mengensatz. Das liegt an ihrer formalen Qualität und den hohen Grad an Sachlichkeit. Und das die Schrift auf dem ersten Blick verbraucht erscheint, liegt eher an der großen Menge schlechter Gestaltung, als an ihrer häufigen Verwendung. Das aber nur zur Helvetica.
Das die Fakt eine Homage an die Helvetica ist, macht es beim neuen Corporate-Design des Düsseldorfer Flughafens nicht einfacher. Das Problem hier ist doch eher folgendes: wie Identitätsstiftend kann eine Schrift innerhalb einer Corporate-Identity sein, die als Hybride aus Helvetica und Univers zu begreifen ist? Die Unterschiede zur Helvetica sind zu marginal – offensichtlich sogar für Fachleute – um mit ihr eine besondere Markenbindung zu schaffen. Schön zu Vergleichen mit den verschiedenen Schwarztönen der Pantone® Bibliothek: alle Unterschiedlich, aber letztlich doch nur Schwarz.
Hierbei spielt es auch keine Rolle, wie überhaupt das Erscheinungsbild eines Flughafens ausfallen sollte. Philips Einwand #26 kann zB. auch genau umgekehrt gesehen werden: muss das Design nicht sogar provokativ sein, um die emotionale Bindung der Passagiere an einen Airport zu stärken? Aber ein Flughafen lebt auch vom Frachtverkehr, also B2B. Und das ist bestimmt ein Grund, warum das Erscheinungsbild konformer und „mutloser” ausgefallen ist. Das ist aber eine ganz andere und grundlegende Debatte, die hierzulande mal geführt werden müsste.
Am Ende steht daher nicht die Frage, wie provokativ, einzigartig oder emotional das neue CD ist, sondern ob es das Richtige für den Flughafen ist. Und das scheinen alle Beteiligten eindeutig beantwortet zu haben.
der kunde kauft ein design von denen, die die agentur präsentiert
die agentur kann die qualität der gestaltung gewährleisten
auch wenn kunde alles verhunzen kann, ist die grundlegende idee entscheidend
schrift hin oder her, b2b bzw b2c hin oder her, name oder umlaute hin oder her
egal wie, eine gute idee kann der kunde nicht vernichten, auch wenn er alles drum herum fetzt
wenn es denn eine gute idee gibt
Ganze ehrlich (und auch ohne genau ins Detail zu gehen warum)? Es ist seit langem mal wieder ein Beitrag hier, bei dem ich einfach nur meine Geschmacksmeinung abgeben muss. Das ist ja furchtbar! Farben, Verlauf, einfach alles. Schade :(
Naja, im Entstehungsprozess kann sogar die Grundidee auf der Strecke bleiben. Es ist aber als Außenstehender schwer zu beurteilen, ob dies hier der Fall gewesen ist. Auch zeigen die Abbildungen zu wenig, um das Corporate-Design final zu bewerten. Und selbst wenn: es nützt das schönste Konzept nichts, wenn es nicht zur Basis durchdringt.
Ich finde es okay. Man hätte vllt. noch mit der Typo Düsseldorf Airport machen können. Enger spationieren oder ne fettere Schrift. Den Blauverlauf finde ich gerade so okay. Im Fazit: Besser als vorher.
Hat der Grafiker nichts drauf, macht er nen Verlauf…
Ernsthaft: Die Typografie gefällt mir überhaupt nicht, die Spationierung – grauenvoll!
Das einzig Schlimmere ist das alte Logo.
