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Luxemburgs Fußballverband und Nationalmannschaften bekommen neue Logos

FLF Fußball Nationalmannschaft Logo, Quelle: FLF
FLF Fußball Nationalmannschaft Logo, Quelle: FLF

Der nationale Fußballverband von Luxemburg, Fédération Luxembourgeoise de Football (FLF), hat neue Logos präsentiert. Sowohl das Logo der 1908 gegründeten Organisation wie auch das der Nationalmannschaften wurden modifiziert. Für den Fußball in Luxemburg sei dies ein bedeutender Schritt in der laufenden Entwicklung.

Im Rahmen einer Neuausrichtung hat der FLF sein Verbandslogo überarbeitet. Auch das Logo der luxemburgischen Fußballnationalmannschaft, die den Beinamen „Rote Löwen“ trägt, bekam ein Facelift. „Mit neuer Dynamik und erhöhter Entschlossenheit können wir es kaum erwarten, das nächste Kapitel unserer Fußballreise zu schreiben“, so FLF-Präsident Paul Philipp in einer Pressemeldung des Verbandes. Zuletzt verpasst die Luxemburgische Herren-Fußballnationalmannschaft nur knapp die Teilnahme an der diesjährigen Europameisterschaft – es wäre die allererste überhaupt bei einem Turnier.

Auszug der Pressemeldung

Die Fédération Luxembourgeoise de Football (FLF) präsentiert stolz ihre erneuerten Markenidentitäten und markiert damit einen bedeutenden Schritt in der laufenden Entwicklung der Organisation. Mit einem strategischen Fokus auf die Neudefinition seines Wesens und seiner visuellen Darstellung waren sowohl der Verband als auch das Logo der luxemburgischen Nationalmannschaft Gegenstand eines durchdachten Entwicklungsprozesses, der zu frischen Designs führte, die den Geist des luxemburgischen Fußballs verkörpern.

Nationaler Fußballverband Luxemburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: FLF, Bildmontage: dt
Nationaler Fußballverband Luxemburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: FLF, Bildmontage: dt

Aus dem kreisrunden Signet wurde ein eckiges. Die Grundfarben Blau, Rot, Schwarz bleiben ebenso erhalten wie eine stilisierte Spielerfigur als zentrales grafisches Element. Auf den vollständigen Namen „Fédération Luxembourgeoise de Football“, bislang als umlaufende Schrift abgebildet, wird fortan verzichtet.

Nach Auffassung der FLF verkörpert das neue Logo die Grundwerte der Einheit, sowie die Integrität und Innovation des Verbandes. „Durch die Mischung von Tradition und zeitgenössischen Designelementen signalisiert das erneuerte Logo den Willen des Verbandes, Veränderungen anzunehmen und sich an die sich entwickelnde Landschaft des Fußballs anzupassen“, so die offizielle Erklärung.

Fußball-Nationalmannschaft Luxemburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: FLF, Bildmontage: dt
Fußball-Nationalmannschaft Luxemburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: FLF, Bildmontage: dt

Das Logo der Nationalmannschaften wurde ebenfalls angepasst (Abb. oben). Der aufrecht schreitende rote Löwe mit Doppelschweif, seit dem Mittelalter mit Luxemburg verbunden, fungiert auch im neuen Logo als zentrales grafisches Element. Bei grundsätzlich ähnlicher Anmutung wurden Linienführung und Stilistik des Löwen verändert – eine Neuinterpretation, könnte man sagen.

Auffällig sind etwa eine veränderte Beinhaltung sowie eine neu modellierte Kopfform. Kopf sowie rechtes Hinterbein sind im neuen Logo freigestellt, sodass nun weiß bzw. hellblau im Hintergrund durchscheinen. Krone und Klauen sind zudem nicht mehr gelb, sondern ebenfalls rot. Im unteren Bereich ist statt „FLF“, gesetzt in roten Versalien auf weißem Grund, nun die Bezeichnung „LËTZEBUERG“ enthalten, gesetzt in weißen Versalien vor hellblauen Grund.

Auch der Onlineshop unter flf-shop.lu wurde einem Relaunch unterzogen.

