Nachdem der Zusammenschluss der beiden Warenhausketten Karstadt und Galeria Kaufhof Ende letzten Jahres vollzogen wurde, beginnt wenige Monate später die Einführung einer Dachmarke, unter der beide Warenhäuser vereint werden.
Seit Anfang der Woche ist bundesweit in den Filialen von Karstadt und Galeria Kaufhof ein neues Logo zu sehen. Auf Transparenten, in Schaufenstern und auf Plakaten wird die neue Dachmarke „Galeria Karstadt Kaufhof“ großflächig in Szene gesetzt. Auch in den digitalen Medien und auf galeria.de tritt die neue Marke erstmals in Erscheinung: „WIR SIND ZUSAMMEN DEINS – Karstadt und Kaufhof werden GALERIA“ heißt es dort, was ein wenig nach dem Claim klingt, den die ARD seit Mitte letzten Jahres verwendet („Wir sind deins“).
Die Farbgebung der neuen Dachmarke basiert auf den jeweiligen Erscheinungsbildern der beiden Warenhäuser. Während die Hausfarbe von Galeria Kaufhof Grün ist, präsentiert sich Karstadt traditionell in Blau. Und so wird das neue GALERIA-Logo in Schaufenstern mal vor grünem Hintergrund und mal vor blauem Hintergrund abgebildet. Ähnlich pragmatisch ging man auch beim Namen vor: die Bestandteile „Galeria Kaufhof“ und „Karstadt“ wurden zusammengetragen, um daraus „Galeria Karstadt Kaufhof“ zu bilden.

Noch ist nicht klar wie lange die bislang eigenständigen Markenauftritte von Karstadt und Galeria Kaufhof erhalten bleiben werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht einmal klar, ob und inwieweit Filialschließungen Bestandteil der Sparpläne sind, die seitens der beiden Eigner verordnet wurden. 50,01 Prozent am neu gegründeten Unternehmen werden von der Signa Holding gehalten, 49,99 Prozent vom kanadischen Handelskonzern HBC. Laut Wirtschaftsfachpresse hat Stephan Fanderl, Chef des Gemeinschaftsunternehmens, angekündigt, dass im Zuge des Zusammenschlusses insgesamt 2.600 Vollzeitstellen gestrichen werden sollen.
Der Umstand, dass die neue Dachmarke zwar nun auf Transparenten zu sehen ist, jedoch an Außenfassaden weiterhin die jeweiligen Warenhauslogos hängen, lässt allerdings darauf schließen, dass man sich mit einem vollständigen Rebranding noch etwas Zeit lassen möchte, nicht zuletzt wohl auch deshalb, da eine durchgängige Umbeflaggung der Filialen nebst beleuchteter Fassade weitaus kostspieliger ist, als das Aufhängen von Transparenten und Plakaten.
Auf lange Sicht, so berichtet es jedenfalls der „Kölner Stadt-Anzeiger“, soll nicht nur die Holding den Namen „Galeria Karstadt Kaufhof“ bekommen, auch die Filialen sollen entsprechend umbenannt werden. Noch aber, und das lässt sich auch anhand der FAQ ablesen, die beide Warenhäuser auf ihren Websites im Zusammenhang mit der neuen Dachmarke dieser Tage veröffentlicht haben, bleibt zunächst einmal fast alles beim Alten.

Ein in Großbuchstaben gesetzter „GALERIA“-Schriftzug und ein, ähnlich wie bei DER Touristik, zentrisch darüber angeordneter Griff als Bildelement. Ergänzt wird diese Wortbildmarke durch die Namen „KARSTADT“ und „KAUFHOF“, welche unterhalb angeordnet sind. Karstadt hat im operativen Geschäft das Sagen, daher wir dieser Name zuerst genannt. Die unterschiedlichen Corporate Farben Blau und Grün verschmelzen im Logo als Farbverlauf. So sieht also die Warenhaus-Zukunft in Deutschland aus.
Kommentar
Als die Commerzbank mit der Dresdner Bank zusammengingen, nahm man kurzerhand die Bildmarke der Dresdner Bank, das Band der Sympathie, um es mit der Hausfarbe (Gelb) der Commerzbank zu verschmelzen. Hier wiederum wurden sowohl beide Warenhausnamen wie auch deren Hausfarben zusammengetragen, um daraus eine Dachmarke zu kreieren. Sonderlich einfallsreich ist dies freilich nicht. Aber irgendwie und irgendwann muss man damit beginnen, die neue Dachmarke zu kommunizieren. Viel Zeit, den neuen Warenhausriesen zu einem profitablen Unternehmen zu machen, bleibt nicht.
Eleganter wäre sicherlich, und dieser Weg wäre bei einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen der marktübliche, wenn die neue Dachmarke sukzessive die beiden bisherigen Warenhausmarken „Karstadt“ und „Galeria Kaufhof“ vollständig ablösen würde. Außenschilder würden ausgetauscht, die Kommunikation könnte auf nur einen Absender umgestellt werden und auch die Online-Shops würde man zusammenführen. Danach allerdings sieht es bislang nicht aus. Stattdessen wurde zusätzlich zu den bisherigen Marken eine dritte Marke, in Form einer Dachmarke lanciert, unter der fortan erstgenannte gebündelt werden.
Entgegen derzeit kursierender Medienberichte halte ich es nicht für unwahrscheindlich, dass in einem zweiten Schritt die Namen „Karstadt“ und „Kaufhof“ gänzlich verschwinden und die bislang unterschiedlichen Einkaufswelten völlig im vergleichsweise neutralen Namen „Galeria“ aufgehen. Während Karstadt und Kaufhof jeweils über eine bis ins 1900 Jahrhundert zurückreichende Unternehmens- und Markenhistorie verfügen, ist die Bezeichnung „Galeria“, seit Mitte der 1990er Jahre im Einsatz, vergleichsweise jung und unverbraucht. Wohl mit ein Grund dafür, dass dieser Name visuell in den Mittelpunkt gerückt wurde.
In jedem Fall ein Rebranding-Prozess, der sich über einen langen Zeitraum hinziehen dürfte. Wichtig dabei aus Sicht der Markenführung ist, die Kundschaft und insbesondere die Belegschaft in diesem Prozess mitzunehmen, ihnen die bevorstehenden Veränderungen zu erklären. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass sie zu echten Markenbotschaftern werden. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist mit der Lancierung der neuen Dachmarke nun erfolgt. Ob die Zusammenführung der Marken langfristig ein Erfolgsmodell werden wird, hängt freilich weniger von der Gestaltung eines Markenzeichens ab, als vielmehr von der Frage, ob es den Investoren gelingt, den stationären Handel zu revitalisieren. Ein frischer, neuer Look kann dabei sicherlich unterstützend wirken.
