Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat seit wenigen Wochen ein neues Corporate Design. Anlass für das veränderte Erscheinungsbild ist die Implementierung einer Dachmarkenstruktur sowie eine Neupositionierung zwischen “Moderne und Tradition”, wie es heißt.
Die offizielle Namensgebung enthält nun nicht mehr “Universität” sondern die verkürzte Form “Uni”. In der Pressemeldung heißt es hierzu. “Die Namensverkürzung im Logo steht für ein neues und emotionales Markenbild. Eine „Uni“ ist Lehre, Leben, Campus und Begegnung. Und damit mehr als eine Institution. So rückt das traditionsreiche und würdevolle Siegel in der Hierarchie des CDs nach hinten.“
Ins Auge fällt die vertikale Ausrichtung des Schriftzuges. Zur Intention heißt es: “Die vertikale Positionierung des Schriftzugs deutet die – auch unabhängig bestätigte – Exzellenz in Forschung und Lehre an. Und steht ebenso für die neuen und eigenen Wege, die die Universität Freiburg immer wieder beschreitet.“
Vermutlich bin ich zu konservativ. Ich käme nie auf die Idee den Schriftzug einer Universität um 90 Grad zu kippen. Vor dem “Erfahren” und “Begreifen” steht für mich das “Erfassen”. Kein Mensch möchte gern den Kopf wenden, um etwas zu lesen aber genau dies wird dem Betrachter hier abverlangt. Der Absender ein Broschüre oder eines Webauftritts bekommt etwas Diffuses, wenn der identitätsstiftende Schriftzug im Logo nicht sofort lesbar ist. Auf der anderen Seite ist natürlich die Website nun ansehnlicher.
Verantwortlich für Konzept und Umsetzung ist die Werbeagentur qu-int (Freiburg).
Ich habe auch meine Probleme mit der gekippten Schrift. Von der Anmutung her ist es sicher ein Schritt in Richtung Modernität, und ist rein optisch erstmal ganz ansehnlich. Aber ob man sich mit der 90°-Schrift und dem ausgegrauten Siegel, das in der Anwendung verschiedentlich angeschnitten und dadurch zum Muster “degradiert” wird, wirklich einen gefallen tut, weiß ich nicht recht.
Schade, dass man die Website in einem altbackenen Stil belässt und die Chance für einen qualitativen Schritt nach vorne nicht nutzt. Ich dachte erst, dass man da praktisch nur das Logo getauscht hat …
das CD gefällt mir auf anhieb recht gut – auch der gekippte schriftzug, ist
zwar etwas gewagt – aber: wer wagt gewinnt :-)
und was die website betrifft: vorher war sie wirklich altbacken, jetzt sieht sie
sehr aufgeräumt und modern aus.
Wieder ein weniger an Tradition und ein Mehr an Beliebigkeit. Das altehrwürdige Siegel ist kaum noch zu sehen und wird von dem senkrechten Text fast vollständig verdrängt. Dann noch zwei Striche in Rot, die überhaupt keine vernünftige Bedeutung zu haben schein.
Das ist wirklich ganz schwach.
In dem neuen Design sehe ich vor allem die “Tradition”. Die “Moderne” scheint sehr gut versteckt worden zu sein. Denn Logo, Webseite und Printprodukte in einem wirren Mix aus Blau und Grau zu präsentieren, ist wohl kaum modern.
Zumal weder Idee noch Umsetzung besonders überzeugen können: Man achte einmal auf die roten Balken im Logo, die sehr lieblos und willkürlich auf dem blassen Wappen platziert sind. Oder die Webseite, die meist nur eine graue Textwüste darstellt. Oder die Tag-Cloud “Themen” auf der Startseite, die sich beim Klick auf “Themenwolke” in “Themenwolke” umbenennt. Sieht so der verzweifelte Versuch aus, die “Moderne” auf eine Webseite zu bringen?
Leider hat die Uni Freiburg mit diesem Schritt nicht mehr geschafft als viele andere Universitäten – vor zehn Jahren.
Ist euch das Favicon aufgefallen? Hier wird aus dem gekippten Schriftzug ein ganz nettes Logo.
@rochsurf: ja tatsächlich, aber eher ein Logo für eine Börse oder ein Unternehmen, dass sich damit auseinandersetzt. Oder vlt. ein Unternehmen, dass sich mit Statistik beschäftigt.
