Auf dem Videoportal ARTE Creative präsentiert ARTE seit kurzem die wöchentliche Webserie „Agentur Amateur“. „Für frischen Wind in der Werbebranche“ werde man sorgen. Wie? Alle Arbeiten werden bei der eigens für die Serie gegründeten Agentur Amateur ausnahmslos von Amateuren übernommen.
Wie entsteht Design, wie entwickelt man Werbung? Die Amateure der Agentur sind sich sicher: Design passiert einfach! Die eigenwillige ARTE-Webdoku gibt Einblick in ein Agenturleben, wie es in dieser Form einzigartig sein dürfte. Obwohl … einige Fragestellungen und Probleme sind Kreativschaffenden nicht gänzlich unbekannt, beispielsweise am Rechner zu entwerfen ohne zu sichern (Min. 8).
Maximilian Williams, Absolvent der Hochschule für Musik Karlsruhe, und seine „Mitarbeiter“ loten aus, wieviel Werbung, wieviel Design möglich ist, wenn man davon keinen blassen Schimmer hat. Während Williams seine Rolle als „GF“ der Agentur spielt, agieren die Mitarbeiter unverstellt. So ganz sicher ist man sich dabei allerdings nicht. Stromberg lässt grüßen. Auch Mad Men schwingt mit. Zur Originalität des Formates trägt der badische, zum Teil badisch-ukrainische Mundschlag bei, der von den Amateuren gesprochen wird. An die Sprüche eines Bernd Strombergs kommt jedoch keiner auch nur ansatzweise heran.
Wie es sich für eine Agentur (und für ARTE-Projekte) gehört, wurde in Sachen digitaler Präsenz aus dem vollem geschöpft: Website, Facebook-Fanpage und Twitter-Account. „Kunstwerbung auf neue Art!“ Mit Comic-Sans zum Erfolg. Die ersten drei von insgesamt zehn Folgen sind bereits veröffentlicht.
Erinnert mich ein wenig an die Agentur, in der ich ’98 meine Ausbildung zum Mediengestalter begonnen habe. Inkompetente Chefs, die zwar große Reden schwingen aber sonst nicht viel können, und Personal, das sich aus Praktikanten und Azubis zusammensetzt, welches auch keine große Ahnung hat. Überraschenderweise ging der Laden nach 3 Jahren Hybris und Überheblichkeit den Bach runter.
Satire über unseren Bereich wird locker vom echten Leben überholt. Gebe Boris klammheimlich Recht.
Satire? Das echte Leben!
Interessante Idee. Aber auch ein wenig unfair.
Wenn die keine Ahnung haben wissen die auch nicht wie die Programme funktionieren oder was mit denen möglich ist.
Ich glaube mir wird schlecht. Gibt es so ein Projekt auch für Chirurgen?
Leider kann man im wahren Leben nicht einfach die Glotze ausschalten damit man die Nasen nie wieder sehen muss.
Gewissensfrage 1: ; -)
Ist das jetzt grob unfair, Kunden from Hell, die man nicht will, diese Webadresse from Hell zukommen zu lassen?
Radio Eriwan: Im Prinzip nein. They deserve it.
Gewissensfrage 2: ; -)
Ist es in Ordnung, sich über diese Mitarbeiter lustig zu machen?
Radio Eriwan: Im Prinzip nein. Man soll den bürgerlichen Mainstream nicht zum Besten haben. Er ernährt uns alle.
Gewissensfrage 3: ; -)
Riskiert man nicht damit als Schuss ins Knie, dass mittelständische Kunden dieses Angebot 1:1 ernst nehmen?
Radio Eriwan: Im Prinzip ja. Denn sie misstrauen dem Werber, der arroganterweise alles besser weiß als sie, zutiefst.
Klar musste ich schmunzeln, aber es erinnert mich doch sehr an eine Art “Bauer sucht Frau/Schwiegertochter gesucht” für die Werbebranche. Wir ergötzen uns an der Inkompetenz ahnungsloser Statisten und können uns schön fremdschämen.
Vor allem weil man doch sehr deutlich sieht, wie die Gruppe/Agentur extra ins Lächerliche gezogen wird, z.B. beim Brainstorming (auf “wir sind frei von Vorkenntnissen” pochen). Der “GF” gibt sich alle Mühe, sein Team möglichst plump und amateurhaft wirken zu lassen. Das ist niveaulos und herablassend. Von einer Produktion unter dem arte-Dach (wenn auch nur online) hätte ich etwas mehr erwartet.
Leider mag ich es weder wenn im TV Menschen vorgeführt werden, noch das hier auf so ein Blödsinn hingewiesen wird. Auch für ARTE ist das unterste Schublade. Ansonsten hat „Eiersalat“ schon alles gesagt. Schlimm schlimm.
