Condor bekommt ein neuen Markenauftritt. Ein auffälliges Streifendesign wird zum Erkennungszeichen des Ferienfliegers. Auch die zur Flotte gehörenden Maschinen sollen in den kommenden Jahren umlackiert werden und erhalten bunte „Gute-Laune-Streifen“.
Hintergrund: Die Fluggesellschaft Condor wurde 1955 gegründet. Im Zuge von Liquiditätsproblemen auf Seiten der Thomas Cook Group, bis 2019 Muttergesellschaft von Condor, erfolgte eine Abspaltung. Seit Juli 2021 ist der Vermögensverwalter Attestor Mehrheitseigner von Condor. Im Herbst 2021 kündigte Condor an, 16 Airbus A330 Neo zu beschaffen, um so die schon länger verfolgte Flottenerneuerung anzugehen.
Wie das Unternehmen in der kürzlich veröffentlichten Pressmeldung zum Redesign erklärt, habe Condor in den letzten zweieinhalb Jahren einen Wandel durchlaufen: vom Tochterunternehmen eines vertikal integrierten Reisekonzerns hin zur unabhängigen Airline, „die stolz auf ihre Historie und Tradition zurückblickt, und gleichzeitig den Weg in die Zukunft antritt“. Und diesen Wandel wolle man nun auch über einen veränderten visuellen Auftritt zum Ausdruck bringen. Die gesamte Markenidentität einschließlich Logo, Farben und Typographie werden erneuert.
Auszug der Pressemeldung
Condor ist Urlaub. Und Urlaub ist gestreift. Deutschlands beliebtester Ferienflieger stellt heute seinen neuen Markenauftritt vor: Condor trägt künftig Streifen in fünf Farben. Inspiriert von Sonnenschirmen, Badetüchern und Strandliegen entwickelt sich Condor zum unverwechselbaren und einzigartigen Ferienflieger. „Unser neues Markenzeichen sind Streifen, unsere Bildmarke steht für unsere Herkunft und die Farben für die Vielfalt“, so Ralf Teckentrup, CEO von Condor.
Und da ist auch schon unsere nächste #Schönheit. 🤩 Frisch vom @MaastrichtAachenAirport eingeflogen erstrahlt unsere #A321 nun in neuem gelben Streifen-Look. ✈ï¸
Wer unseren #Livestream mit verfolgt hat konnte sie schon aus ganzer Nähe bewundern. pic.twitter.com/cAlwkHZBnh
– Condor Airlines News (@Condor) April 4, 2022
Bei Condor ist man davon überzeugt, dass das neue Streifendesign einzigartig und unverwechselbar ist. Inspirieren ließ man sich bei der Gestaltung von Urlaubsutensilien wie Sonnenschirmen, Badetüchern und Strandliegen, mit denen viele Menschen Leichtigkeit, Freiheit, Meeresbrise und Sonnenstrahlen assoziierten, so Condor.
Das seit Jahrzehnten von Condor verwendete gelb-graue Farbschema wird grundlegend erneuert. Zukünftig präsentiert sich der Ferienflieger bunt. Die Farbenvielfalt, bestehend aus „Sunshine“ (Gelb), „Passion“ (Rot), „Sea“ (Blau), „Island“ (Grün) und „Beach“ (Beige), stehe symbolhaft für die Vielfalt der Kulturen und Regionen in der Welt und für die Unterschiedlichkeit der von Condor angeflogenen Destinationen.
Der neue Markenclaim von Condor lautet: „Leidenschaft ist unser Kompass“.
Die Umgestaltung des Markenauftritts und der Flotte erfolge sukzessive und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Nichts in altem Design (Becher, Decken und Besteck) werde entsorgt, sondern alles zunächst aufgebraucht. Rund 80 Prozent der Flotte soll bis 2024 umlackiert sein. Auch sämtliche Materialien wie Bordkarten, Ausweise und Flughafenbeschilderungen erhalten das neue Design.