Also besser als vorher allemal. Ob das nun der große Wurf ist…vlt. sollte es ja gar kein großer Wurf werden. Die gekippte Wortmarke mag anfänglich für Verwirrung sorgen, aber alle die mit der Uni Freiburg zu tun haben werden das bald gelernt haben und sowieso nicht mehr versuchen das Logo zu lesen.
Das CD erinnert mich an EnBW.
Also mein Kopf hat sich nicht bewegt beim Lesen des Logos:-). Die angebliche generelle Unlesbarkeit senkrechter Schriftzüge ist doch ein alter Hut. Mir gefällt es jedenfalls. Was hingegen wirklich stört, ist das blaue Nichts auf der website, in dem der Serifenschriftzug beziehungslos herumhängt. Er fühlt sich auch sehr einsam zwischen alle den Serifenlosen. Schade, daß man dort nicht konsequent war und die Fraktion “Tradition” ein kleines Denkmal hat.
ich musste leicht schmunzeln, denn das blau, die groben züge und die verwendung des alten “logos” (wappen, stempelsieget,…) kam mir als würzburger studentin doch recht bekannt vor.
im vergleich der webseiten der uni freiburg und der uni würzburg “kommt” es zwar nicht ganz so explizit rüber, aber gerade die druck erzeugnisse (siehe oben unter “studium generale”) ähneln sich in den ansätzen, wenngleich freiburg auf serife, würzburg auf seriflose schriften setzt.
nun gut: das ist ja nichts schlechtes.
Normalerweise finde ich gestürzte Schrift geht gar nicht, aber hier haben mich die Anwendungsbeispiele überzeugt. Nach einmaligem Kopf wenden klappt dann das „Erfassen“ ganz gut. Was mich allerdings stört sind diese beiden roten Striche. Wofür stehen die, der sind die nur Deko? Ausserdem gefällt mir das Logo als Stand-Alone gar nicht.Ohne die blaue Farbfläche und die Positionierung im weißen Balken oder Flächen wirkt das Logo ein wenig charakterlos und so blass wie das Siegel im Hintergrund.
Mir gefällt das neue CD nicht wirklich. Der Versuch Modernität reinzubringen gingen wohl nach hinten los, denn jetzt erkenne ich weder Tradition noch Modernität. Das alte Logo fand ich persönlich sehr schön. Die neue Website ist selbst nicht schön, aber die alte war es auch nicht.
blau ist out. wirkt nicht. die 90° Idee ist nicht schlecht.
Das Favicon hat wirklich was.
Ich habe von Studenten und Dozenten an der Uni Freiburg recht gemischte Reaktionen aufs Design gehört. Es scheint schon zu polarisieren. Mir gefällt es jedenfalls und ich kann sowohl Fortschritt als auch Tradition darin erkennen. Denke aber auch, dass es im Kontext definitiv stärker wirkt als standalone. Gibts überhaupt großartig alleinstehende Anwendungen dafür?
Hm, also ich muss meinen Kopf nicht drehen um es lesen zu können …
Finde auch, dass es so alleine und freistehend eher trocken ist und das Wappen (trotz Rücknahme) dann zu sehr auffällt – Wenn ich das aber richtig sehe, soll das Logo auch nicht stand-alone verwendet werden, oder? Zumindest auf den Beispielen hier steht es immer im Zusammenhang mit der Blaufläche (mit angeschnittenem Wappen) und der komplett freien Fläche darunter. So kommt es dann auch recht frisch daher und ist eine gelungene Verbindung zwischen der Uni und der Universität ;).
Was mir eher nicht gefällt ist die Schriftwahl, aber da behaupte ich mal, dass es ein (finanzieller?) Kompromiss war (wie leider meistens in solchen Fällen ^^)
das einzig moderne ist das favicon mit dem gestreckten mittelfinger ;)
die website sieht irgendwie nach standard-template aus. mir persönlich sind die textzeilen etwas zu lang.
Ich finde am schlimmsten is die Implementierung des Siegels das passt da nich hin…entweder ganz weg oder woanders
MFg
LA
Die neue Gestaltung mag mir gar nicht gefallen: Die Wortmarke kmmt mir zu grobschlächtig udn unbeholfen vor, genau wie der Einsatz derselben. Es fehlt jegliche Raffinesse die die rudimentären Formen wieder interessant machen (So könnte z.B. die rote Querlinie irgendeine Funktion erfüllen – tut sie aber nicht, sie hängt nur immer uninspiriert in der Gegend herum).
