Skip to content

Girondins Bordeaux präsentiert ein neues Vereinslogo, und erntet den Zorn der Fans

Girondins Bordeaux Logo, Quelle: Girondins Bordeaux
Girondins Bordeaux Logo, Quelle: Girondins Bordeaux

Der FC Girondins de Bordeaux, zuletzt 2009 französischer Meister, hat in der vergangenen Woche eine neue visuelle Identität samt neuem Vereinslogo präsentiert. Das neue Erscheinungsbild ist Teil eines auf drei Säulen aufbauenden Strategieplans, der dazu beitragen soll, den Club zu alter Stärke zurückzuführen. Fans des Clubs fühlen sich hingegen übergangen.

Nachdem bereits im vergangenen Sommer der FC Nantes ein neues Vereinsemblem bekommen hat, und sich Stade de Reims seit wenigen Tagen mit veränderter visueller Identität präsentiert, folgt mit dem FC Girondins de Bordeaux ein weiterer Fußballverein der französischen Ligue 1. Der traditionsreiche Club will sich national wie international weltoffen und modern präsentieren und sieht sich im Jahr 2020, auch dank verändertem Vereinsemblem, vor dem Beginn eines entscheidenden Jahrzehntes.

Auf Basis einer Drei-Säulen-Strategie sollen der Club und die Marke Girondins Bordeaux möglichst bald zu alter Größe zurückfinden. Die drei Säulen: SPORT: einzigartige Spielkultur / regelmäßig europäische Qualifikationsplätze erreichen. REGION: integraler Bestandteil der “Gironde-Gemeinschaft”. GLOBAL: Profil schärfen und neue M…

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Was mir aufgefallen ist: in der S/W Variante am Trikot ist die Zahl 1881 ganz anders. Die 1er haben keinen Aufstrich und sind auch wesentlich kleiner als die 8er. Finde ich nicht unschön, aber wieso die 2 Varianten?

    1. Interessante Feststellung. Ich finde, dass die Trikot-Variante sogar besser ist, da so das 1881 dem Winkel darunter folgt. Auch das schwarz auf weiß finde ich sehr edel.

  2. Gestalterisch jedenfalls klar besser als der Vorgänger. Dieses Mini-Icon im Wappen machte auch in der Form wenig Sinn. Nur den Namen finde ich jetzt unlogisch. Die heißen nun “Bordeaux Girondins”. Sinn?

  3. Gestalterisch gibt es wirklich wenig zu bemängeln. Moderner, frischer Look in dem die Elemente in ihrer Anordnung noch einmal deutlich aufgeräumter und harmonischer wirken. Das neue Logo erinnert in seinem gesamten Erscheinungsbild fast an einen US-Amerikanischen MLS Club. Die Kehrseite ist jedoch oft, dass viele Modernisierungsprozesse ein Logo weniger traditionsreich erscheinen lassen.
    Ein Großteil der Fan-Kritik ist sicherlich mehr auf inhaltliche Aspekte, als auf gestalterische Aspekte zurück zu führen. Wenn in einem Wappen der Vereinsname bzw. die Wortfolge manipuliert wird, kann man nicht davon ausgehen, dass ein Großteil der Fanszene dies kommentarlos abnickt und anerkennt.

  4. Gestalterisch gut gemacht, wobei mir die 1881 in der Trikot-Variante auch besser gefällt (warum nicht einheitlich?).

    Inhaltlich ist die Kritik der Fans nachvollziehbar. Das wäre hierzulande sicher nicht anders, wenn es plötzlich München Bayern, SV Hamburg oder Bremen Werder hieße.

  5. …dass man Bordeaux vor das Girondins setzt, ist sicher alleine der Tatsache geschuldet, dass “Bordeaux” als Wortmarke international und vor allem im asiatischen Raum aufgrund des gleichnamigen Weines besser vermarktbar ist…

    Allerdings halte ich die Aufgabe der lokalen Identität zugunsten einer internationalen Ausrichtung gefährlich bei “kleinen” Vereinen und bin da ganz bei Achim. Sicherlich macht es Sinn, nach neuen Märkten zu suchen, aber ob die Gewinne dort die Verluste in Heimatmärkten aufwiegen? Zweifelhaft. Andererseits sind Vereine auch immer mehr SportUNTERNEHMEN, das pauschale Traditionsdenken der Fans ist da ebenso gefährlich. Aber das ist eine ganz andere Diskussion.

  6. Es mag handwerklich ein gutes Logo sein, nur wird es dadurch weder schöner noch passender für den Verein.

    Das neue Logo transportiert nicht im Ansatz die große Geschichte des Vereins, sieht schlicht billig aus, meiner Meinung nach.

