Quelle, 1927 in Fürth gegründet und seit 2009 Teil der Otto Group, wurde als Marke neu positioniert. Um den Bezug zur Haushaltstechnik deutlicher herzustellen, wurde der Anfangsbuchstabe im Logo, das Quelle-Q, zu einer On-Off-Bildmarke modelliert.
Quelle hat in Deutschland eine lange Tradition. Bereits 1938 zählte das Versandhaus zwei Millionen Stammkunden. Im Zentrum des Versandgeschäftes stand für viele Jahrzehnte der in Millionen-Auflage produzierte Quelle-Hauptkatalog. Der Quelle-Katalog kostete in der Herstellung bis zu 20 Millionen Euro und durfte in keinem Haushalt fehlen.
Bis zur Insolvenz im Jahre 2009 war Quelle immerhin drittgrößter Online-Händler in Deutschland. Seit 2011 ist die Quelle GmbH, ansässig in Burgkunstadt, ein reines E-Commerce-Unternehmen mit dem Fokus auf Weißware und Haushaltstechnik. Das bisherige Logo, im Jahre 2000 eingeführt, habe die Marke Quelle altmodisch erscheinen lassen, deshalb wurde nun ein Redesign vollzogen.
Auszug der Pressemeldung
Um den Fokus der Marke mehr auf Technik zu lenken, haben wir uns ein Element zunutze gemacht, das so gut wie alle Geräte eint: Wir drehen das bekannte ON/OFF-Icon und machen es zum Quelle-Q. Dieses Logo hat einen starken visuellen Auftritt und kommuniziert unsere…
Dieser Beitrag hat 44 Kommentare
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Mal wieder ein großes Kompliment für die gelungene Headline dieses Artikels!
Danke schön Clemens :-)
Ich finde das neue Logo vom Ansatz her gut. Nur stört mich, dass die Buchstaben im „Q“ und im „uelle“ an den Endungen unterschiedliche Radien haben. So wie es jetzt ist, will es mir irgendwie nicht gefallen.
Stimme hier zu. Die Idee ist ganz okay, aber hätte man die Enden des Q dem restlichen Font angeglichen würde es besser zusammen passen. Über die unterschiedlichen Strichstärken zwischen „Q“ und „uelle“ sehen wir mal hinweg.
Finde es in dem Zusammenhang aber auch faszinierend, dass die alte Quelle irgendwie nicht tot zu kriegen ist…
D’accord. Sieht so leider etwas schlampig und mit der heißen Nadel gestrickt aus. Als ob man erst die Idee mit der Bildmarke (Q) hatte, das umgesetzt hat, anschließend noch eine nette Font ausgewählt und einfach zusammengefügt.
Clevere Idee und gut umgesetzt.
Mir war nicht bewusst, dass Quelle sich in die Richtung Haushaltselektronik spezialisiert hatte…
Nachtrag: Der Claim ist m.M. unpassend, da zu einem Lösungsanbieter m.M. immer auch ein Dienstleistungsangebot gehört. So wie ich es verstehe werden aber nunmal Produkte geliefert, evtl. noch mit Montageservice. Insofern verspricht der Claim etwas, das man eigentlich nicht wirklich liefert.
Also die Ähnlichkeit zu dem niederländischen Festivalveranstalter Q-Dance finde ich jetzt doch etwas zu krass. Zwar nur wenn das Q alleine steht, aber naja.
Die Idee ist gut, die Umsetzung aber etwas zu weichgespült. Aber passt zu den Waschmaschinen ;)
Ich mag die Idee!
Allerdings gefällt mir die Typo nicht.
Zu weichgelutscht, irgendwie nicht ausgegoren, unspannend.
Den schräg ansteigenden Querstrich beim „e“ empfinde ich eher als störend.
Als hätte man mit einem runden Pinsel in AI versucht,
eine möglichst individuelle Typo zu kreieren.
Ein bissel on, aber zuviel off.
Ganz meine Meinung.
Wir liefern Lösungen? Liefern Ja, Lösungen Nein. In meinen Augen passt der Spruch zu einem Dienstleister, der individuelle Lösungen für Kunden entwickelt. Nicht zu einem Versandhändler.