Mediengalerie
- Galeria Kaufhof (Würzburg), Foto: J. Schwarz
- Galeria Kaufhof (Hannover), Foto: Schaffrinna
- Galeria Kaufhof (Hannover), Foto: Schaffrinna
- Galeria Kaufhof Schaufenster, Foto: Schaffrinna
- Galeria Kaufhof Schaufenster, Foto: Schaffrinna
- Galeria Kaufhof Schaufenster, Foto: Schaffrinna
- Galeria Kaufhof Schaufenster, Foto: Schaffrinna
- Karstadt Filiale (Hannover), Foto: Schaffrinna
- Galeria Karstadt Kaufhof Prospekt, Quelle: Galeria Karstadt Kaufhof
- Galeria Karstadt Kaufhof Prospekt, Quelle: Galeria Karstadt Kaufhof
- Galeria Karstadt Kaufhof Prospekt, Quelle: Galeria Karstadt Kaufhof
- Galeria Karstadt Kaufhof Logo, Quelle: Galeria.de
https://youtu.be/cdbbRiYwBJo
Weiterführende Links
Bei dem R bekomme ich Krämpfe.
Wieso genau? R und G sind die einzigen Buchstaben, die nicht völlig austauschbar sind und somit zum Charakter des neuen Markenzeichens Beitragen.
Hätte man es konsequent auf alle Buchstaben angewendet, vielleicht. So sehen die Punzen einfach nur amateurhaft aus. Einfach nicht harmonisch. Nir anders gemacht weil man es anders wollte? Das ist mir als „Idee“ zu wenig.
Kalt und emotionslos. Ich war noch nie Freund der Kaufhäuser. Mich wundert es nicht, dass der Laden nicht läuft. Das gesamte Konzept ist doch noch für die alten Generationen, die so langsam von der Bildfläche verschwinden. Da wird auch der neue Auftritt nichts ändern.
Stimme dem Autor zu, auch ich bin der Ansicht das in zwei drei Jahren als Markenname nur noch Galeria übrig bleibt und Karstadt und Kaufhof verschwinden. Galeria ist auch ehrlicher: Während Karstadt bzw. Kaufhof für bisherige Warenhäuser standen, sind es in der Realität mittlerweile ja immer mehr Shop-in-Shop Systeme (was ich gegenüber der Online-Konkurrenz den total falschen Weg halte).
Daher auch der Name Galeria: Mit diesem System versuchte Horten den Abstieg zu verhindern.
Anstatt aber aus diesem Fehler zu lernen, wird er immer weiter ausgeführt und das Prinzip Warenhaus ad absurdum geführt. Aber anscheinend wollen die jungen Generationen wie Weißer Hai nicht mehr ein Produkt kaufen, sondern irgendetwas einer bestimmten Firma, egal ob Hose oder Hemd, ob Topf oder Spülbürste.
“” Ja, G und R sind schon Lichtblicke ob ihrer Individualität, auch wenn das R sicherlich noch Verbesserungspotenzial hat. Es ist noch nicht so ausgefeilt wie das bisherige Karstadt-S in den großen Graden. Gut Schrift will Weile haben.
01.April?
Mich interessiert momentan am meisten, welche Agentur oder welches Designstudio hat es entwickelt?
Leider haben die Pressestellen bei Signa und bei Galeria Kaufhof bislang noch nicht auf meine Anfragen reagiert. Sollte dies noch geschehen, werde ich die entsprechende Info nachreichen.
Überzeugend ist das Ganze nicht. Das schreit quasi nach “Kompromisslösung”. Ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt.
@Achim: Am Ende des ersten Absatzes ist im Link ein Fehler: („Wie sind deins“). Ein “e” statt ein “r”. ;-)
Danke Marc! Ist korrigiert.
Der Griff oben wirkt so, als ob er in der Luft schweben würde und will sich in meinen Augen nicht so recht einfügen. Dies ist meine Sicht als Laie.
Ah das ist ein Griff :-D
Jetzt erst durch deinen Kommentar gecheckt.
Bereits im Artikeltext wird besagter Griff erwähnt.
Logo Hin oder Her. Was mit den Arbeitsplätzen passiert, Lohn Kürzungen, Verzicht auf vieles Mehr und dabei mehr Stunden arbeiten, das sollte man Diskutieren. Es müssen noch viel mehr Firmen an ausländische Inmobilienhaie verkauft werden, Arbeitsplätze vernichtet werden, damit bestimmte Etagen ein gutes Leben Führen können. Als nächstes geht es an die Mietshäuser und so geht es weiter. Das Viele nicht verstehen, was Hier passiert ist schlimm. Das liest man ja auch in den Kommentaren. Deutschland wird langsam ausverkauft.
Aber ich vergaß, wir müssen über ein Logo diskutieren!!!
Macht auf der Website „designtagebuch“ auch irgendwie Sinn über das „Logo“ zu diskutieren
Schön, dass sich rechte Verschwörungstheoretiker nun auch hier einfinden. Wer ist schuld an der Fusion von Kaufhof und Karstadt, Merkel oder die Flüchtlinge? Und wieso geht es hier immer um Design statt um die wichtigen Fragen???? 111!!!
Jonas K., Andy hat nirgendwo über Flüchtlinge geredet. Was soll das? Gehts noch.
Der “rechte Verschwörungstheoretiker” ist ein haltloser Vorwurf, ich werte das als Trollversuch.
@Moritz, ausdrücklich erwähnt wurden Flüchtlinge nicht, da hast Du recht. Doch ist der Kommentar in seiner Gesamtheit ein Konglomerat rechter, also nationalistischer und antisemitischer Stereotypen, der mit der Realität nichts zu tun hat. Keines der sozialen Probleme, die irgendwie angesprochen werden, hat auch nur das Geringste mit »ausländischen Immobilienhaien« oder »was Hier [in Deutschland] passiert« [Fehler i. O.] zu tun. Zum Einen ist es völlig gleichgültig, ob es aus- oder inländische Wasauchimmer sind, zum Anderen passiert es nicht nur hier, sondern ebenso (und oft noch viel stärker) im Ausland.
“” Dass die Wirdeutschen auch immer noch schlechter Deutsch können als die Grafiker aller Geschlechter …
Johannes, ich sehe aber auch nicht notwendigerweise antisemitische Struktur in seiner Argumentation.
Dass diese beiden Kaufhäuser ebenso wie große, ehemals gemeinnützige Wohnimmobilien-Gesellschaften von der Politik unter der Hand an ausländische Investoren verkauft wurden, ist bekannt – und nicht unbedingt antisemitisches Stereotyp. Auch in München stehen da einige solcher Konglomerate, jetzt Investoren aus Luxemburg gehörend herum. Nicht zur Freude der ächzenden Mieter.
Zu Andys Behauptung “ausländische Immobilienhaie:
Ja, stimmt.
Das GALERIA Karstadt Kaufhof Holding-Dingens gehört jetzt mehrheitlich einem René Benko, einem österreichischen Immobilien-Milliardär. Er ist umstritten, Schulabbrecher, Geschäfts-Animal, vermutlich ein ähnliches globales Geschäftstalent wie weiland der ähnlich umstrittene Lars Windhorst, der von Kohl in den Himmel gelobt wurde. … – manche mögen Benkos Geschäftsgebaren und Auftreten halt gar nicht, muss man auch nicht mögen. Jude ist er nicht.
