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Emojisierung – Eine historische und semiotische Studie zu Emojis

Emojisierung, Quelle: HFG Offenbach/Enzmann
Emojisierung, Quelle: HFG Offenbach/Enzmann

Emojis spielen eine wichtige Rolle innerhalb computervermittelter Kommunikation. Nonverbale Aspekte wie Gestik und Mimik, die bei reinen Textnachrichten wegfallen, können durch die kleinen Bildchen transportiert werden. So wie sich in der Werbung und im Branding in den letzten Jahrzehnten eine Emotionalisierung vollzogen hat, lässt sich im Rahmen netzbasierter Kommunikation eine Emojisierung beobachten.

Wenn es jahrhundertelang ausreichte, sich mittels des standardsprachlichen Zeichensystems auszudrücken, warum werden dann heute Emojis benötigt und verwendet? Wie sehen durch Emojis stattfindende Zeichenprozesse aus? In welcher Relation stehen Form und Inhalt zueinander? Und inwiefern hängen Abstraktion und Identifikation zusammen?

Emojis sind sind zum festen Bestandteil der globalen digitalen Kommunikation geworden. Längst sind diese qualitativ wie quantitativ zunehmend komplexer werdenden Begleiter der Schriftsprache aus der medialen Schriftlichkeit ausgebrochen. Dabei wird die Omnipräsenz dieser erweiterten Ausdrucksmöglichkeit und der daraus resultierende Kommunikationswandel durchaus ambivalent wahrgenommen.

Dr. Deborah Enzmann, Grafikerin und Dozentin, untersucht mit Emojis stattfindende Zeichenprozesse und die Intentionen der Zeichennutzenden. Ihre Dissertation an der HFG Offenbach ist unter dem Titel „Emojisierung – Eine historische und semiotische Studie zu Emojis“ als Buch erschienen.

Enzmann thematisiert zuerst potenzielle historische Vorläufer, sogenannte ›Prä-Emojis‹, sowie die Entwicklung der Zeichen, um zu untersuchen, was das Neuartige an den Zeichen ist. Auf der Grundlage von Charles Sanders Peirce’ Zeichentheorie entwickelt sie ein Modell, das auf Nachrichten aus der Fallstudie ›Textmoji‹ angewendet wird und mit Hilfe dessen durch die Emojis entstandene Zeichenprozesse aus semiotischer Perspektive analysiert werden. Ziel ist es, die Intentionen der Nutzenden zur Verwendung der Zeichen mittels der Fallstudie herauszukristallisieren und semiotisch zu untersuchen.

Im Schlussteil der Analyse steht die Bildlichkeit und damit die Form der Emojis im Mittelpunkt. Dabei werden die Auswirkungen der formalästhetischen Eigenschaften der Zeichen auf den Zeichenprozess und die Bedeutung der Emojis erläutert. Die dreigliedrige interdisziplinäre Studie zeigt in ihrer mehrdimensionalen Auseinandersetzung die steigende Relevanz der Form auf die inhaltliche Vermittlung der Zeichen.

Basisdaten zum Buch

Titel: Emojisierung – Eine historische und semiotische Studie zu Emojis
Erschienen bei: niggli
Autorin: Dr. Deborah Enzmann

  • 248 Seiten
  • Format 14,2 x 19,4 cm
  • Hardcover
  • 700 Abbildungen
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: 39,00 €

Alle Details zum Buch unter niggli.ch

Bildergalerie

Emojisierung, Quelle: niggli
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Lohnt sich das Buch? / An wen richtet sich das Buch?

Im Kontext visueller Kommunikation in jedem Fall ein spannendes Thema. Gerade die angesprochene Ambivalenz von Emojis verdient einer besonderen Aufmerksamkeit und Untersuchung. Ich habe im Buch viele interessante Aspekte aufgezeigt bekommen, und auch Neues gelernt. Als Dissertationsschrift liegt der Schwerpunkt auf der theoretischen, wissenschaftlichen Reflexion. Praxisbezogen ist das Buch durchaus, allerdings auf eine andere Art als man es womöglich von Sachbüchern über digitale Bildkulturen her kennt. Die forscherische Auseinandersetzung steht klar im Vordergrund, dementsprechend formal und sachlich ist auch der Schreibstil. Darauf gilt es sich einzustellen.

Wenn man sich als Leser nicht mitgenommen und adressiert fühlt, dann vor allem aufgrund der (typo)grafischen Gestaltung des Buches. Diese sieht nämlich für Texte und Angaben im Rahmen der Zitation eine gelbe Auszeichnungsfarbe vor. Niedrigschwellig, zugänglich und inklusiv ist der Inhalt aufgrund des zu geringen Kontrasts (gelb <> weiß) also nicht bzw. nur bedingt. Wer sich als Leser hiervon nicht „abschrecken“ lässt, findet in „Emojisierung“ eine klar und nachvollziehbar gegliederte/strukturierte Publikation, eine lehrreiche Analyse und eine wissenschaftliche Arbeit, die das Themenfeld Emojis aus semiotischer Perspektive gründlich erschließt.

Verlosung

Für dt-Leser (und Emojifans) steht ein Gratis-Exemplar bereit (mein Ansichtsexemplar). Schreibe bis zum 31. Januar 20:00 Uhr in einem Kommentar, weshalb Du das Buch haben möchtest.

An der Verlosung teilnehmen können alle dt-Leser. dt-Leser mit einer Mitgliedschaft, die an dieser Stelle einen Kommentar hinterlassen, haben eine drei mal höhere Gewinnchance.

Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

      1. Und die Dinger erzählen auch noch eine Geschichte! Kreativster Kommentar.

        Vermisse echt die Sternderl, die man hier früher vergeben konnte.

  1. Der Name der Rose brachte mich zu Umberto Eco und somit zur Semiotik und damit ein Stückchen zu meinem jetzigen Beruf. Das Buch würde also passen :-D

  2. Sind wir nicht alle ein wenig (> oder <) emojisiert?
    Von daher passt das 📖 eigentlich zu Jedem, der kreativ im Webbereich (z. B. Social Media, Online-Werbung) unterwegs ist. Auch ich bin sehr interessiert an diesem 📖. Die typografische Gestaltung, die ich auf den Vorschauseiten 👀 habe, ist mir sehr angenehm und ich könnte mir gut vorstellen, das 📖 – nicht immer – aber immer öfter in meine täglichen Arbeiten einzubinden.
    Jetzt 🤐 ich aber und lass dem 🍀 seinen 🏃‍♂️

  3. “Bilder sagen mehr als tausend Worte” heißt es. Trotzdem mache ich mir einen Sport daraus ohne Emojis auszukommen – und das als Grafikerin. (Hochgezogene Augenbrauen und aufgerissene Augen.)
    “… Dabei wird die Omnipräsenz dieser erweiterten Ausdrucksmöglichkeit und der daraus resultierende Kommunikationswandel durchaus ambivalent wahrgenommen.” Wenn das in dem optisch sehr ansprechendem Buch verhandelt wird, möchte ich mich hiermit bewerben. Aber auch sonst. (Grins.)

  4. Ich würde mich sehr über das Buch freuen, da eine meiner Leidenschaften Icons und Emoji sind, ich aber zur Zeit etwas knapp bei Kasse bin.

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