Der französische Fußballverband „Ligue de Football Professionnel (LFP)“ hat den von ihm organisierten Ligen neue Logos verpasst. Im Zuge des Redesigns erhalten beide Ligen auch neue Namenssponsoren.
Während hierzulande der Spielbetrieb von 1. und 2. Fußball-Bundesliga noch ruht, rollt in der französischen Ligue 1 und Ligue 2 seit dem 21. August bereits wieder der Ball. Trotz stark steigender Corona-Neuinfektionen mit neuen Höchstwerten wurde die für alle Stadien geltende Mindestzuschauerzahl von 5.000 von hiesigen Gesundheitsämtern zum Teil sogar auf 7.000 erhöht. Auch in Deutschland, wo sich das Infektionsgeschehen aktuell stabilisiert, planen Bundesligavereine zum Start der Saison Mitte September mit Zuschauern.
Bereits im Sommer 2019 hatte sich der Fußballverband LFP ein neues Logo zugelegt. Ein Jahr später wurden auch die Logos der Ligue 1 und Ligue 2 modifiziert und auf die neue Gestaltungslinie hin ausgerichtet. Ziel sei es, so die LFP, das Erscheinungsbild sowohl des Verbandes wie auch der Ligen zu modernisieren und so zur weiteren Professionalisierung und der wirtschaftlichen Weiterentwicklung beizutragen.
Mit dem Beginn der Saison 2020/2021 haben sowohl die Ligue 1 wie auch die Ligue 2 neue Namenssponsoren bekommen. Namenssponsor der obersten Spielklasse ist fortan der Lebensmittel-Bringdienst Uber Eats. Sponsor der Ligue 2 ist nunmehr der indische Reifenhersteller Balkrishna Industries (BKT). Laut der französischen Sportzeitung “L’Equipe” zahlt Uber Eats pro Saison 15 Millionen Euro für die Rechte, und damit mehr als doppelt so viel wie der bisherige Namenssponsor “Conforama”. Der Vertrag läuft zunächst über zwei Jahre.
Ebenso wie das Vorgängerlogo ist auch das neue Logo der Ligue 1 an die Form des als „Hexagoal“ bezeichneten Meisterschaftspokals angelehnt. Der Pokal wurde vom französisch-argentinischen Bildhauer Pablo Reinoso entworfen und erstmals 2007 vergeben. „L’Hexagone“ („Das Sechseck“) wird von den Franzosen gerne als Synonym für „Frankreich“ verwendet. Die Aufteilung des Sechsecks in zwei Elemente, welche diagonal verschoben wurden, soll die Rivalität und den sportlichen Wettstreit symbolisieren. Dieses Prinzip der Dualität werde die Grundlage für den Markenauftritt der Ligue 1 Uber Eats über die verschiedenen Medien hinweg bilden.
Entworfen wurden die Logos von der Agentur Dragon Rouge. Die Agentur zeichnet unter anderem für das Logo der Kandidatur von Paris zur Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 und das Logo des französischen Leichtathletikverbandes FFA verantwortlich.
Kommentar
Er ist wahrlich keine Schönheit, der französische Meisterschaftspokal L’Hexagoal. Dessen sechseckige Binnenform wurde jedoch gekonnt in einen kreativen und prägnanten Logoentwurf überführt. Im Gegensatz zu den allermeisten Logos von Fußballligen fehlt in den Logos der Ligue 1 und Ligue 2 das Klischeehafte und Illustrative – die neuen Bildmarken sind reduziert, klar und einprägsam. Anders als etwa in England, Spanien oder Italien verfügt der französische Profifußballbetrieb zudem nunmehr über eine einheitliche visuelle Identität.
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Weiterführende Links
Danke für die Erklärung. Ohne das Wissen um den Pokal hätte ich vermutet das neue Logo hätte ein verfremdeter Anstoß-Kreis sein sollen.
Ähnliches Prinzip wie in Belgien: Reduzierung auf die „Kernaktivität: 1 Ball, 2 Teams“. Die französische Variante gefällt mir jedoch besser. Vielleicht hätte man zur Vereinheitlichung auch die Form für die 2. Liga übernehmen und nur die Farbe variieren können.
Das Logo zeigt Hände die einen Ball festhalten. Obwohl im Fußball nur einer mit der Hand spielen darf, aber …
Ein wirklich starkes Logo, zumal alle anderen Fußball-Logos ganz großer Mist sind und aus einer anderen Welt zu kommen scheinen.
Ein bißchen Sorge macht mir das Erscheinungsbild. Auf schwarzem Hintergrund ist es nicht einfach zu gestalten.
Das beste Logo seit langem, welches ich gesehen habe. Die Verschiebung der beiden Hände bewirkt eine Emotinalität, welche in Logos sehr selten gezeigt wird.
Wo haben Sie denn das mit den Hänedn her? Die Erklärung steht doch oben im Text, dass es sich nicht um Hände handelt.
Ein mit ironischem Augenzwinkern gemeinter Vergleich: Ein Punkt in der Mitte, von zwei Halbkreisen umgeben mit Schrägbalken.
(Audiokanal für Sehbehinderte)
Bevor Missverständnisse auftauchen: Das soll keine Herabwürdigung der – wie ich meine – soliden kreativen Leistung sein.