Danke für deinen Namen <3
Die Typo schwach auf der Brust, die Farbe fällt nicht auf.
Die Bildmarke ist umgekippt und die “neue” Website schläft im stehen ein, mobil ein Graus …
Schade. Gefühlt wie so einige Marken den digitalen Aufsprung verpasst … und das 2019.
Also an dem Claim habe ich so meine Zweifel. Mal abgesehen davon, dass die Idee „Wir liefern Lösungen“ genau die selbe bei der Bundeswehr ist („Wir. Dienen. Deutschland“), frage ich mich, wer denn „Ich brauche eine Lösung für meine dreckige Wäsche“ denkt, wenn man auf der Suche nach einer Waschmaschine ist. Nach der Lösung wird doch nicht gesucht, von der Existenz der Waschmaschine sollten die meisten mittlerweile wissen.
Der Spruch ist halt auch so typisch Marketing, wo einem dieselbe Sache unter coolerem Namen verkauft werden soll.
Inhaltlich „schräg“. Handwerklich katastrophal: die runden Endungen wirken aufgequollen, d. h. in der Linienstärke dicker als der Bogen. Die weiße Binnenform ist unrund. Der Bogen erscheint oben fetter als an den Seiten und unten. Alles Dinge, die optisch korrigiert gehören und Logodesigner*innen wissen sollten.
Auf der exakt gleichen Idee basiert das “EQ”-Logo von Mercedes-Benz.
Element wird seit Jahren von Aldi-Nord Hausmarke für Elektro-Kleingeräte Quigg genutzt:
Also wohl eher keine hohe schöpferische Leistung. Es sei denn, es bliebe in der Familie. Sprich die Geräte bei Aldi wären auch die von Quelle, was ja durchaus möglich sein kann.
Liebe das Logo von 87 so sehr, danach ist es nicht besser geworden. Tolle Wort- mit integrierter Bildmarke. Eigentlich ja eine schöne, simple Idee mit dem On/Off-Button, aber mein erster Gedanke war “Eieiei, wenn auf die Idee nicht schon unzählige Andere gekommen sind…” und genau das bestätigt sich ja hier in den Kommentaren nun auch.
Verschwinden hier Kommentare?
Der anscheinend verschwundene italienische Kommentar war kein Spam, sondern ein Beitrag zum Thema, in dem der Ersteller schrieb, dass das Logo der italienischen Marke Indesit sehr ähnlich sähe.
Aber nichtsdestotrotz ist doch ein italienischer Kommentar (so schön es auch ist, dass Leser aus anderen Ländern sich an der Diskussion beteiligen wollen) für mindestens 90% der Leser hier vollkommen unbrauchbar. Wenn er englisch gewesen wäre, hätte ich das Entfernen auch etwas fraglich gefunden, aber eine Sprache, die kaum jemand hier spricht zu verwenden, ist doch eher hinderlich für potentielle Gespräche, oder?
Nur wenn sie nicht der Netiquette oder allgemein üblichen Kriterien entsprechen. Und die Verwendung der in einer Diskussion verwendeten Sprache ist ein solches Kriterium. Ich denke das ist selbstverständlich. Wäre der besagte Kommentar in deutsch oder englisch verfasst gewesen, wäre er nicht entfernt worden.
Quelle ist nun das Qualimedis-Bold!

https://qualimedis.fr/
Dieses >Q< hat mittlerweile JEDER…:
https://www.q-perior.com/
Mir fiel dann auch noch ein prominentes “Q” einer ähnlichen Machart auf:
EQ nennt Mercedes Benz künftig die Reihe an Elektro-Modellen.
Leider nicht gelungen.
Ähnlichkeiten zu suchen ist immer eine Sache. Die andere ist: Was ist denn das für eine Herleitung? “Dieses Logo hat einen starken visuellen Auftritt und kommuniziert unsere Technologieaffinität punktgenau.”
Es ist ein On-Off-Power-Button, der auf der Seite liegt. Also kaputt. Assoziation: Kaputte Technik.
Außerdem hat das Zeichen visuell starke Schwäche an den Rundungen. Es wirkt extrem unausgeglichen und in den Rundungen selbst kantig.
