Einheitliches visuelles Erscheinungsbild für die Österreichische Bundesregierung
Die Österreichische Bundesregierung hat Ende letzter Woche bekanntgegeben, dass das Erscheinungsbild aller Bundesministerien inklusive ihren nachgeordneten Dienststellen vereinheitlicht werden soll. Ziel dieser Maßnahme sei es, wie es innerhalb des Presse-Kommuniqués heißt, einen staatstragenden, zeitlosen und modernen Außenauftritt zu gestalten, der über einen hohen Wiedererkennungswert verfügt und damit einhergehend eine höhere Service-Orientierung in der Verwaltung biete.
Das visuelle Erscheinungsbild der Österreichischen Bundesregierung ist derzeit alles andere als einheitlich. Wie bereits Anfang 2014 im dt Beitrag „Regierungen und ihre visuellen Identitäten“ aufgezeigt, präsentiert sich die Regierung und ihre Ministerien nach wie vor mit einem Sammelsurium an Logos, Absendern und Identitäten. Und genau dies will die derzeitige Regierung bestehend aus ÖVP und FPÖ ändern. Im Hinblick auf eine „bürgerfreundliche Verwaltung im digitalen Zeitalter“, wie es seitens des Bundeskanzleramtes heißt, soll das Erscheinungsbild aller Ministerien nun vereinheitlicht werden.
Auszug der Pressemeldung
Der Außenauftritt der Bundesregierung ist visueller Ausdruck ihrer Identität. Der Anspruch, einen neuen, gemeinsamen Stil in die Regierungspolitik zu bringen, soll sich daher auch im grafischen Erscheinungsbild der Bundesregierung fortsetzen. Im Sinne der Sparsamkeit, aber auch des ges…
Dieser Beitrag hat 17 Kommentare
Schreibe einen Kommentar
Die “derzeitige” österreichische Bundesregierung (Stand Mai 2018) besteht NICHT aus ÖVP und SPÖ, sondern aus ÖVP und FPÖ.
Herzlichen Dank Henning. Der Artikel wurde soeben aktualisiert.
Bemerkenswert, dass die rechte Regierungskoalition aus ÖVP & FPÖ (sic!) ausgerechnet die linke Ecke der Flagge abschneidet. Ein Schelm …
… oder: Der Wind weht anscheinend von rechts.
Aus heraldischer Sicht wurde die rechte Ecke abgeschnitten und der Wind weht von links.
@ Simon: Ja, aus heraldischer Sicht wurde die rechte Ecke abgeschnitten. An der Windrichtung ändert das aber nichts, denn die betrifft die Betrachter.
relevant wäre ohnehin nur die vexillologische Sicht ;-)
Hier noch ein interessanter Aspekt zu dem Thema:
https://www.addendum.org/news/regierung-logos/
Danke. Der Addendum-Beitrag wird bereits im dt-Artikel verlinkt.
Wisst ihr welche Agentur das war? Ich möchte nämlich mein Geld zurück.
hahaha – mehr Inhalt kommt nicht von mir, wollte Sie nur wissen lassen dass ich echt laut lachen musste wegen Ihrem Kommentar :)
Wünsche einen schönen Tag
Ist die abwärts/negativ gerichtete Seite der Flagge ein Sinnbild für unsere aktuelle Regierung?
Hab mir gerade den addendum Artikel durchgelesen und rieche Gefahr…
Seit 2014 hoffe ich schon, dass das damals neue Corporate vom Auswertigen für die ganze Regierung übernommen wird. Da wurde einmal geil abgeliefert und jetzt wird dem Designer ein Strick draus gedreht weil er gut dran verdient hat.
Ich denke das Corporate für’s Auswertige war seinen Preis wert und wenn es für ein Agreement in Sachen Urheberrecht wieder Geld gab, halte ich das für vertretbar.
Jetzt hat das Designteam der Regierung alles, was am Ursprungslogo cool war gekonnt weggeschnibbelt – im Verruf (zumindest auf addendum) steht aber der Designer, der seinen Job gut gemacht hat.
Ich halte eine Vereinheitlichung für sehr gut. Das ganze wird so auch schon in Deutschland praktiziert. Jedoch bleibt die Frage ob das Logo von einem Landsmann entworfen wurde oder nicht.
Das klingt für mich nach der typisch Österreichischen “Freunderlwirtschaft”.
Es heißt, es wurde “intern” gemacht (also Grafiker angestellt) und das Designbüro, welches das Design für den damaligen Außenminister (jetzigen Bundeskanzler) gemacht hat, finanziell entschädigt. Ein Schelm der sich dabei denkt, dass man damit nur umgehen wollte, diesen Auftrag offiziell auszuschreiben. Ich denke, viele Kreative hätten sich über einen Wettbewerb der besten Ideen gefreut, aber man macht Geschäfte lieber “intern”.
Zur Gestaltung: Warum hat man die Flagge nicht so angeschnitten, dass es auch ein abstrahiertes “A” (für Austria) hätte sein können? Der Winkel (von oben nach unten) wirkt jedenfalls negativ.
Das A passt in den weißraum links daneben ….
In jedem Fall gebe ich Achim recht (ohne s, unpolitisch gesehen!), dass die Version mit der Botschaft besser wirkt. Ich würde sogar sagen deutlich.
Das hat ein bißchen was von Schwung, vielleicht sogar Aufschwung und von einer wehenden Fahne – ohne aber so penetrant zu flattern wie die ganzen Stockbilder der Flaggen aller Länder – oder auch das alte ÖVP-Logo.
Außerdem finde ich die Version mit Republik Österreich umständlich und zu breit. Das sähe ich eher zweizeilig, ginge es mach mir hieße es nur Österreich. Das finde ich wesentlich selbstwußter und schöner. Seit auf den Briefmarken nur noch Österreich steht, sind die wesentlich weniger vollgerümpelt. Dass das Land kein Kaisertum mehr ist, weiß ohnehin jeder. Politisch gesehen wäre es ja sogar eine Bundesrepublik, also wozu? Less is more important!
Wenn schon mehr Text, dann hätte ich lieber auch Versionen für die mehrsprachigen Gebiete, nach dem Vorbild der Schweiz, die auch die hoheitliche Verbindung zum Bundesstaat in den regionalen Amtssprachen slowenisch, kroatisch und ungarisch ausdrücken.
Auf jeden aber ist diese Entscheidung ein einfacher aber großer Schritt in die richtige Richtung.
Das visuelle Chaos der Ministerien war wirklich beispiellos.