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„Ferryman“ – alltagstaugliche Crossover zwischen den Schriftklassen

Ferryman Typeface, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface, Quelle: Floodfonts

Aus der Type-Schmiede Floodfonts, vom Kölner Designer Felix Braden gegründet, kommt eine (weitere) ungewöhnliche Schrift. Im Design Tagebuch wird Ferryman vorgestellt, eine Art Crossover aus historischer gebrochener Schrift und moderner, alltagstauglicher Display-Schrift. dt-Leser können wieder zwei Lizenzen gewinnen.

Ferryman ist eine Gebrochene Schrift, entworfen für die zeitgenössische Welt. Auf heutige Anforderungen zugeschnitten, wurden der besseren Lesbarkeit wegen allzu ungewöhnliche Zeichen durch angepasste Antiqua-Buchstaben oder durch Zeichen aus anderen historischen Schriften ersetzt.

Ferryman ist der Gegenentwurf zu den überstrapazierten geometrischen Serifenlosen und Neogrotesken. Als ausdrucksstarke Display-Schrift mit starkem Charakter eignet sie sich perfekt für Counterculture-Projekte und progressive Konzepte, z. B. für Kunst und Design, Indie-Musik und alternative Lebensstile.

Mit neun Schnitten und passenden Kursiven bietet Ferryman eine breite Palette an kreativen Möglichkeiten. Jeder Schnitt hat 590 Glyphen, die alle west-, ost- und mitteleuropäischen Sprachen unterstützen, und wird mit vier Zahlensätzen und verschiedenen Währungssymbolen geliefert.

Ferryman Typeface Specimen, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Specimen, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Specimen, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Glyphset, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Specimen, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Concept, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface InUse, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface At A Glance, Quelle: Floodfonts
Ferryman Typeface Specimen, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface Specimen, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface Glyphset, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface Specimen, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface Concept, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface InUse, Quelle: FloodfontsFerryman Typeface At A Glance, Quelle: Floodfonts

Über den Designprozess

“Gebrochene Schrift” steht für ein Gestaltungsprinzip, das eine Reihe von Schriftstilen wie Textura, Fraktur oder Schwabacher umfasst, und ist keine einzelne Schriftart oder ein Schriftsystem. Obwohl diese Schriften auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, unterscheiden sich ihre Formen erheblich – viel mehr als die der heute gängigen Antiquaschriften. Das Hauptziel bei der Gestaltung der Ferryman bestand nicht darin, eine historisch korrekte Gebrochene Schrift zu entwickeln, sondern Buchstaben zu entwerfen, die in heutigen Anwendungskontexten gut lesbar sind und als zusammenhängende Familie funktionieren. Um dies zu erreichen, wurde nach lesefreundlichen Formen historischer Schriften gesucht und diese mit Antiqua-Elementen kombiniert. Ferryman bietet außerdem eine Vielzahl von Alternativbuchstaben, um die Benutzerfreundlichkeit zu maximieren. Dadurch haben Kreativschaffende die Wahl zwischen optimaler Lesbarkeit und dem Reichtum historischer Formen.

Ferryman ist ein seltenes Beispiel für eine Gebrochene Schrift mit einer Kursiven. Wie der Name schon sagt zeichnen sich Gebrochene Schriften durch eine unterbrochene Linienführung aus, während kursive Schriften auf einem kontinuierlichen, geschriebenen Duktus basieren. Dies erschwert die Übertragung des Gestaltungsprinzips der Gebrochenen Schrift auf eine Kursive erheblich. Dennoch wurden bei der Recherche historische Kursivschriften entdeckt, die gut mit dem Wesen der Gebrochenen Schriften harmonieren. Diese Inspirationen stammen hauptsächlich aus kalligrafischen Ansätzen und Handletterings, konnten mit der Ferryman aber zu einer funktionierenden kursiven Satzschrift adaptiert werden.

