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Wolff Olins erneuert visuelles Erscheinungsbild

Wolff Olins Logo (seit 10/2023), Bildquelle: Wolff Olins
Wolff Olins Logo (seit 10/2023), Bildquelle: Wolff Olins

Die Branding-Agentur Wolff Olins präsentiert sich mit neuem visuellen Erscheinungsbild. Erst vor vier Jahren hatte die Agentur ein Rebranding vorgenommen. Dem eigenen Credo folgend will die Agentur nun offenbar abermals ihre Fähigkeit zum Wandel unter Beweis stellen.

Wolff Olins wurde 1965 von Michael Wolff und Wally Olins in London gegründet und verfügt über Büros in London, New York, San Francisco und mittlerweile auch Los Angeles. Seit 2017 ist Sairah Ashman Chefin von Wolff Olins, die erste weibliche CEO in der Geschichte der Agentur.

Ashman ist der Ansicht, dass Marken in der heutigen Welt nicht nur ein Logo oder ein Slogan sind, sondern vielmehr eine Kraft des Wandels sein können, wie sie anlässlich der Einführung des neuen Logo erklärt. Die Entwicklung eines Markendesigns sei zudem kein linearer Prozess. Das neue Logo, insbesondere der geschwungene Anfangsbuchstaben, bringe dies zum Ausdruck.

Auszug der Pressemeldung

Our vision for the future of brands is about transforming businesses through brand, culture and experience – and always in our own wild and wonderful Wolff Olins way. Today’s landscape is highly competitive, complex and messy. Obliging brands need to ignore convention in order to find new and better ways forward. To make this a reality, they must act holistically to achieve success. This has always been at the core of Wolff Olins, but this is more true and vital than ever in a post covid, hybrid-built world. […] And as part of the evolution of the shape of our business and our approach, we have taken a look at our own identity to better reflect the culture and experience of working with and for Wolff Olins.

Our new expression more clearly signals who we are and how we do what we do. Always strategic, always creative, driven by people and supported by our own distinctive approach. We’re ambitious for the work and optimistic for the world, and while the work we do is serious business, we want everyone working with us and for us to enjoy the ride. Which takes us to some unexpected, wild and wonderful places to create brands that have the power to be truly transformative.

Wolff Olins Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Wolff Olins, Bildmontage: dt
Wolff Olins Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Wolff Olins, Bildmontage: dt

Das letzte Redesign des Logos erfolgte 2019 (dt berichtete). Wie auch das bis 2019 genutzte Logo ist auch das neue Typologo wieder einzeilig. Statt in Versalien ist die Wortmarke jedoch in Gemischtschreibweise angelegt. Besonders hervor sticht hierbei die geschwungene Form des Anfangsbuchstaben. An- und Abstriche verlaufen nicht etwa, wie bei einem üblichen „W“, in geraden diagonalen Linien. Das „W“ beschreibt vielmehr, die Grenzen zwischen Schriftzeichen und einem bildhaften Zeichen auflösend, mehrere Bögen.

Zur Herleitung des Logos schreibt die Agentur

The W and O of our new wordmark represent the magic and the maths, the fusion of the creativity and rigour that has always been at the heart of Wolff Olins. This form captures one of our core pillars, enjoy the ride – inside the business as a team and externally with our clients. Enjoy the ride has long been a key part of our culture, where people can express their individuality, find their fit without cutting off edges, experiment and play, unlocking creativity that helps us imagine new possibilities for our clients. We value how our teams enjoy the ride, producing the best work of their lives, just as highly as we do growing our client base. One can’t come without the other and it’s a core part of our ethos.

Die von der Agentur seit vielen Jahren verwendete Hausfarbe Gelb ist zudem nun wieder frei von Rotanteilen.

Kommentar

Vermutlich war der Agentur das bisherige Logo zu statisch. Denn ohne das für die Wortmarke seit 2019 typische Kaugummi-hafte Bouncing wirkt die in serifenlosen Versalien gesetzte Wortmarke gewöhnlich. Die unkonventionelle, spielerische Form des Anfangsbuchstabens „W“ im neuen Logo ist Ausdruck von Kreativität und Humor. Weniger subtiler britischer Humor, als vielmehr eine unbändige Freude, ja ein geradezu kindlicher, Nickelodeon’scher Spaß an der Bewegung. Der Kern der Marke Wolff Olins, das zeigt sich beim Besuch der Agentur-Website wolffolins.com, erschließt sich (erst) in der Symbiose aus Form PLUS Bewegung. Ich finde diese Verbindung, dieses Zusammenspiel auf inhaltlicher Ebene außerordentlich spannend.

Bereits nach vier Jahren das Erscheinungsbild grundlegend zu erneuern, zeugt auch von einer gewissen Verwegenheit. Wie gedenkt man als Agentur Kunden davon überzeugen, dass die erbrachte Arbeit und die gelieferten Kommunikationslösungen zukunftsfähig, langfristig und nachhaltig sind, wo man doch gleichzeitig das eigene Profil nach wenigen Jahren auf links dreht? Schon klar: die einzige Konstante ist die Veränderung.

Mediengalerie

Dieser Beitrag hat 22 Kommentare

  1. Der Name WOLFF OLINS ist bereits ein Begriff und markant genug. Ein visuelles Redesign des Schriftzugs wäre demnach aus meiner Sicht nicht nötig gewesen.

