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Nikolaus Kopernikus Universität erhält neue visuelle Identität

UMK Bildmarke

Die Nikolaus Kopernikus Universität (poln. Uniwersytet MikoŠaja Kopernika w Toruniu), 1945 gegründet und mit über 31.000 Studenten eine der größten Hochschulen Polens, hat sich anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens eine neue visuelle Identität zugelegt.

Die Erneuerung des Erscheinungsbildes sei erforderlich, wie es von Seiten der Uni heißt, weil nur auf diese Weise ein Modernitätsanspruch formuliert werden könne. Mehr als ein Jahr wurde am neuen Design gearbeitet. Mit Einführung der neuen visuellen Identität verfüge die Universität erstmals in ihrer Geschichte über ein einheitliches Corporate Design. Sukzessive werden alle Anwendungen auf die neue Linie umgestellt – den Anfang machte bereits der Webauftritt.

Im Zuge der Vorstellung des neuen Universitätslogos gab es, befördert durch die Berichterstattung in der lokalen Presse, lautstarke Kritik an der Gestaltung. Nach Auffassung einiger Studenten sei das neue Signet zu abstrakt und würde zu wenig traditionelle Werte vermitteln – ein Kritikpunkt, der im Rahmen von Redesigns im universitären Umfeld regelmäßig zu hören ist. Tradition hat hier einen hohen Stellenwert. Auf einer Facebook-Seite werden kritische Stimmen und auch Alternativvorschläge gesammelt.

Sicherlich ist der Sprung vom bisherigen klassischen, siegelähnlichen Logo hin zu einem in seiner Formgebung reduzierten Zeichen alles andere als ein evolutionärer Schritt. Die visuelle Neuausrichtung ist umfassend. Die Logoherleitung ist schlüssig und das Ergebnis überzeugend, wie ich finde. Intelligent ist nicht nur das auf einer Dachmarke beruhende Logosystem (siehe Video), das einerseits den unterschiedlichen Studiengängen und Instituten eine eigene Identität zugesteht, ohne dass dabei die Zugehörigkeit verloren ginge, sondern das gesamte Konzept, das digitale wie analoge Medien beinhalte und auch die Erneuerung von Leitsystemen einschließt. Ein umfassendes CD-Handbuch (umk.pl, PDF) wurde bereits veröffentlicht.

Entwickelt wurde das Corporate Design von einem Team rund um den Professor und Designer Szymon Salinski (S3design).

Logo

Uniwersytet MikoŠaja Kopernika Logo

UMK Logo

UMK Design – Dachmarke

Inspiration

UMK Design – Inspiration

UMK Design – Logoarchitektur

Anwendungsbeispiele

UMK Design

UMK Design

UMK Design

Mediengalerie

Weiterführende Links

https://youtu.be/uRRW6RKxtH8

https://youtu.be/tmqux8vQ_eU

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Was für ein krasses Redesign! Hier hat man großen Mut bewiesen. Der neue Auftritt ist wunderbar reduziert, sehr einprägsam, sehr gefällig und unique. Die Herleitung des Logos ist logisch und konsequent. Mit der gleichen Konsequenz wurde die Kategorisierung entwickelt.
    Im Gegensatz zur Universität Heidelberg, bei der man ein leichtes und vorsichtiges Redesign entwickelt hat, hat man hier einen Zeitensprung gewagt.
    Trotz aller Kritik, wage ich zu behaupten, dass sich das neue Design sehr schnell durchsetzen und sich zu einem visuellen Selbstverständnis etablieren wird.
    Gefällt mir sehr gut!

  2. So allein stehend finde ich es gar nicht gelungen. Wirkt auf mich sehr schwerfällig und plump.
    Angewandt allerdings gefällt es mir sehr gut.
    Und genau das fällt mir in letzter Zeit immer wieder auf das mir neue/neu gestaltete Logos überhaupt nicht gefallen. Erst in der Anwendung sieht es gut aus.

  3. ich finde es gut gelungen, toll umgesetzt und sauber.

    nur das blau ist mir zu “oll”, hier hätte man doch noch
    etwas spannender werden dürfen, wenn schon
    so ein gewagter sprung.

  4. Ich sehe das Redesign zweigeteilt:

    Zum einen wirkt das Gesamtwerk stimmig und entspricht den zeitgemäßen Designvorstellungen; zudem ist das Logo und seine Variationen recht einprägsam. Dass die Lato des polnischen Designers Łukasz Dziedzic eingesetzt wird, finde ich schön.

    Demgegenüber steht der Einsatz der Farben Blau und Gelb, die aufgrund ihres Farbkontrastes nicht nur international recht häufig eingesetzt werden, sondern auch in Polen selbst: Seit Ende der 1990er-Jahre nutzt sie beispielsweise der Privatsender TVN für sein On-Air-Design und das ebenso runde Senderlogo.

    P. S.: Bei der Wortaneinanderreihung »Nikolaus Kopernikus Universität« fehlen zwei Bindestriche.

  5. Die Kritik am Verlust der Tradition im Visuellen lässt mich ein wenig schmunzeln… 1945 war das mit dem Siegel vermutlich schon ein elegantes Täuschungsmanöver mit dem Siegel. Oder gibt es eine Vorläufer-Hochschule, deren Tradition vererbt wurde?

    Mutig stimmt. Leider sehr statisch durch die Mittelachse. Verliert auch wenig seines selbsterklärenden Wesens… Just my two cents…

    Friederike

    1. Die 1945 gegründete Universität in ToruÅ„ hat keine Vorgängerin, obgleich sie indirekt die akademischen Verluste der Universitäten in Wilno (Vilnius) und Lwów (Lemberg) auszugleichen hatte, die nach der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion fielen. In ToruÅ„ selbst gab es bis Ende des Zweiten Weltkrieges keine vergleichbare Lehranstalt; auch nicht während der Zugehörigkeit zu Preußen bzw. dem Deutschen Reich von 1793 bis 1920.

      PS: Und ja, wie hier schon kommentiert wurde, fehlen Bindestriche im übersetzten Namen Nikolaus-Kopernikus-Universität. ;)

  6. Unerwartet. Reduziert. Anders.

    Der Weltraum… unendliche Weiten… die Darstellung des Vakuums um uns ist mit den stark reduzierten, bildnerischen Elmenente sehr gut umgesetzt. Ob nun die Erde als “Blauer Planet” dabei um die Sonne kreist oder der Mond um die Erde sei dahingestellt :-)

    Irgendwie mag mir allerdings die verwendete Schriftart nicht so recht gefallen. Warum kann ich nicht begründen, aber so what. Im Dschungel des schmucklosen Flatdesigns sicherlich eines der konzeptionell Anspruchsvolleren. “Wenn der Designer nichts weiss, macht er nen Kreis” möchte ich jetzt partout nicht unterstellen :-)

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