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Amnesty International trennt sich von Monogramm

Amnesty International Logo

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich von dem in Helvetica gesetzten Monogramm getrennt. Statt der Kleinbuchstaben im Schriftzug enthält das neue Logo nun Großbuchstaben sowie die mit Stacheldraht umwickelte Kerze als Bildmarke, das nun wieder stärker als Erkennungsmerkmal ausgebaut werden soll.

Die “Amnesty Candle” sowie die Farbe Gelb spielen eine zentrale Rolle bei der ersten weltweit durchgeführten Markenkampagne der Menschenrechtsorganisation, die Markus N. Beeko von Berlin aus steuert.

Danke Johannes für den Hinweis.

Dieser Beitrag hat 59 Kommentare

  1. Die Entscheidung pro Kerze halte ich für gut, die kannte ich schon und die hat sich gleich eingeprägt. Ob sie genau so perfekt ist sei dahingestellt, aber als Logo funktioniert es wunderbar.

    Ein bisschen schwächer und etwas zu zeitgeistig erscheint mir der versale Textblock. Ich empfand klassische Helvetica als perfekt für solch eine internationale Organisation (vielleicht Sehgewohnheit, weil so viele Logo von NGOs in den 60/70ern entstanden sind). Versalsatz geht aber auf jeden Fall immer auf die Lesbarkeit. Die schmale Schrift ist zwar jetzt praktisch kompakt, aber dafür sehr hart und unfreundlich geworden.

    Na, auf jeden Fall lässt sich mit dem Gelb und der Wortbildmarke jetzt bestimmt besser hantieren als mit dem ellenlangen Einzeiler.

  2. meine Wenigkeit ist Amnesty Mitglied und Grafikstudent.
    Ich finde die Kerze ein richtig starkes Symbol. Als ich sie das erste mal sah war ich sofort fasziniert (und sie wird ja bei amnesty schon sehr lang – wie lang eigentlich? – verwendet).
    Das ist genau das was der Einsatz für Menschenrechte ausmacht!

    Über die Typografie kann man streiten. Ob es nun wirklich Großbuchstaben braucht und ob die Schrift richtig gewählt ist …

    Aber gelb + Signet finde ich schon eine starke Kombination die durch die etwas – imo – unschöne Typo kaum kaputt zu kriegen ist.

  3. irgendwie kenn ich das teil mit der kerze schön länger. find ich eig. gut. hat mehr brand potential als das alte find ich. ein ai bleibt in der kombination schlechter in gedanken. ich erkenne darin eine haltung einer organisation. die farbe gelb ist ja nicht daraus entstanden das es die deutsche post gibt oder yello strom. die farbe gelb mit schwarz hat eine signalwirkung in der natur. davon muss ja nicht nur die post oder yello strom allein profitieren. dann nehmen wir magenta nur für telekom, grün nur für eplus, cyan nur für adidas. die farbpolitik bei telekom ist ja ein anderes problem.
    bei der visuellen flut heutzutage sind querassoziationen wohl schon fast vorherbestimmt.
    obs yello strom, post oder adobe illustrator mit der buchstabenkombination “ai” ist.
    die schrift in der neuen version mag ich allerdings nicht.

  4. Das kräftige Gelb ist mir letztes Jahr in Frankfurt auf der Buchmesse schon aufgefallen. Amnesty International hatte einen kleinen Stand um die Ecke von unserem Stand. Er war winzig, ist aber durch das Gelb super aufgefallen. Es gab gelbe Post-Its und andere gelbe Giveaways; die Unterschriftenlisten die aushingen und die Flyer waren gelb. Ein echter Eyecatcher!

    Schön, dass die barbed-wired candle weltweit ein so eingängiges, bekanntes Symbol ist – schade, dass die in Deutschland bisher nicht bekannt ist (wie man an einem Großteil der obigen Reaktionen merken kann). Ich frage mich, warum das so ist. Warum wurde die Kerze woanders berühmt und hier wurde sie nicht verwendet …

    Auch wenn man sich über die versale Typo streiten kann – für mich ist der Einsatz des alten Symbols für die weltweite Tätigkeit die richtige Entscheidung.
    Und wie ein Vorredner schon gesagt hatte: diese in das gelbe Feld gefasste Wort-Bild-Marke ist in der Anwendung sicherlich einfacher einzusetzen und wirkt auffälliger (siehe gelbe Fläche auf Fotos auf der Website).

  5. Beide gefallen mir nicht besonders. Das alte ist emotionslos sec, für das Thema sicher zu wenig und wirkt doch arg austauschbar. Das neue geht vom Feeling sicher in die richtige Richtung. Ein warmes Gelb strahlt als Grund, und weiss doch zur Kerze und menschlichen Wärme einer solchen Organisation doch eine Brücke zu schlagen, anderseits gefällt mir die Umsetzung nicht.