Grundsätzlich hab ich aber zugegebnermaßen auch schon mit dem Konzept Probleme:
Erstens verstehe ich nicht ganz wieso man die “Tradition” so zurückdrängt – gerade das ist doch das tolle an unseren alten Städten und Universitäten (Vieles andere ist da ja eher traurig).
Darüberhinaus bin ich spiessig was das Logo angeht – ich finde das Logo sollte doch den korrekten Namen des Instituts zeigen: Alberts-Ludwigs-Universität. Das auf der Webseite eher verschämt daneben zu schreiben wirkt als wäre einem der eigene Name peinlich. Zudem kann ich überhaupt nicht nachvollziehen warum sich eine wissenschaftliche Lehrstätte eine umgangssprachliche Abkürzung auf die Fahnen schreibt. Wenn jetzt schon die Universitäten auf korrekte Sprache pfeiffen… na dann
Wirkt auf mich eher nach einer Positionierung zwischen Tradition und dem, was man um das Jahr 2001 für Moderne hielt. Obwohl ich der 90°-Idee durchaus etwas abgewinnen kann, aber hier ist es einfach uninspiriert und ohne Raffinesse ausgearbeitet. Die Schrift wirkt beliebig, der rote Strich hat weder optische noch technische Funktion oder Sinn, das historische Signet im Hintergrund wirkt im Bereich mit der neuen Schrift trotz des hellen Grautons zu wirr und unruhig. Das alte Logo hatte zweifelsohne Staub angesetzt, atmete aber doch den Geist einer gereiften Universität mit lebendiger Geschichte. Das neue Logo setzt hier nicht an – man hätte an einer dezenten Überarbeitung von Typografie und Proportionen beginnen oder etwas radikal bunt-emotionales schaffen können, das gemeinsam mit dem historischen Logo einen wundervollen Kontrast ergeben hätte; stattdessen ersetzt man diesen Geist einfach durch eine aufgestempelte identitätslose Identität, ein Logo, dessen einzig hervortretendes Merkmal seine Drehung ist, und das man ohne die Drehung schon tausende Male so oder ähnlich irgendwo hat herumhängen sehen. Ein austauschbares Logokonzept wird nicht besser, wenn man den Kopf drehen muss, um es lesen zu können.
Die Webseite ist sicherlich kein Rückschritt, aber wenn ich schon “Leben, Campus und Begegnung” darstellen will, kann ich keinen Onlineauftritt bauen, der aussieht als könnte ihn auch jedes x-beliebige medizinische Labor oder Gynäkologiepraxis Dr.Schmitthuber so oder ähnlich aufsetzen. Da finden Anspruch und Umsetzung leider überhaupt nicht zueinander.
CD und Printumsetzung durchaus gelungen! Hier funktioniert der Einsatz des senkrechten Logos sehr gut. Auch die roten Balken finden eine Bedeutung. Modern ist das aber bei Weitem nicht.
Logo und Webauftritt sind weder modern noch traditionell. Das Logo für sich alleine will nicht funktionieren. Weder die 90° Typo noch das Wappen im Hintergrund. Da harmonisiert einfach nichts und man spürt förmlich wie sehr der Kunde hier Einfluß auf das Design hatte. Da musste die Agentur wohl wieder zu viele Komprisse machen.
Über die Webseite braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Die entspricht in keiner Form den heutigen Ansprüchen. Schon gar nicht denen einer Uni(versität).
Wieso gibt ein “Unternehmen” mit jahrhunderte langer Tradition diese so mir nichts dir nichts auf? Das Universitätssiegel wird in den Hintergrund geschoben, bei Verkleinerungen wird da vermutlich nur weiß/graues Genuschel draus. Wie soll das Logo in einer schwarz/weißen Version aussehen, frage ich mich da nur….
Der Rest des Logos ist schwach, für so eine starke Marke wie die Universität. Vor allen Dingen das abgebildete Hinweisschild sieht aus wie für die Neurologiepraxis von Dr. Kleinschmidt, wie schon einige hier geschrieben haben. Auch die Verkürzung/Verniedlichung von Universität zu Uni trägt Ihr übrigens dazu bei. (Wenn man das machen möchte, sollte man sich so eine Lösung wie die Universität Kassel suchen.
Wirkt leider recht billig und charakterlos.