Mit an Bord ist dann auch – wieder – die Helvetica. Denn die ausschließlich in Kleinbuchstaben angelegte „condor“-Wortmarke ist nunmehr in der Helvetica gesetzt. Zur Info: Die Maschinen der Ferienfluggesellschaft Condor waren ab Mitte der 1960er-Jahren exakt so lackiert, wie es das Team an der HfG Ulm rund um den Gestalter Otl Aicher 1962 ursprünglich für die damalige Condor-Muttergesellschaft Lufthansa vorgesehen hatte (gelbes Heck, blauer Längsstreifen, Helvetica-Schriftzug, siehe Foto Condor Vickers Viscount).
Konzeption und Kreation des neuen Markenauftritts von Condor entstanden in Zusammenarbeit mit der Agentur Vision Alphabet (Berlin).
Kommentar
„Like Ice in the Sunshine“ und Langnese lassen grüßen. Der 80er-Jahre-Kult feiert seinen vorläufigen Höhepunkt und geht in die Luft. Das neue Design als gewagt zu bezeichnen, wäre untertrieben. Völlig irre und durchgeknallt, dieses Design! Flugzeuge, die aussehen wie Zuckerstangen. Ist das Kitsch? Oder doch große Formenkunst? Man denkt zunächst vielleicht an einen Aprilscherz („Aus Citroën wird Zitrön“). Aber nein, die meinen es ernst bei Condor.
Dass eine traditionsreiche deutsche Fluggesellschaft sich ein derart auffälliges, poppiges Streifendesign zulegt, ist eigentlich nicht vorstellbar. Abgesehen vom ökonomischen Aspekt. Denn eine farbige Lackierung ist schwerer. Eine bunte Maschine verbraucht mehr Sprit als eine einheitlich weiß lackierte, weshalb viele Airlines seit geraumer Zeit eher sparsam Farben einsetzen.
Mit einem Fazit halte ich mich vorerst zurück. Denn zunächst sind die dt-Leser gefragt. Natürlich sehr gerne auch via Kommentar!
Eine Anmerkung noch: Im Rahmen der von Condor veröffentlichten PM heißt es: „Das Condor-Signet, der Kondor im Kreis, geht auf einen der prägendsten deutschen Gestalter, Otl Aicher, zurück.“
Hmmm… das lässt mich stutzen. Die Aussage ist wohlgemerkt nicht 1:1 damit gleichzusetzen, Aicher habe das Condor-Signet entworfen. Das hat Aicher meines Wissens nämlich auch nicht. Zumindest wäre es mir neu. Möglicherweise gibt es auf Seiten der dt-Leserschaft leidenschaftliche Aicher-Fans und Designhistoriker, die ganz konkret benennen können, in welcher Weise seinerzeit das visuelle Erscheinungsbild von Condor durch eben jene vom Ulmer HfG-Team erarbeiteten Lufthansa-Designstudie („Projekt 1400“) beeinflusst respektive bestimmt worden ist. Meine Vermutung dazu ist, dass die Vorgabe seitens des Condor-Gesellschafters Lufthansa seinerzeit gelautet haben könnte, sich bei der Lackierung der Condor-Maschinen sehr eng an das vom Ulmer HfG-Team erarbeitete visuelle Erscheinungsbild anzulehnen. Denn hierfür gab es ab 1962, übrigens erstmals in der Geschichte der Lufthansa, sehr detaillierte Gestaltungsvorgaben. Aufgrund dessen konnte das Design, so vermute ich, bei Condor inhouse/intern durchgeführt werden. Meiner Ansicht nach ist der namentliche Bezug auf Otl Aicher, wie in Condor nun in ihrer PM formuliert, irreführend. Denn die Aussage suggeriert, Aicher persönlich habe das Condor-Signet entworfen. Hierfür fehlen mir jedoch entsprechende Belege.