Dass man nicht mag, dass große deutsche Kaufhäuser zu europäischen Holdings zusammengefasst bzw. an Österreicher verscherbelt werden, ist nicht zwingend antisemitisch.
Und auch nicht, wenn man moniert, dass für Profit, der nicht hierbleibt, bei uns Leute entlassen werden.
Irgendwann wird es nur noch “Galeria” heißen, das ist ziemlich offensichtlich. Wobei ich den Namen noch nie richtig gut fand, weil ihm – aus deutschen Kehlen gesprochen – doch meist jegliche südländische Entspanntheit und Eleganz abgeht, die er ja wohl eigentlich transportieren soll.
Vor allem aber vermisse ich jetzt schon das kleine Kaufhof-h. Für mich waren die in allen deutschen Fußgängerzonen zu findenden quadratischen Leuchtschilder mit den Einzelbuchstaben K A U F h O F irgendwie immer auch ein Stück Bundesrepublik (obwohl das Logo ja schon in der Vorkriegszeit so aussah). Ähnlich wie die Horten-Kacheln.
Aber mit dem Konzept Kaufhaus, so wie Karstadt und Kaufhof es zuletzt betrieben haben, geht es wohl ohnehin langsam zu Ende. Insofern ein Abschied auf Raten.
[GALERIA] – aus deutschen Kehlen gesprochen –
;- )
Da kann man drauf warten: Munter auf deutschen Tasturen getippt “Galleria”.
Deutsche schreiben immer Gallerie. Nicht abgewöhnbar.
Nur beim englischen Gallery ist das.
Ich mogn zudem net, diesen Namen.
Der ist so austauschbar und nichtssagend wie “ARCADEN”.
Mit dem Angeber-C.
So heißen die austauschbar zusammengemixten Einkaufscenter: Riem Arcaden, Pasing Arcaden, Erlangen Arcaden. Man geht halt hin, weils schon mal da ist. Nicht weil man unbedingt hin will, weil es toll ist.
Ein Henkel an sich macht zwar Sinn, wenn man an ältere Kundschaft denkt. Die Idee Henkel/Einkaufstüte (ich spreche von der Idee, nicht von der Umsetzung) ist jedoch immer altbacken.
Jüngere, die man “zurückholen” will vom Onlinebestellen, spricht das nicht an. Das Tütengeschleppe quer durch die Stadt ist doch genau das, was sie nicht mehr attraktiv finden.
!!1!eins1!elf!
Hintergrund:
Ich frage mich als Gestalter zuerst, bevor ich anfange: Was steht auf der Agenda. Was steht auf der Hidden Agenda. Welche Politik verfolgt der Auftraggeber. Welche Strategie liegt dem Auftrag zugrunde. Den stationären Handel revitalisieren? Das muss sich dann deutlich jünger, unbräver im Logo wiederfinden.
Vermutlich hat man die Befürchtung, mit unbraverer Gestaltung die Älteren zu vergraulen (Wiedererkennbarkeit).
So sitzt man denn strategisch – und dann eben auch gestalterisch – zwischen allen Stühlen.
Der einzige halbwegs umsetzbare “Sinn” mit so einer unklaren Strategie und in Folge unklarer Designstrategie wird sein, Personal einzusparen. Wieder zig Leute auf der Straße. Muss Andy recht geben: Das ist auch zu diskutieren.
Leider sind Gestalter die Hilfsgesellen, wenn Anteilhaber und Inhaber so unüberzeugt ihr Ding an die Wand fahren.
Ich will gar nicht wissen, wie das Fusions-Logo von Deutscher Bank und Commerzbank ausschauen soll. Mir graust jetzt schon.
Die Schrift finde ich im Logo ok. Den Henkel eine nette Idee, die in einem kleinen Raum, der an eine Taschenfläche erinnert (wie die Rechtecke auf den Fensterscheiben), gut funktioniert. Sobald die Fläche größer wird (wandfüllendes Plakat), klebt der Henkel aber zu dicht an der Schrift. Wenn weitere Füllelemente dazu kommen (wie der große Schmetterling auf dem schmalen Banner) funktioniert es gar nicht mehr. Ähnlich beim Browser Icon, da bleibt nur ein sonderbarer Haken. Bleibt auch die Frage, wie es wird, wenn noch mehr Höhe mit den beiden Eigennamen weg fällt.
Der Verlauf ist ein furchtbarer Kompromiss. Im Logo wirkt es schmutzig, auf den großen Flächen der Website deprimierend dunkel. Ich weiß nicht, ob andere es edel empfinden, ich sehe nur Matsch.
Dazu kommt auf der Website auch die massenhafte Nutzung von diversen Futura-Schnitten in Versalien, was alles zusammen sehr unsauber aussieht und unleserlich ist. Auf den Grafiken (wo es möglich wäre) auch nicht gerade gut spationiert.
Mein größtes Problem ist wohl weniger die Idee sondern die sehr uneinheitliche und anscheinend unreglementierte Umsetzung.
Vielleicht ist das hier eine Minderheitenmeinung, aber ich finde die neue Dachmarke hervorragend. Dass künftig der Name “Galeria” im Vordergrund steht, wird sofort klar. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, die bisherigen Namen noch aufzunehmen, denn die repräsentieren jahrzehntealte Kundebindungen. Meine Mutter spricht z.B. noch heute von “Horten”, obwohl der Name seit der Übernahme durch Kaufhof vor 25 Jahren nicht mehr auftaucht. Warum sollte man so eine Bindung ohne Not auflösen und auf die alten Namen ganz verzichten?
Die Kombination der beiden Farben ist gelungen. Der Farbverlauf wirkt nicht billig, das muss man auch erstmal hinkriegen. Die Hierarchie zwischen neuer Marke und alter Herkunft passt. Der Einkaufstütengriff ist eine gute Idee und ordentlich umgesetzt. Über die Abstände kann man streiten, ja. Insgesamt finde ich die neue Dachmarke – inbesondere mit Blick auf die Zielgruppe – ziemlich gelungen.
Mir möchte es nicht gefallen, obwohl ich es mir lange angeschaut habe und der Sache eine Chance geben wollte. Die Einkaufstüten-Griff-Assoziation erscheint mir völlig fehl am Platz, auch wenn es sich hier um Kaufhäuser handelt. Auch die Farbnuancen wirken fade und nicht sonderlich zielführend – kann mir vorstellen, dass sie bei Leuchtbuchstaben total “billig” wirken. Ist aber nur mein subjektiver Eindruck. Schade.
Laut zukunftdeseinkaufens.de muss der stationäre Handel deutlich mehr in Beratung und Service investieren. Die sagen das als ultima ratio.
Doch was passiert: Man spart Stellen ein.