Ich frage mich beim Lesen der Kommentare, wieviele die Uni Freiburg eigentlich kennen. Ich bin nämlich Freiburger und kenne die Uni Freiburg auch nur als “Uni” Freiburg. Als Albert-Ludwigs-Universität ist sie mir kaum begegnet. Gut, dass sie sich nun auch als “Uni” begreift und damit dem Empfinden der Bürger, Dozenten und Studenten entgegen kommt und dabei trotzdem nicht den Anspruch links liegen lässt.
Überhaupt war die Uni früher von einer Marke weit entfernt bzw. ist mir nie als solche begegnet, viel zu wirr und inkonsequent war die Marken-Architektur (naja, ich denke, es gab einfach keine ;) ) Und wenn man unbedingt Siegel, Wappen oder Serifenschrift braucht, um Exzellenz und Tradition zu kommunizieren, ist man doch längst verloren. Meiner Meinung nach, hätte die Uni ruhig auch auf das Siegel verzichten können (ist sicher nur ein interner Kompromiss).
Insgesamt wirkt der Auftritt auf mich jetzt um einiges traditionsreicher und seriöser als im Nicht-CD, was sie vorher hatten. Hoffe mal, dass damit auch das Fakultäten- und Instituten-Design/Marken-Chaos ein Ende hat.
“Luegä ma mol” wie wir hier im Süden sagen …
Nein, einen Nackenkrampf werde auch ich nicht bekommen, wenn ich mir das Logo anschaue. Weiterhin kann ich Michael nur zustimmen. Ich komme auch aus Freiburg und das frühere CD, wenn man das überhaupt so nennen kann, war wirklich nicht gerade das beste.
Endlich wurde in das Logo auch mal Farbe reingebracht. Vorher sah es für mich einfach nur langweilig und altmodisch aus. Auch die Verkürzung auf UNI kann ich nur begutheißen, da für die meisten Freiburger die Universität schlicht nur UNI heißt.
Wenn man sich dann auch den Vergleich zwischen altem und neuem Design – z.B. der UniCard ansieht – erkennt man, dass die Umgestaltung ein Schritt in die Moderne für die Uni ist.
Tja, diese zwei roten Strichlein… was könnten sie bedeuten? Verankerungen in Tradition (links) und Fortschritt (rechts)? Ein (formales) Raum-Abstecken? Der berühmte rote Faden? Nun, _wir_ wissen es nicht sicher – das heißt ja dann zwangsläufig, dass sie gar keinen Zweck haben, nicht wahr?
Man muß es einfach sagen: Die typische Idee eines, hier recht untalentierten, Praktikanten. Der ganze Auftritt schmerzt, und das bei einer derart interessanten Aufgabenstellung!
Was sind denn das für zwei nichtssagende Balken links und rechts? Keine Ahnung was das soll. Auch dieses Schattensiegel der Uni, oh Mann/Frau, wer macht denn sowas?
Entweder das Siegel ist da und sichtbar, oder eben nicht. Weshalb wird überhaupt so ein Traditionsding derart kaputtfragmentiert, geradezu kastriert eingesetzt?
Die bisherige Website war halt so ein Ding aus den 90igern, von irgend einem unspirierten Beamten (Pressesprecher?) zusammengestümmelt, die jetzige geht einigermaßen.
Rocksurf schreibt: Favicon …! Das ist doch nix als die pure Verzweiflung da noch was reinzudenken, das ist aber nix! Lustig!
Auch hat Michael meiner Meinung nach völlig recht.
Bezogen auf dieses Projekt hat die Exzellents-Uni Freiburg jedenfalls wenig Exzellentes zu bieten.
“Das Verständnis ist die wichtigste Vorausetzung für Kritik.”
Henri-Frédéric Amiel (Schriftsteller und Philosoph)
Schade das sich viele, die sich hier zu Wort melden, nicht mit den Aufgaben auseinandersetzen und diese konstruktiv kritisieren und diskutieren. Stattdessen werden leider, recht platt, unqualifizierte Meinungen in den Raum geworfen:
“blau ist out.” “Wirkt leider recht billig und charakterlos.”
“Die typische Idee eines, hier recht untalentierten, Praktikanten.”
Das verdirbt einem die Laune an der Diskussion. Denn gerade in einer intelligenten Diskussion lernt man und entwickelt sich weiter, oder?
Sicher ist das hier vorgestellte Erscheinungsbild verbesserungswürdig, so wie jede Arbeit verbesserungswürdig ist!