    Die Typo in Versalien, condensed und sehr eng gesetzt, finde ich nicht optimal.

    Der Bildmarke hätte mehr Abstraktion gewiss gut getan. Auch die Proportionen sind unstimmig: Der Stacheldraht ist zu filigran und detailliert, die Kerze zu grob. Einmal ist die Kontur dynamisch und einmal wieder nicht. Ausserdem wirkt die Strichführung altbacken, würde so besser zu jedem regionalen Weihnachtsmarkt passen, als zu einer internationalen Organisation! Da hätte man mehr daraus machen können.

  6. Die Kerze mit dem Stacheldraht wird schon eine Weile verwendet, und ich finde sie eigentlich ok. Aber diese Version ist grafisch einfach schlecht umgesetzt. Keine Harmonie zwischen den Strichstärken, Flamme passt nicht zum Kerzenkörper, Stacheldraht ist ein völlig anderer Duktus. Bei der Typo hat man sich nicht mal die Mühe eines Versalausgleichs gemacht. Einfach abgetippt. Ach wenn wir unsere Computer nicht hätten …
    Vielleicht wollen sie uns aber einfach auf die Probe stellen und testen, ob wir den “Designer” foltern würden, um uns dann den Spiegel vorzuhalten :)

  7. mir gefiel das alte *wortbild* in seiner anordnung gut und ich habe es auch nicht als firmen- oder produktabkürzung fehlgedeutet und auch in klein funktionierte das ai gut…. allerdings war es in reiner schwarz-weiss-umsetzung nicht gerade bewegend…. wobei, ich kannte die umsetzung auf der website nicht…. die neue typo kommt mit dem warngelb, gerade auf der website setzt es sehr deutliche akzente und ist auch orientierungsmäßig und thematisch gut eingesetzt, sehr deutlich und bewegend, ja geradezu aufweckend/hinweisend. speziell in bezug auf die zuweilen dramatischen menschenrechtsmissachtungen hat es eine deutlich hinweisfunktion: *hier, da gibt es missstände, achtung aufpassen….*. finde ich sehr gut, obwohl es mich auch deutlich an die typischen warnhinweise wie *radioaktiv* etc. erinnert und damit eine gewisse gewohnheitswarnhinweismissachtungstoleranz entstehen kann…. mit der kerze im stacheldraht kann ich mich jedoch so gar nicht anfreunden… soll der stacheldraht ein s darstellen? erinnert mich auch etwas an eine stachelige aeskulapnatter aus dem medizin- & apothekenbereich. auch die strichstärken finde ich unglücklich und ich fürchte in klein wird es murksig aussehen…

  8. Organisationen, die sich über Spenden finanzieren, haben immer Probleme, ihre organisatorischen Ausgaben zu rechtfertigen. Wahrscheinlich wollten die Initiatoren der Logo-Überarbeitung keine Angriffsfläche bieten und den Aufwand (und damit die Kosten) niedrig halten. Ein erfahrerer Logo-Gestalter erschien zu teuer. Das Ergebnis hat dann den Verantwortlichen gefallen – damit war das Projekt abgeschlossen.
    Andererseits hätte sich sicher eine Agentur gefunden, die das Projekt “pro bono” betreut hätte. Also – so ganz kann ich die Sparmaßnahme nicht nachvollziehen.

    Ich finde auch, dass sich der optische Auftritt verschlechtert hat. Das “alte” Logo fand ich immer ein wenig zu nüchtern, es erzählte so gar nichts über die Sache.
    Aber das neue gefällt mir noch weniger. Das Symbol der Kerze ist mir persönlich vollkommen unbekannt und die zeichnerische Umsetzung ist laienhaft. Ich denke, es wurden einfach zwei Cliparts montiert. Der Stacheldraht passt proportional nicht zur Kerze, die Kerze zu “nett”, d.h. im Stil passen beide Elemente nicht zueinander.
    Die Schrift in Versalien ist leider auch kein Gewinn. Versalien werden gern bemüht, damit ein Schriftzug eine (rechteckige) Form kriegt und dadurch ein bisschen prägnanter wirkt. Das wirkt aber oft ein wenig hilflos. In diesem Fall mögen die Elemente keine Einheit bilden und stehen ein wenig verloren nebeneinander.

    Das Logo wirkt jetzt insgesamt sehr “selbstgemacht”, was aber auch eine Qualität sein kann für eine Organisation, die von freiwilligem Engagement getragen wird.

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