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Universität Freiburg führt neues Corporate Design ein

Uni Freiburg Logo, Quelle: Uni Freiburg
Uni Freiburg Logo, Quelle: Uni Freiburg

Die Universität Freiburg stellt derzeit auf ein neues Corporate Design um. Mit dem neuen Design bringe die Universität ihre gesellschaftliche Verantwortung zum Ausdruck, so das Statement der Uni anlässlich der Vorstellung.

Das neue visuelle Erscheinungsbild der Universität Freiburg, auf das die Uni in den kommenden Wochen umstellen wird, schlage „eine Brücke zwischen Tradition und Zukunftsgewandtheit“, wie die Uni auf ihrer Website erklärt. Gestartet wurde der Prozess zur Erneuerung Ende letzten Jahres. Das Redesign umfasst unter anderem die Wortmarke, Typografie, Farb- und Bildwelt sowie weitere Gestaltungselemente wie Schmuckelemente und Symbol. Auch die Website der Uni soll in Kürze einem Relaunch unterzogen werden. Die letzte ähnlich umfangreiche Modifikation des Corporate Designs erfolgte 2009 (dt berichtete). Ab Ende Januar 2023 soll das neue Corporate Design verbindlich gelten.

„Die mediale Welt ist in den vergangenen Jahren immer dynamischer geworden – insbesondere digitale Medienformate entwickeln sich ständig fort“, so Katja Stempfle-Eberl, Leiterin der Abteilung Marketing und Events. „Darauf müssen wir als Universität reagieren – auch und besonders im Corporate Design, etwa wenn sich Webseiten weiterentwickeln oder wir über neue Kanäle kommunizieren möchten. Dafür haben wir nun mit dem neuen Corporate Design beste Voraussetzungen – und eine Nachfolge für das bisherige Corporate Design, das vor mehr als zehn Jahren entwickelt worden war und aktuellen kommunikativen Anforderungen nicht mehr standhalten konnte.“

Uni Freiburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Uni Freiburg , Bildmontage: dt
Uni Freiburg Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Uni Freiburg , Bildmontage: dt

Das derzeit noch gültige Logo, eine Kombination aus traditionellem Universitätssiegel und einer um 90 Grad gedrehten Wortmarke, wurde 2009 eingeführt. Bei dem neuen Logo handelt es sich um eine reine Wortmarke. Die in der Farbe Blau gehaltene Wortmarke sei modern, nahbar, vermittelnd, minimalistisch, lebendig und beweglich, so die offizielle Beschreibung. Die Verbindung der beiden Begriffe „Universität“ und „Freiburg“ bringe die gesellschaftliche Nähe der Universität Freiburg zum Vorschein.

Blau bleibt als Primärfarbe der Uni bestehen. Rot spielt hingegen gemäß der vorgestellten CD-Vorgaben zukünftig keine Rolle mehr. Stattdessen werden Grün, Gelb, Braun und Rosa als Zusatzfarben zur Anwendung kommen.

Erarbeitet wurde das Corporate Design, wie die Uni im Rahmen einer Presseveröffentlichung erklärt, von der Agentur Moniteurs (Berlin), auf Basis von Workshops, an denen Universitätsmitglieder unterschiedlicher Ebenen eingebunden waren.

Kommentar

Dass sich der um 90 Grad gekippte, auf dem Siegel platzierte Schriftzug überhaupt 13 Jahre lang halten konnte, finde ich bemerkenswert. Denn die Form widersprach schon damals den für die Gestaltung eines Logos geltenden Prinzipien. Die formal-ästhetische Qualität hierbei einmal außen vor lassend. Überlappungen von Wortmarke und Signet/Bildelement, das mag ein wenig dogmatisch klingen begründet sich jedoch aus der praktischen Anwendung, gilt es generell zu vermeiden, denn sie verschlechtern die Darstellungsqualität und schränken sowohl die Reproduzierfähigkeit wie auch die Flexibilität ein. Die vertikale Ausrichtung, so die Idee, solle das Selbstverständnis einer „offenen, innovativen und kreativen Institution auf visueller Ebene unterstützen“. Es ist klar: dies lässt sich auch besser, funktionaler und auch ästhetischer darstellen. Lediglich mit der nahezu quadratischen Dimension konnte das bisherige Logo punkten.

