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Das Logo der EXPO 2025 in Osaka

EXPO 2025 Logo, Quelle: expo2025.or.jp
EXPO 2025 Logo, Quelle: expo2025.or.jp

EXPO 2025 Logo, Quelle: expo2025.or.jp

2025 wird die japanische Metropole Osaka Gastgeber der EXPO sein. Das Logo zur Weltausstellung wurde im Rahmen eines landesweiten Gestaltungswettbewerbs ermittelt. Der Siegerentwurf wurde vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit präsentiert.

Ende letzten Jahres hatten die Organisatoren der EXPO einen Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, um so das Logo der EXPO 2025 zu ermitteln. Am Wettbewerb teilnehmen durften japanische Staatsangehörige oder Ausländer mit Wohnsitz in Japan. Laut Ausrichter seien im Zeitraum von Ende November bis Mitte Dezember 2019 5.894 Entwürfe eingereicht worden. Die besten fünf Entwürfe wurde von einer Jury ausgewählt und auf der eigens eingerichteten Wettbewerbs-Website vorgestellt, allerdings nicht um über diese abzustimmen. Internetnutzer wurden vielmehr dazu aufgerufen, Kommentare und Meinungen zu den fünf Finalisten einzureichen.

Diese fünf Logos kamen „ins Finale“

EXPO 2025 Logo Contest Finalisten
EXPO 2025 Logo Contest Finalisten

Im Zuge der Vorstellung der fünf Finalisten und der damit verbundenen Meinungsaufforderung wurden laut Organisatoren 6.572 Kommentare eingereicht und ausgewertet (siehe PDF). Bei der Entscheidung über das Siegerlogo sei das Votum der Internetnutzer berücksichtigt worden, wie es seitens des Organisationskomitees heißt. Im Vorfeld wurden alle fünf Logos von einer 18-köpfigen Prüfungskommission eingehend auf mögliche Ähnlichkeiten mit anderen Logos und Markenzeichen untersucht. Gegen das ebenfalls in einem offenen Gestaltungswettbewerb ermittelte Logo der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio, welche bedingt durch die Corona-Pandemi auf 2021 verschoben werden musste, wurden seinerzeit Plagiatsvorwürfe erhoben, mit dem Ergebnis, dass die Gestaltung des Logos neu ausgeschrieben werden musste. Einen solchen Fauxpas wollten die Macher der EXPO 2025 offensichtlich vermeiden.

Auszug der offiziellen Pressemeldung

Die EXPO 2025 in Osaka/Kansai setzt sich zum Ziel, die weltweite Zusammenarbeit beim Aufbau einer Gesellschaft zu fördern, in der jeder seinen eigenen Lebensstil verfolgen und sein eigenes Potenzial voll ausschöpfen kann. Eine nachhaltige Gesellschaft, die unterschiedliche Lebensweisen unterstützt. Das ausgewählte Logo symbolisiert dieses Ziel der Expo und wird als offizielles Logo verwendet, um das öffentliche Bewusstsein und die Dynamik für die Expo weiter zu stärken.

EXPO 2025 Logo, Quelle: expo2025.or.jp
EXPO 2025 Logo, Quelle: expo2025.or.jp

Das Siegerlogo wurde von einer kollaborativen Gestalter-Gruppe namens TEAM INARI rund um den Grafikdesigner Tamotsu Shimada entworfen. TEAM INARI erhielt für den Entwurf ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet knapp 24.000 Euro. Basierend auf dem Motto der EXPO 2025 – „Designing Future Society for Our Lives“ – stellt das aus roten, blauen und weißen runden Formen bestehende Logo eine Art dynamischer Zellkörper dar. Bereits 1970 war die Präfektur Osaka Gastgeber der Weltausstellung. Das seinerzeit verwendete Logo wird im neuen EXPO-2025-Logo zitiert.

Erklärung der verantwortlichen Gestalter zum Designkonzept

Ich tanze. Ich hüpfe. Ich spiele. Deshalb lebe ich. Osaka / Kansai Expo. „CELLS“, das die Designelemente von 1970 als DNA in sich trägt, wird 2025 in Yumeshima die Zukunft mitgestalten. „CELLS“ kommunizieren als Zeichen. Frei. Organisch. Auf eine entwickelte Art und Weise. Das Logo drückt die Brillanz des Lebens aus.

Kommentar

Ein interessantes Konzept, das eine ungewöhnliche Form mit einer eigenwilligen Ästhetik entstehen hat lassen. Wie geschaffen, um es in Bewegtbild in Szene zu setzen.

