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Neues Logo für die Regierung der Balearen

Die Regierung der Balearen (Govern de les Illes Balears) hat ein neues Logo bekommen. Das an das Wappen der Balearen angelehnte Logo beinhaltet zugleich ein komplettes Logosystem. Ein Umstand, der gerne von denjenigen unbemerkt bleibt, die Kritik in erster Linie an den Kosten für ein solches Signet üben.

Mit gerade einmal 9.000 Euro fallen die Kosten für die Erstellung des neuen Logosystems, zu dem auch ein entsprechendes CD-Manual gehört, vergleichsweise gering aus. Wie es in einer Erklärung seitens der Balearen-Regierung auf Facebook heißt, würden mit Hilfe des nunmehr nur noch zweifarbigen Signets Druckkosten gespart. 40 Prozent der Kosten will man auf diese Weise einsparen. Ungeachtet dessen wird das Vorgehen der Regierung von einigen Mallorquinern kritisiert. Zu unrecht, wie ich meine.

Govern de les Illes Balears Logo

Von den tatsächlich sehr geringen Kosten einmal abgesehen, darf festgehalten werden, dass die Regierung erstmals ein durchdachtes CD-Konzept und damit verbunden ein ansprechendes Erscheinungsbild erhält. Im Gegensatz zu bislang vermittelt das neue Erscheinungsbild Modernität. Entworfen wurde das Logosystem von Lluis Llabrés, einem Mallorquiner. An dem CD-Handbuch werde derzeit noch gearbeitet, wie es heißt. Erste Ergebnisse des Projektes sind unter mic.caib.es einsehbar.

Govern de les Illes Balears Logo – vorher und nachher

Govern de les Illes Balears Logos

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Dieser Beitrag hat 18 Kommentare

  1. Also ich finde das Logo auch sehr gelungen. Dezent aufbereitet und mit der Typo auch klar strukturiert. Kostentechnisch natürlich wirklich ein eleganter Zug. Auch empfinde ich die erwähnten Kosten der Entwicklung sehr gering. Da wurde anscheinend mal wirklich mitgedacht.

    alles in allem gefallen mir die Anwendungsbeispiele sehr.

  2. Mit der Reduzierung der Farben sollen 40% an Druckkosten eingespart werden? Das funktioniert vielleicht bei einer Auflage von 100 Visitenkarten. Die Rechnung würde ich echt gern mal sehen.

    1. Genau da funktioniert es nicht, weil so eine geringe Auflage digital im Vierfarbdruck gedruckt wird. Und im Offestdruck würde sich dann auch die Einrichtung eines Druckwerks für die Schmuckfarbe kaum lohnen.

      40% Einsparung mag etwas hoch gegriffen sein, aber selbst 10% wären sicherlich ein schöner Nebeneffekt – wenn man bedenkt, dass auch die visuelle Anmutung signifikant verbessert und modernisiert wurde.

  3. Wenn Sie bisher und zukünftig nicht in 4c sondern mit Sonderfarben gedruckt haben/drucken kann die Rechnung stimmen. Macht ja auch Sinn. Mir gefällt das Erscheinungsbild sehr gut. Ohne die Ornamente kommt das neue Logo deutlich moderner.
    Nur bei der vertikalen Schreibweise verstehe ich nicht warum am Ende der Strich von links unten nach rechts oben geht und nicht wie sonst in einer Linie mit der Diagonalen im Wappen von links oben nach rechts unten.
    Und warum wird der Name mit GOIB und nicht GIB angekürzt?

    1. Zum anders stehenden Strich beim GOIB Aufbau: Mein erster Eindruck war, dass mein Blick dadurch vom Bildzeichen mit der Diagonalen nach unten geführt wird, sich durch die GOIB Buchstaben arbeitet und durch die Diagonale die dann nach oben rechts gerichtet ist, auf den Text neben dem Logo geführt wird. Ich find’s gut.
      Allerdings ist mir ebenfalls nicht ganz klar, warum es nicht mit GIB abgekürzt wird.