Nicht im oberen oder mittleren Managementbereich, nein. Vermutlich hauptsächlich bei den Verkäufern.
Nicht nur der Designer, der da am Logo werkelte, dürfte sich da verschaukelt fühlen,
Das Handelsblatt am 26.03.2019
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fusion-laut-verdi-seien-noch-mehr-arbeitsplaetze-in-den-kaufhof-filialen-in-gefahr/24146250.html?ticket=ST-837801-Kpo3TGDrOev0fI6die7B-ap6
Die Zukunft des stationären Handels laut zukunftdeseinkaufens.de in Stichpunkten:
Einsatz von innovativer Technik zum Nutzen der Kunden
Freundliche und kompetente Verkäufer machen den Unterschied
Die verschiedenen Kanäle verschmelzen
Online-Präsenz aufbauen
Wie sollen Verkäufer den Unterschied machen, wenn sievermutlich stark wegrationalisiert werden. Ob die verbliebeen dann noch freundlich sind, wenn sie in der gleichen Zeit mehr machen sollen? Managern zufolge soll ja das Power-Briefing helfen. Na dann bei der Personaldecke viel Glück.
Wäre es nicht konsequent taktisch klüger gewesen die neue Marke einfach nur Galeria zu nennen?
Ich mochte den Namen Galeria irgendwie noch nie, aber er passt zu dem Konzept das zumindest Karstadt aktuell hat. Die Waren sind nach Hersteller sortiert ist, was wenn man Produkte aus einer Gruppe vergleichen will das ganze Zeug durch die Abteilung schleppen muss.
Empfinde ich nicht als Kundenfreundlich, es wirkt auf mich als ob die Hersteller Micro-Shops im Laden haben.
Beim Logo will mir der Henkel nicht so wirklich gefallen, einerseits gibt es keine kostenloses Tüten mehr und andererseits wirkt er schlecht oder besser gar nicht in die Wortmarke interessiert.
Für sich alleine funktioniert er auch nicht wirklich gut.
Nebenbei frage ich mich wie man Karstadt Sports in das Logo einbauen will oder soll der seperat weiterlaufen? Letzteres wäre aber irgendwie seltsam.
Hi, als “Insider” kann ich berichten: Oftmals sind es Shop-in-Shop-Lösungen von Marken-Herstellern oder es gibt bestimmte Vorgaben zur Vermarktung der Ware – z.B. ausreichender Abstand der eigenen Marke zur direkten Konkurrenz.
Karstadt Sports ist auch intern noch nicht geklärt. Aktuell werden Sports und Warenhaus fusioniert, die Bereiche und Mitarbeiter zusammengelegt. Die Marke “Galeria Sports” ist denkbar, aber auch intern noch nicht kommuniziert.
Danke für Einblick.
Hab mich mir schon fast gedacht, dass es wirklich welche sind.
Wirkt aber auch so, dass sie ihre eigne Marke nicht als wirklich stark genug ansehen um ohne Vorgaben zu bestehen.
Bisher waren Sports und Karstadt nur räumlich integriert, aber bezahlen konnte man die Waren nur bei einem der jeweiligen Läden. Was man dem Kunden aber nicht vermittelt hat und daher kundenunfreundlich ist.
Wenn man von einem in den anderen gehen kann, soll man auch überall bezahlen können. Hatte Sports davor nur als größeren Shop-in-Shop bzw Abteilung wahrgenommen und nicht als seperaten Laden
@Klappflügel: Die Gründe für Shop-in-Shop können unterschiedlich sein. In der Regel ist die Ware Eigentum der jeweiligen Marke, bis zum Abverkauf an den Kunden. Dadurch hat der Vermieter (Karstadt) kein Warenrisiko und die Marke kann durch eigenes Personal schneller reagieren im Umbau etc.
Weiß nicht welche Stores du kennst, aber eine räumliche Integration von Sports und WH gab es grundsätzlich nicht. Wenn du bei Karstadt Sportartikel kaufst, dann ist auch die Karstadt Warenhaus GmbH Verkäufer, hier spricht man von einer “Sport-Abteilung” in den entsprechenden Häusern. Anders verhält es sich in den ca. 30 Filialen der Karstadt Sports GmbH, das sind im Vergleich eben “Sport-Häuser”. Aber du hast Recht: Das hat der Kunde nie verstanden – was ich mal auf mangelnde Kommunikation schiebe… :)
Da beide komplett unterschiedliche Warenwirtschafts- und Kassensysteme eingesetzt haben, war eine Verzahnung bisher nicht möglich. Zuletzt wurden Werbe- und Gutschein-Aktionen aber größtenteils angeglichen, um das Hindernis zu minimieren. Verkäufer sind angehalten im Interesse des Kunden zu reagieren und ggf. Preise mitzugehen.
Das mit dem Geld leuchtet ein, aber wirklich kundenfreundlich wirkt es nicht.
Und im Boulevard Berlin in der Schloßstraße sind Sports und Karstadt miteinander verbunden, zwischen den beiden Läden gibt es keine wirklich Trennung. Abgesehen vom Karstadt (Sports) Schild, das einen auf den Wechsel zwischen Karstadt und Sports hinweißt.
Dazu hat dieser Karstadt keine eigne Sportabteilung.
Mag sein das dieser ‘Sonderfall’ dazu zu meiner Wahrnehmung beigetragen hat.
Ah, danke für die Info. Schloßstraße schaue ich mir dann mal an ;-)
Es ist eben keine Dachmarke bzw. nicht nur eine solche für die Holding sondern seit Montag auch der offizielle Markenname aller Filialen. Und das ist abgesehen von der lächerlichen Idee beide Marken so plump zusammenzurühren auch für die Kunden ein “Verscheißern” mit Ansage (v.a. an Orten mit Doppelstandorten). Und man gibt völlig ohne Not 2 Traditionsmarken auf. Dass Kaufhof als geschluckte Firma unter die Räder kommt, klar. Aber dass auch noch Karstadt (seit 1881!) seinen Namen quasi aufgibt verstehe ich überhaupt nicht.
Die Assoziation mit der Einkaufstüte finde ich ziemlich unpassend, gerade in Anbetracht der aktuellen Plastiktütendiskussion. Das suggeriert mir zu viel Konsum- und Wegwerfgesellschaft.
Auf der anderen Seite sehe ich jetzt nur noch zwei Arme die ein Smartphone halten…
In meinen Augen ist das der klassische Henkel einer Papiertüte.
