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Fachhochschule Bielefeld wird zur Hochschule Bielefeld (HSBI)

HSBI Logo, Quelle: HSBI
HSBI Logo, Quelle: HSBI

Seit dem 19. April firmiert die Fachhochschule Bielefeld als „Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts“, abgekürzt HSBI. Mit der Umbenennung, die im Juni 2021 vom Senat beschlossen wurde, erhält die Hochschule auch ein komplett neues Corporate Design samt Logo.

Die Fachhochschule Bielefeld wurde 1971 gegründet. Nach 52 Jahren erfolgt die Umstellung auf einen neuen Namen und ein neues visuelles Erscheinungsbild. Der neue Name mache deutlich, so HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk anlässlich der Umbenennungsfeierlichkeiten, dass sich das Leistungsbild der Hochschule mit den Jahren stark erweitert habe.

„Die HSBI von heute ist der Fachhochschule von einst längst entwachsen“. HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk

Die HSBI stehe für die Durchlässigkeit des Bildungssystems und biete Talenten mit ganz verschiedenen Schul-, Berufs- und Wissenschaftsbiografien die Chance, sich zu entwickeln. „Wir ermöglichen Abschlüsse vom Bachelor über den Master bis hin zur Promotion und offerieren in diversen Formaten wissenschaftliche Weiterbildung. Neben anwendungsorientierter Lehre für verschiedene Zielgruppen sind wir auch in Forschung und Transfer erfolgreich und haben unsere Drittmitteleinwerbung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. In diesem Kontext sehen wir die Umbenennung als Ausdruck unseres differenzierteren Profils und als Zeichen, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen“, so Schramm-Wölk.

Die Einführung der neuen Marke HSBI und dem damit verbundenen neuen Corporate Design möchte die Hochschule Bielefeld als Signal des Aufbruchs verstanden wissen. Innerhalb der Stadtgesellschaft und in der Region sei man nun besser und zeitgemäßer sichtbar, auch da das neue Design insbesondere in digitalen Anwendungskontexten deutlich besser funktioniere als das bisherige Konzept.

FH Bielefeld / Hochschule Bielefeld (HSBI) Logo – vorher und nachher, Bildquelle: HSBI, Bildmontage: dt
FH Bielefeld / Hochschule Bielefeld (HSBI) Logo – vorher und nachher, Bildquelle: HSBI, Bildmontage: dt

Das bisherige Logo mit einer dem Stadtwappen Bielefelds entlehnten stufigen Bildmarke, wurde im Herbst 2010 eingeführt (dt berichtete). Das neue Logo ist inspiriert von der Architektur und der Fassade des Bielefelder Hauptgebäudes. Ganz bewusst habe man beim Redesign des Logos auf eine Bildmarke verzichtet. Stattdessen wurde eine Wortmarke designt, aus der heraus sich ein Gestaltungsprinzip für alle Medien ableitet. Charakteristisch im Logo ist der Versatz im „H“ und im „I“ im Verbund mit dem dritten alleinstehenden vertikalen Element. Ein Versatz, der auch auf inhaltlicher Ebene zum Tragen kommt, wo er den Dreiklang aus „Lehre, Forschung und Transfer“, „Bielefeld, Minden und Gütersloh“, „Digitalisierung, Internationales und Nachhaltigkeit“ oder „Diversity, Gendergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit“ bildet, so das dahinter stehende Konzept.

Entstanden ist das neue Corporate Design in Zusammenarbeit mit der Agentur Markwald Neusitzer Identity (Düsseldorf/Frankfurt).

Kommentar

Dreizehn Jahre lang hatte das von FH-Studenten in gemeinschaftlicher Arbeit entwickelte Corporate Design samt stufiger Bildmarke („Treppe“), gleichsam als sekundäres Gestaltungsmerkmal verwendet, die visuelle Identität der FH bestimmt. Wehmut braucht deshalb, wie ich meine, nicht aufkommen. Im Zuge der Umfirmierung ändert die Hochschule nicht nur ihr Corporate Design, sondern gleichsam die gesamte Corporate Identity. Und die neue Corporate Identity vermittelt über alle Ebenen hinweg Wertigkeit. Anders als bisher sogar Exzellenz. Denn die Treppe, so interessant sie als Konzeptidee ist, sorgte im Zusammenspiel mit kräftigen Farben und dem zugrundeliegenden Raster für eine gewisse Unruhe.