Bin ich der einzige, der das vorherige Logo nicht bewusst kannte?
Für mich gehört zur Marke Quelle einfach die Hand.
Quelle ohne Hand ist für mich wie Berlin ohne Bär oder Telekom ohne die Hochpunkte.
Claims from purpous-hell.
Im B2B-Bereich spricht man von Lösungen bzw. von einem Lösungsanbietern, wenn eine Problemanalyse, Dienstleistungen und Beratung sowie Individualisierung mit angeboten wird. Viele Software-Unternehmen positionierten sich so: Kein Produkt von der Stange, sondern eine Lösung meines spezifischen Business-Problems.
Dass Quelle seine Waschmaschinen nun als Lösungen verkauft und das im Claim manifestiert, wirkt auf mich eher belustigend.
Mein Lieblingsbäcker liefert ab jetzt Lösungen für meinen Hunger und das Schwimmbad für mein Bedürfnis nach Spaß. :-)
Genau meine Gedanken beim Lesen. Absolut treffend beschrieben! :-)
Als allein stehende Bildmarke könnte ich unmöglich von dem Logo auf Quelle schließen – wobei dies schon früher nicht so ohne Weiteres geklappt hätte. Dafür ist das Q mit Detail schon immer zu beliebig und für mich wenig präsent gewesen.
Innerhalb der Wortmarke ist es ein netter Schachzug der zum zweimaligen Hinsehen verleitet. Da sehe ich die Änderung eher als gelungen an.
Ob sich damit das Image retten lässt halte ich dennoch für fraglich. Für mich ist Quelle untrennbar mit den alten Katalogen und den kleinen Ladengeschäften in den Innenstädten verknüpft. Der Onlineprozess ist mir hier über die Jahre zu schleichend und unscheinbar passiert.
Ich finde das ganz gelungen. Die Interpretation ist schlüssig und Massentauglich.
Für mich steht das »Q« in »Quelle« zu tief vor dem u. Die »Arlon« von Marc Lohner ist ne Schicke, und unterstreicht die moderne Ausrichtung.
Sollte der Fall eintreten, dass das “Q” des Schriftzugs auch als alleinstehende Bildmarke auftritt, könnte es schnell starke Konflikte mit dem Festival Veranstalter Q-Dance aus Holland geben.
Ich verstehe nicht, wie eine renommierte Agentur so einen Murks verkaufen kann. Dass in den Kommentaren in kürzester Zeit nahezu identische Lösungen des “Schalter-Q” von anderen Herstellern und für andere Produkte zitiert werden konnten, spricht doch dafür, dass hier nicht richtig (oder gar nicht?) recherchiert wurde.
Man hätte sich mal an der Historie orientieren und auf das 1987er Logo zurückbesinnen sollen. Vielleicht mit leichten Anpassungen. Aber im Grunde ist es von den 4 Logo-Generationen die Stärkste. Das 2000er Logo war nun wirklich keine Offenbarung. Dem wird niemand nachweinen. Doch was da jetzt “gezaubert” wurde, ist nur bedingt eine Verbesserung. Das ein On-Off-Symbol mittlerweile zu oft im Umlauf ist, als dass man es für seine eigene Identität instrumentalisieren könne, sollte den Schöpfern bekannt sein. Aber es ist ja nicht nur die Wahl der Symbolik, an der die Umsetzung schwächelt. Der größere Duktus beim Q wirkt wie der Anfänger- oder besser Amateurfehler, bei dem der “Kreative” mittels Schriftgradvergrößerung versucht, eine Kapitälchenschrift zu imitieren. Das Kerning wirkt leider ebenso amateurhaft. Und dass eine kubisch angehauchte Schrift nicht zu einem runden Q passt, hätte ebenso bemerkt werden können, wenn man sich das Ursprungslogo von 1953 noch einmal genauer angeschaut hätte.
Das Witzige an der ganzen Nummer: Als Favicon verwendet die Website das On-Off-Symbol in Normalstellung. Also wenn, dann sollte man schon konsequent sein.
