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Das Poster zur FIFA-WM 2011

Poster FIFA Frauen-Weltmeisterschaft

Die Entscheidung ist gefallen. Die Anfang November durchgeführte öffentliche Abstimmung ergab, dass der oben abgebildete Entwurf das offizielle Poster der FIFA Frauen Fußball-WM 2011 in Deutschland werden wird. Das dt berichtete über die Wahl des FIFA-Posters. In der parallel hier im Blog durchgeführten Umfrage rangiert der Siegerentwurf lediglich auf Platz 3.

Durfte man bei der offiziellen Abstimmung noch davon ausgehen, dass hinter den eingereichten Arbeiten jeweils eine Einzelperson steht – denn so waren die Arbeiten bei der Wahl ausgezeichnet –, zeigt sich nun, dass das Gewinnermotiv von der Agentur We Do Communication aus Berlin stammt, die bereits das Siegermotiv zur Fußball WM der Männer 2006 stellte. Thomas Avenhaus arbeitet als Creative Director bei We Do und darf sich mit seinen Kollegen nun über die Titelverteidigung freuen.

Zum Motiv heißt es von Seiten der FIFA: „Dank der leichten Bewegung des Balls wirkt das Bild fast wie eine 3-D-Animation. Mit den Tausenden kleinen Bällen erinnert das Design an das offizielle Poster der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006â„¢, als sich Tausende helle Sterne zu einem Fussball zusammenfügten.“ Nun gut – tausende kleine Bälle sind natürlich nicht auf dem Poster zu sehen (Anmerkung siehe Kommentar 21), sondern vielmehr Rasterpunkte, was der FIFA aber offenbar zu technisch und als zu schwer vermittelbar erscheint. Nicht ganz leicht vermittelbar scheint mir auch der Umstand der WeDo-Titelverteidigung. Ob der Schöpfer der Pressemeldung sich deswegen auf den gewagten Vergleich zum 2006er-Poster hat hinreißen lassen?

Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Na, sagen wir mal es hättte schlimmer kommen können. Die Grafik ist doch recht hübsch und lebendig – es hätte aber auch ruhig noch ein wenig mehr Leben stattfinden können. Warum auch immer erinnert mich der Entwurf an den von Hesse bei den 11Designer von der WM. Naja, die Typo ist langweilig – ziemlich langweilig. Das wirkt sich leider auf den gesamten Entwurf aus. Naja, naja, naja….

  2. Das “technische” Feeling der Rasterpunkte nimmt dem Thema das für “normale” Fussballfans etwas abschreckende Feminine, denke ich. Somit spricht es vielleicht eine größere Gruppe an. Das ansonsten cleane gefällt mir auch gut. Lediglich die Haare hätte ich etwas schwungvoller gestaltet – so hat es etwas Fuchsschwanz-mäßiges. Dennoch – ich finds ok.

  3. Bei der WM-Auslosung gestern wurde das Poster übrigens in einer leicht modifizierten Version vorgestellt. Wobei ich mich frage, ob der fehlende Anschnitt links und der Weißraum unten wirklich so gewollt sind.

    (Bild: Copyright getty)

  4. Ganz hübsch. Aber das Logo sieht für mich “mal eben so gemacht” aus. Wie diese ganze Frauen WM, die keiner ernst zu nehmen scheint (u.a. Kahn, Blatter). Kein Meilenstein seit Entstehung der Kreativität aber es erfüllt seinen Zweck. Bin auf das gesamte Design gespannt, welches bei TV-Übertragungen und Studiodekorationen zum Einsatz kommen wird.

  5. Mir wird ganz schummrig vor Augen bei so vielen Punkten. Im Ernst: mir fällt es schwer bei diesem Motiv einen klaren Fokus zu finden. Sicherlich kommt eine gewisse Dynamik rüber, aber insgesamt finde ich es zu unruhig. Soll den das Gebilde am Hinterkopf tatsächlich eine Pferdeschwanz sein oder ist es eher der zweite Arm mit Hand? Bei der Typo kann ich mich auch nur den Meinungen anschließen, die das Ganze eher langweilig finden.

    “Solide” trifft es ganz gut. Hätte man sich von einer WM aber nicht etwas mehr erwarten müssen/dürfen?