Vielleicht täusche ich mich, mehr als Glaskugelleserei ist das ja bislang nicht. Ich denke man will momentan die Zugehörigkeit beider Häuser zur Dachmarke Galeria stärken. Galeria ist nun die starke Marke, so wie es früher auch Galeria Kaufhof und Galeria Horten (und darüber hinaus nochmal Galeria Inno in Belgien) gab. Galeria wird die starke Marke unter der sich die Traditionshäuser in Deutschland, Belgien und den Niederlanden vereinigen (die dortigen Geschöfte von Hudsons Bay fließen ja auch in den Bestand mit ein). Das Konzept wird in allen Häusern – je nach Lage, weiteren Standorten, etc. – das gleiche sein. Ob ich zu Galeria Karstadt oder Galeria Kaufhof gehe, spielt dann eine geringere Rolle – immer gehe ich zu Galeria. Als Ziel dieser Kampagne sehe ich also eher das Schaffen der starken Dachmarke, ich kann mir nicht vorstellen, dass man die traditionsreichen Namen aufgibt, die sich über lange Zeit nicht nur (irgendwie) gehalten haben, sondern auch eingeprägte Namen bei vielen Menschen sind (den Wert darf man nicht unterschätzen). Möglicherweise wird das in 10 oder 20 Jahren mal Realität, auch das ist nur Glaskugelleserei.
Nun zum Logo selbst. Ich finde die Farben harmonieren (vermutlich durch das breite Spektrum der Grüntöne bei Kaufhof die zur Auswahl standen) sehr gut miteinander. Die Dachmarke gewinnt insbesondere durch das G und das R an Prägnanz. In meinen Augen hat man auch bei der Verwendung der Schlaufe beide bisherigen Logos aufgegriffen: den Halbbogen von Galeria Kaufhof und die insbesondere in den Schaufenstern und Prospekten verwendete blaue Tüte Karstadts (komischerweise wirkte diese immer durch ihre eckige Form, nicht nur in Schaufenstern, wie eine Papiertragetasche, während unter den Tresen ausnahmslos welche aus Plastik hervorgezogen wurden). Ich finde es interessant, dass das bisher hier nicht weiter berücksichtigt wurde, halte es aber gerade deswegen für eine äußerst gelungene Lösung.
Was mich aber wirklich stört (außer die bereits thematisierten Kündigungen) ist schlicht der Zeitpunkt. Es gibt für den Augenblick eine große Dachmarke – aber die Häuser sind grundverschieden. Außer die Dachmarke selbst und ein paar Aktionsangebote, habe ich schlicht als Kunde überhaupt keinen Vorteil von der Aktion. Weder sind die Kundenkarten kompatibel (oder man hätte unter eine den Schlussstrich gezogen), noch kann ich meine Wäre in beiden Häusern zurückgeben und auch Bestellungen nehme ich auf unterschiedlichen Webseiten in das jeweilige Warenhaus vor. Ich frage mich die ganze Zeit: warum heute, was bringt es mir? Vielleicht brauchen einige Umstellungen Zeit und alles auf einmal ist sicher schwierig, aber auch nur eine Sache schon umzusetzen, hätte das Gefühl bei mir als Kunden verstärkt nun in der Galeria einzukaufen. Riesige Werbebanner und Schaufensterbeklebungen konnten ja auch über Nacht deutschlandweit in allen Filialen angebracht werden. Der Zeitpunkt erschließt sich mir wirklich gar nicht. Rewe hat das mit seinem Big Bang 2006 übrigens deutlich geschmeidiger hinbekommen.
Woran es Karstadt und Kaufhof aber wirklich mangelt ist ausreichend und gut geschultes Personal (je nach Outfit werde ich dort häufig ganz unterschiedlich behandelt, ich erwarte aber als Kunde immer eine gute Beratung) und in vielen Höusern ein ansprechendes Landendesign. Eine Kette die bis heute in Familienbesitz ist, ein ansprechendes Ladendesign besitzt (selbst die Supermärkte in den Untergeschossen laden zum Kauf ein), gute und funktionierende Eigenmarken aufgebaut und zuvorkommend beratende Mitarbeiter hat ist das spanische El Corte Inglés. Umsätze und Gewinne steigen nahezu regelmäßig – trotz Onlinehandel.
Danke für die Hinweise mit dem Galeria Bogen und der Karstadt-Tüte (die ich gar nicht auf dem Schirm hatte) – so gesehen, ist das Logo-Bild-Element dann doch etwas schlauer als vermutet. :-D
Ich war sehr überrascht, das Logo am Montagabend im Schaufenster zu entdecken (wohlbemerkt bei einem Galeria Kaufhof Sport&CO, also der Laden mit diesem vällig überladenen Logo). Der erste Gedanke war natürlich DER Touristik mit dem Koffer-Henkel, was mir nicht besser oder schlechter gefällt, als das Galeria, aber besser funktioniert, da kompakter.
Der Ansatz mit der Einkaufstüte ist nett und durchaus logisch, optisch sauber, aber auch nicht mehr. Und ganz ehrlich, wenn es um Shoppen alleine geht, dann ist doch heute für viele der bequemere Weg, online den Warenkorb zu füllen und sich die Auswahl nachhause schicken zu lassen. Es muss um mehr gehen, darunter sehe ich Beratung, Alternativen und Service. Der Schriftzug ist noch nicht vollends ausgereift, ne Kante ins G und in die Punze des Rs zu schneiden sehe ich als Ansatz für eine individuelle Gestaltung an, mir fehlt aber Stringenz im Rest des Logos. Der Name “Galeria Karstadt Kaufhof” ist einfach ein Sammelsurium der alten Namen, für den Alltagssprachgebrauch, wie auch für eine Dachmarke einfach zu lang und zu sperrig. Das Galeria gestärkt wird und die anderen Namen eher wegfallen könnten, würde ich ebenso vermuten. Wenngleich ich den Namen “Galeria” super 90er finde und einfach gekünstelt, während Kaufhof, Karstadt, Horten und CO noch heute im Sprachgebrauch sind, habe ich noch nie gehört, dass jemand zu Galeria geht … Ich hätte es durchaus logisch und konsequent gefunden, dass man sich komplett neu erfindet. Zumindest als Dachmarke, denn so bleibt das Gefühl, dass sich eigentlich nicht groß etwas ändert.
Und das muss es wohl, denn an vielen Standorten sind Karstadt und Kaufhof direkte Nachbarn, das kann sich auf Dauer nicht lohnen. Oder wie würde man dem Konsumenten erklären wollen, dass Galeria links in Punkt A besser ist als Galeria rechts.
Der Name Galeria geht für mich auch nur sehr schwer mit den Häusern zusammen, dises sind, wie etwa am Münchner Marienplatz, richtig große Brocken die einen förmlcih erschlagen. Ich sehe es als dringende Notwendigkeit, dass man die Häuser attraktiver gestaltetn, denn sie sind außen oft wenig einladend, wenngleich mir klar ist, dass es in vielen Fällen kaum möglich ist, daran etwas zu ändern.