Vielleicht trifft Sie auch nicht meinen persönlichen Geschmack, aber geht es um Gefallen oder nicht? Nein, es muss funktionieren! In bestimmten Bereichen Erwartungen und Aufgaben erfüllen.
Ich denke es kann funktionieren und stellt, in meinen Augen, einen Fortschritt für die Universität Freiburg dar.
Ich wünsche allen eine (hoffentlich) konstruktive Woche! ;-)
noch eine Anmerkung zum Thema “modern”:
Muss eine Uni “modern” sein?
Was ist “moderne” Gestaltung? Ist das Design heute modern und dann in wenigen Jahren etwa wieder out?
Ist es nicht wichtiger und zielführender ein “zeitloses” Design zu schaffen (insbesondere für eine solche Institution) das über mehrere Jahre Bestand hat?
Ein prägnantes, frisches und eigenes Erscheinungsbild das nicht irgendwelchen Trends hinterher läuft?
PS: ups, jetzt hab ich auch schon “Uni” gesagt…
Ja du meine Güte, Ludwig!
Was isn dasn fürn Diskussionsverständnis? Musst doch nicht gleich beleidigt sein!
Aber davon ganz abgesehen: Was heisst bei Dir verbesserungswürdig? Darüber würde ich überhaupt nicht debattieren, das ist doch auch der völlig falsche Begriff! Mit Würde hat das hier überhaupt nichts zu tun, die sei doch jedem Designer selbstverständlich belassen.
Du meinst doch sicher verbesserungsfähig, oder verbesserungsmöglich, oder Darstellung von möglichen Entwicklungspotentialen oder was aus dieser Richtung. Aber darüber wird doch hier diskutiert, in der Regel mit Hand und Fuß. Dazu gehören auch Meinungen wie die von Dir kritisierten. Und wenn Dir das nicht gefällt… na, dann ist das eben so.
Was an dem Erscheinungsbild frisch sein soll, welche Inhalte/Komponenten das darstellen würde mich in diesem Zusammenhang mal von Dir interessieren. Qualifiziert. Fachlich.
Liebe/r B52,
ja, anscheinend habe ich ein anderes Diskussionsverständnis. Die von mir angeführten Kommentare entsprechen eben nicht meiner Vorstellung einer intelligenten Diskussion “mit Hand und Fuß”.
So ist meine Meinung. Und diese muss auch Dir nicht gefallen ;-)
Und beleidigt bin ich auch nicht (danke an dieser Stelle für diese absolut “sinnvolle” Unterstellung). Erstens wäre es ja schlimm wenn mein Gemütszustand von gelesenen Foreneinträgen abhängt und zweitens, denke ich, sollte nicht meine Laune zum Diskussionsgegestand werden.
Zum dem Wort “verbesserungswüdig”:
Es meint, was das Wort an sich schon besagt: “verbesserungsbedürftig und wert, verbessert zu werden.”
So heißt es nicht nur bei mir, sondern ist auch im Duden nachzulesen…
Was ich an dem Erscheinungsbild als frisch empfinde?
Anhand der wenigen Screenshots kann man sicher nur den ersten Eindruck schildern.
Neu und anders (damit auch frisch) empfinde ich den Umgang des Logos und das Zusammenspiel mit dem Wappen, zumindest in Verbindung mit der blauen Farbfläche. Hier wurden wohl neue Wege gesucht das Traditionelle mitzutragen, aber es nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Auffällig und prägnant empfinde ich es weil es sich in dieser Darstellung sicher von anderen Unis abhebt (zumindest bei denen die ich gerade im Kopf habe. Sicher nicht fachlich qualifiziert von mir recherchiert ;-) ), die in der Regel die Wappen “gewöhnlich” abbilden.
Auch die Bekenntnis zur “Uni” finde ich persönlich klasse und “frisch”. Denn es ist nicht nur sympathisch, sondern auch Konsequent. (achte mal auf die urls aller deutschen Unis…).
Weniger frisch empfinde ich allerdings die Schriftwahl und auch die Website hätte für meinen Geschmack etwas ausgefeilter sein können.
Es grüßt der Ludwig!
Ja, ich muss sagen gerade die Seite hat ein angenehmes Äußeres bekommen.
Was mir nur unangenehm ausstößt, sind die Fließtext Inhalte. Die extrem langen Zeilen sind nicht gerade Aufmerksamkeitsfördernd und ein bisschen mehr Whitespace hätte auch sicher nicht geschadet.