      1. Mögliche Erklärung für GOIB: GIB ist das ISO-3166-Länderkürzel für Gibraltar. Für eine spanische Regierung eine eher ungünstige Konstellation…

  4. Kostenersparnis hin oder her: kann man die Farbe der Diagonale aus der Heraldik einfach von Blau zu Rot (die alleinstehende Diagonale als Abschluss) wechseln? Schließlich hat die Farbe in dem alten Wappen eine Bedeutung.
    Zweitens: dem irritierenden optischen Effekt hat man im neuen Logo nicht Rechnung getragen, nämlich dass sich die Diagonale durch die weißen Vertikalen ständig bricht. Je kleiner das Logo abgebildet ist, umso störender.
    Drittens: viel zu eng gesetzte Versalien …

  5. Es ist sicher sehr schön auf das Wesentliche reduziert worden, beim genauen Betrachten aber viellleicht doch etwas zu sehr reduziert(?) Mich stört etwas, dass die jetzige Form des Schildes nicht mit dem Alten übereinstimmt. Dadurch, dass man sich auf die roten Streifen beschränkt hat, fehlen die äußersten gelben Streifen, was zur Folge hat, dass das Ganze nun recht schmal ausfällt.

    Außerdem weiß ich nicht, in wie weit man ein Wappen in seiner Originalform abändern darf/kann, sodass es als solches noch gilt. Hier sind die roten Streifen einfach nach außen gerückt und die Abwechselnden gelben Streifen völlig ignoriert worden, nicht nur farblich, sondern komplett in ihrer Existenz als Teil des Wappens.

    Ob dies rein aus “Kostengründen” vertretbar ist, kann ich nicht beurteilen. Ungeachtet dieser Fragestellung ist es sicherlich modern und einprägsam.

    Der Effekt mit den “unterbrochenen” Streifen durch die Diagonale ist mir bei kleiner Darstellung auch aufgefallen. Die Schrift ist in Ordnung, aber warum nur Großbuchstaben? Im Speziellen der Abschluss-Schrägstrich mag sicher auch nicht jedermanns Geschmack treffen.

    1. Der Abschlussstrich soll keinen Geschmack treffen. Gute Gestaltung ist keine Frage des Geschmacks. Er dient der Verbindung von Wort- und Bildmarke. Der diagonale Strich verbindet den Schild mit der Schrift und gibt ihm gleichzeitig Halt ( deswegen ist es auch wichtig das er die gleiche Farbe hat ), ansonsten würde der Schild in der Luft herumfliegen und nach links wegfallen. Ausserdem ergänzt er die Form der gesamten Marke zu einem Dreieck.

      Dies wurde leider bei der Version mit GOIB nicht sauber umgesetzt. Es wurde zwar versucht die Diagonale so zu setzen das beide Diagonalen zusammen einen Pfeil auf die Wortmarke bilden, sieht für mich aber trotzdem nach einer unfertigen Notlösung aus.

  6. Danke schön!

    Firstly, my apologies because I don’t speak German, even though I live in Mallorca now :)
    Secondly, thank you so much for such a beautiful report about the work that my team and me have been doing. As I can see, the post awakens some questions that I would like to reply as long as possible, because as you can imagine, I dedicate big part of my attention to the government applications, as well as some other requests. Saying that, I am absolutely open to discuss any question that you might have.

    Thanks so much again for your interest,
    Sincerely, Luis

    1. One interesting question the community is discussing about, that i am really interested in as well, is:
      Aren’t there any problems with the heraldic properties of the previous emblem/coat of arms if you reduce it to the red stripes? The yellow stripes and blue diagonal must have a meaning behind them, when it comes to heraldry.

      It’s nice to see a creative creator looking for discussions about his work, even on foreign websites. :)
      I like the work you’ve done, keep it up!

      german/deutsch:_______
      Eine interessante Frage über die die Community diskutiert (die mich ebenfalls interessiert) ist:
      Gibt es keine Probleme mit den heraldischen Eigenschaften des vorherigen Wappens, wenn man es auf die roten Streifen reduziert? Die Gelben Streifen und die blaue Diagonale haben bestimmt auch ihre Bedeutung in der Heraldik.

  7. Ähm, schicker Strich! Ja, doch.
    Sehr hübsch-streng. Schöne weitere Umsetzung, edel.

    Bemerkung von mir, dem Paganini der Abschweifung.