Ich sehe zwei Punkte als große Chance für Galeria. Erstens muss der Service in den Vordergrund stehen, denn wenn ich eine Marke günstig kaufen möchte, tue ich das online, da habe ich vor Ort doch meist eine viel begrenztere Auswahl. Unter Service verstehe ich gute Beratung in Sachen Mode, Änderungsservice in house, Lieferservice und natürlich ein weiterer Ausbau der click&collect-Services – es wäre ratsam online und vor Ort mehr zu verknüpfen und Vorteile zu schaffen. Zweitens denke ich, dass mehr regionale Individualität gut täte, die Häuser müssen autark werden und an die jeweiligen Standorte angepasst werden. Ein Haus in Nürnberg hat vermutlich andere Bedürfnisee als in Potsdam, zudem ein ganz anderes Umfeld. Das regionale kann man dann euch gerne in den Namen packen – ähnlich wie die “Arcaden”-Shoppingcenter oder jüngst auch alle Penny-Filialen, z.B. “Galeria Alexanderplatz”. Es macht zudem auch wenig Sinn, wenn Galerie z.B. eine Esprit-Abteilung hat und in der Fußgängerzone ist drei Häuser weiter ein Esprit-Mega-Store der im Zweifel immer die größere Auswahl genau dieser Marke hat. Galeria müsste einfach alternative Marken haben und sein Profil schärfen, von allem ein bisschen, das zieht heute nicht mehr.
Von allem ein bisschen, so sehe ich auch das Logo. Es ist nicht schlecht, aber es hat für mich zu wenig Profil um als starke Marke die Zukunft erfolgreich unterstützen zu können. Ich wünsche es dem Konzern aber sehr, denn abgesehen, dass in den Häusern wahnsinnig viele Menschen arbeiten, fände ich es auch schade, wenn die Innenstädte mit noch mehr und vor allem so großen Leerständen zu kämpfen hätten. Denn mal kurz durch den Kaufhof zu laufen und ein paar Schreibwaren zu holen oder mal gucken, was es an neuen Besonderheiten im Karstadt “Gorumet-Bereich” gibt, sind durchaus Dinge, die mir Freude bereiten.
Alles Dienstleistungen, die vor Ort durchaus schon seit geraumer Zeit angeboten werden. Free WiFi, Umtauschservice (von online bestellter Ware), Altgeräteentsorgung, Einpackservice, Geburtstagskiste (!), etc. Es ist wie so oft: nicht immer wird dieser Service optimal kommuniziert. Vermutlich wissen viele „Hardcore“-Onlinebesteller gar nicht, dass vor Ort gekaufte Kleidung zum Teil kostenlos auf die individuelle Größe angepasst wird (abhängig von der Höhe des Umsatzes). Der Hinweis dazu findet sich in den Umkleidekabinen, nicht jedoch online oder in Prospekten.
Das ist in der Tat so und lässt in Bezug auf die Arbeitsplätze nichts gutes vermuten. Auch von Saturn und Mediamarkt, deren Filialen in der Regel weiter auseinander liegen, hört man nichts gutes.
Ich bekenne mich, obwohl ich vieles online bestelle, als Stammkunde sowohl von Karstadt wie auch Galeria Kaufhof. Es gibt Dinge, die will und muss ich einfach in der Hand halten, bevor ich sie kaufe. Klamotten für mich und die Kinder, Geschirr und Besteck, Schuhe, Textilwaren, u.v.m.. Ich möchte diese Möglichkeit, auch die des haptischen Erlebnisses, nicht missen, weshalb ich mich oft bewusst für den Kauf vor Ort entscheide. Und dann steige ich aufs Rad und fahre in die Stadt, nicht in ein Einkaufscenter, sondern zu eben jenen Warenhäusern. Dort hole ich Tennisbälle ab, die ich online bestellt habe, kann die passende Jeans auswählen, anziehen und kaufen, statt mehrmals Retouren auf den Weg bringen zu müssen und ich finde an nur einem Ort eine große Auswahl an Produkten. Alles Vorteile, die ich sehr zu schätzen weiß.
So, jetzt habe ich glaube ich genug PR in Sachen Revitalisierung des stationären Handels betrieben ;-)
Gut gesehen ilkam! In der Tat kann man in der Bildmarke anstelle eines Griffs auch zwei Arme erkennen kann, die ein Smartphone halten. Eine Art Kippfigur. Einmal erkannt, dominiert diese Deutungsvariante sogar, zumindest in meiner Wahrnehmung. Und so bekommt der olle Tragegriffe doch noch eine zeitgemäße Note.
Den Einkaufstütengriff als Bildelement zu wählen wirkt auf mich anachronistisch und symptomatisch für den Niedergang des Warenhauses. Mit einem Symbol des Konsums von gestern in die Zukunft zu gehen – dafür habe ich kein Verständnis.
Ich glaube, zu verstehen was du meinst. Aber am Ende gehen die Menschen ohne Tasche / Tüte in den Laden und kommen mit Tüte raus. Es ist kein Warenhaus wie Amazon o. ä. Deswegen finde ich die Aussage “Symbol des Konsums von gestern” nicht angebracht.
Mir gefällt es.
Dafür braucht es kein Verständnis, denn die Symbolik ist doch absolut passend und einleuchtend. Kaufe ich im Internet ein, packe ich meine Sachen dort auch in einen Einkaufswagen ohne mich darüber zu mokieren dass das möglicherweise anachronistisch ist.
Das Logo gefällt mir auf Anhieb, die Typo ist richtig klasse und mit ihren eckigen Innenräumen sehr gut gewählt. Der Henkel (das kann genauso gut ein Jutebeutel sein!) ist perfekt und spannend umgesetzt.
Ein wirklich gutes Logo, über das ich mich freue.
Info
Benkos Signa Holding hält 50,01 Prozent
Zusammenschluss: Kaufhof und Karstadt sind im November 2018 fusioniert worden.
Eigentümer: Das Unternehnen gehört zu 50,01 Prozent der Signa Holding und zu 49,99 Prozent dem kanadischen Handelskonzern HBC.
Quelle: RP-Online
Danke, aber das steht alles so auch hier im Artikel.
Das Logo stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von Scholz & Friends.
Hat man schon geantwortet?
Nein noch nicht. Sonst hätte ich die Info bereits nachgereicht.
Und das zitiert man so auf RP-Online zum Logo:
“Dagegen fällt das Urteil von Gerrit Heinemann, Handelsprofesor an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, harsch aus: „Das ist kein Neuanfang. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, einen neuen Namen zu suchen, der einen frischen Auftritt hat und mit dem man jüngere Kundenkreise erschließt.“ Stattdessen setze Galeria Karstadt Kaufhof nur auf die alten Warenhaus-Kunden. „Das ist keine Handelsoffensive, sondern es zielt alles auf die Verwertung der Immobilien“, glaubt Heinemann.”
Positiveres gibt es auch, alles nachzulesen auf: https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/aus-karstadt-und-kaufhof-wird-galeria-karstadt-kaufhof-neues-logo_aid-37681327
Interessant auch die Kommentare dort.