Hochschule Bielefeld Fassade Hauptgebäude Campus Nord – Entwurf: Josef Schwaiger, Quelle: HSBI,YouTube
Hochschule Bielefeld Fassade Hauptgebäude Campus Nord – Entwurf: Josef Schwaiger, Quelle: HSBI,YouTube

Vielleicht auch deshalb entschied man sich nun für ein Konzept, in dem stärker Sachlichkeit und „Ernsthaftigkeit“ betont wird. Bestimmt wird diese neue Diktion einerseits durch das von der Fassade (Abb. links) abgeleitete Muster mit vertikalen Balken, die Geradlinigkeit und eine gewisse Strenge vermitteln, gleichwohl auch Modularität und somit Agilität. Anderseits ist es das veränderte Farbkonzept, das eine von Grund auf veränderte Identität entstehen lässt. Nicht nur sind die neuen Farben weniger satt/kräftig, Farben werden fortan akzentuierend eingesetzt, sind also weniger raumeinnehmend, weniger „aufdringlich“. Die größte Aufwertung hierbei erfährt Weiß. So wirkt der gleichfalls relaunchte Webauftritt hsbi.de hell, sachlich und aufgeräumt. Farbigkeit wird nun stärker über Fotografien transportiert.

Interessant im Sprachlichen: Im Gegensatz zur Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, wo beim jüngsten Rebranding das Logo von dem seit langem gebräuchlichen Kurznamen „Ohm“ abgeleitet wurde, verfolgt man in Bielefeld hingegen die Etablierung eines gänzlich neuen Namens/ einer neuen Abkürzung. Es wird sicherlich eine Zeit dauern, bis der Name im Sprachgebrauch angekommen ist und bis die dahinter stehende Marke einen gewissenen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Corporate Design ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Mit dem sehr überzeugenden visuellen Konzept ist die HSBI gut für diesen Marathon gerüstet. Die HSBI ist der FH nicht nur „entwachsen“, sie wirkt auch im Visuellen reifer und erwachsener. Aber keinesfalls langweiliger. Im Gegenteil.

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Gutes Logo, gutes Gesamtkonzept.
    Nur mit dem I komme ich phonetisch nicht klar. HSB läuft flüssig über die Lippen.
    Bei HSBI höre ich immer eine kurze Pause vor dem I, das für mich die Abkürzung zerreist.

    Aber sicher gewöhnt man sich dran.

  2. Mir gefällt der visuelle Ansatz aber die Logo-Umsetzung finde ich noch unausgegoren mit dem »Apostroph« zwischen HS und BI. Und das man das I mit dazu nimmt entzieht sich mir auch einer schlüssigen Logik.

  3. Mir geht es ähnlich: Der Ansatz ist interessant, aber das finale Ergebnis wirkt zu verkopft und nicht zu Ende gedacht. Der Strich zwischen S und B löst nur Rätselraten aus.

  4. Für mich ist die Zeitdauer fraglich, bis zu der die Studenten das Logo phonetisch als dann umgangssprachliches “Hisibi(si)” transkribieren. Wenn man Dekonstruktion im eigentlichen Sinne als Zerstörung übersetzt (hier: typographische Dekonstruktion, ausgehend von der H- und I-Versalie), ergeben sich in der Praxis aus den Fragmenten des Ganzen mitunter ungewünschte interpretative Nebeneffekte.

    1. Dass sich aufgrund der Gestaltung des Logos in der Aussprache „Hisibi“ durchsetzt, obschon die neue Hochschule abgekürzt „HSBI“ heißt, halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich. Natürlich ist Sprache ungemein dynamisch, sodass sich die Entwicklung kaum vorhersehen lässt. Ich kann allerdings nicht erkennen, dass die Wortmarke aufgrund ihres Aussehens diese Lesart nährt, zumal die zwischen HS und BI eingeschobene Vertikale und die beiden im H und I rechts versetzten Vertikalen nicht als eigenständige Buchstaben wirken.
      Wahrscheinlicher hingegen scheint mir, dass die freistehende Vertikale mitunter zunächst fälschlicherweise, wenn schon nicht als Buchstabe, so aber womöglich als Satzzeichen, nämlich als Apostroph gedeutet wird. Wobei dies keine Auswirkung auf die Aussprache hätte. Vermutlich dauert es keine 5 Minuten, und das Missverständnis ist ausgeräumt. Weil man sieht/hört wie der Name korrekt geschrieben/ausgesprochen wird.

      Ich mag die Fragmentierung, und dass die Wortmarke ein Stück weit rätelshaft anmutet, gleiches gilt für die Grafik auf den T-Shirts. Für Angehörige ist dieser visuelle Code leicht zu entschlüsseln. Denkt man sich diese typographische Dekonstruktion weg, stünde als Ergebnis eine generische Versalien-Wortmarke – konformistisch, einfallslos, blutleer. So aber formt sich ein einzigartiges, im wahrsten Sinne des Wortes typo-grafisches Zeichen.

