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Calvin Klein ganz groß

Calvin Klein Logo
Calvin Klein Logo, Quelle: Calvin Klein, Instagram

Calvin Klein, seit 2002 eine Modemarke des US-amerikanischen Bekleidungskonzerns Phillips-Van Heusen, hat ein neues Logo. Die neue, nunmehr rein aus Majuskeln bestehende Wortmarke ist gewissermaßen die erste Duftmarke des neuen Kreativchefs Raf Simons.

Der belgische Modedesigner Simons, von 2005 bis 2012 Kreativdirektor der Jil Sander AG, leitet nunmehr als „Chief Creative Officer of the Brand“ die kreative Ausrichtung der Marke Calvin Klein. So erklärt sich auch die Umstellung auf das neue Markenzeichen.

Verantwortlich für das Redesign ist der britische Designer Peter Saville, dessen vor einigen Jahren entworfenen 80 Interpretationen des Lacoste-Logos nicht nur hier im dt kontrovers diskutierten worden sind.

Kommentar

In einem Eintrag auf Instagram wird das neue Logo seitens des Unternehmens als eine „Rückbesinnung auf den Geist des Originals“ beschrieben. Angesichts der erstmaligen Schreibweise rein in Großbuchstaben, erscheint dieser Deutungsversuch ziemlich gewagt und eher konstruiert. Denn auch wenn man sich bei der Formgebung etwa des neuen „C“ am Ursprungslogo von Calvin Klein orientiert hat, wiegt der Eindruck der Großschreibweise ungleich stärker.

Mit der Umstellung auf Großbuchstaben verliert die Wortmarke ihre wesentliche Charakteristik. Denn die Großbuchstaben „C“ und „K“, beide für die Marke von identitätsstiftender Bedeutung, gehen in dem eng gestellten Versalien-Einerlei unter. Insbesondere die streng geometrischen Formen der Minuskeln „a“ und „e“ verleihen dem Markenzeichen Wiedererkennbarkeit und Eigenständigkeit. Beides geht im Zuge des Redesigns verloren. So genommen würde ich das Redesign eher als eine firmenpolitisch motivierte Maßnahme einstufen. Ein neuer Chef ist an Bord, und das sollen auch bitte alle sehen. Eine Verbesserung unter formal-ästhetischen Gesichtspunkten kann ich zu diesem Zeitpunkt, da abgesehen vom neuen Logo bislang keinerlei Anwendungsbeispiele veröffentlicht worden sind, jedenfalls nicht erkennen.

Die Modemarke Yves Saint Laurent hatte vor wenigen Jahren im Zuge der Umfirmierung in Saint Laurent Paris und dem damit verbundenen Wechsel des Kreativchefs ebenfalls auf eine rein aus Versalien gesetzte Wortmarke umgestellt (dt berichtet). Was die Frage aufwirft, ob aus Großbuchstaben gesetzte Wortmarken in grotesker Schriftart zeitlos, zeitgenössisch oder vielleicht sogar zeitgeschmäcklich sind.

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Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Sorry, aber Calvin Klein war ,in meinen Augen, das Logo das am wenigsten ein redesign nötig hätte. Das neue Logo wirkt so plump im Gegensatz zum alten eleganten Logo..

    Obwohl das neue Logo natürlich trotzdem gut aussieht. Aber im Vergleich sieht es schon nicht mehr gut aus. :D

    Gruß

  2. Ich finde es wirkt moderner. Kann aber sein, dass man das auch erreicht hätte, wenn man nur die Schrift verändert und auf reine Versalien verzichtet hätte.

  3. Vorher wirkte die Schrift eleganter. Das spitze V hatte was spezielles.
    Auch die Verbindung zum CK als Abkürzung war offensichtlich, nun nicht mehr.

    Der neue Typ ist scheint der typische Aufsteigermanager in einer großen Firma zu sein: Die eigenen internen Machtgebaren sind wichtiger als das Wohl der Firma.

    Peter Saville, der Name kommt doch bekannt vor: Der hat früher Plattencover für New Order und Co. gemacht.

    1. Der neue Typ ist ein ganz ganz sensibler Mann. Der zuvor bei Dior war und dort aufhörte, weil er dem Erfolgsdruck nicht gewachsen war.

  4. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich Wortmarken aus reinen Versalien und zudem noch in verringerter Laufweite gesetzt, immer auch ein wenig ANSCHREIEN. Fand den vorherigen Schriftzug charakteristischer.

    Bin aber schon auf die neue Umsetzung des „CK one“ gespannt. Ich befürchte allerdings, hier geht ganz viel Charakter verloren…

  5. TRAURIGE ENTWICKLUNG. Klar hängt man gerne an Gewohntem, aber der Schriftzug war zeitlos. Eine Regular in Versalien? Ich kann mir dieses C direkt neben dem K nur schwer vorstellen. Aber im Grunde bleibt nur Abwarten bis die Anwendungen dazu gezeigt werden.