  6. Fand dieses Plakat schon im Beitrag zuvor nicht wirklich gut. Ron trifft es ganz gut mir fehlt hier auch der Fokus. Und Rasterpunkte ist mal eben gemacht, leider nicht sonderlich krativ aber handwerklich OK, mehr leider auch nicht.

  7. Wieso ist ausgerechnet der Fuß, mit dem der Ball gekickt wird, abgeschnitten???
    Der Zopf/Pferdeschwanz hätte wirklich eine dynamischere Form haben können.

  8. Mmmh – bin ich zu anspruchsvoll? Ich finde es total langweilig. Das Motiv ist nichts Neues und der abgesägt Fuß ist widersinnig bei einem Fussballbild. Abgesehen davon kann ich sowieso nicht länger als 3 Sekunden hinsehen, weil sich dann schon alles dreht…

    Hat die Farbwahl eigentlich eine bestimmte Bedeutung?

  9. … heutzutage weiß man nie – is ja jetzt alles in 3D

    Hier noch eine Anmerkung:
    “Mit diesem Poster geben unsere Designer die Vielfalt, Dynamik und Athletik des Frauenfussballs perfekt wieder”, betonte Thomas Avenhaus, Kreativdirektor von WE DO. “Dank der leichten Bewegung des Balls wirkt das Bild wie eine 3-D-Animation.” (https://tinyurl.com/38wzu5j)

    …so viel zum Thema 3D

  10. Gender-technisch natürlich eine absolut Katastrophe. Und – was denkt sich Steffi Jones, eine eher stämmige, dunkelhäutige Frau mit Krauslocken wohl, wenn Sie durch den Prototyp einer typisch zierlich-weiblichen Westeuropäerin repräsentiert werden soll?

    Klar, das klingt wieder nach diesen ewig nörgelnden Feministinnen und ihrer Korinthenkackerei. Aber gerade beim Fussball, einer ehemaligen (?) Männerdomäne… irgendwie extra verkackt. Wie wäre es denn, wenn durch das Plakat die ganze Vielfalt der weiblichen Fussballerinnen irgendwie dargestellt worden wäre, ein Symbol für das Selbstbewusstsein eines Geschlechtes, dem es vor hundert Jahren noch verboten war, in diesem Land Fussball zu spielen? Aber gut, durch die Brille eines Soziologen halt. Ihr Designer findet wohl, ich sehe das viel zu eng. ;)

  11. Bis auf die schon erwähnte Fußamputation, die der “Dynamik” zum Opfer gefallen sein wird, ist doch alles gut. Der Fuß entsteht im Kopf.

    Solides Handwerk sollte doch nicht beklagenswert sein. Und wenn hier bemängelt wird, daß man nicht länger als ein paar Sekunden hingucken kann, werft einen Blick in die Bundesliga: Als Anhänger der Fohlen-Elf geht es mir seit Wochen so, den Schalkern sicherlich auch …

    Fazit: Alles zigtausendmal besser als der beschämende Unfug zur WM 2006 (Logo).

  12. Wenn ich beim Freizeitkick versuche einen Fallrückzieher zu machen, treffe ich den Ball mangels Talent auch eher mit dem Schienbein als mit dem Fuß. Wenn ich mir das Plakat so ansehe scheint es den Damen auch so zu gehen. Ich bin erleichtert.

  13. nicht sehr innovativ und der bezug zum frauenfussball fehlt mir komplett.
    farblich auch eher etwas blass und eine figur aus kleinen einzelteilen hat ja auch so gar nix neues mehr. eher schlecht als erwähnenswert dieses plakat

  14. Dank Dir, Janni! So ist die Entstehungsgeschichte des Posters transparenter.

    1. Fabian Jung und Sebastian Kam, beides Studenten der FH Aachen gestalteten den Entwurf. Eigentlich hätten ihre Namen bei der offiziellen Wahl mit abgebildet werden sollen/müssen.

    2. Thomas Avenhaus, seines Zeichens CD bei We On in Berlin, hat dem Entwurf offenbar die letzten Schubser verpasst.

    3. Für die Verbindung zu We On sorgt Prof. Christoph M. Scheller, der einerseits die beiden Studenten an der FH Aachen betreut und zudem We On als geschäftsführender Gesellschafter vorsteht.

    Eine im Artikel getätigte Aussage möchte ich gerne richtigstellen. In einer vergrößerten Darstellung erkennt man tatsächlich kleine Fußbälle im Stil des Tango-Modells.