Also ich find das Logo absolut in Ordnung und speziell in der hellen silber-schimmernden Variante auf dunklem Glasuntergrund auch ein Stück weit edel. Obs den Farbverlauf der Standardvariante braucht, weiß ich allerdings nicht so richtig. Die Schrift mit ein paar Ecken und Kanten hat auch Charakter. Die Bildmarke kann ein Haltegriff oder – wie ich finde – auch eine Art moderner Torbogen sein. Ein Smartphone kann ich leider nicht erkennen… ;-)
Erst durch diesen Artikel ist mir klar geworden, dass dies ein Tütenhaltegriff sein soll. Oh weh, ich gehöre wohl sowas von nicht zur Zielgruppe.
Sehr schade für das Logo, das mir ansonsten sehr gut gefällt. Finde den Farbverlauf nicht billig, sondern eher angenehm; dezenter Übergang ohne zu dick aufzutragen. Die Schrift gefällt mir ebenfalls gut, nur würde ich mir wünschen, das G würde auch in der oberen Kurve eine kantigere Innenausführung erhalten, damit es einheitlicher wirkt.
Aber es hätte echt etwas anderes als den Tütengriff gebraucht. Mindestens mal hätte man ihn deutlicher, weniger schematisch darstellen müssen. Ich dachte erst, das soll ein keck, leicht perspektivisch schief gestellter Torbogen sein, der quasi ein Eingangsportal in die Galerie symbolisieren soll. Das wäre ja noch was. Tüte mit Plastikhenkel vermittelt Discounterfeeling. Haben nicht eben auch alle Modehäuser, die besonders wertig wirken wollen, Kordelgriffe an der Tüte? Tüte vermittelt auch ein “Schnell rein, schnell raus”-Einkaufserlebnis, wo solche Einkaufshäuser doch eher ein “Komm rein, fühl dich wohl, bleib doch noch ein bisschen” erzeugen wollen mit Café und so. Da hätte man besser einfach den Bogen von Kaufhof behalten oder etwas völlig anderes nehmen sollen.
Und ich denke natürlich, dass dadurch viel Einkaufsfläche in den Innenstädten wegfallen wird, weil bei zwei parallelen Standorten nur einer bleiben wird. Das wird sich bemerkbar machen und nicht grade zum Schönen für die Fußgängerzonen. Muss leider auch sagen, dass diese Häuser nach meiner Erfahrung es leider nicht anders verdient haben, als durch Fusionierung zu versuchen zu überleben – viel zu teuer, miese Beratung, wenn überhaupt, unfreundliche Gestaltung, weil man so penetrant zum Suchen gezwungen wird… Irgendwas, das Spaß am Einkaufen gemacht hat, ist kläglich niedergegangen. Dazu hat Achim völlig Recht – mir ist keine der beschriebenen Services wie Onlinebestellungen vor Ort umtauschen etc. bekannt, obwohl ich durchaus öfters mal durch die Läden bummel.
Der Name macht Sinn, die Gestaltung vor allem des Wortes “Galeria” halte ich für zu umemotional, zu technisch, zu generisch und zu uninspiriert um den Vorteil des Vor-Ort-Einkaufens gegenüber Onlineshopping zu vermitteln. Das Logo hätte auch in so kurzer Zeit deutlich eigenständiger und kreativer werden können. Ob der Haltegriff zu dünn ist gegenüber der Schrift, ob das G ein klein wenig zu dicht am A sitzt, fällt dadurch gar nicht ins Gewicht.
Die Fusion: effizient, strategisch, sachlich, uninspiriert
Das Logo dazu: voll auf dem Punkt. Gratulation!
Eine zeitgemäße Shopping-Alternative zum Online-Handel
sehe ich in der Markeninszenierung nicht.
Das neue Logo ist brüchig, das Zeichen hat keine klare Bedeutung, man muß erstmal raten, die Schriftart ist eine voreilige Vektorisierung. Der Verlauf wird bei unterschiedlichen Materialien und Drucktechniken anders verlaufen, einfarbig wäre eine einfache Lösung gewesen. Die Firmennamen in der unteren Zeile sind nicht die beiden Firmenlogos, wirken dadurch verfremdet. Ein solches Logo wird in 15 Minuten am Arbeitsplatz unter Zeitdruck erstellt. Stichwort: Art Direction.
Mir wäre es neu das Karstadt oder Galeria Kaufhof irgendein Logo haben, wenn sie eines haben dann müssen sie es vor den Kunden ziemlich gut versteckt haben.
Mehr als das Blau bei Karstadt und Grün bei Kaufhof hab ich nicht als Assoziationen.
Karstadt hat die reine Wortmarke, aber der grüne Bogen, der seit gerundet 30 Jahren bei Galeria Kaufhof verwendet wird, den muss man wirklich übersehen wollen.
Ich war schon länger nicht mehr in einem Galeria Kaufhof und ähnlich lange nicht mehr in einem Marktkauf.
Bei letzterem erinnere ich mich noch an das M als Logo, aber bei Kaufhof ist mir beim Nachdenken absolut nichts eingefallen.
Scheint also nicht so einprägsam zu sein.
@ Zirkus Maximus
Ich würde allen Deinen Aussagen widersprechen. Dass der Verlauf immer anders verlaufen wird mag vielleicht sein, aber für ganz frickelige Fälle gibt’s das Logo auch ohne Verlauf. Deinen vorletzten Satz kann ich allerdings gar nicht ernst nehmen.
Es überrascht mich doch sehr, dass das neue Logo bei so vielen positiv ankommt. Ich war im ersten Moment eher schockiert, da es für mich beim ersten Blick so gar nicht zu “Galeria” passen wollte. Einen Griff einer Einkaufstüte hatte ich zuerst nicht darin gesehen, mein erster Gedanke war eine etwas misslungene Stonehendge Steinformation…..Den Farbverlauf empfinde ich mehr billig als edel. Nicht mal unbedingt auf die Art wie er im Logo zum Einsatz kommt, eher wie er auf der Website eingesetzt wird. Meiner Meinung nach wird dem Farbverlauf etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das G wirkt auf mich etwas seltsam, mit diesem spitzen Eck unten links. Ansonsten finde ich die Schrift nicht schlecht, wobei es diesen “tollen” Henkel für mich nicht gebraucht hätte. Ich empfinde ihn irgendwie als störend, da er sich meiner Meinung nach nicht so richtig ins Logo einfügt. Für mich sieht der Henkel auch eher nach Papiertüte aus, was ich mit einem Lebensmittel Geschäft in Verbindung bringe.
Hey Carola, bist du die Carola von KM? :-)
Teile deine Einschätzung im übrigen.
LG Rainer
Ein äußerst spanndender Fact ist das Thema Kundenbindung. Denn hier geht man weiterhin getrennte Wege, während Karstadt bei seiner Kundekarte bleibt, ist Kaufhof weiterhin alleine bei Payback. Das wird man unter einem Namen wohl kaum so halten können:
https://www.galeria-kaufhof.de/service/faq/galeria/#Kundenkarte
In dem Zusammenhang möchte ich auch auf Österreich verweisen, dort tut sich gerade einiges in Sachen Kundenbindung. Während Payback Österreich letztes Jahr gestartet ist und bis dato sich ein wenig schwer zu tun scheint, weil die Partner doch recht überschaubar sind: https://www.payback.at/ Hat man, also vor allem REWE, nun eine alternative Karte geschaffen https://www.rewe-group.at/de/newsroom/pressemitteilungen/riag-1905-Start-Multipartnerprogramm-j%C3%B6Card. Jö finde ich vor allem deswegen spannend, weil REWE samt Penny in Deutschland einer der großen Partner von Payback ist.