Völlig richtig gesehen. Ich frag mich immer, wer da Amateure ist und wer Profi. Agenturen sind mittlerweile zu stark auf “nur Marketing” Cooles und easy ausgerichtet. Was neue ist und vielleicht noch bunt-ist gut und wird mit 30000.- berechnet. Oft sucht man vergeblich nach Gestaltern, Typografen, findet nur noch Praktikanten, Vermarkter, flippige Video-Bastler mit ähnlicher Qualität wie dieser Logo-Versuch hier. Vor allem aber nimmt sich keiner mehr dem Kunden an, den Zielen, Vorstellungen. Das ist wie wenn ich anonym meinen Kleidungs-Style bei out….y bestelle und 80% wieder zurück schicken muss, anstatt mich in ein Bekleidungsgeschäft zu begeben und mit dem Fachmann zu sprechen. Der mich einschätzt, sieht, spürt und Kleidung empfiehlt-mit Fachkompetenz. Aber ein Logo sollte länger als eine “In-Saison” halten. Kurz gesagt-einfach was gemacht, den Kunden nicht gespürt…die Ziele nicht gesehen…
Wenn ich den Power-Off-Schalter alleine stehend sehe, so wie im Titelbild, dann assoziiere ich das Aufgrund der Farbe und Form mit der Konkurrenz, QVC! -Keine Sorge, ihr müsst nicht googeln, hab ich selbst nochmal gemacht, das hat überhaupt keine Ähnlichkeit. Aber bei Quelle geht es um den gesamten Namen, bei QVC sind es ja schon nur Buchstaben. Daher liegt diese Assoziation m.E. viel näher.
Übrigens fand ich das Vorgängerlogo jetzt nicht so schlecht.
-Die Firma nach meiner Küchenbestellung von vor 1,5 Jahren dagegen schon sehr!
“…Um den Fokus der Marke mehr auf Technik zu lenken, haben wir uns ein Element zunutze gemacht, das so gut wie alle Geräte eint…”
“…Quelle verkaufe also nicht Technik, sondern Antworten auf die Bedürfnisse…”
ehmm…
Zur Quelle gehört die Hand wie zu Daimler der Stern. Zum Untergang der Quelle hat auch die Umstellung des Logos im Jahr 2000 beigetragen. Dadurch hat die Quelle ihr Gesicht und ihren Wiedererkennungswert verloren. Quelle funktioniert eben nur mit der Hand.
Ich stimme Dir zu, dass mit der Umstellung des Logos im Jahr 2000 ein wichtiger Wiedererkennungswert verloren gegangen ist. Dass dies jedoch auch zum Untergang des Unternehmens (mit)beigetragen habe, halte ich für eine steile These. Es besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen dem visuellen Erscheinungsbild einer Marke und der Ertragskraft des dahinter stehenden Unternehmens. Verschiedene Untersuchungen lege nahe, dass Unternehmen, bei denen Design eine zentrale Rolle spielt, tendenziell „gesunder“ seien als Unternehmen, in denen Design kaum von Bedeutung ist. Eine wie von Dir formulierte Kausalität lässt sich allerdings unmöglich beweisen. Ich halte diese Aussage für einen Fehlschluss. Wir Designer neigen gerne dazu, die Bedeutung von Design zu überhöhen. Die Form eines Logos entscheidet ganz sicher nicht über Wohl oder Fehl eines Unternehmens.
Quelle wurde strategisch regelrecht vergurkt. Das Logo war nur ein Teil und Ausdruck der „Strategie“. Gewollte und behauptete Moderne, aber nicht gekonnt. Allerdings wurde das Q mit der Hand vielerseits als sehr staubig und überkommen wahrgenommen. An diesem (oder einer Modernisierung) festzuhalten hätte schon auch Mut bedeutet. Schade. Infrastruktur, Logistik, riesen Warenportfolio, alles war da.
Könnten genauso gut auch Wasserhähne von Quooker vertreiben. Das Logo wäre dann fast das selbe.
[…] Beliebtheit des On-Off-Button-Themas lässt sich auch anhand von Marken und Unternehmen wie Quelle, EQ by Mercedes Benz, IQ-Smart, Qualimedis, Q-Perior und vielen anderen ablesen, in deren Logo ein […]