Ich war (bei MetaDesign 1996) damals verantwortlich für das neue leitsystem nach dem brand in Düsseldorf. Das bild eines flughafens wird wesentlich von der wahrnehmung beim benutzen bestimmt, also haben wir das leitsystem so gestaltet, dass es sich von den systemen auf den konkurrenzplätzen (Köln, Amsterdam, Frankfurt) unterscheidet, wo damals gelb und blau vorrherrschte. Weiss auf dunkelgrün mit gelben auszeichnungen war in Europa seinerzeit neu und funktioniert gut (siehe das englisch verkehrsleitsystem). Die schrift FF Info ist für leitsysteme optimiert, auch, was die produktion betrifft. Die runden ecken sparen beim plotten viel zeit, was ein thema war, denn wir hatten für etliche tausend schilder nur 4 wochen zeit zwischen brand und ferienbeginn, an dem hochbetrieb herrscht.
Der flughafen hieß vorher Rhein Ruhr Flughafen und wurde kurzfristig umbenannt in Düsseldorf International. Grün kam aus dem leitsystem, rot aus den landesfarben NRW natürlich haben da alle mitgeredet, vor allem die landräte und bürgermeister der anrainer. Ich habe das wort Düsseldorf immer aufsteigend gesehen, aber wenn man will, sinkt es eben. Trotz der abgeschnittenen unterkante hat es bisher noch jeder lesen können.
Ein verlauf ist produktionsmäßig kaum zu beherrschen, auch wenn sich seit 1996 die produktionsmöglichkeiten stark verändert haben, die uns angesichts der umstände (neues leitsystem nach der brandkatastrophe in 6 wochen!) wesentlich beeinflusst hatten.
Ich möchte nichts sagen zur arbeit der kollegen, aber der text der pressemitteilung ist ein superbeispiel für bedeutungslose worthülsen. Allein das hier:
Die neue Schrift macht das Erscheinungsbild des Airports moderner. Sie verleiht dem Flughafen eine angemessene Stimme, die interkulturell wirkt und perfekt in die Zeit passt.
Interkulturell heisst hier: passt überall, bzw. austauschbar. Perfekt in die zeit passen? Stimmt auch, Helvetica (oder ihre epigonen) passt in jede zeit und damit in keine. Diesen text kann man für jede schrift verwenden, wie überhaupt der ganze pressetext für alles passt, wenn man ein paar wörte austauscht.
Meinen kommentar oben habe ich in eile geschrieben: ein kardinalfehler. Dabei habe ich nämlich vergessen zu betonen, dass es zunächst nur um ein neues leitsystem ging. Wir hatten das in bezug auf eigenständigkeit und in den basiselementen durchaus so angelegt, dass es grundlage für ein komplettes CD sein konnte, aber von einer neuen marke war da noch keine rede. Das kam erst später dazu, nachdem die schilder hingen. Und ein wenig sieht man heute schon, dass es ein kompromiss war. Da sich die positionierung geändert hat seit 1997, musste sich auch die marke ändern. Wenn jetzt jedoch das leitsystem nach der marke gestaltet wird, sind die waren prioritäten auf den kopf gestellt. Ein flughafen produziert reibungslose abläufe, keine markenwelten, weil die heutzutage wesentlich von den mietern (boutiquen, airlines etc) bestimmt werden. Ein leitsystem prägt die wahrnehmung mehr als alle logos. Bin mal gespannt, wie das aussehen wird, mit Fakt bzw Helvetica und dem handwerklichen schwächen, die bereits im logo zu erkennen sind.
[…] (er schreibt ja bekanntermaßen auch selbst an den verschiedensten Stellen im Netz, auch hier im dt). Das kann zum Beispiel eine Arbeit, ein Text oder auch ein Video sein. Zusätzlich bitte […]
[…] von Flughäfen mit Flughafencode scheinen im Aufwind zu sein, siehe DFW, DUS und auch BER. Die um 10 Grad geneigte BRE-Wortmarke ist einem startenden Flugzeug nachempfunden – […]
[…] das jeweilige Kürzel innerhalb des Markenauftritts stärker in den Vordergrund gerückt ist, etwa DUS, BRE, DFW, setzt man beim Narita Airport hingegen auf ein visuelles Narrativ, um die Marke zu […]