Kommentar

Die jüngsten sportlichen Erfolge der luxemburgischen Herren-Nationalmannschaft – denkbar knapp wurde im Spiel gegen Georgien die EM-Teilnahme verpasst – stehen im krassen Missverhältnis zu dem weniger als bescheidenen Ergebnis dieser grafischen Überarbeitung.

Intention/Textaussage und das Ergebnis liegen weit auseinander, sehr weit. Denn „zeitgenössische Designelemente“ sind es nicht, die im Logo zum Einsatz kommen. Beide Logos spiegeln im Grafischen eher eine visuelle Sprache wider, die an die 1960er-/1970er-Jahre erinnert. Sportlogos und -signets mit Telstar-Durlast-Balldarstellung sind nicht zeitgenössisch, sie sind gestrig, altbacken und abgegriffen. Das Design des runden Spielgeräts ist heute ein völlig anderes, von der Konstruktion her wie auch optisch-grafisch. Die Form der pentagonalen Panels ist generisch – mit ihr Identität stiften, ist kaum möglich. Zudem stellt die Kombination aus Telstar-Ball und den drei stark abstrahierten Grundformen einen Stilbruch dar.

Als markante Schlimmbesserung sticht darüber hinaus der nunmehr achteckige Korpus/Rahmen mit abgewinkelten Ecken hervor. Schon rein formal-ästhetisch und von der Geometrie her eine wenig zweckdienliche Form für ein Logo. Nicht nur ist ein solcher Rahmen mit plastisch anmutenden Relief heutzutage als Design-Asset ungebräuchlich, vorsichtig formuliert, das gezeigte Licht-Schatten-Spiel mit hellroten, dunkelroten Flächen ist obendrein unlogisch – fast eine unmögliche Figur, gleich einem Tribar.

Auch die Zweifarbigkeit des Löwen ist kein „zeitgenössisches“ Stilelement. Denn Logos werden, heute wie früher, und ob mit oder ohne figürliche (Tier)Darstellung, in der Regel als durchgängig einfarbiges Zeichen angelegt. Vor gut zwanzig Jahren ging man dazu über, einem modischen Trend folgend, Logos mit Farbverläufen und Glanzeffekten auszustatten – doch davon ist man längst wieder abgekommen. Die Zweifarbigkeit macht die ohnehin komplexe Löwendarstellung unnötig kompliziert, und sie verschlechtert den Ausdruck des Tieres: helle Stellen wirken so blank, nackt, geschoren.

Auch eine kleine Fußballnation kann, wie die isländische Fußball-Nationalmannschaft im Zuge ihres Redesigns unter Beweis gestellt hat, im Visuellen Großes auf die Beine stellen. Hiervon hätte sich die Verbandsführung rund um Paul Philipp, bereits seit 2004 als Präsident in Amt, inspirieren lassen können. Auch die von der Regierung Luxemburgs unter dem Motto „Lëtzebuerg lieft Sport“ lancierte Initiative/Kampagne (PDF) kann dem Verband als Bezugspunkt in Sachen moderne, zeitgemäße visuelle Sprache dienen.

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Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Den Kommentaren im Netz zufolge kommt das Rebranding bei den meisten Fans gut an. Persönlich hätte ich mir aber auch ein mutigeres Redesign gewünscht, mit einem zeitgemässeren Look. Island hat es – grafisch wie sportlich – vorgemacht. Auch andere kleinere Verbände wie Estland sind da schon einen Schritt weiter.
    Besonders das neue Verbandslogo wirkt auf mich altbacken – ich musste spontan an den “Mousquetaire” der französischen Supermarktkette “Intermarché” denken.

    1. Besten Dank Ben.

      Den Kommentaren im Netz zufolge…

      Meinst Du damit Kommentare auf Facebook, Instagram und YouTube? Oder Interaktionen auf Facebook & Co? Oder Kommentare von Redakteuren in der Tagespresse, etwa auf tageblatt.lu?

      Auf Facebook gab es bislang 9 Kommentare (bei 600 Likes), auf YouTube 2, etwa die Hälfte davon ist positiv. Auf Instagram gab es rund 1.500 Interaktionen, allerdings ebenfalls nur eine Handvoll Kommentare, meist Kurzkommentare, die aus drei, vier Worten bestehen.

