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Eine Liebeserklärung an das deutsche Design

Young German Design

Buchvorstellung

Seit Ende Mai liegt ein umfangreiches Designkompendium vor, in dem 30 außergewöhnliche Newcomer der Designszene aus Deutschland vorgestellt werden.

Aufmachung

Young German Design – Fresh Ideas in Graphic Design heißt das gute Stück, das gewichtige 2,8 Kilogramm auf die Wage bringt und in einem Schuber geliefert wird. Herausgegeben wird das 624 Seiten umfassende Werk von Katja M. Becker und Stephanie Podobinski, die beide gemeinsam das Designbüro beau bureau Kommunikationsdesign führen und damit Teil der vorgestellten Designerlandschaft sind. Schwarz von Außen und mit großen grünen Lettern möchte der Umschlag gleich eine Duftnote in Sachen typisch deutsches Design abgeben: Sachlich, eckig, schlicht mit auffälliger Typo sowie hochwertiger Haptik.

Young German Design

Inhalt

Neben der Vorstellung von 30 jungen jedoch bereits erfolgreichen Designstudios samt ihrer Arbeiten geben elf Interviews mit bekannten Designern darunter Claus Koch/Düsseldorf, Fons Hickmann/Berlin, Mario Lombardo/Köln oder Horst Moser/München Einblicke in den Alltag deutscher Kreativschmieden. Ist der Standort für ein Designbüro wichtig? Was ist typisch deutsches Design? Welche Rolle spielt die Ausbildung rückblickend? Diese und weitere Fragen werden sowohl von Gestalterprominenz, als auch von den jungen Designbüroinhabern beantwortet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, in denen Corporate Design-Linien durch drei bis vier Abbildungen vorgestellt werden, bietet das umfangreiche Werk reichlich Platz für die Geschichte hinter der Arbeit, hinter dem Projekt. Hintergrundinfos wie etwa die Kundenvorgaben, die Vorgehensweise und die Zielsetzung machen das vorgestellte Design für den Leser nachvollziehbar. So dauert es seine Zeit, bis jede Designgeschichte im vorgelegten Buch erzählt ist.

Klar lässt es sich auch schnell einmal durchblättern. “Young German Design“ ist allerdings mehr, als eine üppig befüllte Inspirationsquelle. Es ist zudem eine Art Reiseführer durch die Agenturen und Büros der jungen deutschen Designszene, die ausführlich zu Wort kommt und vorgestellt wird. Design findet auch außerhalb der ganz großen Branding-Schmieden statt. Das ist weder eine überraschend neue Feststellung noch ist dies verwunderlich. Mit dem seit Ende Mai erhältlichen Kompendium liegt nun jedoch ein Buch vor, dass diese Aussage ausführlich belegt und das für viele Kreative Ansporn sein kann, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Es ist eine umfassende Liebeserklärung an das deutsche Design und die junge deutsche Grafikdesignszene.

Leseproben

Young German DesignLeseprobe: Vorstellung der Designbüros | PDF 1,7MB Young German DesignLeseprobe: Interviews | PDF 0,5MB

Die Eckdaten

ISBN 978-3-938666-28-9
Kostenpunkt: 88,00 Euro
Verlag: DOM Publishers; Auflage: 1 (Mai 2008)
Herausgeber: Katja M. Becker und Stephanie Podobinski
Weitere Infos unter www.young-german-design.com

Verlosung

Ein Exemplar ist für die Leser des Design Tagebuch reserviert und wartet auf einen Abnehmer. Einfach einen Kommentar bis zum 27.06.2008 22.00 Uhr anheften, der sich mit der folgenden Frage beschäftigt:

Was macht für Dich “typisch deutsches Design” aus?

Der Zufallsgenerator wird dann wieder entscheiden, welcher Kommentar respektive Kommentator den Zuschlag erhält. Und wie immer… wer doppelt kommentiert wird komplett gelöscht. Bitte auch wirklich auf die Frage eingehen und nicht einfach “will haben!” kommentieren ;-)

Viel Glück!

Dieser Beitrag hat 231 Kommentare

  1. Schade, dass es eine Verlosung ist, so darf man nur einmal was sagen :)
    Ist ein tolles Thema, wie zuletzt die Top / Flop Fonts.

    Deutsches Design: sachlich, klinisch, kalt, aseptisch, präzise, unprätentiös, direkt, typografiestark (danke an den Vorredner), nicht-weit-weg-von-Bauhaus, nicht weit weg von skandinavischen Design, verständlich, einleuchtend, simpel, ängstlich bescheiden, mutlos, teilweise bieder, irgendwie oft unverwechselbar, im Print-Bereich ganz weit vorne, im Web Bereich etwas weiter hinten, markant, respektiert, lebendig beeinflusst und mit Ausnahmen gespickt.

  2. Deutsches Design: Der Wunsch nach schweizer Typografie, nach dem Farbgefühl der Niederlande, dem förmlichen Mut der Briten und dem geregelten Chaos der Staaten. Eine Ode an die Gründlichkeit.

  3. Deutsches Design ist ein Versuch, haufenweise vorhandene Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Langweiliges, kaltes und schon gesehenes stirbt langsam aber sicher aus. Förmlichkeit und Eleganz sind lange nicht mehr die wichtigsten Faktoren für deutsches Design.
    Fazit: Deutsches Design entwickelt steckt in den Kinderschuhen, entwickelt sich aber prächtig.

  4. Deutsches Design ist auf den Punkt gebracht.
    Außerdem ist Deutsches Design auch der Falz-Strich am Briefpapier, was man in den USA zum Teil überhaupt nicht kannte – sehr interessant.

  5. Der Zehnkämpfer unter den Designs,
    von allem was, aber nichts richtig pregnat.
    Nils Tißen (28) hat es schon sehr gut beschrieben….

Kommentare sind geschlossen.

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