Verfügbarkeit

Ferryman steht für alle Nutzer der Adobe Creative Cloud ohne zusätzliche Kosten über Adobe Fonts zur Verfügung. Lizenzen können über Myfonts für $49 für einzelne Stile und $495 für die ganze Familie erworben werden. Im ersten Monat nach der Veröffentlichung sind die Fonts mit einem Einführungsrabatt von 60% erhältlich.

Auf einen Blick

Foundry: Floodfonts
Designer: Felix Braden
Veröffentlichung: 18. September 2023
Formate: OTF, WOFF
Schnitte: 18, Light bis Black (inkl. Kursiv)
Preis pro Stil: 49$ | Familie: 495$ | Kostenlos für alle Nutzer der Adobe Creative Cloud
Einführungsangebot: Ferryman ist bei Myfonts bis zum 03.11.2023 um 60% reduziert – Kauf-Link

Verlosung

dt-Leser können eine von zwei Schriftpaket-Lizenzen der gesamten Familie gewinnen. Wer bis zum 12. Oktober 20:00 Uhr einen Kommentar hinterlässt und schreibt, für welchen Einsatzzweck die Ferryman potentiell eingesetzt werden soll, nimmt an der Verlosung teil.

Alle dt-Leser können an der Verlosung teilnehmen. dt-Mitglieder, die an dieser Stelle einen Kommentar hinterlassen, haben eine dreimal höhere Gewinnchance.

Dieser Beitrag hat 25 Kommentare

  1. Ich sehe spannende Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Kunst und Kultur. Die Schriftschnitte biete eine breite Palette an kreativen Möglichkeiten dafür an. Die Bereiche Theater, Ballett und Musiktheater stehen zwischen Tradition und Moderne in dem sie sich immer wieder neu erfinden. Eine Schrift wie die Ferryman bietet dafür reichhaltige Einsatzmöglichkeiten.

    Die anderen Teilnehmer haben auch gute Ideen. Ich wünsche allen viel Glück 🍀

  2. Interessante Schrift mit vielen, unterschiedlichen und teils spannenden Schnitten. Könnte sie mir auch in Kombination mit einer modernen Schrift in kulturellen Bereichen wie Theater(plakaten) etc. vorstellen. Brauerei etc. ist natürlich auch naheliegend…

  3. Passt sicher gut zu Illustrationen und Grafiken. Kann sie mir gut in der Buch- und Covergestaltung vorstellen, vor allem, wenn es einen (leicht) historischen Zusammenhang gibt.

  4. Die ist sehr spannend – Fraktur und doch modern. Fürs Editorial oder Poster sicher sehr gut, vielleicht bei Illustrationen, in einer größeren Menge sehe ich sie bei mir eher nicht, wegen der Kunden, bei denen meistens der Schalter sofort auf “Nein” springt. Falls jemand “Fraktur – mon Amour” kennt – die hier wäre ein absolutes Highlight in dem Buch gewesen.

  5. Mir gefällt sie. Bei der Betrachtung musste ich zwar unmittelbar an die Gebrochenen Grotesken der 30er denken. Aber ich muss zugeben: rein ästhetisch gefallen mir auch einige der letzteren, trotz aller möglichen und unmöglichen politischen Aufladungen derselben.

    Den Einsatz der Ferryman könnte ich mir in handwerklichen, historisierenden Kontexten vorstellen, zum Beispiel auf einem Craft-Beer-Etikett.

  6. Bei dieser Schrift schwingen schon einige Assoziationen mit, durch die der Einsatz schon sehr mit Bedacht gewählt sein sollte. Aber vor allem im kulturellen Bereich würde sie ihre Stärken ausspielen können.

  7. Perfekte Schrift, um das verstaubte Joghurtbecherdesign von Bauer mal richtig aufzupeppen. Dann fällt auch die nächste versteckte Preiserhöhung nicht so auf. (scnr)

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