Der Schnellzugriff ist in meinen Augen ein gutes Feature als Navi-Ergänzung bei einer so informationsgehaltvollen Seite
Einiges wurde bereits gesagt, daher in Kurzform: Durchaus gelungen, besser als der Vorgänger allemal.
Uni steht Kopf!
Mag das wirklich sinnvoll sein?
Wohl kaum.
Eine junge lokale Agentur ‘gewann’, die Uni sparte mutmaßlich Geld, wo bleibt der exzellente, nationale Anspruch?
Eher südbadische Kleinkrämerei, gepaart mit Elfenbeinturm-Attitüde aus dem Herzen der Alma Mater.
Das Resultat ist jedenfalls nicht konkurrenzfähig.
Und : “Ludwig”, Du steter Verteidiger des Bloß-Nicht-Modernen, gib doch Dich als Pressesprecher oder jedenfalls Angehöriger des beauftragenden Rektorats zu erkennen!
Dann wäre die Sache klar – und wir könnten Dich immerhin ein wenig verstehen…
Vielleicht haben es manche aktuell nicht mitbekommen, aber die Unis (u.a. auch die Uni Freiburg) stehen aktuell in der Tat Kopf …
Ludwig aufgrund seiner etwas sachlicheren oder weniger polemischen Diskussionsweise gleich zum Rektor-Schwager zu machen, finde ich wirklich kindisch. Oder darf man bei dir, werter “Fritz” wiederum annehmen, dass du Teil einer dieser kleinkrämerischen, südbadischen Agenturen bist, die beim Pitch (was es wohl sicher war) eben nicht “gewonnen” haben ;) ? Vermutungen über Vermutungen …
Michael, muß jetzt doch nochmal was los werden. Super kreativ ist es, was auf den Kopf zu stellen? Sicher, in der Kunst macht uns der Baselitz seit Jahren mit seinen Bildern erfolgreich vor, dass das funktioniert. (Nur umdrehen darfst Du die Dinger nicht, wenn Du verstehst was ich meine!)
Aber Kunst hat ja mit Design recht wenig zu tun.
Und daher ist so ein umgedrehtes Logo wie für Freiburg z.B. einfach Krampf, denn Design soll die Dinge letztlich vereinfachen, klar und signifikant kommunizieren. Gutes Design ist doch, wenn man es als solches gar nicht wahrnimmt, sondern einen Inhalt signifikant sprechen lässt. Im vorliegenden Ergebnis wird ja ein Inhalt zerstückelt und versteckt, alles erscheint kompliziert. Weshalb?
Ludwig spricht von “modern”: Modern ist etwas, das modern wirkt aus sich (sinnfällig z.B. immer noch in der Bauhaus-Typo, aber auch bei Sagemeister) und nicht, wenn man es einem Etwas hinzuschreiben muß, damit die Absicht erkennbar wird. An dieser Stelle sei mal wieder die Lektüre von Georg Bense oder auch Roland Barthes empfohlen.
Wir sind doch hier unter uns Designern: Was auf den Kopf zu stellen war in den 70igern mal hipp, heute ist das kalter Kaffee. Wenn man vor Laien originell sein will und einem nix Besseres einfällt, stellt man eben was auf den Kopf. Fertig. So ist das und das wissen wir hier doch alle.
Es geht auch nicht um Futterneid oder sowas. Ein Uni-CD zu entwickeln – das ist zweifellos eine super Aufgabe nach der sich jeder Designer die Finger leckt! Wenn das auch noch eine sog. Exzellents-Uni wie Freiburg ist, die eine Menge Steuergelder bekommt, na um so besser. Wäre nun das Ergebnis aus diesem Projekt ebenfalls exzellent, prima, würde ja hier niemand was dagegen sagen. Aber mit dem Gekrampfe was wir hier sehen, na, da ist man doch einfach enttäuscht und der Schluß liegt selbstverständlich nahe, Fritz59 richtig, dass hier die günstigste Lösung gewählt wurde. Oder anders gesagt, man wollte sich halt keine Agentur wie, sagen wir mal Metadesign o.ä., leisten. Aber dann soll man das auch so sagen, fertig und nicht schönreden.
