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RTL vereinheitlicht Markenauftritt mehrerer Radiosender

RTL Radio Deutschland Branding, Quelle: RTL
RTL Radio Deutschland Branding, Quelle: RTL

RTL hat mehreren Sendermarken aus dem Portfolio von RTL Radio Deutschland ein Rebranding verpasst. Die Sender 104.6 RTL, RTL Deutschlands Hit-Radio und 89.0 RTL übernehmen das im Sommer 2021 eingeführte Markendesign.

Im Sommer 2021 hatte RTL vor dem Hintergrund der Neupositionierung der Marke ein neues Markendesign eingeführt. Im Zuge des Redesigns wurde das Senderlogo auf eine multi-colore Darstellung umgestellt. RTL verfolgt seit 2021 eine Harmonisierung der zur Gruppe gehörenden Marken und implementiert in mehreren Schritten die damit einhergehende Markenarchitektur. Unter der Kernmarke RTL sollen so möglichst alle Entertainmentangebote der Unternehmensgruppe in TV, Streaming und Audio unter einem gemeinsamen Markendach vereint werden. Ausgenommen vom Rebranding ist der Sender Hitradio RTL.

Nina Gerhardt, CEO RTL Radio Deutschland: „Wir freuen uns sehr, dass unsere drei großen Radiosender nun im neuen Markendesign von RTL glänzen. Das Rebranding ermöglicht, unsere RTL-Identität nun noch viel sichtbarer nach außen tragen zu können und unterstreicht die Zugehörigkeit der Gattung Radio zur großen RTL-Angebotsfamilie.“

RTL Radiosender Logos, Bildquelle: RTL, Bildmontage: dt
RTL Radiosender Logos, Bildquelle: RTL, Bildmontage: dt

89.0 RTL, 104.6 RTL und RTL Deutschlands Hit-Radio stellen ab dem 27. Juni schrittweise ihr Design auf allen Plattformen um, beginnend mit den digitalen Kanälen. Für 89.0 RTL erfolge das Rebranding so rechtzeitig zur Digitalradio-Aufschaltung Mitte Juli in Niedersachsen. Der erste öffentliche Auftritt des neuen 104.6 RTL Brandings soll am 26. August im Rahmen des Open-Airs „STARS for FREE“ erfolgen. Die Umstellung aller sichtbaren Marken-Touchpoints wird bis ins Jahr 2024 fortgeführt.

Kommentar

Ein Dachmarkenkonzept dient dazu, die Zugehörigkeit einer Entität/Marke zu einer übergeordneten Entität/Marke sichtbar zu machen. Dabei kann die visuelle Ausgestaltung eines Dachmarkenkonzepts sehr unterschiedlich sein. Die ARD tritt als Dachmarke mit ihrem „1 im Kreis“-Signet, mit dem jedes Logo versehen ist, Senderlogos und gleichsam Programmlogos, eher dezent auf, nimmt sich als Dachmarke also eher zurück. Die BBC etwa tritt als Dachmarke im Verbund ihrer Sender, in dem sie den BBC-Schriftzug in den Submarken-Logos jeweils groß abbildet, deutlich offensiver in Erscheinung.

Noch offensiver, quasi Stufe 3, ist das von RTL verfolgte Dachmarkenkonzept. Ein Konzept, das nicht nur die Zugehörigkeit zu Dachmarke/Kernmarke erkennen lässt, das darüber hinaus der jeweilige Submarke keinerlei eigenen Ausdrucksmöglichkeiten gestattet. Ein sehr restriktives Konzept also. Unterschiede in Bezug auf Regionalität, Zielgruppen, Inhalt und Musikangebot werden so beseitigt. Was ein Problem ist. Im Visuellen gibt es nunmehr keinerlei visuelle Differenzierungsmerkmale mehr. 89.0 RTL, 104.6 RTL und RTL Deutschlands Hit-Radio sehen gleich aus, obschon sie unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

Die BBC beugt einem völligen „Identitätsverlust“ der Submarken vor, indem es den jeweiligen Submarken eigene Farben/Farbwelten zuordnet (BBC Radio Two = Orange, BBC Radio Three rot, etc.). Eine kluge Maßnahme. Denn so kann einerseits Zugehörigkeit zur Kernmarke hergestellt werden, gleichzeitig bleibt eine gewisse Eigenständigkeit und damit Wiedererkennbarkeit (!) erhalten.

Bereits im Zuge der Einführung des neuen RTL-Markendesigns 2021 habe ich mich durchweg kritisch zu diesem Konzept geäußert. Die seit Jahrzehnten verwendeten und identitätsstiftenden Farben Rot, Gelb, Blau aus der Hand zu geben, wiegt meiner Ansicht nach als Verlust schwer. Das neue indifferente Farbschema nun auch noch über Submarken zu stülpen, halte ich für den nächsten großen Fehler. Vielleicht können die dt-Leser mehr Positives an diesem Dachmarkenkonzept erkennen.

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Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. RTL Radio und RTL TV haben wohl wenig Plattform-übergreifende offene Zusammenarbeit zu bieten.

    Ich weiß nicht, was man sich davon verspricht, beides unter sehr ähnlichen Logos zu verbreiten. Ich nutze RTL Radio oder RTL TV nicht deswegen, weil sie denselben prominenten Eigentümer haben, sondern weil mir das jeweilige Programm vielleicht gut gefällt.

    Wenn man in die Zukunft blickt, wird das sicher auch auf die bei RTL/ Bertelsmann verbleibenden Print-Produkte ausgeweitet. RTL STERN, RTL GEO, RTL BRIGITTE.
    Was würde jetzt noch dagegen sprechen…??

    1. „Was würde jetzt noch dagegen sprechen…??“

      Nun ich denke mal der ganz einfache Fakt, dass RTL da bisher nicht im Markennamen vorkommt.
      Ich glaube auch man würde diesen derart eingetragenen und eigenständigen Marken damit eher schaden, weil deren Prägnanz dadurch verloren ginge. Ebenso wäre ich unter Markenführungsaspekten vorsichtig mit so einem Schritt, weil ja gar nicht klar ist ob deren Konsumenten auch die RTL-Angebote mögen. So werden sie ja vordergründig wie schon gesagt doch eher als eigenständige Absender wahrgenommen.

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