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Aus Eurowings Discover wird Discover Airlines

Discover Airlines Design, Quelle: Discover Airlines
Discover Airlines Design, Quelle: Discover Airlines

Vor gut zwei Jahren ist die Lufthansa-Tochter Eurowings Discover an den Start gegangen. Nun wurde die Fluggesellschaft umbenannt und aus dem Markenauftritt der Konzernschwester Eurowings vollständig herausgelöst. Das neue visuelle Erscheinungsbild lässt nunmehr Parallelen zum Markenauftritt von Lufthansa erkennen.

Die Fluggesellschaft Discover Airlines ist auf Privatreisen ausgerichtet und bietet als „Quality Leisure Airline der Lufthansa Group“ auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken Flüge zu beliebten Urlaubszielen an. Auf der Langstrecke steht Discover Airlines in Konkurrenz zum deutschen Ferienflieger Condor. Wie Discover Airlines setzt Condor für seine Langstreckenflüge ebenfalls auf Zubringerflüge der Lufthansa-Konzerngesellschaften. Seit dem 5. September 2023 präsentiert sich Discover Airlines im neuen Look.

Auszug der Pressemeldung

Nicht nur der Name unserer Airline ändert sich, sondern auch unser gesamtes Erscheinungsbild. Das neue zeit­geistige, frische, aber trotzdem immer hochwertige Design transportiert genau dieses Gefühl. Passend für eine Airline ist es vom Blick in den Horizont inspiriert. Genauer gesagt von den verschiedenen Linien und Farbnuancen, die entstehen, wenn das Blau des Himmels auf Landschaft trifft. Diese „Skylines“ sind das wichtigste Gestaltungs­element der Marke und ergeben sich aus verschiedenen Blautönen und einem sonnigen Gelb. Der Gesamtlook ist so klar und hochwertig, aber spiegelt vor allem in seiner Vielseitigkeit immer den Markenkern wider: die Freude am Reisen.

Discover Airlines Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Discover Airlines, Bildmontage: dt
Discover Airlines Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Discover Airlines, Bildmontage: dt

Die zum Start von Eurowings Discover vor zwei Jahren geschaffene Wortmarke bleibt erhalten. Diese ist, wie es heißt, aus Gründen der Wiedererkennbarkeit auch Bestandteil der neuen Markenidentität. Im neuen Logo steht „discover.“ nicht mehr, im Sinne einer Submarke, in der zweiten Zeile, sondern nunmehr in der ersten, ergänzt um das darunter stehende Wort „airlines“. Statt in den für Eurowings typischen Farben Bordeaux und Hellblau ist das neue Logo in Dunkelblau gehalten, mit einem abschließenden gelben Punkt als Akzent. Ein ähnliches Farbspektrum greift auch innerhalb des visuellen Erscheinungsbildes der Lufthansa.

Eurowings Discover / Discover Airlines Livery – vorher und nachher, Bildquelle: Discover Airlines, Lufthansa, Bildmontage: dt
Eurowings Discover / Discover Airlines Livery – vorher und nachher, Bildquelle: Discover Airlines, Lufthansa, Bildmontage: dt

Ab September werden die ersten Flugzeuge mit neuer Lackierung abheben – den Anfang macht ein Airbus A320. Auf die Abbildung des Wortes „airlines“ wird auf den Flugzeugen verzichtet.

In den nächsten Monaten soll das neue Markendesign an immer mehr Kontaktpunkten und bei den Flugzeugen sichtbar werden, auch in der Kabine: Sitzgurte, Kissen, Kopf­stützen und viele weitere Elemente wurden entsprechend der sogenannten „Skylines“-Farben angepasst. „Trotz der Eigenständigkeit des neuen Designs wird die Verbundenheit mit der Kernmarke Lufthansa durch Elemente wie dem dunklen Blau und der Wortmarke in Lufthansa-Schrift dezent angedeutet“, so das Unternehmen.

Die Weiterentwicklung der Markenidentität erfolgte in Zusammenarbeit mit Scholz & Friends (Hamburg).

Kommentar

Airlines mit dunkelblauer Gestaltung, die Seitenleitwerk und Rumpf einschließt, Bildquelle: Discover Airlines, Aegean, Lufthansa, SAS, Brussels Airline, Icelandair, Bildmontage: dt
Airlines mit dunkelblauer Gestaltung, die Seitenleitwerk und Rumpf einschließt, Bildquelle: Discover Airlines, Aegean, Lufthansa, SAS, Brussels Airline, Icelandair, Bildmontage: dt

Das Modell Lufthansa macht Schule, könnte man meinen. Nach Lufthansa (2018), SAS (2019), Aegean (2020) und Icelandair (2022) sind es nun die Flugzeuge von Discover Airlines, deren Seitenleitwerk eine dunkelblaue Gestaltung erhalten – ein Design, das auch das Heck des Rumpfes einschließt. Alaskaair nutzt schon seit 2016 diese Art der Gestaltung. Als (ein) Trendsetter diesbezüglich kann Brussels Airlines angesehen werden, die bereits seit Mitte der 2000er-Jahre auf ein solches Design setzen (seit Juli 2009 gehört Brussels Airlines zum Lufthansa-Konzern).