Die Ausschreibung als solche zeichnet sich durch Fairness, Transparenz und Professionalität aus. Auch die Veröffentlichung der Kommentare der Internetnutzer als PDF belegt dies. Gut so, dass die Entscheidung über das finale Logo nicht von der Öffentlichkeit, sondern von einer mit Experten besetzten Jury im Verbund mit einer Prüfungskommission getroffen wurde. Nur so kann sichergestellt werden, dass es nicht wieder, wie beim Tokyo-2020-Logo, zu Markenrechtsverletzungen kommt. Der partizipative Ansatz, Internetnutzer um ihre Meinung zu bitten, erscheint mir überaus sinnvoll, Stichwort Open Design.

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Organisch, ja, und das Symbol könnt auch gut für Darmkrebsvorsorge stehen. Erst die Anwendungen im Kontext werden zeigen, ob es funktioniert. Meinen Geschmack trifft diese Auswahl nicht.

  2. Sieht aus wie eine Mutation irgendwelcher Gedärme mit Augen. Sehr gewöhnungsbedürftig. Oben rechts oder das Donut-Logo hätten mir besser gefallen.

  3. Um es positiv zu formulieren: Das Logo ist einzigartig und hat einen hohen Erinnerungswert. Vielen Dank für das PDF mit den Kommentaren, leider ist mein Japanisch etwas eingerostet.

  4. Mein erster Gedanke war auch: Eine Kette aus Augen? Hm, ich hätte auch das Logo rechts oben präferiert. Allerdings ist es kontrovers und man beschäftigt sich damit. Das ist dann doch als positiv zu werten. Schön kann eben auch schnell langweilig sein und untergehen.

  5. Dass alle den Entwurf oben rechts vorgezogen hätten, wundert mich. Ich halte diesen für sehr generisch und langweilig. Sowas findet man doch bei jedem zweiten Copyshop, vor allem in Betracht auf die Farbwahl. Das gewählte Logo ist da deutlich prägnanter, wenn auch polarisierender.

    1. Bei dem oben rechts, war ich richtig verstört, dass es das in die Top 5 geschafft hat. Ausgelutschter und generischer gehts es ja nun wirklich nicht. Als Logo zudem technisch echt ungeeignet. Meines Erachtens hat sich der mutigste Entwurf mit künstlerisch interessantem Ansatz durchgesetzt.

  6. Wie kommt es, dass der Entwurf oben rechts präferiert wird von den meisten hier?
    Es sieht aus wie ein “I’ll design 3 logos for 25$” Entwurf bei fiverr oder Etsy.
    Der Gewinner-Entwurf hat meiner Ansicht nach die einzige prägnante Eigenständigkeit.

    1. Weil der Siegerentwurf einfach Blöde ausschaut?

      Da könnte ich meine Nichte auch ein Bild mit Gekritzel malen lassen, bekommt einen Lolli dafür, ein absolut billiger Entwurf und das für weniger als 25 US$.

      1. “Sieht blöd aus” ist eine sehr subjektive Einschätzung. Das selbe würde ich auch über den Entwurf oben rechts sagen, aber das ist keine haltsame Begründung. Ebenso “absolut billiger Entwurf”.

        Wie wär’s mit etwas Konstruktivität?

  7. Das ist genau der Entwurf, anhand dessen man bei einem Brand/Logo hervorragend über “Eigenständigkeit” versus “strikte subjektive Ablehnung” streiten kann. Weil keiner, weder Designer noch Konsument, Emotion beim Betrachten einfach so ablegen kann. Jeder ist subjektiv, er merkt es nur nicht.

    Wäre ich ein Design-/Kommunikations-Professor, wäre genau so ein Logo meine Steilvorlage an die Studentenklasse zur Debatte.

    Wir sind hier natürlich keine Studenten, sondern eine Mischung als Althasen, Junghasen, solche mitten darinnen und Laien. Eine Debatte, die über Ein-Sätze, über harsches: “blöd” oder gestelztes: “prägnant”/”eigenwillig” hinausgeht, wäre mal was.

    Wieso zum Beispiel wird so eine Provokation zum Logo gewählt. Und nicht das edle Ding von links.

    Dass es eine bewusste Provokation ist, liegt nach meinem Dafürhalten doch auf der Hand. Keine Logodesign-Agentur, ob aus Japan oder anderswo, ist so schräg unterwegs, dass ihr so eine Mischung aus Blutplättchen und schielend-guckendem Froschlaich einfach aus Versehen so unterläuft. ;-)

    Also warum das? Will die internationale Technik- und kunsthandwerkliche Leistungsschau EXPO Kunst, Art werden? In der Kunst wäre Provokation als Ansatz gang und gäbe, im Kunsthandwerk eher nicht.

    Da hat nach meiner Meinung über das Logo ein Paradigmenwechsel von visuell nettem Technik-Gestänge hin zu Kunst und provokativer Botschaft stattgefunden.

    Der Satz dieser Designer:
    “Ich tanze. Ich hüpfe. Ich spiele. Deshalb lebe ich. ” ist für mich die provokative Ansage dazu.

    Weniger Technikverherrlichung, mehr Leben und Spiel also. Voll die Ansage, dieser “Froschlaich”.

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