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In der aktuellen Zeit mal was fröhliches und freundliches zu sehen ist cool. Wobei ich den 80er Vergleich nicht ganz passend finde, da sind die Farben meiner Meinung nach falsch.
Aber was ich nicht “entsehen” kann: Für mich wirken die Flieger, als hätten sie nen Schlafanzug an :D
Also die Ringeloptik der Flugzeuge ist zwar erst einmal OHA, aber ich finde es gut und mutig!
Die Typografie der Wortmarke ist ähnlich wie bei Stadt Köln meiner Meinung nach ein Rückschritt oder ein schritt in die falsche Richtung: beliebig.
Als CD ist das großartig. Eigenständig, passend und mit einem extremen Wiedererkennungswert. Dazu noch fröhlich, liebevoll – was will man mehr?
Super. 80er Assoziation habe ich hier (als großer 80er Experte) aber null. Ein erfrischend radikal-konzeptioneller Ansatz, der Fröhlichkeit ausstrahlt und mich gleichzeitig grafisch vollends glücklich macht. Mir fällt kein großer Brand ein, der selbiges in den letzten Jahren geschafft hat. Chapeau!
dachte im ersten Moment, herrjeh… inzwischen gefällt es mir aber doch gut. Die Flugzeuge erinnern mich an die Luftschlangen-Rollen zum Abreißen und wegpusten – fröhlich und zum Thema passt’s auch.
Einfach und großartig. Ein Hingucker auf jedem Flugplatz. Genial finde ich auch, nicht auf eine Farbe zu setzen, sondern mehrere. Das Design ist ebenso einfach wie eigenständig, daher funktioniert das problemlos. Mit der Farbe “Beach” tu ich mir allerdings schwer, die ist mir zu nah am “Sunshine”-Gelb und zu wenig “bunt”. Mit der Helvetica kann ich gut leben, das kann tatsächlich als Reminiszenz an die Designgeschichte gelesen werden. Otl Aicher war übrigens auch konsequenter Kleinschreiber. Seltsam allerdings, dass die Platzierung des “condor”-Schriftzugs je nach Farbe unterschiedlich ist.
> Seltsam allerdings, dass die Platzierung des „condor“-Schriftzugs je nach Farbe unterschiedlich ist.
^^ ich glaube nicht ‘je nach Farbe’ sondern je nach den einzelnen Flugzeug-Typen die ja unterschiedliche Laengen haben.
Egal ob es spontan gefällt oder nicht – mutig ist es auf jeden Fall, die Codes der Airline-Branche so entschlossen gegen den Strich zu bürsten. Und ganz ehrlich: Ich finde das Design sogar richtig gut! Der Streifenlook passt perfekt zur heiteren Positionierung als “Ferienflieger” und bei den exemplarischen Bilddartellungen zeigt sich schon, wie gut diese an sich sehr simple Idee funktioniert: Das Flugzeug kann vergleichsweise klein über dem Wolkenhimmel abgebildet werden und man erkennt dennoch sofort die Marke. Ein Ringelshirt auf Personenmotiven reicht aus, um einen Markenbezug herzustellen. Ich habe auch einen Blick auf die Website von Condor geworfen: Dort werden Schraffuren bereits in den Icons eingesetzt und greifen die visuelle Idee logisch auf. Oder auch: Kleine gestreifte Accessoires werden ausreichen, um Uniformen und Kabine auf den neuen Look anzupassen.
Auf den Visualisierungen der Maschinen im Flug finde ich das auch gelungen. In der Realität ist der Rumpf eines Flugzeuges aber nicht so homogen, hat nicht so einen cleanen Look. Es gibt erste Fotos von echten Maschinen mit der neuen Lackierung mit grünen und gelben Ringeln. Das sieht dann doch nicht so gut aus, wie auf den obigen Visualisierungen.
