Interview mit Peter Schreyer, Chefdesigner von Kia/Hyundai
Peter Schreyer hat das Gesicht von Kia und Hyundai verändert. Das unter seiner Führung entwickelte Design hat maßgeblich zum Imagewandel beider Marken beigetragen. Was noch vor 10 Jahren undenkbar schien: zahlreiche Kia-Modelle werden heutzutage mit Designpreisen bedacht. Auch hierzulande befindet sich Kia auf Wachstumskurs. In Reichweite des IAA-Messegeländes traf ich den gebürtigen Bayern in den Räumen des Kia Design Centers Europe.
dt: Als sie 2006 das Angebot annahmen, für Kia Autos zu entwerfen, ging es womöglich auch darum, der Marke mehr europäisches Gefühl einzuhauchen. Gab und gibt es ein solches Ziel?
Das Ziel war es, gutes Design zu machen. Ich bin halt zufällig Europäer. Ich denke, das versteht sich von selbst. Was soll ich der Marke sonst für ein Flair geben, wenn nicht ein europäisches. Das ist meine Art und meine Denke. Europäische Autos sind immer ein Vorbild für den asiatischen Markt gewesen, insofern war der Schachzug mit Bedacht gewählt.
dt: Ihr Weggang nach 26 Jahren bei Volkswagen zu einem koreanischen Autobauer, der hierzulande ein Nischendasein fristet, wurde seinerzeit mit Erstaunen verfolgt. Worin bestand der Reiz, nach Korea zu gehen?
Es ist ein Abenteuer, ein positives. Die Möglichkeit, etwas völlig neues zu machen, hat mich gereizt. Ich finde es immer noch interessant – eine andere Kultur, eine andere Mentalität. Man sieht halt auch, dass es nicht nur in Deutschla…
Hallo Achim,
kleiner Fehler in der Headline der 4. Frage:
“Als erster Nicht-Europäer wurden Sie zu einem von drei Präsidenten bei Kia Motors ernannt.”
Nicht-Asiate, oder?
Yep. Ist korrigiert. Danke Hendrik.
Schönes Interview, sehr interessant. Allerdings kommt nach meinem Empfinden der Funktions-Gedanke beim Stichwort “Design” deutlich zu kurz.
Es wirkt fast so als würde auch Herr Schreyer den kern seiner Aufgabe darin sehen, zu entscheiden wie prägnant irgednwelche Falzkanten um seine Autos herumlaufen. Das genannte Verhältnis von Blech zu “Greenhouse” wird hier auf seine optische Wirkung reduziert – dabei ist Minimierung der Kanzel inkl. Glasflächen zum einen technisch bedingt (Crashstandards bei den Säulen), und zum Anderen ein extremer Eingriff in die subjektive Wahrnehmung im Fahrzeug, in dem, ohne aufwändige technische Helfer, keinerlei Rangieren mehr möglich ist und die Steigerung der subjektiv empfundenen Sicherheit wohl im umgekehrt proportionalen Verhältnis zur Aufmerksamkeit des Fahrers steht.
Ganz im Geist der Zeit spricht mir der Automobildesigner hier viel zu sehr von der Form und deutlich zuwenig von der Funktion, dabei macht erst deren Symbiose “gutes Design” aus.
das image zu verbessern ist schwer es zu verschlechtern nicht … siehe z.b. corvette und mercedes
Was in jedem Segment gibt es Modelle von beiden Marken. und Konstruktionssprinzip ;)
Interessantes Interview (das ist ja bei weitem nicht selbstverständlich, wenn man sich andere Medien anguckt…), gerne mehr davon. Als Nicht-Kia-Besitzer hätte ich mir nur ein paar mehr Illustrationen gewünscht um verschiedene einzigartige Designmerkmale der Marken deutlich zu machen.
Die Unterscheidungsmerkmale / Markenidentität von Kia / Hyundai wird mir übrigens sowohl im Gespräch als auch in meiner öffentlichen Wahrnehmung nicht ganz klar.
Danke Anon. Ist korrigiert.
Die Sache mit dem wiedererkennbaren Kühlergrill ist definitv von westlichen Marken abgekuckt. Vorallem BMW hat sich durch seinen markanten Doppel-Kühlergrill über Jahrzehnte ein unverkennbares Designdetail erarbeitet. Warum KIA jetzt dafür gefeiert wird, dass sie es gleich tun, kann ich nicht ganz nachvollziehen, auch wenn die übrige Entwicklung bemerkenswert ist.
Tolles Foto (schöne Variante der “Merkel-Hand”), großer Designer, prima Artikel.
Für Kia hat sich dies auf jeden Fall gelohnt. Schreyer ist wirklich ein sehr guter Designer. Die von Kia sind auch nicht auf den Kopf gefallen und haben diese Entscheidung sicherlich gut durchdacht :)
Tigernase nennt sich die Front also. Eigentlich hätte man bei Ford daraufkommen müssen, ist es doch nichts weiter, als die moderne, schmale Variante des “Hundeknochens”.vom kultigen Escort Mk1.
Hi,
weißt du zufällig, was das für ein Stuhl ist, auf dem er sitzt?
Vielen Dank
Felix, schau mal bei Vitra vorbei.
[…] der akustischen Markenkommunikation von Hyundai ist. Chefdesigner bei Hyundai ist der Deutsche Peter Schreyer, mit dem ich am Rande der IAA 2013 ein ausführliches Gespräch führen […]
[…] Bezeichnungen wie Body (Karosseriekörper), Schulter, Nasen und Augen verdeutlichen. Kia hat eine Tiger-Nase, der zweigeteilte Kühlergrill von BMW wird als Niere bezeichnet und Mercedes hat viele Jahre ein […]
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