      1. Alle anderen SIND die Geschichte des Vereins. Klar, man könnte argumentieren, dass das neue Logo diesen Status ebenfalls erreichen kann, doch dafür sieht es schlicht zu beliebig aus.

        Im Übrigen haben die drei “vereinfachten” runden Logos auch nie einen Kultstatus erreicht, sie waren ebenfalls recht austauschbar.

        Ich kann den Wechsel des Logos ohnehin nicht nachvollziehen. Das bisherige war sehr zeitlos, während das neue Logo ein Kind der aktuellen Zeit ist und im Prinzip in ein paar Jahren wieder aktualisiert werden muss. Wenn man das Logo schon erneuert, dann hätte ich mir eine Anlehnung an die drei älteren der kreisrunden Logos gewünscht.

        1. Das bisherige war sehr zeitlos

          Nein, war es nicht. Über das Schriftbild mit Serifen und den mehr schlecht als recht angeordneten Elementen vermittelt sich eine Ästhethik, die zweifellos nicht der Gegenwart entspringt. Aufbau und Gestaltung sprechen ganz deutlich eine Bildsprache, wie sie früher einmal „en vogue“ gewesen ist. Insofern ist jedes Emblem, auch das neue Logo, ein Zeichen seiner Zeit.

          Aus genannten Gründen glaube ich ja, dass es „zeitloses Design“, zumindest in der umgangssprachlichen Verwendung, gar nicht gibt. Eine Art moderner Mythos, der gerne in der Werbung bemüht wird, wenn Premiunanspruch kommuniziert werden soll. Design, das in bestimmten Epochen und Dekaden entstanden ist, ist sein zeitlicher Ursprung in aller Regel auch anzusehen, ein geschultes Auge vorausgesetzt. Man denke etwa an Objekte, Bauwerke und Grafiken, die zu Zeiten des Bauhaus entstanden sind, deren Form gerne als „zeitlos schön“ bezeichnet werden, die jedoch unverkennbar Vorstellungen widerspiegeln, wie sie für die damalige Zeit innerhalb der Bauhaus-Bewegung typisch und für das Design charakteristisch gewesen sind.

          Zurück zu Bordeaux. In vielleicht zehn, zwanzig Jahren wird man über das nächste Redesign des Emblems/Logos sprechen. Und dann werden wieder Viele die neue Form ablehnen, da sie nicht als Teil der Geschichte des Clubs angesehen wird. Wie heißt es so schön: die einzige Konstante im Leben, ist die Veränderung. Es liegt in der Natur der Sache, dass Traditionalisten jedwede Veränderung möglichst meiden.

    1. Ok, die Formulierung war unglücklich, wenngleich ich an dem Begriff “zeitlos“ festhalten möchte. Das alte Logo war für das ungeschulte Auge zeitlos. Kein Fußballfan hätte formuliert, dass das Logo von Girondins Bordeaux in irgendeiner Form veraltet wäre. Dass Designer einen anderen Blick darauf haben, ist klar.

      Und auch wenn ich deine grundsätzliche Kritik am Traditionalismus zumindest auf gesellschaftspolitischer Ebene durchaus teile, finde ich sie hier vollkommen deplatziert, da der Fußball, bzw. der von Fans geprägte Sport schlicht anders formuliert. Tradition und die permanente Erinnerung daran, ist ein essentieller Teil dessen. Die wenigsten Fußball-Logos würde man heute genau so designen, Veränderungen finden in der Regel nur im Detail stand. Fans identifizieren sich in einem ganz anderen Maße mit ihnen, als es mit klassischen Markenlogos der Fall ist. Oftmals haben sie das Logo gar tätowiert.

      Eine Redesign wie es hier vollzogen wurde, entspricht auf reiner Design-Ebene mit Sicherheit dem Zeitgeist, verfehlt allerdings die Realität des Fantums, trifft nur jene des modernen Fußballs. Die Reaktion der Fans ist deshalb absolut erwartbar. Identifikationssymbole haben sich wiedermal als austauschbar erwiesen.

      Dass auch Fußball-Logos auf dieser Seite aus reiner Designer-Perspektive betrachtet werden, ist logisch. Nur darf keine Verwunderung über eine gegenteilige Bewertung von Seiten der Fußballfans, beispielsweise in diesem Fall, herrschen.

Schreibe einen Kommentar

Die Netiquette ist zu beachten. Vor dem Hintergrund einer transparenten, sachlich-fairen Debatte wird die Nutzung eines Klarnamens empfohlen.

Folgende HTML-Elemente können verwendet werden: <b> <i> <img src="bildurl"> <a> <blockquote>

An den Anfang scrollen