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Trends im Design – welche Entwicklungen können wir in nächster Zeit erwarten? Und welche wünschen wir uns?

designtrends

Für die erste Ausgabe im Jahr 2024 des Magazins „t3n – Digital Pioneers“, am vergangenen Wochenende erschienen, habe ich einen Gastbeitrag beigesteuert: Trends im Design. Um die bloße Optik geht es in diesem Kommentar weniger. Mehr um die Frage, welche Entwicklungen wir uns wünschen. Als Kreativschaffende haben wir die Entwicklung – ein Stück weit – selbst in der Hand.

In unserer von digitalen Medien geprägten Welt braucht es, um das immer größer, zum Teil verwirrender werdende Informationsangebot aufnehmen und verarbeiten zu können, klare, einfache und effiziente Lösungen sowie intuitive Bedienkonzepte. So eine bekannte im Kontext UI/UX-Design geltende Maxime, und diese wird uns auch zukünftig in unserer Arbeit begleiten. Doch Design ist weit mehr als minimalistische Formensprache, und die Oberfläche einer Anwendung.

Da das Spektrum an Designdisziplinen viel zu divers, das Angebot an Medien und Produkten zu vielschichtig ist, gibt es im Design nicht DIE ein, zwei, drei Trends. Daher müssen Ausblicke auf kommende Designtrends immer als verkürzt und vereinfacht angesehen werden, auch dieser.

Künstliche Intelligenz wird die Designbranche weiter prägen, und sie vor vielfache Herausforderungen stellen, urheberrechtlicher wie vor allem ethischer Art. Denn nicht alles, was technisch möglich ist, ist zielführend oder wünschenswert. Dies betrifft Design im besonderen Maße. Nun, da auf Basis von Prompt Engineering quasi alles von jedermann kreiert werden kann, wünsche ich mir für die Medienbranche und die Kreativszene, dass sie, einen Kommentar von dt-Leser Moritz aufnehmend, der Künstlichen Intelligenz eine überzeugende Künstlerische Intelligenz entgegensetzt.

Denn die Antwort auf Fake News können nicht immer mehr Maschinen-generierte Repliken und Motive mit Deepfake-Charakter sein. Vor dem Hintergrund der weiter voranschreitenden Demokratisierung von Design kristallisieren sich, so jedenfalls meine Wahrnehmung, zunehmend zwei Fragestellungen heraus: WIE ein Design realisiert wird, und OB ein Design realisiert werden sollte. Ethik betreffende Aspekte gilt es, vor lauter Technikeifer, nicht aus dem Blick zu verlieren.

Wie ein Design realisiert wird, wie der damit verbundene Designprozess gestaltet ist, dürfte noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Um das visuelle Ergebnis, die Optik, wird es zwar auch weiterhin gehen, die grafische Gestaltung als solche, wird jedoch zunehmend nachrangig.

Ein Design, an dem im Rahmen eines partizipativen Prozesses ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen mitgewirkt und geformt haben (Open Design), besitzt einen Wert, der über die reine formal-ästhetische Qualität weit hinausreicht. Ein mit breiter Unterstützung getragenes Design hat das Potenzial, echte, substanzielle Veränderung herbeizuführen. Mit Hilfe der im Design systemisch innewohnenden integrativen Kraft können wir Gesellschaft (mit)gestalten, nicht bloß Oberflächen. Die Fragen „Wie realisieren wir ein Design?“ und „Wie wollen wir als Gesellschaft leben?“ sind aneinander gekoppelt. In den kommenden Jahren wird es darum gehen, das Bewusstsein in dieser Hinsicht zu vertiefen und zu stärken.

Für 2024 (und Folgejahre) sehe ich also weniger leuchtende RGB-Farben, extravagantere Typo oder isometrische Pixel-Ästhetik als Designtrend, als vielmehr soziale Verantwortung und Haltung.

Welche Entwicklungen und Trends im Kontext Design wünschst Du Dir?

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t3n 1/2024

Dieser Text ist als Gastbeitrag bei t3n erschienen (Ausgabe 75, 1/2024). Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist: Wie KI und Tech unser Essen verändern – und was eine gute Work-Lunch-Balance ausmacht.


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