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Pfizer erhält neue visuelle Identität

Pfizer Logo Bildmarke, Quelle: Pfizer
Pfizer Logo Bildmarke, Quelle: Pfizer

Pfizer Logo Bildmarke, Quelle: Pfizer

Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer erhält eine neue visuelle Identität. Pfizer sei heute, 171 nach seiner Gründung, mehr als ein pharmazeutisches Unternehmen und habe sich in den letzten Jahren vom Handel hin zur Wissenschaft ausgerichtet. Ein runderneuertes Logo und ein aufgefrischtes visuelles Erscheinungsbild sollen den Wandel auch nach außen hin darstellen, so das Unternehmen.

Das Unternehmen Pfizer wurde 1849 in New York vom deutschen Auswanderer Karl Pfizer gegründet. Derzeit ist das zweitgrößte Pharmaunternehmen der Welt, insbesondere dank Kooperation mit dem deutschen Biotechnologieunternehmen BioNTech, das für die Entwicklung des weltweit ersten zugelassenen COVID-19-Impfstoffs verantwortlich ist, stark in den Medien vertreten. Inmitten der Corona-Pandemie wechselt Pfizer sein Logo. Die letzte Anpassung am typischen oval-förmigen Logo fand vor 11 Jahren statt.

„Nach 171 Jahren erreichen wir eine neue Ära. Eine Zeit außergewöhnlichen Fokus auf Wissenschaft und Engagement für Patienten. Pfizer befasst sich nicht mehr nur mit der Behandlung von Krankheiten – wir heilen und verhindern sie“, so Pfizer-Chef Albert Bourla im Rahmen der Vorstellung des neuen Logos. Neben dem Logo wurden auch Farben, Typographie, Bildsprache und weitere CD-Komponenten modifiziert.

Pfizer Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Pfizer, Bildmontage: dt
Pfizer Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Pfizer, Bildmontage: dt

Die ovale Grundform, seit 1950 in unterschiedlichen Varianten und Stilistiken Bestandteil des Unternehmenslogos, zunächst als stilisierter Globus und später als Pille, hat ausgedient. Das neue Pfizer-Logo besteht nunmehr aus zwei ineinandergreifende Bögen. Ihre Einheit spiegele die „Leidenschaft und das Engagement für die Wissenschaft sowie die Innovationen bezüglich des Wohlbefindens von Patienten wider“, wie es seitens Pfizer erklärend heißt.

Blau bleibt als Primärfarbe erhalten, erfährt jedoch im Zuge des Redesigns eine Anpassung. Zukünftig greift ein aus zwei Blautönen bestehendes Farbkonzept, das ebenso wie die Bildmarke die neue strategische Ausrichtung verkörpern solle. „Unsere neue Identität spiegele die Würde der Geschichte von Pfizer wider und fängt den Innovationsgeist und den wissenschaftlichen Fokus ein, die heute im Unternehmen lebendig sind“, so Sally Susman, Vize-Präsidentin von Pfizer.

Die Pfizer-Wortmarke wurde neu gesetzt und enthält nun Zeichen und Formen, die an frühere Logoversionen erinnern. So verfügt das neue Minuskel-e beispielsweise wieder über einen Querstrich. Mit der Noto Sans, einer im Auftrag von Google entwickelten umfassenden Schriftfamilie, legt sich Pfizer zudem eine neue Hausschrift zu.

Entstanden ist die neue visuelle Identität in Zusammenarbeit mit der Agentur Team (New York).

Kommentar

„DNA“ ist im Bereich Branding/Marketing eines der am häufigsten verwendeten „Buzzwords“. Wenn sich Unternehmen, Marken oder Vereine neue visuelle Profile zulegen und im Rahmen der Kommunikation zum Ausdruck bringen wollen, dass man sich intensiv mit dem Kern und dem Wesen der eigenen Identität beschäftigt habe, darf die DNA-Referenz nicht fehlen. In diesem Kontext ist ein solcher Verweis, das vorgestellte „neue Design würde der DNA von Pfizer“ entsprechen, so ein O-Ton seitens Pfizer, sehr passend. Denn die beiden in der neuen Pfizer-Bildmarke enthaltenen Bogenelemente winden sich ähnlich einer DNA-Doppelhelix.

Idee und Herleitung des Logos sind von daher absolut nachvollziehbar. Dennoch kann mich das Ergebnis, bezogen auf die Logoform, nicht überzeugen. Die Ausarbeitung der weiteren CD-Komponenten empfinde ich als gelungen und die Gesamtoptik als ansprechend. Bildmarke und Schriftzug konkurrieren jedoch eher miteinander um Aufmerksamkeit, als dass sie eine homogene Einheit bildeten; zudem stehen diese zu dicht beieinander. Was mir an der Bildmarke vor allem fehlt, ist eine sinnstiftende Bedeutung der weißen Binnenformen. Die beiden von blauen Bögen eingeschlossenen weißen Flächen wirken indifferent und machen die Bildmarke unruhig. Das Auge sucht bei einem solchen Formenspiel, ähnlicher einer Kippfigur, unweigerlich nach etwas Sinngebendem. Etwa wie bei der Bildmarke des Mitbewerbers Sanofi, in der ein „Vogel der Hoffnung“ eingebettet ist. Aber da ist nichts. Im Inneren der Pfizer-Bögen wird lediglich ein Oval geformt, das die frühere Pillenform zu zitieren scheint. Die Messer-ähnlichen weißen Einkerbungen bleiben jedoch rätselhaft.