Ein handwerklicher Fehler ist meines Erachtens, dass der schwarze Condor-Schriftzug bei kräftigeren Farben wie Blau und Grün ziemlich absäuft. Da fehlt Kontrast. Die Bedeutung des altbekannten runden “Emblems” wird auch reduziert. Und ob gleich 5 verschiedene Farben hilfreich für das Branding sind oder eher für Beliebigkeit stehen, könnte man auch diskutieren.
Der Mehrverbrauch durch etwas mehr Lackgewicht ist zu vernachlässigen. Der ist zwar vermutlich messbar, wird aber weit unter 1 Promille liegen. Wir dürfen sicher sein, dass eine Airline wie Condor, die eigentlich nur über den Preis und nicht über die Produktqualität verkauft und deshalb mehr als andere auf Kosten achten muss, den Punkt Mehrverbrauch hinreichend beleuchtet hat. Gerade auf Langstrecke ist Condor bislang so ziemlich das Schlechteste, was man fliegen kann. In der Economy hat man noch mal 1-2 Zoll weniger Sitzabstand als der Wettbewerb. Die Premium Economy ist die Schlechteste Premium Economy der Welt mit exakt dem gleichen Sitz wie in der Economy und nur minimal mehr Sitzneigung und -abstand (In den B767). In der Business gibt es nur eine Rutsche und keine horizontale Liegefläche. Das ist der Standard von vor 15 Jahren.
Edit: Der Kommentar über mir ist von einem anderen Guido
Weltklasse!
Auf den ersten Blick habe ich einen Zusammenhang zum 1. April vermutet…
Aber im Ernst: Es ist wirklich anders und das Auge muss sich an diesen ungewohnten Anblick erstmal gewöhnen, aber es ist gut! Wenn auch ein Hauch “Retro-Trash” mitschwingt, die vllt. dem ein oder andern nicht gefallen könnte. Aber die Wirkung mindert das in keiner Weise: Es ist aufmerksamkeitsstark und schafft Identität. Niemand wird sich nicht an den gestreiften Flieger auf dem Rollfeld erinnern. Das ist schonmal eine Leistung.
Was den “Pyjama” betrifft, wird er meiner Meinung nach sehr genau bemerkt, danke!
Mein erster Gedanke war: Papierstrohhalm. Aber es gefällt mir super, mal was anderes als dieses langweilige Weiß vieler anderer Airlines. So geht man gerne in den Flieger.
Ob man es mag oder nicht – der Look ist ‘highly instagramable’ und wird fuer viel Gratiswerbung in den Sozialen Medien sorgen. Wer macht beim Boarding kein Selfie vor so einem knalligen Flieger und teilt es auf Insta, facebook order im Whartapp-Status?
Dass der Condor-Schriftzug zum Teil absaeuft ist nicht so schoen, aber zu verschmerzen: In einem Jahr weiss ‘jeder’ dass das Condor ist, selbst wenn man die Wortmarke weglassen wuerde.
Stimme voll zu. Wenn die Einzigartigkeit derart hoch ist, muss das Design nicht unbedingt gestalterische Perfektion mitbringen. Dieser Look hat das Zeug, ein echtes Alleinstellungsmerkmal zu sein.
dilettantisch, respektlos und dümmlich – hipster trash vom hinterhof.
…schön, wenn Kritik so sachlich und fundiert erfolgt…
PS: wem gegenüber vermissen Sie denn zB Respekt?
Bist du so unzufrieden mit dir selbst oder warum macht dich ein Redesign so derart wütend? :D Lustig, dass du es trotzdem so nah an dich ranlässt. Den Hipster-Bezug kann ich nicht nachvollziehen.
Also, ich buch mir gleich nen Flug nach Ibiza. Ich bin jetzt total rattig auf Urlaub. Ziel erreicht würde ich sagen.
Damit setzt sich condor wirklich von allen anderen ab. Wird vermutlich auch kein trend, sondern bleibt alleinstellungsmerkmal.