  15. Flimmert ganz schön vor den Augen. 8-|
    Den Ansatz, Fußbälle als Rasterpunkte zu benutzen (sieht man besser bei der Printvariante) finde ich gut, die Umsetzung könnte aber wirklich  – wie bereits gesagt – noch ein wenig dynamischer und lebendiger sein.

  16. Schade finde ich an der ganzen Sache, dass es wieder mal so einen faden Beigeschmack bekommt. Das Ergebnis ist sicherlich nicht schlecht und für die Studenten und die FH Aachen ein Erfolg – wieviel oder wie wenig sie am Ende dabei mitgewirkt haben.

    Das Ergebnis ist aber auch nicht wirklich gut. Und da liegt das Problem. Wie bei allen (öffentlichen) Ausschreibungen gibt es eben immer eine andere Kriterien-Ebene nach der ausgewählt wird.

  17. @chenz:
    Ja, das kommt noch dazu. Ideenklau ist so alt wie die Menschheit. Hat in gewissen Bereichen ja auch seine Berechtigung, vor allem dort wo es um elementare Entwicklungen geht.

    Im schöpferischen Bereich in dem viel Geld fließt – direkt und indirekt – ist es immer ärgerlich. Ganz egal, ob es sich um bewussten Klau von geistigem Eigentum handelt, oder – was oft genug vorkommt – um eine unbewusste Reproduktion von abgespeicherten Inhalten.

    Natürlich kommt es auch vor, dass zwei oder mehr Personen unabhängig voneinander auf den gleichen Lösungsansatz kommen. Mein Bauchgefühl und meine Erfahrung lässt mich das hier allerdings ausschließen.

    Schade, mein Beigeschmack wird stärker :(

  18. @luxus:

    ideenklau würde ich nicht unterstellen wollen. sublimative beeinflussung vielleicht, ohne es bewusst zu registrieren kann aber immer mit eine rolle spielen.

  19. Die grafische Idee, die dahinter steckt, finde ich klasse. Dynamik bringt es auf jedenfall rüber und die Idee der Fußbälle ist auch wunderbar. Endlich mal eine neue Idee Fußbälle grafisch aufgearbeitet.
    Leider finde ich allerdings, dass ein Teil der Dynamik durch den ungünstigen Fußanschnitt verloren geht – es wächst sich schon fast zum Klumpfuß aus. Da hätte ich mir einen etwas gewagteren Ausschnitt gewünscht. Das hätte vielleicht auch der Schrift/dem Logo geholfen, die nicht links, nicht rechts und nicht zentriert zu sein SCHEINT.
    Des Weiteren fällt die Hose am oberen Bein nicht so gut. Dafür finde ich die Weiblichkeit durch die dezent ausgearbeitete Brust und durch den Pferdeschwanz sehr gut gelungen.
    Nun bleibt bloß noch zu hoffen, dass das Poster stehts groß genug gedruckt wird, damit der Clou der Fußball-Punkte auch wirklich auffällt, sonst muss man mit der Nasenspitze am Plakat stehen, damit man diese kleine Neckigkeit erkennt.

  20. Mich wundert es etwas, dass bei 900 Einreichungen der Zufall es so will, dass wieder WE DO zum Sieger gekürt wurde, nachdem sie bereits 2006 gewonnen hatten. Das Motiv Fallrückzieher ist jedenfalls nicht sehr innovativ (schon oft gesehen – nur dass die Silhouette jetzt einen Zopf und Busen hat). Der Rastereffekt ist ebenfalls nicht neu (aber technisch schön umgesetzt!).

    Alles in allem: Kann man so machen.

  21. Ich find’s schön, aber nur wenn man’s sich vom Nahen anguckt.
    Ab einer gewissen Entfernung schaut’s wie das Rasterfilter von Photoshop aus.
    Deshalb finde ich die Idee für ein Plakat unglücklich,
    wobei ein Haus mit 100 qm² Weißraum als Medium wohl eher zutreffen würde.
    Ich bin ein Fan der Einfachheit, aber das Motiv ist mir zu platt,
    außerdem fehlt da noch ein Arm, denn wenn man schon beide Beine abbildet,
    dann sollte auch der zweite Arm sichtbar sein.

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