    Die Geldfrage:

    Die gleiche erfolgreiche kaufmännische Überlegung (die 5. Farbe, hier Gold vermutlich, einsparen) könnte man auch für das ausgesprochen ‘goldige’ Logo die Bayerische Staatsregierung anstellen. Hier deren Wappen rechts oben: https://www.bayern.de/staatsregierung/

    Das haben die Bayern – die zwar genauso ‘cool’ sind wie die feurigen Inselspanier, aber vermutlich weniger im edlen Stil orientiert als diese – natürlich so gelöst, dass das Gold innerhalb der Euroskala auf den meisten Publikationen als billig wirkendes Zitronengelb gedruckt werden kann. Basta. Eine solche Lösung würde vermutlich einen Stil-orientierten spanischen Gestalter umbringen ;-)

    Der Bayerische Weg: -> Keine Sonderfarbe Gold mehr und fertig ist die Laube! Keine Kosten mehr – zumindest auf der Kaufmann-Exceltabelle – die ein neues Logo rechtfertigen würden.

    Natürlich ist so die Hoffung dahin für hiesige Gestalter des Freistaats, im Zuge einer solchen spürbaren Einsparungen ein schickes Logoredesign für die oberste Stelle ihres Bundeslandes machen zu dürfen …

    Die Warum-schon-wieder-alles-neu-Frage:

    Habe teilweise Verständnis für besorgte Balearen.
    Es gäbe ebenfalls in Bayern bei wertkonservativen Bürgern einen ziemlichen Aufstand. Würde jemand von der Bayerischen Regierung versuchen, den Bürgern das Hoheitszeichen als puristisch schicke Mustertextur mit nix dazu außer einer einzigen schicken Löwenkralle (nur Idee jetzt) oder einem schicken Klämmerchen oder Un-Slash zu verkaufen.

    Satire (schreibe dieses Wort lieber mal hin):

    Kampfrede wider den schicken Strich in der Landschaft

    Die verwechselbar-Frage:

    Was wie gesagt den des Schick-Grafikdesigns sowieso grob unkundigen und als Default-Einstellung über wahre Logokosten schlecht informierten bairischen Bürger mit Sicherheit zornig bewegen wird (“Was das wieder kostet!”), bewegt ein schickes Marketing(un)wesen erst mal gaaar nicht. Default: Da simmer erstmal gaaanz stumpf!

    Aber dann stört es doch dieser Umstand: die zunehmende, allmähliche Verwechselbarkeit eines heruntergehungerten Schick-Zeichens. Gestalterische Pur-Spiele mit Wappen-Elementen sind samtundsonders bereits bei Marketing- und Touristenbüros und Firmen ein- und umgesetzt. Inzwischen inflationär.

    Das mag bei den Balearen anders sein.
    Vielleicht gibt es auf den Inseln weit und breit nichts an puristischer Stadttourismus- oder Konkurrenz-Emblemen. Hier bei uns in Bayern wimmelt es davon. Sogar auf Würstchenpackungen (Dirndl-Rücketikett?) pappen schick-reduzierte Rautenkreationen.

    Die Staatsregierung eines Freien Inselreiches ähm Freistaates wie Bayern tut – unterm Strich, hüstel – im aktiven gestalterischen Nichtstun gut daran, bei ihrer verschmockten staatstragenden verschnörkelten Heraldik zu bleiben. Während andere bairische Frei-Inseln/Länder/Kommunen/Freibäder sich immer verwechselbarer inflationär auf einen schicken bairisch anmutenden Logo-Strich herunter hungern.

    [Bayern ist nur ein denkbares Satire-Beispiel]

  8. Thanks for all the messages and attention given to this project.
    Sorry again for my lack of language skills.

    You all are absolutely right. When we won the public contest, we thought that we needed to learn so much about all the signs, history and other facts. I am a practitioner of ‘Transition Design’ and that led me to a point to do 3 analysis before to start. The first, and the most related to your questions was the historical analysis, so we started designing my own team, selecting the parts/specialists to do the best for the biggest citizenry. I decided to have an expert in that area, Mr. Felipe Lorenzo did all the research that the books and other media could give us. The conclusion was clear, he pointed out some points to solve, one of the most related with heraldic ones was that, in the past governments, it seemed to play to mix the 3 powers (Executive, Legislative, Judicial) when 2 of them need to be independent from politics. Actually blue, red and yellow colours are supposed to be the colours of the crown and flag of the county, but they have little to say over the Executive. In other words, as the White House does it has nothing to do with the USA flag or its Eagle. That is what we tried to point out the lack of democracy here, a government has its own option to have their own sign independently to the flag of the county or country, that is bigger in terms of identity (it contains more parties, cultures and opinions).

    If you are more interested, don’t hesitate to ask, I could explain more about the next two stages/analysis to find out the new vision for our traditional citizenry might need.

    Again, thank you so much for your attention.

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