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Ligue 1 und Ligue 2 bekommen neue Logos, schon wieder

Ligue 1 Logo, Quelle: LFP
Ligue 1 Logo, Quelle: LFP

Der französische Fußballverband „Ligue de Football Professionnel (LFP)“ hat den von ihm organisierten Ligen, „Ligue 1“ und „Ligue 2“, neue Logos verpasst. Erst vor vier Jahren erhielten beide Ligen im Zusammenhang mit neuen Namenssponsoren neue Markendesigns.

Ab der nächsten Saison 2024/2025 erhalten die beiden höchsten Spielklassen im französischen Herrenfußball, Ligue 1 und Ligue 2, neue Markendesigns inklusive neuer Logos. An allen Kontaktpunkten, digital wie im Print, sollen diese ab dem 16. August 2024 zum Einsatz kommen.

Ab der kommenden Saison wird zudem McDonald’s Namenssponsor der Ligue 1, die sich damit „Ligue 1 McDonald’s“ nennen wird. Medienberichten zufolge soll sich im Rahmen des neuen Sponsorenvertrags für die Namensrechte die Einnahmen im Vergleich zum vorherigen Deal mit dem Lieferdienst Uber Eats verdoppeln.

Auszug der Pressemeldung

LFP Media ist stolz, heute das neue, modernere und ikonische Symbol der Ligue 1 zu enthüllen. Dieses Zeichen unterstreicht seine Einzigartigkeit, indem es die mit dem L verbundene 1 hervorhebt. Es wird in Gegenform zum L in der 1 gespielt. „L1“ ist ein von unseren Fans häufig verwendeter Begriff. Unser neues Logo präsentiert somit zwei Lesarten und zeichnet ein starkes und einfaches Etikett, ein einheitliches Emblem.

Die Enthüllung des neuen Ligalogos markiere den Eintritt der Ligue 1 in einen neuen Zyklus ihrer Marketingentwicklung in Frankreich und international, mit dem Ziel, eine Marke zu sein, die näher an ihren Fans ist und emotionaler ist, wie es im Rahmen der Vorstellung seitens LFP heißt.

Ligue 1 Logo – vorher und nachher, Bildquelle: LFP, Bildmontage: dt
Ligue 1 Logo – vorher und nachher, Bildquelle: LFP, Bildmontage: dt

Wie die meisten Ligen im europäischen Fußball (Frauen / Herren) vermarktet auch die französische Liga seit einiger Zeit ihre Namensrechte. Die Bundesliga (Deutschland), die Eredivisie (Niederlande) und seit Mitte 2016 auch wieder die Premier League (England) zählen zu den wenigen Ligen ohne Namenssponsor.

Der französische Fußballverband nimmt die wechselnde Sponsorenschaft, die meist auf wenige Jahren begrenzt ist, regelmäßig zum Anlass, um auch das Markendesign der Ligen zu modifizieren. Mit der nun angekündigten Umstellung erhält die Ligue 1 zum vierten Mal in 22 Jahren ein neues Logo, gleichsam eine jeweils völlig unterschiedliche Markenidentität, mit anderen Farben, anderen grafischen Gestaltungselementen.

Das neue Markendesign wird seitens des Verbandes als „sehr aktuell und modular“ beschrieben. Jeder Vereine und Fan könne es zu seinem eigenen machen. Entworfen wurden die Logos von der Agentur Leroy Tremblot (Boulogne-Billancourt), eine auf Sport-Branding/-Marketing spezialisierte Agentur.

 

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Ein Beitrag geteilt von Ligue 1 Uber Eats (@ligue1ubereats)

Kommentar

Eine Marke, die sich im Wechsel von drei, vier Jahren immer wieder im Visuellen neu erfindet, vermittelt viele negative Eigenschaften und Botschaften: Verunsicherung, Sprunghaftigkeit, Konzeptlosigkeit, Ziellosigkeit, ….

Jedes Design mag für sich genommen, dies möchte ich gar nicht im Detail bewerten, gut, passend, optisch ansprechend und handwerklich solide sein. Doch in Summe, im kurzen Wechsel aneinandergereiht vermitteln diese Schwäche und Unprofessionalität. Das neue L1-Signet ist ganz schick, könnte man sagen, doch die Entwicklung – die Entwicklung ist desaströs. So kann man keine Marke führen, und schon gar nicht ein starke Marke aufbauen.

Wie der französische Fußballverband nun schon seit Jahren mit seinen wichtigsten, Prestige-trächtigsten Marken agiert, muss man als planlos bezeichnen. Ähnlich wie ein Club, der alle paar Wochen einen Trainer auswechselt. Tatsächlich gibt es zwischen der Disziplin Corporate Design und der sportlichen Führung eines Clubs eine Gemeinsamkeit: bis eine Idee verfängt, ein Konzept greift, bis die Veränderung sichtbar wird, und das Ergebnis der Arbeit Früchte trägt, braucht es nicht Wochen, sondern in aller Regel braucht es viele Monate, teils mehrere Jahre. Nicht selten vergehen im Rahmen eines Redesigns/Rebrandings ein, zwei Jahre, bis allein alle Kontaktpunkte, wirklich alle Medienanwendungen, angefangen von der Visitenkarte bis hin zu Merchandising-Artikeln mit dem neuen Markendesign ausgestattet sind. Und noch einmal gut zwei, drei Jahre vergehen, bis sich dieses neue visuelle Profil in den Köpfen der Menschen festsetzt. Erst dann kann es den gewünschten Effekt erzielen! Schon nach drei Jahren wieder ein neues Markendesign einzuführen, ist, unnötig dies zu betonen, das Gegenteil einer nachhaltigen, ökonomisch wie ökologisch sinnvollen, weitsichtigen Planung.

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ich komme im Kopf immer wieder zu “LN” und mein Auge will den Negativraum nicht als 1 akzeptieren.

    Trotzdem mag ich das Logo eigentlich, die Schnelllebigkeit ruiniert aber alles und macht eine Analyse des Logos an sich fast unwichtig.

  2. Abgesehen von der treffenden Kritik durch Achim, die ich vollständig teile, sieht das Logo für mich so aus, als wäre folgender Gedanke grundlegend gewesen: “Die Spanier haben doch jetzt ein schlichtes, modernes Logo, lass uns einfach das von La Liga für die Ligue 1 adaptieren!”

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