Das neue Logo, eine reine Wortmarke, ist betont neutral. Womöglich beobachten wir eine Art Gegenbewegung zu dem doch zu verspielt und umständlich angelegten bisherigen Konstrukt? Der kleine Querstrich jedenfalls ist die einzige echte „kreative“ Note, die sich die Uni fortan in ihrem offiziellen Logo gönnt. Auf Anwendungen wie einer Einladungskarte geht die Wortmarke gänzlich unter, auch da diese in der selben Schriftart gesetzt ist wie der Text, nämlich in der Social, herausgegeben von der Schweizer Type Foundry Dinamo. Je unscheinbarer und zurückhaltender die Form des Logos, um so wichtiger sind alle anderen CD-Elemente, wenn es darum geht über die visuelle Ebene Identität zu stiften. Das neue Farbkonzept ist eigenständiger als das vorherige nüchterne Schema, das ja. Und auch mit Hilfe der Typo beweist die Uni etwas mehr Mut. Anhand der bislang veröffentlichen Anwendungsbeispiele vermag ich mir aktuell kein Urteil erlauben, ob das neue Gestaltungskonzept insgesamt soweit trägt, dass eine eigenständige und wiedererkennbare Markenidentität entsteht. Die Berücksichtigung einer kompakten Logovariante („u fr“), welche im Umfeld von Social Media als Profilbild fungiert, lässt erkennen, dass das neue Markendesign dieses Mal stärker auf Flexibilität und Variabilität hin ausgerichtet wurde.

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Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Das ist ja schrecklich: einfallslos, beliebig austauschbar, völlig leer. Warum das “U” und “F” als Kleinbuchstaben? Kein schöner Relaunch!

  2. Völlig konzeptlos. Die Plakate zeigen ideenlose geometrische Formen, die keinen Bezug zum Logo aufbauen. Hauptsache Vielfalt! …mehr muss man dazu nicht sagen.

  3. Ist schon ziemlich trist. Die einzige Besonderheit – das verlängerte kleine f – ist leider nicht genug. Die Wortmarke ist – wie bei den meisten Universitäten – sehr sperrig, aber es gibt ja auch hier Beispiele, wie man dieses Problem angehen könnte. Ich glaube dieses Design wird keine 15 Jahre Bestand haben, denn da es sich alleine auf den Schriftsatz verlässt, wird es in der Realität der täglichen Umsetzung mit über 10000 Mitarbeitern bereits nach wenigen Monaten kläglich scheitern…

  4. Schon wieder frage ich mich, WER bitte schön segnet solche Design-“Arbeiten” ab?
    Leider sehr beliebig austauschbar und einfach nur einfallslos.
    Selbst dies online kostenlos zu erstellen und dann als eigene Creation zu verkaufen, ist da innovativer.
    Da hilft es auch nicht, zwischen universität und freiburg ein “-“Bindestrich zu setzen. Stielbruch mit der Wortmarke kommt dann noch hinzu.

  5. Die Wortmarke finde ich im Großen und Ganzen recht gelungen.
    Das Corporate Design bzw. die Plakat-Beispiele dann eher lieb- und einfallslos. Die wollen so überhaupt nicht wirklich zur Schriftmarke passen. Generell kann ich hier keine richtungsweisende Richtlinie erkennen – weder im Farb- noch im Formkonzept.

  6. Was bitte hat die Universität für eine gesellschaftliche Verantwortung und wie kommt diese durch das neue Logo zum Ausdruck?
    Auch kann ich nicht sehen, wo das neue Design “eine Brücke zwischen Tradition und Zukunftsgewandtheit” schlägt? Das alte historische Logo wurde komplett entfernt und durch einen identitätslosen Schriftzug ersetzt, den man so auf der ganzen Welt wiederfinden und einsetzen könnte.

  7. Vom Regen ind Traufe….. Schon der letzte Auftritt war peinlich und nutzte gestalterische Mittel im höchsten Maße unprofessionell. Wenn eine traditionelle Institution ins Unscheinbare versinken möchte, dann so. Schon gar nicht Punkten kann sie damit, sich die altehrwürdige Design-Ikone der Nivea-Dose einzuverleiben. Wieder mal voll daneben gegriffen….

  8. wenn man gesellschaftlicher
    verantwortung gerecht werden
    will… – warum beauftragt man
    dann nicht eine lokale agentur
    oder kooperiert mit der ört-
    lichen freien hochschule für
    grafik und design? – statt ein
    paar muster aus berliner fliesen-
    outlets zu einer verstümmelten
    wortmarke teuer zu importieren.

    zu einer wortmarke die sich kaum
    mit bindestrich substantivieren lässt
    und an der man offenbar nicht ein-
    mal die domainrechte hält, für eine
    uni die ohnehin alle ALU nennen…

  9. Modern … naja, OK.
    Minimalistisch … definitiv.
    Nahbar, vermittelnd, lebendig, beweglich … ? Wenn man derart mit Buzzwords um sich wirft, wäre eine nähere Erklärung schon hilfreich. Das Gesamtbild ist sehr langweilig, auch die Anwendungsbeispiele ändern da nichts dran.

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