Also ich frage ich auch: was soll das Ganze? Gegen eine Dokumentation in denen branchenfremde Personen ihre kreativen Fähigkeiten testen ist ja eigentlich nix einzuwenden, aber das, was Arte da zeigt, finde ich, ist schon hart an der gescripteten Soapgrenze.
Ich finde es weder lustig noch aufschlussreich und höchstens noch minimal unterhaltsam. Der Anspruch an eine Doku fehlt meiner Meinung nach völlig und für Satire fehlt jegliche Satire.
Nachdem das viral ja aus allen Kanälen tropft, habe ich mir auch die ersten zweieinhalb Folgen angesehen. Ich persönlich fand es schmerzhaft l a n g w e i l i g. Nicht komisch, nicht satirisch genug, inhaltlich zu dünn. Ist von Amateuren gemacht, ja?
bevor ich mir die ersten beiden folgen angeschaut hatte, war ich sehr interessiert. ich fand es auch eher langweillig , werde mkr die anderen Teile wohl nicht anschauen. wird kaum einer mitschneiden und nach wenigen tagen ist das Thema begraben und vergessen. schade eigentlich. hatte gewaltiges potential…
Ist das dämlich! Die Idee kann ja nur in irgendeiner Saufrunde entstanden sein…oder der Programmchef hat ne Wette verloren. Wüsste gern mal was sich ARTE dabei gedacht hat für so etwas Geld rauszuwerfen.
Warum wird das Thema überhaupt gebloggt?
Boykottiert den Schmarrn! Wieso eine Plattform dafür bereit stellen!
Löscht den Eintrag und gut ist!
@M Ohne Öffentlichkeit kann es keinen Boykott geben. Die Geschichte scheint ja sehr zu polarisieren. Die Einen finden es ganz lustig, andere stört die unterstellte Zurschaustellung der Protagonisten. Ich persönlich finde die Story nur bedingt unterhaltsam, auch konzeptionell hakt sie, etwa wenn der „GF“ durchblicken lässt, dass ihm JvM sehr wohl ein Begriff ist. Die Rolle des GF ist nebulös, das Zusammenspiel mit den „Amateuren“ … ja was eigentlich? … irgend merkwürdig. Statt sich mit der Handlung zu beschäftigen, fragt man sich ständig, was ist das für eine seltsame Konstellation der Akteure. Wen versucht die Geschichte anzusprechen? Was soll erzählt werden? Dass Jeder designen kann? Oder eben nicht Jeder?
Eben um solch einen Austausch zu ermöglichen, braucht es einen Beitrag wie diesen.
Ach, ich finds lustig. Unser Stromberg für die Werbebranche – natürlich bei weitem nicht so gut gemacht wie Stromberg, aber was soll’s. Ich musste ziemlich schmunzeln.
Dass die Serie suggeriert, dass Design jeder kann und Laien die selbstauferlegten Normen und Ansprüche von Werbern aushebeln können und sollen, sollte nur noch mehr Ansporn geben, gut und professionell zu arbeiten. Ist meine Meinung.
Das find ich Klasse. Ich verstehe die Ablehnung hier nicht. Da werd ich mir alle Folgen ansehen. Es ist total entlarfend und lustig. Tut mir zwar manchmal ein bißchen weh, wenn die “Laienkreativen” so daherreden als sei alles so supereinfach und im handumdrehen fertig. Wir wissen, wieviel Arbeit und Erfahrung dahintersteckt etwas Neues und Gutes zu gestalten. Und gerade deshalb gibt es mir Auftrieb und ich schaue mir das mit Interesse an.
[…] deren Mitarbeiter allesamt Amateure sind? Weil es interessant ist. Mehr zum Arte-TV-Experiment bei designtagebuch.de Weil mehr mehr ist: Folgen Sie uns bitte hier, hier, da und bei Tralala. Weniger P's: Gott sei […]
Erinnert mich leider auch sehr fatal an die Vorgehensweise vieler selbsterklärter “Full Service Agenturen” ..ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll mit der Vergleicherei. Das geht doch von selbsterklärten Programmierern (“also ich bin urspr. Grafikdesigner, habe mir aber das Programmieren selbst beigebracht” – und genauso sieht dann der Quelltext auch aus .. *würg*) über Webdesign-Vollprofis (“Wir bauen pixelgenaue Homepages!” – im Zeitalter von Reponsive Webdesign also immer noch mit Tabellenlayout und Spacer-GIFs) und noch viele viele weitere schlimme Daseins-Zustände.
Infosern finde ich das doch sehr amüsant, auch weils so nah an der Realität entlangschrammt :D
cu, w0lf.
[…] niedrig angesetzten Preisgeldes, dass mit dem Wettbewerb in erster Linie Bürger aus der Region und Amateure angesprochen werden sollen, keine Profis. Gleichzeitig vergibt der Verband im Rahmen einer […]