Für den Kölner Dom, eine der bedeutendsten Kirchen der Welt, wird ein neues, zentrales Logo und ein davon ausgehendes Corporate Design für die Kathedrale und ihre Institutionen gesucht. Vor diesem Hintergrund hat das Metropolitankapitel als verwaltendes Organ der Hohen Domkirche Köln einen Corporate-Design-Wettbewerb ausgeschrieben.
Im Zuge eines Prozesses der Neuausrichtung sucht der Kölner Dom ein neues Logo und ein neues Corporate Design. „Wir möchten den Dom und seine Einrichtungen mit einer zentralen, visuellen Klammer versehen, die die Angebote rund um unsere Kathedrale als starke Einheit zusammenbringt“, so Dompropst Gerd Bachner. „Unser neues Erscheinungsbild soll markant, zeitlos und wertig sein – und natürlich dem Selbstverständnis der Hohen Domkirche entsprechen. Das Domkapitel hat sich selbstkritisch auf den Weg gemacht, um den Dom in den kommenden Jahren verstärkt als Gotteshaus zu prägen: Als Ort des Glaubens, als Ort der Heiligen Drei Könige, als Ort des Kunst und Kultur, insbesondere aber als Ort des Willkommens“, so der Dompropst weiter. Dieses Anliegen wolle man nun in eine aussagekräftige und prägende grafische Markierung übersetzen.
Bis zum 7. Juni haben interessierte Designer, Grafiker und Agenturen die Möglichkeit, sich für einen kreativen Wettstreit zum Entwurf der neuen Dachmarke zu bewerben. Aus den Bewerbern werden von einer Jury drei bis vier Kandidaten für den Pitch ermittelt. Für diesen Wettbewerb erhalten die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung von 2.000 Euro. Die Pitch-Phase wird voraussichtlich von Juli bis September 2019 dauern.
Hier gehts zur Ausschreibung:
Kommentar
Abgesehen davon, dass die einzelnen Jury-Mitglieder nicht benannt werden, würde ich die Teilnahmebedingungen als sehr fair einstufen. Anstatt, wie es Auftraggeber leider viel zu oft machen, umfangreiche Entwurfsleistungen unentgeltlich einzufordern (#saynotospec), werden bei diesem Wettbewerb im ersten Schritt lediglich eine Eigendarstellung, Referenzen und Arbeitsbeispiele angefragt. Den am Pitch teilnehmenden Kandidaten wird darüber hinaus eine angemessene Aufwandsentschädigung gezahlt. Ein Designwettbewerb, an dem sich viele Unternehmen und auch die öffentliche Hand ein Beispiel nehmen können.
Die Herausforderung für Gestalter, eine originäre Formensprache zu finden, könnte freilich nicht größer sein, denn die Menge an Logos mit Domspitzen ist schier endlos.
^^
Na da sind wir mal gespannt ob was interessantes dabei herauskommt, oder wir nur ein weiteres Domspitzen-Logo bekommen.
Gegenfrage an alle Leser hier:
Wie sinnfrei wäre in diesem Kontext ein Logo ohne die beiden Domspitzen?
Muss es wirklich immer “um die Ecke gedacht – anders”
und “nicht mehr erkennbar” abstrahiert werden?
Mein Designprof sagt oft: Vielleicht braucht es das nicht!
Ist kein Angriff @Matthias
Am besten mit Dreiecken, dann gibts wieder tolle Nazivergleiche wie beim Domradio.
Hm ..? Helvetica, Rot, Minimalismus in 2D … ergo: ^^Dom … und fättich ;-)
Ernstgemeinte Frage:
Wie hoch ist die Chance dass so ein Auftrag nicht nach Köln, also an einen in Köln ansässigen Bewerber vergeben wird?
Bester Kommentar
Nicht Unwahrscheinlich. Die letzte betreuende Agentur der Domkirche war meines Wissens eine aus Dortmund.
Danke, das wusste ich nicht.
Wenn auch etwas scherzhaft formuliert, ein Kern Ernst steckte auch in der Frage:
Die Kölner sind ja ein sehr eigenes Völkchen, mit einer reichlich ausladenden Identifikation und einem unerschütterlichen und fortwährend gefeiertem Lokalkolorit. Der Dom, ist abseits seiner historischen, religiösen wie kirchlichen Bedeutung eines der Symbole der Seele dieser Stadt (weswegen es wohl auch nie ganz falsch sein wird, einfach zwei Domspitzen in ein Kölner Logo zu packen).
Freilich ist eine elementare Kompetenz eines Designers, solche Umstände und Bedingungen aufzuspüren und zu berücksichtigen, trotzdem frage ich mich oft, ob man das als Aussenstehender, wenn man jetzt gar keinen persönlichen Bezug oder Erfahrungen in dieser Stadt und mit den Menschen hat, qualifiziert sein kann um eben nicht nur dem Kölner Dom-Kapitel, sondern damit auch quasi ganz Köln eine neues CD zu gestalten.
Das würde ich zwar bejahen, weiß jetzt aber auch von den Kölnern, dass sie doch auch sehr gerne untereinander klüngeln, wo immer es möglich ist ;-) (Kein Vorwurf, das haben die Kölner ja nicht exklusiv…)
Bin gespannt.
@ Dirk Weck
;-)
Mit Minimalismus und negative space ist leider schon jemand sauber in die Grube gefallen:
https://www.designtagebuch.de/domradio-eckt-mit-neuem-senderlogo-an/
Da ich Exilfranke bin und den Minimalismus mit roten Spitzecken nur allzu gut kenne, wenn es regional wird, bin ich sogar gespannt wie ein Flitzebogen: https://de.wikipedia.org/wiki/Franken_(Region)#/media/File:Frankenrechen.svg
Also habe ich das nun richtig verstanden? Punkt 3 “Arbeitsbeispiele (Logo, Corporate Design)” sollen noch keine ersten Entwürfe für das neue Erscheinungsbild des Doms sein? Was ist dann mit Punkt 2 “Referenzen” gemeint? Etwa nur eine Liste der eigenen Kunden? Ich dachte das wären die Arbeitsproben.
Arbeitsbeispiele sind – allgemein gesprochen – Beispiele bisheriger Arbeiten.
Unter „Referenzen“ ist üblicherweise eine Kundenliste zu verstehen.
Denke es ist klar: Um nähere Angaben zu erfragen, bitte die in der Ausschreibung hinterlegte E-Mail-Adresse verwenden.
Ich bin gespannt. Vielleicht Släshes? /\/\
Ich glaube Spitze ist spitze. Schade eigentlich.
Was ist denn aus dem Projekt geworden? Ist das Logo schon vorgestellt worden?
Im Dezember wurde der Webauftritt koelner-dom.de relauncht, seitdem kommt das neue Logo, eine reine Wortmarke, dort zum Einsatz. Wie sich anhand der Apps und Social-Media-Kanälen ablesen lässt, ist das Gesamterscheinungsbild sehr inkonsistent. Da fragt man sich schon, wozu der ganze Aufwand betrieben wird, wenns dann doch nicht durchgehend zur Anwendung kommt.
Auf der Webseite ist NICHT das neue Logo.
Dieses wird erst nächstes Jahr ausgerollt :)
[…] drei Jahren hat das Kölner Metropolitankapitel, das verwaltende Organ der Hohen Domkirche Köln, einen Wettbewerb ausgeschrieben, um auf diesem Wege ein Corporate Design entwickeln zu lassen (dt berichtete). Von […]