      1. Hmmm, man hätte aber beispielsweise genauso gut auch den oberen Stamm-Teil vom B nach links herauslösen und somit auf den »Apostroph« verzichten können. Da wäre ich im Zweifel für mehr inhaltliche Klarheit und schlüssigere Kommunikation, zumal wir hier von einer Hochschule sprechen.

  5. Uff. Ich komme direkt von dort.
    Das Logo finde ich gut, als Logo für das Gebäude. Dieses Gebäude ist aber nicht das Zentrum sondern nur ein anschließender Neubau.
    Problematisch finde ich die Umbenennung – Die Begriffe “FH”, “FH Bielefeld” – sind fest verwurzelt und stehen seit jeher für gute Designstudenten. (Das noch andere Bereiche mit abgedeckt werden, wurde bisher klein gehalten)
    Übrigens: Die Aussprache HisBie hat sich jetzt schon durchgesetzt.

    1. Da sieht man, wie sehr sich Eindrücke unterscheiden können. Ich als ehemaliger Student der FH Bielefeld verbinde mit der alten FH als erstes Ingenieursstudiengänge, mit ein bisschen Design und Sozialberufe am Rande. Schließlich wurde sie auch als Ingenieursschule gegründet. Das Gebäude ist nicht das Zentrum? Natürlich, das Gebäude mit der markanten Fasade ist zwar ein Neubau, aber eben das “neue” (immerhin auch schon glaube ich 8 Jahre oder so alte) Hauptgebäude, also Zentrum, der jetzigen HSBI in der Nähe der Uni. Oder beziehst du dich auf die Lampingstraße, wo der FB Gestaltung sitzt, und betrachtest dieses kleine Gebäude als Hochschulzentrum? Ich finde das Logo, die neue Homepage und das Design als solches sehr gelungen und vor allem sehr wertig. “Die Treppe” fand ich immer sehr billig anmutend, auch auf meinem Bachelorzeugnis machte sich das alte Logo nicht gerade gut. Das “Apostroph” allerdings find ich auch seltsam, aus dem B herausgelöst hätte auch für mich mehr Sinn ergeben.

  6. Grundsätzlich erstmal ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wie schon einige geschrieben haben, wirkt es leider etwas unausgegoren. Zu Beginn habe ich mich gefragt, wenn das Konzept an so vielen Stellen über Dreiklänge erklärt wird, warum hat das Logo das vier Buchstaben? Nur HSB wäre das konsequenter.
    Das die visuelle Idee aus der Fassade vom Campus Nord abgeleitet wurde ist sehr oberflächlich und geht nicht auf das ein, was die Hochschule wirklich ausmacht. Um bei dem Bild des Gebäudes zu bleiben, ist man hier bei der visuellen Hülle stehen geblieben, anstatt das Gebäude zu betreten um sehen, wie darin gelebt und gearbeitet wird.
    Die Übertragung in die neue Erscheinung wirkt in der Umsetzung auch nicht zu Ende gedacht. An den Buchstaben bleibe ich immer wieder hängen. Ich denke immer, hier stimmt was nicht. Im grafischen gibt auch positive Fehler, die überraschen oder etwas Neues aufzeigen. Hier wird nichts ergänzt, es bleiben nur Fragen. Diese Idee wird leider auch nicht konsistent durchgetragen. Mal werden Bilder in einen verschobenen Rahmen gesetzt (ohne auch die Bilder leicht zu verschieben), mal wird die Fassadenstruktur als Grafik über das Bild gesetzt. Hier wäre eine klare Entscheidung für eine Idee stärker gewesen.
    Unterm Strich eine Verbesserung, aber ich denke in ein paar Jahren sollte eine schlaue Evolution folgen.

  7. Im ersten Moment wirkt HS’BI etwas holprig, wenn man FH Bielefeld gewohnt ist, aber ich denke, daran kann man sich schnell gewöhnen. Das Logo erfüllt seinen Zweck, würde ich sagen.

    Zusätzlich zum Logo hätten in meinen Augen noch weitere Gestaltungselemente herausgearbeitet werden sollen, beispielsweise die vertikalen Striche als farbige Bildüberlagerung oder so? Am besten wirkt das Logo auf mich auf dem T-Shirt, wo Logo und Muster eine Einheit bilden. Die nicht-rechteckigen Anschnitte der Bilder sind mir da ein bisschen zu wenig und folgen keinem klar erkennbaren Muster.
    Schnelles Mockup: https://i.imgur.com/vNYBTeR.jpg

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