Die umsetzung ist übrigens nicht ganz ohne, erfordert sie doch die einteilung der länge von nasenspitze bis leitwerkspitze in eine ungerade anzahl gleichbreiter streifen. Das führt je nach typ zu unterschiedlichen streifenbreiten, ich habe mal dividiert:
A320-200 (37,57 m): 23 streifen zu 1633 mm
A321-200 (44,51 m): 27 streifen zu 1648 mm
A330-200 (58,82 m): ?
A330-900neo (63,66 m): 33 streifen zu 1929 mm
B757-300 (54,43 m): 31 streifen zu 1755 mm
B767-300ER (54,90 m): ?
Und wie sich die farben dann auf die typen verteilen, werden wir wohl noch sehen. Als blickfang eine tolle sache; alternativ wären schrägstreifen im winkel der leitwerkvorderkante denkbar, die aber wohl beim lackieren noch deutlich aufwendiger wären und zu schwierigkeiten an der flugzeugfront führen könnten. Die bildmarke fand ich immer super, sie fällt gegenüber den ringeln kaum ins auge. Dass für die wortmarke mit der Helvetica wirklich die allerbeliebigste schrift verwendet wurde, spielt dann auch kaum noch eine rolle mehr, die hauptrolle spielen die bunten streifen.
… gerade erfahren: A320, A321, B757 werden rot, gelb, grün oder blau; A330-900neo grün, blau oder beige; B767 werden nicht mehr neu lackiert, sondern von A330-900neo abgelöst.
Vielen Dank für die Ergänzungen!
Aus Marketingsicht genial. Habe regelrecht die Szene vor Augen, als die Agentur ihren “mutigen” Entwurf präsentierte und sich alle für ihre Originalität feierten. Tatsächlich hat mir der Ansatz, obwohl ich ihn im Kern hässlich finde, ein “Respekt!” entlockt.
Allerdings glaube ich, dass man sich schnell an der Optik satt sehen wird – das Design ist dafür viel zu wenig zeitlos. Auch finde ich das Logo derart degradiert, dass ein kompletter Verzicht passabler gewesen wäre. Besser hätte mir gefallen, wenn das Streifendesign auf dem Leitwerk mit dem Logo (größer und in der Farbe der Streifen) unterbrochen worden wäre.
Ich schwanke zwischen GEIL und absolut Grauenhaft. War selten so zwiegespalten. :D
Die Farben gefallen mir, vor allem der Urlaubsbezug. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob es die sehr schöne Form der Flugzeuge schwerer erkennbar macht. Das sieht man dann wohl erst richtig in freier Wildbahn. Und auch bleibt abzuwarten, wie das ganze etwas dreckig wirkt.
Eine Einzigartigkeit und die damit verbundene Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall garantiert. Die vertikalen Linien wirken meiner Meinung nach aber einem, sich schnell nach vorne bewegenden Objekt eher entgegen, anstatt seine Dynamik zu unterstützen. Das Flugzeug wirkt für mich dadurch als wenn es am Himmel stillstehen würde und zusätzlich durch die Streifen nach unten gezogen wird – was für ein Flugzeug ja eher keine schöne Assoziation ist. Eine etwas dynamischere oder schräge Linienführung würde ich passender finden – aber dann bekommt Condor bestimmt Ärger mit Fisherman’s Friend.
Es fällt auf; ob es in 10 Jahren noch schön ist, ist fraglich. Mich erinnert es sehr an die “Einfach München“-Gestaltung von Zeichen & Wunder
Ich hoffe einfach mal, dass sich das Thema “Urlaubsflieger” in zehn Jahren einfach überholt haben wird.
Es ist wie so vieles in Deutschland…die schönen und guten Zeiten sind vorbei. Feindliche Übernahmen, anderen Namen (Thomas Cook) hat Condor überstanden…und nun so ein Sc…. Und dafür Mio. ausgeben. Nee, nee, nee.