In diesem zusammenhang hätte mich die Liste dieser 80 (!!!) Agenturen interessiert. Und auch, in welcher Form diese Agenturen Vorleistungen erbracht haben, vermutlich unentgeltlich. Eine Menge Holz, das da geschlagen wurde. Für den Betrachter aus der Ferne war jedenfalls alles scheinbar von vornherein klar und man hat sich durch eine große Ausschreibung nur einen Persilschein geholt, um den bereits fokussierten Partner zu positionieren.
Zum Schluß: Du kannst mir doch nicht sagen, dass die 79 anderen Agenturen der Meinung sind, dass die entwickelte Darstellung die beste Lösung ist, auf die sie niemals gekommen wären und mit der sie einverstanden sind nach dem Motto: Wir geben uns geschlagen, wäre uns nie eingefallen, ist in Ordnung, dass wir bei dieser Ausschreibung mit Zitronen gehandelt haben!
Ich finde das sehr peinlich und provinziell.
Dass das Logo um 90 Grad gedreht ist, ist schon merkwürdig genug.
Aber noch viel weniger verstehe ich die Verkürzung der “Universität” zu “Uni”.
Die “Uni” selbst spricht ja vollmundig von der “auch unabhängig bestätigten” “Exzellenz in Forschung und Lehre”. Unabhängig bestätigt bedeutet wahrscheinlich in internationalen Rankings oder Veröffentlichungen. Und was soll jemand außerhalb des deutschen Sprachraums damit anfangen, dass die “Universität Freiburg” nun zur “Uni” geworden ist? Heißt das, dass man nur noch “uni”, also keine gestreiften Klamotten mehr trägt? Oder dass man sich selbst nicht mehr so ernst nimmt. Merkwürdig.
Warum machen eigentlich immer die Werbeagenturen die Erscheinungsbilder?
Logo kann anscheinend jeder.
Ich finde das Logo schwach. Die Ideen darin überzeugen mich nicht, sie wirken auf mich oberflächlich und mau. Klar ist eine Universität eine Uni – aber muss man das ins Logo schreiben?
Die Übertragungsleistung kriegen die Leute gerade noch hin. Eine Idee von besonderem Nährwert ist das nicht.
Die Montage aus altem Siegel mit reduzierter Deckkraft im Hintergrund und “was Modernem” obendrauf überzeugt mich auch nicht. Wäre der Schriftzug nicht 90° gekippt, es wäre nicht mehr viel dran.
Die Umsetzungen sind deutlich besser als das Logo selbst. Da kriegt es auf einmal so etwas wie Leben. Verkehrte Welt…
Egal ob gedreht oder nicht – das Logo hat einfach keinen “universitären Geist”. zero.
Da kann ich meinem Vorredner ‘CL’ nur zustimmen. Gerade von einer Universität erwarte ich (als Student) doch Wahrheiten von langewährender Gültigkeit und keine Emotionalität. Leider scheint man in Freiburg eher bestrebt zu sein, dem Zeitgeist hinterherzulaufen und bleibt dabei zurück. Statt Beharrungsvermögen und eine gewisse Würde auszustrahlen, wirken Auftritt und Logo beliebig. Warum sollte ich “Leben, Campus, Begegnung” also “Friede Freude, Eierkuchen” gerade in Freiburg finden, und könnte das nicht das Motto eines beliebigen Studentenclubs sein, oder (ohne den “Campus”) der Claim eines Tourismusanbieters oder Wellnesshotels?
Das Ziel, ein “emotionales Markenbild”, mag man so erreichen, aber genau das halte ich für falsch. Es scheint mir nicht Zweck einer Universität (die vielleicht nicht nur eine Institution sein will, deshalb aber trotzdem eine bleibt) zu sein, eine Emotion zu liefern, die kurzfristig begeistert, aber nur so lange, bis sie von der nächsten verdrängt wird.
Erstaunlich was hier vor sich geht. Das Design scheint irgendwie doch emotional zu sein.
Ich finde das Erscheinungsbild durchaus gelungen. Das Logo ist O.K. Aber O.K. reicht auch. Was erwarten eigentlich die Leute von einem Logo? Wiedererkennbarkeit und Prägnanz. Die ist doch durchaus gegeben. Die traditionelle Bildmarke harmoniert auf diese weise mit der Typo. Die 90Grad Neigung ist toll. Es ergibt ein interessanten Layout. Die Kritik, dass die Lesbarkeit erschwert wird ist völliger Schwachsinn. Als geistig normal entwickelter Mensch hätte ich auch keine Probleme die Schrift zu lesen, selbst wenn sie auf dem Kopf steht.