      Anhand dieser Interaktionen etwas abzuleiten, in die eine wie die andere Richtung, halte ich für bedenklich, auch gefährlich, sofern ähnlich auch bei politischen Themen vorgegangen wird. Gefällt-mir-Klicks können weder, wie in diesem Fall, als eine positive Bewertung an der Gestaltung eines Logos angesehen werden, noch lässt sich an ihnen ablesen, auf welchen Aspekt eines Social-Posts ein User mit einem solchen „Like“-Klick Bezug nimmt – ein bekanntes Grundproblem. Alles mögliche wird „geliked“: Bilder von Unfällen und Naturkatastrophen, rechtsradikale Parolen, Traueranzeigen, Hatespeech, Sexismus, …. 1.000 oder auch 100 Mio. Likes sind keine Kritik, schon gar keine qualitative Kritik. Sie sagen nichts über die Güte des Inhalts eines Social Posts aus. So wie Popularität generell ein trügerischer Indikator und ungeeignetes Werkzeug ist, um Qualität zu bemessen.

      Auch Niederlagen der luxemburgischen Nationalmannschaft(en) erhalten ähnlich viele „gefällt mir“ wie der Social-Post zum Logo. Die Aussagekraft von Likes ist also sehr gering. In erster Linie lässt sich anhand von Likes (lediglich) die Beliebtheit eines Social-Posts/Beitrags ablesen. Je beliebter, umso höher die Reichweite, umso mehr Klicks, umso beliebter – nach diesem Schema sind Algorithmen und die Systeme von sozialen Netzwerken ausgerichtet.

      Ich möchte damit keinesfalls positive Kritik an der Gestaltung der Logos relativieren oder gar schlecht reden, so sie denn geäußert wird. Die Einschätzung, wonach das Rebranding bei den meisten Fans gut ankäme, kann ich anhand von Kommentaren und Interaktionen im Netz weder ablesen, noch bestätigen.

      1. Meinst Du damit Kommentare auf Facebook, Instagram und YouTube? Oder Interaktionen auf Facebook & Co? Oder Kommentare von Redakteuren in der Tagespresse, etwa auf tageblatt.lu?

        Ich meinte damit die Kommentare auf Facebook, vor allem unter den Beiträgen der großen Medien (RTL, Luxemburger Wort, Tageblatt) – da gab es viele, denen das neue Logo offenbar gut gefällt. Da ich finde, dass der Durschnittsfacebookuser in Luxemburg tendenziell eher kritisiert als lobt, habe ich die vehältnismässig hohe Zahl an positiven Kommentaren mal so interpretiert ;-)

        1. Dank Dir für die Rückmeldung.

          Übrigens besteht die Tendenz, bei Bewertungen/Rückmeldungen eher auf negative Aspekte einzugehen, generell bei uns Menschen, nicht nur bei Facebook-Usern in Luxemburg ;-)
          Jemanden oder etwas zu tadeln fällt uns im allgemeinen leichter als ein Lob auszusprechen. Warum das so ist, wurde in vielen Studien untersucht. Auch hier im dt überwiegen in Summe negative Kritiken. Es kommt vergleichsweise selten vor, dass ein Design/Redesign mehr positive Kritik erhält als negative.

  2. Der doppelschwänzige Löwe in Kombination mit dieser speziellen Wappenform ist DAS Erkennungszeichen von 1860 München. Kann kaum ein Zufall sein, auch wenn die 60er wohl in Luxemburg nicht besonders bekannt sein dürften. Aber mir wäre weltweit kein anderes Logo in dieser Form bekannt.

      1. Ja, es geht aber nicht um den Löwen an sich (Löwen in Club-Logos gibt es wie Sand am Meer), sondern um die Kombination mit dieser seltenen Wappenform. Ist für mich einfach zu nahe am 1860er-Logo, eigentlich fast schon ein Plagiat.

  3. Also hier weiss ich nicht einmal, was ich schreiben soll. Das lässt möchte einfach ratlos zurück. Ich erkenne weder Idee noch Konzept, auch wenn sie das ein wenig schönzureden versuchen. Warum macht man das?

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