Mediengalerie

Pfizer Typo – Noto Sans, Quelle: Pfizer
Pfizer Typo – Noto Sans, Quelle: Pfizer

Weiterführende Links

  • pfizer.com/new-pfizer

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Somit ist Pfizer nun neben der Tagesnachrichten auch hier im Gespräch – so viel Aufmerksamkeit hatte man wohl zuletzt als Viagra auf den Markt kam (das ist natürlich nur reine Mutmaßung). ;-)

    Tatsächlich ist das Redesign sauber ausgeführt, schlüssig aufbereitet und sehr ansprechend. Auch inhaltlich macht eine neue visuelle Identität sicherlich Sinn – der Aufbruch von Pharma-Handel hin zur Wissenschaft hört sich zumindest gut an und lässt sich schön erzählen. Leider kann diese Story in der visuellen Umsetzung nicht ganz mithalten, also vor allem im Logo. Das blaue Oval löst sich auf, es verliert seine Form, seine Grenzen oder seinen Halt, das könnte man positiv wie negativ auslegen … Es ist schade, dass sich aus dieser Form nichts neues ergibt, zu Beginn habe ich ein P gesucht, aber nun sehe ich immer wider ein gespiegeltes S (oder auch ? ) Da hat man eine Chance vertan. Ebenso hat man es leider nicht geschafft, Schriftzug und Bildelement besser zu verknüpfen, man hat zwar die Neigung aufgegriffen, aber etwa die Unterlänge des f hätte vielleicht besser in der Verlängerung des unteren Bogens geendet …!? Durch die Neigung könnte man ins Bildelement auch einen Globus interpretieren, aber um zu einem solchen Gedanken zu kommen, muss man sich wohl länger damit beschäftigen. Immerhin ist die Wortmarke eine gute Weiterentwicklung – neue Details, aber die hohe Wiedererkennung einer sehr typischen Form bleibt erhalten. Vielleicht hätte man mit der typischen fi-Ligatur eine bessere Bildmarke erschaffen können …

    Alles in allem ein durchaus gelungenes Redesign, das aber noch viel mehr hätte werden können. Fast schon ungewohnt, ist die Schriftwahl. Es überrascht förmlich, dass Pfizer sich bei Google eine neue Hausschrift holt und nichts eigenes entwickeln lässt. Hier wurden wohl die Kosten für Entwicklung aber auch für Lizenzen gespart und das macht Pfizer, die eigentlich die nötige Kaufkraft besitzen sollten, dann ganz schön unsympathisch …

  2. „Im Inneren der Pfizer-Bögen wird lediglich ein Oval geformt, das die frühere Pillenform zu zitieren scheint. Die Messer-ähnlichen weißen Einkerbungen bleiben jedoch rätselhaft.“

    Ich sehe in der Bildmarke spontan ein P und ein Z. Und in der Mitte tatsächlich ein verstecktes Oval. Außerdem gibt es ein „+“ zu entdecken. Die weißen Negativformen bilden hier wohl einfach nur Restflächen ohne eigenen Bedeutung – sofern man nicht wirklich Chefmesser darin sehen möchte. :)

  3. Mutmaßlich wollte man endlich ein Logo, bei dem nicht jeder gleich an Viagra denkt. Das ist gelungen, was dem Image sicher nicht schaden dürfte. Ich finde, dass das auf dem ersten Blick etwas generisch wirkende Logo, durchaus vielschichtig ist. Auch ein klassisches Apothekerkreuz kann man erkennen.

  4. Mir ist auch sofort das P im Logo aufgefallen. Nach Anmerkung von Kathrin sehe ich auch Z, Plus und Pillenform. Das ist ein ausgefuchsteres Logo, als es auf den ersten Blick scheint. Mir gefällt das sehr gut, auch dass die Fraben etwas kräftiger sind.

  5. Eine zusätzliches Motiv entstehend durch die Binnenflächen würde das Markenzeichen im Zusammenspiel mit der eigenständigen Wortmarke aus meiner Sicht überfrachten. Zumal die Bögen in der weiteren Bildsprache andere Freisteller umschließen. Die DNA-P-Pillen-Assoziationen finde hier völlig ausreichend. Aber eine formale Harmonie zwischen beiden Logoelementen fehlt mir auch. Und der dunkle Blauton rutscht für mein Empfinden etwas zu sehr ins Lila weg. Ist das ein Darstellungs- bzw. Umrechnungsfehler? Bei den Manual-Abbildungen passt es wunderbar.

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