Im Moment bekommen so viele Hochschulen ein neues Erscheinungsbild. Alle machen sich fit für den Wettbewerb um die geburtenschwachen Jahrgänge. Dabei sehe ich eine große grafische Vielfalt aber wenig inhaltliche Differenzierung. Da gibt es nur wenige Ausnahmen.
Schön, dass das as Redesign der Uni Freiburg hier aufgegriffen wurde. Emotional finde ich es durchaus gelungen (sprich: mir gefällt’s). Die beiden roten Striche sind dazu da, aus den beiden “i”s eine Linie zu machen, die dann (siehe Website) halt gibt.
Ein paar Hintergrundinfos gibt es im Blog der Stabstelle Marketing und Wissensmanagement.
Die Rezeption eines Corporate Design hat im wesentlichen zwei Seiten: eine Emotionale einerseits und eine Formale andererseits. In sofern sind Äusserungen “persönlichen Gefallens” zunächst durchaus valide. Diese Seite ist allerdings stark wandelbar insofern imaterielle Eigenschaften des Trägers sich auf das Zeichen übertragen, selten umgekehrt. Es ist also durchaus üblich, das Zeichen erst im Gebrauch Bedeutung finden, und das diese Bedeutung sich bisweilen konträr wandelt. Insofern betrachte ich Aussagen wie beispielsweise “Blau ist out” allenfalls als situativ-subjektive Einschätzung, denn als allgemein tragfähige Aussage.
In der formalen Analyse hingegen lassen sich allgemein nachvollziehbare, dauerhaft belegbare Aussagen die Qualität eines Zeichens betreffend herausarbeiten.
Rot als Farbe ist zeiten- und gesellschaftenübergreifend eine Warn- und aggressive Hinweisfarbe. Die Verwendung dieser Farbe wird also immer als trennend wahrgenommen. “Bis hierhin und nicht weiter”, “Wir und Ihr”, “Achtung: ab hier kommt was anderes” etc.
Hier trennt eine rote Linie, welche das menschliche Gehirn dem Gesetz der einfachen Form folgend trotz Ihrer strukturellen und farblichen Unterbrechungen im Bereich der blauen Versalen die Wortmarke in oben und unten. Nun setzt die Ratio ein, die automatisch die zunächst unterbewusst wahrgenomme Komposition zu entschlüsseln sucht. Was wird getrennt, und warum? Also versucht man zu lesend zu verstehen. Unten steht solange die Linie noch als Linie akzeptiert wird UN FRE. Oben BURG. Also “UNFREI” und “BURG”.
Ich bin mir ziehmlich sicher bin, dass entsprechenden Test mit geeigneten Methoden (Eyetracking, Form/Kontrastanalyse, etc) diese erste Einschätzung “aus der Hüfte” untermauern werden. Aber für mich wiegt im formalen Ansatz schwerer, dass die Verwendung von Schrift im Zeichen neben ihrer formal-ästhetischen Bedeutung als Form auch immer eine kognitive hat. Dies setzt bei aller begrüßenswerten Spiellust immer immer auch deren intuitive Lesbarkeit voraus. Die ist, wie ich eben ausführte nicht gegeben. Die sich präsentierende Institution verschleiert den Zugang durch ein Vexierspiel. Auch darin sehe ich zunächst keinen Fehler. Ein Fehler wird es, wenn es mißinterpretierbar ist. Und eben das habe ich soeben bewiesen.
Weiter oben wurde das Logo der Unversität Kassel als Vergleichsbeispiel angeführt. Dort ist man mit der selben Herausforderung unter ähnlichen gedanklichen Voraussetzungen konfrontiert. Auch dort bezog man sich erstmal auf die umgangsspracheliche Verkürzung UNI, um diese mit dem Ort, Kassel in Verbindung zu setzen. Soweit so nachvollziehbar, aber was bitte ist eine VERSITÄT?
Kurzum, man muss mit Herz und Verstand an die Gestaltung herangehen. Einfach ein wenig à la mode mit Farben, Fonts und Formen hantieren geht oft schief.
Allegemein: Universitäten sind überkulturelle Verbindungselemente, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Kulturübergreifend in sich bergen. Dies bedingt neben vielen anderen Facetten sicherlich: Offenheit und Verständlichkeit. Was von beiden Entwürfen bleibt ist UNFREI – BURG und eine VERSITÄT.