    Zum Formalen: Der Anfang des schlangenförmigen Buchstabens “W” beginnt zu tief. Er sollte vorne die gleiche Höhe haben wie “lff”. Das müsste eine namhafte Markenagentur eigentlich wissen.

    1. Warum sollte das W vorne die gleiche Höhe haben wie “lff”?
      Das W ist in diesem Fall weit mehr als lediglich ein Schriftzeichen. Gestaltungsregeln, die beim Zeichnen von Schriften gelten mögen, greifen hier nicht bzw. nur bedingt.

    2. Nur weil ein Name bekannt ist, sollte das Design doch nicht still stehen. Lapidar gesagt kennt McDonald’s auch jeder, dennoch entwickelt sich auch hier das Design stetig weiter.

  2. Wäre es vielleicht noch stimmiger wenn das Schlangenhafte auch noch einmal bei »Olins« auftauchte, zum Beispiel durch ein l mit Schlaufe? So wirkt das W auf mich wie ein Fremdkörper. Nichts desto trotz ein schicker und lässiger Ansatz mit Wiedererkennungswert.

    1. So etwas hatte ich mir auch gedacht, ich hatte allerdings eher auf das O oder das s geschielt. Allerdings glaube ich, dass so mehr Spannung da ist und gerade mit unserer Erwartung gespielt wild.

    2. Ich wage zu behaupten, dass grade dieser Fremdkörper für den Wiedererkennungswert sorgt.

      Würde sich das Schlangenhafte jetzt in anderen Lettern fortsetzen, und wenn es nur einer sei, dann würde man wieder ein wenig Richtung generischer Displayfont von 1001fonts rutschen.

  3. Besser.
    So nicht einmal richtig schlecht. (Ein großes Lob wenn von einem Franken)

    Die alte ‚brute‘ Typo war zu austauschbar ausgerechnet für eine Branding Agentur.

    Agenturen rennen ja gerne mit dicken ‚Fressalien‘ herum, die inzwischen gefühlt jede Volkshochschule oder jedes Tanztheater als ihr Logo führt.

  4. Ich stehe hier glaube ich ziemlich alleine mit meiner Meinung, aber mir gefällt das Logo so gar nicht.
    Statt eines “W” erkenne ich eher ein kleines “d” mit verworrener Linie davor. ~dolff Olins.
    Auch wird diese sehr unleserlich bei kleinen Bildgrößen (siehe Thumbnail zum Logovergleich in der Mediengalerie).
    Zuletzt finde ich die Abstände zwischen den Buchstaben extrem unausgewogen, vgl. “lff” und “lin”. Natürlich, das ist in der Form der Buchstaben begründet, hier hätte man aber z.B. den Anstrich vom ersten “f” kürzen können. Oder das kleine “l” in einem Bogen enden lassen.

    Ja, das neue Logo fällt mehr auf als sein Vorgänger. Ich will danach aber einfach nur wegschauen!

  5. »Zuletzt finde ich die Abstände zwischen den Buchstaben extrem unausgewogen, vgl. “lff” und “lin”. Natürlich, das ist in der Form der Buchstaben begründet, hier hätte man aber z.B. den Anstrich vom ersten “f” kürzen können. Oder das kleine “l” in einem Bogen enden lassen.«

    Zustimmung, das ist schon etwas »klemmig«, insbesondere hintenraus. Für Schaugrößen-Anwendungen mag das passen, aber sonst kann es schnell verschwimmen. Diesbezüglich hätten sie sich ruhig etwas mehr an der alten Lösung orientieren können. Aber waren sie nicht ohnehin Verfechter von Branding via Key Visual statt Logo? Vielleicht fehlt da dann einfach auch etwas die Expertise (traut man sich fast gar nich zu schreiben)? Oder war das eine andere Londoner Agentur?

  6. Handwerk hin oder her, aber die Aussage hinter dem ganzen Logo:

    „Wir sind eine Agentur mit Präzision und Beständigkeit (ollf olins in einer klaren Sans-Typo), aber wir können auch verrückt und kreativ wenn es angebracht ist“ („W“ in einer verspielten Schrift).

    Diese visuelle Aussage finde ich mit dem Logo sehr gut getroffen.
    Die Entscheidung der Gewichtung der Buchstaben ist passend. Das „W“ fällt sofort ins Auge weil es am Anfang steht und macht das Logo unique, ohne überladen zu wirken.

  7. lässt ja erst glauben, es gäbe auch eine
    animierte version und passt zum maus-
    pfeil mit adhs auf der neuen website.
    genehmigen die namensgeber eigentl.
    solches noch… oder gilt verkauft ist
    verkauft… – schön ist irgendwie anders.

    spanender wäre wohl eine buchbespechung
    zu wolffs aktueller vö – wie die neubelebung
    der debatte – deutschland als globale marke.

    1. ohh, es gibt -hier- doch eine animierte version.
      -der schlange, die auch einen blindenstock ge-
      fressen haben könnte- nur eben nicht auf der
      agentur-eigenen website…

      die betonung des w.s lässt zudem noch mehr
      glauben es handelt sich um einen doppel-
      namen in ehe. – kundenarbeiten der agentur
      sind imho weitaus überzeugender und zumeist
      auch beständiger und weniger trauer-tragend
      nicht nicht-farbig.

      1. »nur eben nicht auf der
        agentur-eigenen website…«

        Ich meine auch da in einem der Show-Reals eine solche als »Abbinder« gesehen zu haben.

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