Also ein Scheiß ist es mit Sicherheit nicht. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, gut ausgearbeitet und umgesetzt und die Reaktionen darauf sind enorm Positiv. Selbst wenn es nicht deinem Geschmack entspricht, solltest du das anerkennen und wenn es den meisten gefällt, dann war es das Geld wert und dann ist es doch ziemlich engstirnig und wenig weitsichtig, das einfach generell als Scheiß abzustempeln. Spricht nicht für dich.
Mimikri einmal anders! Ein stolzer Kondor, der zur fliegenden Ringelsocke wird, hach. Was für eine Evolution. Oder zum verkleideten Zebra. Schützt das Flugzeug zumindest vor Fliegen.
Neuere Forschungen über als Zebras verkleidete Pferde: https://www.welt.de/kmpkt/article189165417/Das-ist-der-Grund-warum-Zebras-Streifen-haben.html
Stolzer Kondor? Die Vögel sind gerade so eben flugfähig und die schwersten Greifvögel der Welt. ;)
Hm. ; -)
Ist leider nicht die ganze Wahrheit: Kondore sind beim Start etwas schwerfällig, ähnlich wie die Albatrosse. Doch einmal in der Luft sind sie perfekte Gleiter.
Vor allem fliegt der Kondor energiesparend:
https://www.spektrum.de/news/so-energiesparend-fliegt-sonst-keiner/1751864
Das muss ihm die entsprechende Fluggesellschaft erstmal nachmachen. Wenn sie es geschafft hat, erst dann ist das die fast perfekte CI.
[…] aus den USA sei das Streifendesign „skurril“. Und das Fachblog „Design Tagebuch“ schreibt: „Das neue Design als gewagt zu bezeichnen, wäre untertrieben. […]
Wirklich kein Aprilscherz?
Sicher..?
Ich hab’ beim Lesen des Artikels fest damit gerechnet. Wäre witzig gewesen.
Nach dem ersten Schock finde ich es sehr gelungen. Und das nicht nur aus dem hier so viel zitierten Aspekt der Alleinstellung. Es ist unglaublich gut umgesetzt, individuell trotz krasser Einfachheit und ich finde extrem gut, wie dezent und klassisch die Logos hier eingesetzt wurden. Das ist ein Schritt weg von dem übergroßen Branding durch riesige Logos, die oft noch die einzige Unterscheidbarkeit für die einzelnen Airlines darstellen, zurück in die (gestalterisch oft besseren) Tage, in denen man das Flugzeug als Gestaltungsfläche, anstatt riesiger Logos genutzt hat, um sich in Farben und Form, von der Konkurrenz individuell abzusetzen. Es erinnert an Ferien und Strände, verkörpert das Image von Condor perfekt und man könnte fast als eine Art Ohrfeige in Richting des ausschließlich wirtschaftlich durchdachten Designs der Lufthansa betrachten, die mit ihrem uninspirierten Erscheinungsbild klar auf einen Platz dahinter verwiesen werden, wenn man sich das ganze mal an deutschen Flughäfen vorstellt. Es ist nämlich auch ein Schritt weg von den geschwungenen Linien, die eine Fake Dynamik ausstrahlen sollen und meiner Ansicht nach selten zu einem sehr geradlinig, eleganten Flugzeug passt. Das Lh-Design sieht jetzt aufeinmal sehr nach 2014 aus.
Woher kommt eigentlich immer dieser pseudo-kritischer, leicht hämischer Tonfall im Artikel und den Kommentaren? “völlig irre”? “gute Laune streifen”? Meine Güte.
Ich würde mir wünschen wir würden Erfolge auch einfach mal feiern, und anerkennen. Hier schafft es eine Agentur, die nicht zu den großen Branding Platzhirschen zählt, so ein Traumprojekt mit so einem tollen Ergebnis zu landen, und Designer (!) selbst fangen das an zu zerreißen. Dabei erreicht das Design alles was wir so als Brand Designer erreichen wollen:
“¢ Unverwechselbar. Check.