  6. @Achim, der weiterführende Link zu Calvin Klein oben ist nicht korrekt – es sei denn die Marke expandiert in die Luftfahrtbranche und nach Nürnberg.

    Das Logo ist schwach. Wie mehrfach gesagt verliert es komplett seine Eigenständigkeit und ist viel zu eng gesetzt.

  7. Viele Majuskel hintereinander lesen sich schlecht, sehen aber zur Zeit modern aus, sind aber nur modisch. Das große C passt auch nicht zu den anderen Buchstaben, da es eine konstruierte Schrift ist. Beim alten Schriftzug hat es”etwas”. Also: alt hatte Klasse, neu ist modisch.

  8. Abgerutscht in die totale Beliebigkeit. Abgesehen davon ist die neue Variante durch die ausschließliche Verwendung von Großbuchstaben bei geringem Zeichenabstand deutlich unleserlicher. Das C wirkt bei der Schrift auch etwas deplaziert,

  9. wiedermal ein gutes beispiel, dass »politik« wichtiger ist als alles andere
    das logo und somit die darstellung verliert, CK gibt es mit diesem logo nicht mehr
    ich versteh dieses: ich bin jetzt neu hier und muss neue fußstapfen setzen in den meisten fällen eh nicht, hauptsache mal anders ^^
    schade drum

  10. >
    das alte Logo zeigte ein gesundes “Understatement” / eine Selbstverständlichkeit / ein Selbstbewußtsein.

    >
    C…K geht ganz verloren.

  11. Im Endeffekt wurde bereits alles gesagt.

    Mir gefällt es auch nicht, ich fand den vorherigen Schriftzug gut und etabliert. Jetzt ist der Wiedererkennungswert gleich null, eine beliebige Typo mit, wie bereits geschrieben wurde, Buchstabeneinerlei… Schade!

  12. Wenn der neue Schriftzug auch besser zum Design und Stil der Kollektionen passen würde, wäre die Anpassung aus meiner Sicht nachvollziehbar. Rein subjektiv gesehen, spiegelte der alte Schriftzug aber das puristische, klare, edel-sportliche und unaufgeregte Design aber bereits sehr gut wider.
    Vor dem Hintergrund, dass es im letzten Jahr (und weiterhin andauernd) ein Revival des Hypes bzgl. der Unterwäsche mit dem charakteristischen umlaufenden Calvin Klein -Schriftzug auf den Bündchen und Trägern bei den Promi-Damen und Instagram-Fashionistas gab/gibt, ist dieser Schritt noch weniger nachvollziehbar. Schade.

  13. Auch ich schließe mich an. Beliebig und stillos. Stimme vorallem dem zu, dass die bekannte Abkürzung hier untergeht. Wenn unbedingt ein Redesign, dann hätte man sich vielleicht sogar auf das CK als Logo beschränken können, denn Bekanntheit hätte die Marke bereits genug.

  14. Sind schwarze Majuskeln nach “Glas” und “flat” der naechste trend? (DKNY, CK und gestern dann auch Air Canada – und es gibt bestimmt noch mehr prominente Beispiele).
    Kann funktionieren, solange der Rest des CDs mitspielt und eine eigenstaendigkeit vermittelt. Ansosnten kann das aber auch sehr schnell beliebig wirken. Bei CK z.B. traegt fuer mich eher die Bildsprache das Markenimage als das Logo.

  15. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das alte Logo ein Musterbeispiel an Kreativität war. Schließlich hat das ja glaub ich schon einige Jahre auf dem Buckel gehabt. Das Neue dagegen ist in der Tat einfach nur noch beliebig, und hat jeden typografischen Wiedererkennungswert verloren.

    Mag ja sein, dass die Marke Calvin Klein so etabliert (arrogant?) ist, dass sie sowas nicht mehr nötig hat, aber mit Ästhetik und Stil hat das nix mehr zu tun.

  16. Vielleicht wollte man mit dem neuen Logo auch bewusst weg vom CK, und den Fokus auf die gesamte Wortmarke und dessen Bedeutung legen. Hier wurde ein klares Gegenstück zum Gewohnten erschaffen und die angestaubte Optik des alten Logos musste weichen. So mag ich Design.

  17. Die Frage, die sich stellt ist doch: Warum?
    Und da wir das noch nicht wissen, noch nicht sehen, wohin die Reise geht, macht man es sich zu einfach, wenn man sich über den Bruch beschwert. Der Bruch mag richtig, gar notwendig sein, wenn er der Marke neue Wege eröffnet. Der Bruch mag falsch sein, wenn er nur an der Fassade kratzt (oder besser gesagt, an sie pinkelt), die Geschichte und ihre Linien abschneidet, ohne neue, bessere Linien zu ziehen.
    Eines ist allerdings klar: Es ist schlechter lesbar. Das ist vielleicht kein gutes Zeichen, vielleicht doch.

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