Persönlich denke ich, das merke ich vor allem auch an mir selbst, dass der Markt an diesen ganzen Bonuskarten und -systemen einfach langsam mehr als gesätigt ist.
Nun, der fusionierte Warenhauskonzern braucht neue Kunden, kann dabei aber nicht auf die bisherigen verzichten. Es (weitgehend) jedem recht machen zu müssen, ist nunmal die strategische Ausgangsposition – und dafür ist es doch recht gut geworden.
Mit der flachen Darstellung des 3D-Tütengriffs folgt man einem Trend und ist hoffentlich nicht zu spät, das symbolisierte Einkaufsbummelerlebnis mag auch im Online-Handel für eine emotionale Aufladung sorgen. Die Nennung der beiden Altnamen nimmt die Altkunden ebenso mit, ohne sonderlich störend zu wirken. Diese Marken sind ja nun nicht gerade in schleckerhaftem Ausmaß verbrannt und werden in der weiteren Logo-Evolution vielleicht einmal zu einem reinen Deko-Objekt wie bei anderen das Gründungsjahr …
Der Verzicht auf den Farbverlauf, der hier ausnahmsweise mal ordentlich gelungen ist, in manchen Logovarianten ist hoffentlich ein Vorbote einer künftigen Entwicklung und wird nach einer Schamfrist, die auf die Verbundenheit der Altkunden Rücksicht nimmt, für eine eigene Hausfarbe Platz machen.
Ich hab im zweiten Satz noch ein “weitgehend” in Klammern eingefügt. Denn für Online-Aktivitäten, die sich an besonders warenhausferne Zielgruppen richten, lassen sich auch neue Marken kreieren.
Wow, erst als die Kommentare gelesen habe, habe ich verstanden, das der Bogen ein Griff sein sollte?! Also Einkaufstüte vs Onlinehandel oder so? Zugegeben, ich dachte erst, das der Bogen (ich hatte es wirklich erst so gesehen) in sich zusammenfallen würde – sozusagen als Omen – naja.
Okay nehmen wir’s positiv – es fällt auf. Die Farbverläufe sind nicht meins – aber immerhin bissi suptil und nicht gleich auf die Fresse.
Was mir fehlt ist das Leistungsversprechen: Ausgesprochen wird es ja nicht und der Griff als Symbolik halte ich bis dato etwas altbacken. Also ich wäre ja zufrieden, wenn man es so hinkriegen würde, wie “Einmal hin – alles drin”. Aber vielleicht täusche ich mich und die beiden Namen erklären das so oder so… Doch wenn ich in ein Karstadt gehe, und nicht (!!) sehe, wie sich das auswirken soll – in Form von attraktiven, spannenden und neuen Einkaufserlebenissen – sehe ich es momentan noch ein wenig Zweifel…
Wir wir sagen: Schau mer mal, was passiert.
Auch nicht schlecht, man kupfert:
Claim im TV-Spot von Karstadt/Kaufhof:
“Wir sind zusammen deins.”
Claim des Ersten Deutschen Fernsehens ARD
“Wir sind deins.”
Verantwortlich für diese jetzigen Karstadt/Kaufhof-Spots:
Scholz & Friends
Hast Du den Artikel schon gelesen Moritz?
Klar. Ja, dir ist es auch aufgefallen.
Wa ich damit zum Ausdruck bringen wollte ist, dass wohl Scholz & Friends dafür verantwortlich sind/waren. Sie machen die Kampagne, den Spot, der Claim kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus deren Feder.
Persönlich finde ich das einen dicken Hund. Zu klauen.
Es kann natürlich sein, dass nicht eine Agentur, sondern der Auftraggeber diesen Plagi-Claim “entwickelt” hat.
Zumindest sollte man, wenn man ein ehrlicher Arbeiter ist und eine gewisse gesellschaftliche Relevanz oder Größe hat (gern auch innere Größe), als Auftraggeber oder als Agentur egal, Archive wie slogans.de bemühen, um solch ärgerliche Doubletten zu vermeiden. [Nein, ich bekomme keine Provision von slogans.de und arbeite auch nicht für die. ;-) ]
Interessant, Eure Kommentare zu lesen. Viele verschiedene Aspekt sind angesprochen worden, ich vermute auch, dass sich die beiden “alten” Namen im Laufe der Zeit aus der Marke zurückziehen werden. Zunächst gefiel mir die Idee des Tütengriffs super, allerdings habe ich gerade ein Déjà -vu mit dem DER-Logo, bei dem der “Henkel” als Koffergriff aufgeführt ist. Na ja, man kann ja nicht immer alles neu erfinden. Ich hoffe, die Kaufhäuser bleiben noch eine Weile bestehen, sonst wird es wirklich langsam öde in den Innenstädten.
Ich finds eigentlich ganz geil. Auch das mit dem Henkel hab ich sofort so gesehen. Generell auch eine schöne Zusammenführung der Unternehmensfarben.
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[…] dort, wo E-Commerce dominiert, kämpft der Einzelhandel zum Teil um seine Existenz (siehe auch Galeria-Karstadt). Der farbig-frischen Sears-Bildmarke ist dies freilich nicht anzusehen – ein Symbol für die […]
[…] Reduktion auf das Wesentliche. Ein Farbverlauf kann auch, wie sich sehr schön anhand des neuen GALERIA-Schriftzugs erkennen lässt, ein funktionales Element sein – denn offenkundig erzeugt der Farbverlauf eine […]
Hallo Achim, mich würde ja Deine Meinung zum erneuten Relaunch des Galeria-Auftritts interessieren! Hast Du dazu schon einen Beitrag geplant?
Hi Stefan, ein Beitrag ist nicht geplant, nicht mehr, wäre zu ergänzen. Denn ich hatte im Vorfeld des neuerlichen Redesigns Bildmaterial bei Galeria Kaufhof angefragt gehabt, jedoch vergebens. Daher hatte ich mich dazu entschlossen keinen Beitrag zu veröffentlichen. Allein das Logo zu zeigen, so wie in dem ein oder anderen Magazin, erschien mir dann doch zu dürftig.
Ich muss sagen, ich finde es weniger schlimm. Das Signet ist funktional und auch grundsätzlich optisch ansprechend. Der neue Schriftzug hingegen ist nichtssagend und transportiert kaum Identität. Diesbezüglich war die bisherige Wortmarke besser, auch aufgrund der geringeren Zeichenabstände und der individuelleren Form der Lettern.