“¢ Ungesehen. Überraschend. Check.
“¢ Design Element für sich besetzen. Check.
“¢ Reproduzierbarkeit. Skalierbarkeit. Check.
“¢ Konsistenter Markenauftritt “across all touchpoints”. Check.
“¢ Ein Kunde, der das alles 100% unterstützt. Check.
“¢ Und dann ist das auch noch strategisch sinnvoll. Check.
Bitte lasst uns das feiern, auszeichnen, und alle in Zukunft mutiger werden. Deutschland braucht noch viel mehr Condor Projekte.
Ja, ich geb’ dem Recht. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig auf dem Rollfeld. Und es erlaubt sich eine Airline, etwas hervorzutreten aus dem sonst recht Monotonen. Auch wenn dieses Monotone, wie im Artikel beschrieben, seinen Grund hat.
Genau so!
Danke für Deinen Kommentar. Ich finde, Du hast die positiven Eigenschaften des Designs sehr gut benannt und aufgelistet.
Das Attribut „völlig irre“ habe ich ganz bewusst gewählt, da es nicht eindeutig positiv oder negativ konnotiert ist. Denn ich wollte/möchte die Online-Abstimmung nicht mit meiner Kritik zusätzlich beeinflussen. Einen leicht hämischen Tonfall, wie Du es nennst, vermag ich nicht zu erkennen, zumal es sich bei den im Beitrag erwähnten „Gute-Laune-Streifen“, erkennbar an den Anführungszeichen, um ein Zitat handelt. Dieser Ausdruck wurde aus der Pressemeldung von Condor übernommen.
„Ich würde mir wünschen wir würden Erfolge auch einfach mal feiern, und anerkennen.“
Na wenn das überwältigende, positive Feedback aus der dt-Community kein Ausdruck der Anerkennung ist, dann weiß ich auch nicht. Mehr als zwei Drittel feiern das Design. Ein ähnlich positives Feedback hier im dt liegt viele Jahre zurück.
Ich find’s frisch und frech und den Bezug zu Urlaub treffend umgesetzt. Zu all den anderen “gewöhnlichen” Flugzeugbemalungen eine gute Abwechslung.
Allerdings komme ich nicht ganz umhin, auch an die Flugzeug-Bemalung zu denken, die die Alliierten am D-Day verwendet haben.
Wenn man nicht ‘leiser’ anders sein kann, wäre es eine Überlegung wert, einfach ‘nur’ besser zu sein. ‘Laut’ ist im Flugverkehr, wo es um Vertrauen und Seriosität geht, keine echte Alternative und albern gleich gar nicht … Fehlt nur noch, dass die Daltons als Testimonials engagiert werden.
Das ist wohl eines der mutigsten Redesigns was man in der letzten Zeit zu sehen bekommen durfte. Auch wenn ich auf den ersten Blick etwas gehadert hatte – mir gefällt es im Grunde doch recht gut. Die Farbgebung hat einen Hauch retro inne, ist aber gleichzeitig modern (flach, ohne Verläufe etc). Die Livery sind farbenfroh, zaubern ein Lächeln ins Gesicht und erinnern automatisch an den Strand und Urlaub (als Ferienflieger-Gesellschaft sicher willkommen). Und das Design ist zweifelsohne unverwechselbar und uniq. Für ein Unternehmen auch nicht unwichtig.
Etwas ungünstig ist die Platzierung der Wortmarke, sie verbleibt etwas unleserlich auf den Flugzeugrümpfen. Interessent dabei ist, das in den Sozialen Medien die Streifen horizontal verlaufen und die Wortmarke da besser lesbar ist.
Streifen sind eben Alman Style; genau wie Strandliegen, gestreifte Polohemden und Sonnenschirme. Die Badetücher zum reservieren nicht vergessen. Von daher alles richtig gemacht.