Interessant: Anders als bei den meisten Airlines ist auf dem Seitenleitwerk von Discover Airlines nicht etwa die Bildmarke dargestellt. Discover Airlines hat nämlich gar keine Bildmarke, keine echte. Der im Logo verwendete abschließende Punkt ist solitär abgebildet zu generisch, als das er im Sinne einer Bildmarke Identität stiften könnte. So hat man sich eine andere grafische Gestaltung ausgedacht, anhand derer Discover auch aus der Distanz als Marke erkennbar sein soll. Ist sie es auch? Das Seitenleitwerk ist nunmehr als vierstufige Blau-Gradation mit eingebetteter Kreisfläche und einem nach oben abschließendem gelben Balken gestaltet. Das schaut clean, freundlich und attraktiv aus, kommt beispielsweise in Sachen Prägnanz/Auffälligkeit und Memorierbarkeit jedoch nicht an das kunterbunte Streifendesign von Condor heran. Discover Airlines scheint weniger daran interessiert zu sein, als „bunter Vogel“ wahrgenommen zu werden. Vielmehr wird die Nähe zu Lufthansa betont, im Farblichen wie auch im Typographischen, und im Visuellen der Fokus auf Seriosität. Denn ebenso wie „Lufthansa“ ist auch die Wortmarke „discover.“ in der Hausschrift von Lufthansa gesetzt, die auf Basis der Helvetica entstanden ist.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

      1. Also da muss ich für Stefan in die Bresche springen: Die Lufthansa Head bzw. Lufthansa Text mag mal, ursprünglich, auf Basis der Helvetica entstanden sein, bzw. auf Basis des Helvetica-Schriftzuges “Lufthansa”. Wenn man sich das Alphabet im von Stefan geposteten Link anschaut, dann redet die Bezeichnung “Helvetica-Derivat” die Arbeit der verantwortlichen Typographen doch etwas sehr klein.

        Da ist fast jede Letterform neu gezeichnet, andere Radien, eine leicht andere x-Höhe, komplett neue Ziffern, andere Proportionen, andere Eigenschaften. Es ist de facto eine komplett neue Schrift.

        1. Als Kleinreden möchte ich „Derivat“ nicht missverstanden wissen. Der Begriff ist beschreibend gemeint, so wie „Ableitung“.

          Ich sehe jedoch ein, dass der Artikeltext in dieser Hinsicht ungenau bzw. falsch ist. Statt „die Wortmarke ist in der Helvetica gesetzt“, heißt es nun „… in der Hausschrift von Lufthansa gesetzt, die auf Basis der Helvetica entstanden ist.“

          Danke an Euch beide für die Präzisierung und für die Beharrlichkeit!

    1. …ich würde behaupten, das ist dein subjektiver Eindruck (der Satz klingt jetzt herablassender, als er gemeint ist).

      Ich vermute, du bist oft mit denen geflogen daher das Design zu deinem Holiday-Feeling dazugehört, genau wie andere vielleicht das Hören von Ö3 mit einem Urlaub in Österreich verbinden.

      Ich als unvoreingenommener Wenig-bis-Nichtflieger sehe im neuen Design mehr Urlaub, mehr Wasser (blau), mehr Sonne (gelb)…

  1. Dieser Schritt war vollkommen richtig und das Ergebnis ist aus meiner Sicht richtig gut. Nicht zu viel, nicht zu wenig, keine Extravaganz bei der Gestaltung und die Nähe zur Lufthansa lässt sich plausibel herleiten.

  2. Da das frühere türkis-blau offenbar dem Eurowings-Logo entsprang, wurde dies durch dunkleres blau (näher an Lufthansa) ersetzt. Ich finde ebenso wie ameisenbär, dass es zuvor etwas frischer, freundlicher, “urlaubiger” war. Den gelben Punkt muss ich auch kritisieren, da er aus der Distanz im Kontrast mit der Wortmarke leider völlig untergeht.

    Eine Sache habe ich in dem Zusammenhang nicht ganz begriffen, da ich nicht weiter nachgeforscht habe: Ersetzt nun discover die Marke Eurowings vollkommen oder bleibt Eurowings an anderer Stelle (als weiteres Subunternehmen) noch erhalten?

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